Lebensdaten
1922 – 2005
Geburtsort
München
Sterbeort
München
Beruf/Funktion
Schriftsteller ; Publizist ; Essayist ; Bibliotheksdirektor ; Ökologe ; Schauspieler ; Librettist ; Drehbuchautor
Konfession
römisch-katholisch
Normdaten
GND: 118937197 | OGND | VIAF: 111515200
Namensvarianten
  • Mayer, Christian Anton
  • Christian Schneller
  • Amery, Carl
  • mehr

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Zitierweise

Amery, Carl, Indexeintrag: Deutsche Biographie, https://www.deutsche-biographie.de/pnd118937197.html [19.04.2024].

CC0

  • Carl Amery gilt mit seinem essayistisch-ökologischen Werk als Solitär unter den deutschen Schriftstellern. Zu seiner Benennung und zu seiner Charakterisierung wurden viele Etiketten erfunden: Sie reichen vom wertkonservativen patriotischen Bayern über den wachsamen Weltbürger und Humanisten, vom ökologischen Vordenker und Gesellschaftskritiker bis zum Mahner und Ökorebellen. Seit wenigen Jahren wird zunehmend die hohe Qualität seines literarischen Werks gewürdigt, denn Amery brachte seine diskursiv behandelten Fragestellungen, Antwortversuche und Vorschläge für die Praxis in seinen Romanen immer auf einen poetisch-musikalischen Nenner von unverwechselbarer Art.

    Lebensdaten

    Geboren am 9. April 1922 in München
    Gestorben am 24. Mai 2005 in München
    Grabstätte Ostfriedhof in München
    Konfession römisch-katholisch
    Carl Amery, BSB / Bildarchiv / Fotoarchiv Timpe (InC)
    Carl Amery, BSB / Bildarchiv / Fotoarchiv Timpe (InC)
  • Lebenslauf

    9. April 1922 - München

    - 1940 - Freising bei München; Passau

    Schulbesuch (Abschluss: Abitur)

    Dom-Gymnasium; Gymnasium Leopoldinum

    1940 - 1941 - München

    Studium der Philologie

    Universität

    1941 - 1943 - Frankreich; Sowjetunion; Afrika

    Kriegsdienst

    Wehrmacht

    1943 - 1946 - USA

    Kriegsgefangenschaft

    1946 - 1948 - München

    Studium der Philologie

    Universität

    1948 - 1949 - Washington, DC

    Studium der Literaturkritik; Stipendium

    Catholic University of America

    1950 - 1954 - München

    freier Schriftsteller

    1955 - 1958 - München

    Mitarbeiter

    Bayerischer Rundfunk

    1963 - 1965 - München

    Mitarbeiter der Sendereihe „Traute Abendstunde“

    Bayerischer Rundfunk

    1.12.1967 - 1.01.1971 - München

    Direktor

    Stadtbibliothek

    1967 - 1974 - München

    Mitglied

    SPD

    1971 - 2005 - München

    freier Schriftsteller

    13.1.1980 - Karlsruhe

    Gründungsmitglied

    Die Grünen

    1980 - München

    Mitgründer; Präsident (1980–1985)

