Lebensdaten
1923 – 2006
Geburtsort
Berlin
Sterbeort
München
Beruf/Funktion
Photographin ; Bildjournalistin
Konfession
-
Normdaten
GND: 174349580 | OGND | VIAF: 247707990
Namensvarianten
  • Timpe, Felicitas

Orte

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Zitierweise

Timpe, Felicitas, Indexeintrag: Deutsche Biographie, https://www.deutsche-biographie.de/pnd174349580.html [29.03.2024].

CC0

  • Genealogie

    V Gustav (1888-n. 1928), aus Magdeburg, Dr., Vf. v. „Die Organisation des Magdeburger Zuckerhandels“, Diss. Halle 1913, um 1928 geschäftsführendes Vorstandsmitgl. d. Ver. Dt. Fahrrad-Industr. in B.;
    M Johanna Felicitas Fischer;
    S Thomas (* 1949).

  • Biographie

    T., ein sehr musisches Kind, besuchte 1929–33 eine Berliner Privatschule und anschließend das Goethe-Oberlyzeum in Berlin-Lichterfelde. Nach ihrem Abitur schrieb sie sich an der von Albert Reimann (1874–1976) gegründeten Reimann-Schule ein. 1940–42 absolvierte sie ein Studium an der Münchner Blocherer Schule, einer von Wilhelmine und Karl Blocherer betriebenen Privatschule für Freie Malerei, Gebrauchsgrafik und Textilentwurf. Gleichzeitig belegte sie an der Univ. München die Fächer Kunstgeschichte, Literatur und Theaterwissenschaft. Nach nur zwei Wochen im Reichsarbeitsdienst der weiblichen Jugend wurde T. als politisch unzuverlässig entlassen, 1942 nach Berlin zurückgeschickt und dort dienstverpflichtet.

    Da T. dem „Nationalkomitee Freies Deutschland“ nahestand, wurde sie nach Kriegsende an der „Kammer der Kunstschaffenden“ von Groß-Berlin zur Lizensierung von Buchhandlungen eingesetzt. 1945 begann sie ein Volontariat als Photographin bei der „A-Z Werbung“ (Rex-Film) in Berlin. Ein Jahr später erhielt sie die Rückkehrgenehmigung nach München, wo sie 1949 bei der Handwerkskammer ihre Photographenprüfung ablegte, um 1950–2002 als freie Bildjournalistin zu arbeiten. Schwerpunkt ihres Werks waren Porträts aus dem wissenschaftlichen, kulturellen und öffentlichen Leben der Stadt München. Zu den von ihr porträtierten Musikern aus dem Bereich der Unterhaltungsmusik zählen internationale Größen wie Louis Armstrong, Ella Fitzgerald, Duke Ellington, Oscar Peterson, Dave Brubeck, Joe Cocker sowie Rock- und Popgruppen wie The Beatles, The Who und The Rolling Stones, die in den 1950er und 1960er Jahren im Kongreßsaal des Dt. Museums oder im Zirkus Krone auftraten. T.s einfühlsame Aufnahmen entstanden zumeist während der Konzerte, mitunter auch vor Auftrittsbeginn oder bei offiziellen Presseterminen. Regelmäßig photographierte sie in den Münchner Studios des Bayer. Rundfunks und des ZDF. Darüber hinaus umfaßt ihr Archiv Aufnahmen einer ganzen Reihe osteurop. Künstler, darunter Schriftsteller und Tänzer. Der Nachlaß befindet sich in der Bayer. Staatsbibliothek in München und enthält etwa 1,3 Mio. Negative, 195 000 Diapositive und mehr als 140 000 Vergrößerungen.

    T.s Werk zeigt in herausragender Weise, wie das Medium Photographie, ob als Liveshot oder als inszenierte Studioaufnahme, das Erscheinungsbild der populären Musikkultur maßgeblich veränderte. T. trug dazu bei, das Image des Stars zu etablieren, ihre Bilder wurden Teil der Alltags- und Erinnerungskultur.

  • Literatur

    L W. Lenz u. G. Richter, Dtld., Das Land, in d. wir leben, Porträt in Bild u. Wort, mit Photogrr. v. F. T. u. anderen, 1966;
    Von Armstrong bis Zappa, In Bildern v. Foto F. T., Ausst.kat. Bayer. Staatsbibl. München, 1997;
    Ausst.: Bitte recht freundlich!, Pressefotos v. F. T. u. Georg Fruhstorfer im Bildarchiv d. Bayer. Staatsbibl., 2014.

  • Autor/in

    Rudolf Scheutle
  • Zitierweise

    Scheutle, Rudolf, "Timpe, Felicitas" in: Neue Deutsche Biographie 26 (2016), S. 292-293 [Online-Version]; URL: https://www.deutsche-biographie.de/pnd174349580.html#ndbcontent

    CC-BY-NC-SA