    E. F. Schumacher-Gesellschaft für politische Ökologie e.V.

    24. Mai 2005 - München
  • Genealogie

    Vater Anton Mayer(-Pfannholz) 18.11.1891–16.6.1982 aus München; Dr. phil.; Historiker; Studienrat; seit 1924 außerordentlicher, 1930 ordentlicher Professor für Geschichte und Kunstgeschichte an der Philosophisch-Theologischen Hochschule in Freising, seit 1938 an der Philosophisch-Theologischen Hochschule Passau (1944 oder 1945 Rektor, 1947–1955 Prorektor)
    Großvater väterlicherseits Anton Mayer 20.1.1862–3.10.1950 Versicherungsrat; Autor der autobiografischen Aufzeichnungen „Dortmals. Ein Leben in Bayern vor hundert Jahren“, hg. v. Carl Amery, 1975
    Großmutter väterlicherseits Therese Mayer, geb. Pfannholz 06.10.1861–18.11.1891
    Mutter Anna Maria Mayer, geb. Schneller 22.9.1895–31.5.1923 Studienrätin
    Großvater mütterlicherseits Jakob Schneller 17.7.1859–20.4.1901 Funktionär
    Großmutter mütterlicherseits Anna Schneller, geb. Hublocher 13.7.1866–19.3.1939
    Stiefmutter Josephine Seidlmayer , verh. Mayer-Pfannholz Dr. phil.
    Schwester Gertraud Mayer 13.5.1923–21.2.2018
    Heirat 22.4.1950 in Passau
    Ehefrau Marijane Mayer, geb. Gerth 27.11.1921– 20.10.2019 aus Racine (Wisconsin, USA); gest. in München
    Kinder drei Söhne, zwei Töchter
    Diese Grafik wurde automatisch erzeugt und bietet nur einen Ausschnitt der Angaben zur Genealogie.

    Amery, Carl (1922 – 2005)

    • Vater

      Anton Mayer(-Pfannholz)

      18.11.1891–16.6.1982

      aus München; Dr. phil.; Historiker; Studienrat; seit 1924 außerordentlicher, 1930 ordentlicher Professor für Geschichte und Kunstgeschichte an der Philosophisch-Theologischen Hochschule in Freising, seit 1938 an der Philosophisch-Theologischen Hochschule Passau (1944 oder 1945 Rektor, 1947–1955 Prorektor)

      • Großvater väterlicherseits

        Anton Mayer

        20.1.1862–3.10.1950

        Versicherungsrat; Autor der autobiografischen Aufzeichnungen „Dortmals. Ein Leben in Bayern vor hundert Jahren“, hg. v. Carl Amery, 1975

      • Großmutter väterlicherseits

        Therese Mayer

        06.10.1861–18.11.1891

    • Mutter

      Anna Maria Mayer

      22.9.1895–31.5.1923

      Studienrätin

      • Großvater mütterlicherseits

        Jakob Schneller

        17.7.1859–20.4.1901

        Funktionär

      • Großmutter mütterlicherseits

        Anna Schneller

        13.7.1866–19.3.1939

    • Schwester

      Gertraud Mayer

      13.5.1923–21.2.2018

    • Heirat

      in

      Passau

      • Ehefrau

        Marijane Mayer

        27.11.1921– 20.10.2019

        aus Racine (Wisconsin, USA); gest. in München

  • Biografie

    alternativer text
    Carl Amery, BSB / Bildarchiv / Fotoarchiv Timpe (InC)

    Amery wuchs in einem katholisch-bildungsbürgerlichen Umfeld in München sowie nach dem Tod der Mutter im Kindbett bei der Geburt seiner Schwester seit 1924 in Freising und seit 1938 in Passau auf, wo er 1940 das Abitur erhielt. Beide Städte wurden später Schauplatz seiner Romane „Der Untergang der Stadt Passau“ (1975) und „Das Geheimnis der Krypta“ (1990). Amery entzog sich einer Mitgliedschaft in der Hitlerjugend, wurde aber 1941 als Soldat zum Kriegsdienst verpflichtet, in Frankreich, der Sowjetunion und Afrika eingesetzt und geriet Ende 1943 in Tunis in US-amerikanische Gefangenschaft. Poetische Spuren seiner Internierungszeit in einem Lager in Oklahoma (USA) finden sich u. a. in dem Kapitel „1943: Die Nacht der Zypressen“ des Romans „Das Geheimnis der Krypta“ (1990) und in der unter dem Pseudonym Christian Schneller veröffentlichten Skizze „Die Front von Oklahoma 1944“ (1948).

    1946 kehrte Amery aus der Gefangenschaft nach München zurück und setzte sein 1940 begonnenes Studium der Neuphilologie fort. 1948/49 erhielt er ein Studienstipendium für Literaturkritik an der Catholic University of America in Washington, DC. Nach seiner Rückkehr nach Deutschland heiratete Amery eine US-Amerikanerin und arbeitete als freier Schriftsteller, gelegentlich als Dramaturg und Lektor beim Film, als Korrespondent für US-amerikanische Zeitungen sowie als Gutachter für Übersetzungen aus dem Amerikanischen für den Nymphenburger Verlag. Amery bekannte sich offen zum Katholizismus, sparte aber nicht mit Kritik an der Amtskirche und ihrer unbewältigten Vergangenheit.

    1954 erschien Amerys erster Roman „Der Wettbewerb“, für den er seinen Künstlernamen – ein Anagramm von Mayer – benutzte. Er spielt in Passau und in München und verstrickt seinen Protagonisten Toni Kirmer parallel zu einem Architekturwettbewerb in eine Ehekrise, die der Katholik für sich als Ehebruch und Sünde bewältigen muss. Der mit gegenwartskritischen Fragen durchsetzten Geschichte folgte 1958 ein weiterer Roman, „Die große deutsche Tour“, aus dessen erster Fassung Amery 1957 bei der Gruppe 47 vorgelesen hatte. In fiktiven Dokumenten (Briefen, Drehbuchauszügen, Vertragsunterlagen, Tonbandprotokollen) wird der Aufstieg eines Reisebüros vorgestellt, das jedem Tour-Teilnehmer das Deutschland zeigt, das er zu sehen wünscht. Amery schärfte sein gesellschaftskritisches Engagement mit den erzählerischen Mitteln der Satire und der Parodie, was ihm viel Zustimmung bei der Literaturkritik eintrug.

    Neben seinen Romanen nutzte Amery die journalistisch-essayistische Form, um seine Anliegen vorzutragen. Seine fundamentale Streitschrift „Die Kapitulation oder Deutscher Katholizismus heute“ (1963), mit der er gleichzeitig zu den Arbeiten Rolf Hochhuths (1931–2020) („Der Stellvertreter“, 1963) und Heinrich Bölls (1917–1985) („Ansichten eines Clowns“, 1963) auf gesellschaftliche und innerkirchliche Verkrustungen im „Wirtschaftswunderland“ Bundesrepublik aufmerksam machte, stieß auf großes öffentliches Interesse. Spätestens seit dieser Zeit datiert eine lebenslange Freundschaft zwischen Böll und Amery, die zu einem umfangreichen Briefwechsel führte. Bildeten die Beschäftigung mit Problemen des innerdeutschen etablierten Katholizismus und „Fragen an Welt und Kirche“ (1967) die Schwerpunkte von Amerys Denken, so änderte sich dies nach dem Erscheinen von Dennis L. Meadows (geb. 1942) Band „Die Grenzen des Wachstums. Bericht des Club of Rome zur Lage der Menschheit“ (1972), den Amery als „Grundbuch einer zweiten kopernikanischen Wende“ erachtete. Ab jetzt bestimmte die Idee von den „Grenzen des Wachstums“ sein weiteres Leben und Schaffen.

    Noch 1972 legte Amery mit „Das Ende der Vorsehung“ einen kulturkritischen Kommentar vor, der die Bewahrung der Schöpfung zur obersten Maxime erhob. Dieser Forderung nach „Versöhnung“ mit der Erde folgte 1976 „Natur als Politik“, ein Aufriss von Amerys Vorstellung eines ökologischen Materialismus, mit dem er der aufkommenden grünen Bewegung die theoretischen Grundlagen lieferte. Am 13. Januar 1980 zählte Amery in Karlsruhe zu den Gründungsmitgliedern der Partei „Die Grünen“.

    Für die Darstellung seiner Theorien erfand Amery eine poetisch-literarische Form, eine spezifische Art von Science-Fiction nach dem Muster „zurück in die Zukunft“. Die Romane „Das Königsprojekt“ (1974), „Der Untergang der Stadt Passau“ (1975) und „An den Feuern der Leyermark“ (1979), in denen Amery seine ökologische Theorie literarisierte, stellten für die Literaturkritik und die fachwissenschaftliche literarische Bewertung schwer überwindbare Hürden für eine angemessene Würdigung auf. Seine Methode, die Geschichte in Geschichten für neue Zukünfte umzuformulieren, widersprach aller Kritik, die Romane in altmodischem Realismus erzählt wissen wollte und die Menschenzeichnung sowie psychologische Konflikte forderte.

    Es folgten zwei erzählerische Meisterwerke Amerys, „Die Wallfahrer“ (1986) und „Das Geheimnis der Krypta“ (1990), deren postmodern-romantisches Fiktionsspiel im Gegensatz zu den Romanen der 1970er Jahre im Grundduktus ernster angelegt ist. Es geht nicht nur um die Umschreibung der Geschichte, sondern um die Neuschreibung der Menschen- und Erdgeschichte schlechthin. Ihr utopischer Schlusspunkt liegt – v. a. im Schlusskapitel der „Wallfahrer“ – weit jenseits der Menschenwelt und verweist doch auf die Geschichte zurück, die, so Amery, in unser aller Verantwortung bleibt. Die altbayerische Historie und der barocke Duktus des Erzählers führten dazu, dass Amery von der Literaturkritik in die bayerische Literaturprovenienz eingeordnet und neben Ludwig Thoma (1867–1921) und Oskar Maria Graf (1894–1967) genannt wurde. Dies wird weder seinem einzigartig in der deutschen Literaturlandschaft stehendem theoretischen Werk noch seinem erzählerischem Werk gerecht und war 1996 Thema einer von Joseph Kiermeier-Debre (geb. 1946) kuratierten Literaturausstellung im Kulturzentrums am Gasteig in München.

    Amery pflegte lebenslang eine an lateinischem Geist und französischem Vorbild geschulte essayistische Praxis, die er „Konservative Aufsätze“ nannte, die satirische Züge tragen konnte und die er im Rahmen der seit 1985 erscheinenden „Gesammelten Werke in Einzelausgaben“ in den Sammelbänden „Die starke Position oder Ganz normale MAMUS“ (1985) und in „Bileams Esel“ (1991) vorlegte. Walter Jens (1923–2013) nannte den Autor dieser Essays, Pamphlete, Kolumnen, Reden, Hymnen und Flüche einen Erasmianer. Amery schuf bis an sein Lebensende zahlreiche weitere bildungs- und zitatgesättigte Großessays im Geiste des Erasmus von Rotterdam (1466/69–1536). Den Beginn machte er mit „Die Botschaft des Jahrtausends. Von Leben, Tod und Würde“ (1994). Deren Trost (Consolatio philosophiae) aus dem Geiste der Philosophie des spätantiken Philosophen Boethius (um 480–526) klammerte unter steter Berücksichtigung der ökologischen Perspektive bei allem Zuspruch und aller Ermutigung den Streit in der Sache nicht aus. Es folgten die literarisch-philosophischen Streitschriften „Hitler als Vorläufer. Auschwitz – der Beginn des 21. Jahrhunderts“ (1998), „Global Exit. Die Kirchen und der Totale Markt“ (2002), die von ihm animierten „Briefe an den Reichtum“ (2005) sowie postum „Arbeit an der Zukunft“ (2007), eine Auswahl unveröffentlichter Essays, Lobreden und Vorträge. Ein angedachtes erzählerisches Großprojekt um den bayerischen Philosophen, Bergbauingenieur und Arzt Franz von Baader (1765–1841) war geplant. Der Ausgangspunkt des Romans sollte beim Schlusskapitel der „Wallfahrer“, also in posthumaner Zeit festgelegt sein.

    Seit 2007 erinnert der vom Verband deutscher Schriftsteller in Bayern, dem Luchterhand Literaturverlag und von Verdi Bayern gestiftete, zweijährliche „Carl-Amery-Literaturpreis“ an das gesellschaftliche Engagement und die literarische Originalität des unbequemen ökologischen Mahners, humanistischen Rebells und eigenwilligen Erzählers Amery.

  • Auszeichnungen

    Mitglied des Deutschen PEN-Zentrums (Bundesrepublik) bzw. seit 1998 des PEN-Zentrums Deutschland (Präsident 1989–1991)
    1957 Mitglied der Gruppe 47
    1957 Preis der Stiftung zur Förderung des Schrifttums
    1958 Förderpreis der Stadt München
    1965 Mitglied im Verband deutscher Schriftsteller (Bayerischer Landesvorsitzender 1974–1976; Bundesvorsitzender 1976/77)
    1973 Ludwig-Thoma-Medaille der Stadt München
    1975 Ernst-Hoferichter-Preis der Ernst-Hoferichter-Stiftung
    1979 Tukan-Preis der Landeshauptstadt München
    1979 Deutscher Preis für Denkmalschutz: Silberne Halbkugel
    1984 Bayerischer Friedenspreis des Verbands Bayern der Deutschen Friedensgesellschaft
    1985 Kurd-Laßwitz-Preis für „Nur einen Sommer gönnt ihr Gewaltigen“
    1987 Kurd-Laßwitz-Preis für „Die Wallfahrer“
    1987 Verdienstkreuz 1. Klasse des Verdienstordens der Bundesrepublik Deutschland
    1988 Naturschutzpreis des Bundes Naturschutz Bayern
    1988 Kurd-Laßwitz-Preis für „Das Penthouse-Protokoll“
    1989 Friedrich-Märker-Preis der Stiftung zur Förderung des Schrifttums
    1991 Phantastik-Preis der Stadt Wetzlar
    1991 Kurd-Laßwitz-Preis für „Das Geheimnis der Krypta“
    1991 Literaturpreis der Stadt München
    1996 Deutscher Fantasy-Preis des Ersten Deutschen Fantasy Clubs e. V.
    1997 Wilhelm-Hoegner-Preis, gestiftet von der Landtagsfraktion der bayerischen SPD
    2001 Umweltpreis der BayernSPD
    2002 Thurn und Taxis Förderpreises für Forstwirtschaft
    2007 Carl-Amery-Literaturpreis des Verbands deutscher Schriftsteller in Bayern, des Luchterhand Literaturverlags und von Verdi Bayern (zweijährlich)
  • Quellen

    Nachlass:

    Monacensia Literaturarchiv und Bibliothek, München. (49 Kassetten Manuskripte, Briefwechsel, Biografische Dokumente, Fotos)

  • Werke

    Monografien:

    Der Wettbewerb. Roman, 1954.

    Unter Brüdern. Eine Moralität. Bühnenmanuskript, 1957.

    Die Große Deutsche Tour. Heiterer Roman aus den fünfziger Jahren, 1958, Neuausg. 1964, 1989, mit einem Nachw. 1986.

    Die Kapitulation oder Deutscher Katholizismus heute. Nachw. v. Heinrich Böll, 1963, Nachdr. in Carl Amery, Die Kapitulation, 1988, S.11–184, span. 1966, engl. 1967, ital. 1967.

    Die Provinz. Kritik einer Lebensform, 1964, Neuausg. 1966. (Hg.)

    Fragen an Welt und Kirche. Essays, 1967, span. 1969, ital. 1969.

    Katholizismus und Faschismus. Analyse einer Nachbarschaft. Heinrich Lutz antwortet Carl Amery, 1970, Neuausg. u. d. T. Katholizismus und Faschismus – Aus einem Zwiegespräch, 1970, ausführlicher Auszug in: Carl Amery, Die Kapitulation, 1988, S. 238–278. (Interview)

    Das Ende der Vorsehung. Die gnadenlosen Folgen des Christentums, 1972, Neuausg. 1974, Nachdr. in: Carl Amery, Die ökologische Chance, 1985, S. 7–198, franz. 1976.

    Das Königsprojekt. Roman, 1974, Neuausg. 1978, 1984, 1987, 1993.

    Der Untergang der Stadt Passau. Science Fiction-Roman, 1975, 161993, Neuausg. 2004, 2015.

    Dortmals. Ein Leben in Bayern vor hundert Jahren, 1975. (Hg.)

    Natur als Politik. Die ökologische Chance des Menschen, 1976, Nachdr. 1978 u. in: Carl Amery, Die ökologische Chance, 1985, S. 199–368.

    Carl Amery/P.C. Mayer-Tasch/Klaus M. Meyer-Abich, Energiepolitik ohne Basis. Vom bürgerlichen Ungehorsam zu einer neuen Energiepolitik, 1978.

    An den Feuern der Leyermark. Roman, 1979, Nachdr. 1981, 1994.

    Leb wohl geliebtes Volk der Bayern. Ein Requiem für die Wittelsbacher, ihre Beamten, Untertanen und Erben, 1980, Neuausg. u. d. T. Leb wohl geliebtes Volk der Bayern. Ein Requiem, 1982.

    Im Namen Allahs des Allbarmherzigen. Erzählung, in: Tor zu den Sternen, hg. v. Peter Wilfert, 1981, S. 168–178.

    G. K. Chesterton oder Der Kampf gegen die Kälte, 1981.

    Gilbert Keith Chesterton, Der Held von Notting Hill, hg. u. mit einem Nachw. v. Carl Amery, 1981, Nachdr. 1985.

    Finale Rettung Michigan. Hörspiel, in: Wolfgang Jeschke (Hg.), Heyne Science Fiction Magazin 6, 1983, S. 37–68.

    Nur einen Sommer gönnt ihr Gewaltigen. Erzählung, in: Gerd E. Hoffmann (Hg.), Der verkabelte Mensch, 1983, S. 116–127, Nachdr. in: Wolfgang Jeschke (Hg.), Science Fiction Jubiläumsband, 1985, S. 740–763.

    Der G. K. Chesterton Omnibus, 2 Bde., hg. u. mit je einem Vorw. v. Carl Amery, 1993.

    Leb wohl geliebtes Volk der Bayern. Ein Requiem, 1996.

    Hitler als Vorläufer. Auschwitz – der Beginn des 21. Jahrhunderts?, 1998.

    Global Exit. Die Kirchen und der Totale Markt, 2002.

    Briefe an den Reichtum, 2005. (Hg.)

    Carl Amery, [Arbeit an der Zukunft.] Essays, hg. u. mit einem Nachw. v. Joseph Kiermeier-Debre, 2007.

    Werkausgabe:

    Gesammelte Werke in Einzelausgaben, 1985–2022:

    Die starke Position oder Ganz normale MAMUS. Acht Satiren, 1985.

    Die ökologische Chance. Mit einem Nachw. 1985, 1985. (Neuausg. v. Das Ende der Vorsehung und Natur als Politik)

    Die Große Deutsche Tour. Heiterer Roman aus den fünfziger Jahren. Mit einem Nachw. v. 1986, 1986.

    Die Wallfahrer. Roman, 1986, Nachdr. 1989 u. in: Carl Amery, Durchbruch ins dunkle Glück. Zwei Romane in einem Band (Die Wallfahrer, Das Geheimnis der Krypta), 2022.

    Das Königsprojekt. Roman, 1987.

    Die Kapitulation oder Der real existierende Katholizismus, 1988. (überarb. u. erw. Neuausg.)

    Das Geheimnis der Krypta. Roman, 1990, Nachdr. 1992, 2003 u. in: Carl Amery, Durchbruch ins dunkle Glück. Zwei Romane in einem Band (Die Wallfahrer, Das Geheimnis der Krypta), 2022.

    Bileams Esel. Konservative Aufsätze. Mit einem Vorw. v. Walter Jens, 1991.

    Die Botschaft des Jahrtausends. Von Leben, Tod und Würde, 1994.

    Aufsätze, Feuilletons, Erzählungen, Interviews, Miszellen:

    Christian Schneller (Pseudonym), Die Front von Oklahoma, in: Der Ruf, Nr. 16 (1948), S. 9 f.

    Leben / Tod / Würde – Wege zu einer konsequenten Umwelt-Ethik. Eine Rede für Naturschützer. Dankwort anläßlich der Verleihung des Literaturpreises der Stadt München am 9. Dezember 1991, 1992.

    Mein Buch über den deutschen Katholizismus, in: Christ und Welt, Nr. 32 v. 9.8.1963, S. 15.

    Einer aus Avalon. Heinrich Böll: Aufsätze, Kritiken, Reden, in: Frankfurter Allgemeine Zeitung, Nr. 292 v. 16.12.1967.

    Die letzte Prophetie. Carl Amery über „Das Prinzip Hoffnung“ von Ernst Bloch, in: Die Welt, Nr. 178 v. 2.8.1973, S. 1.

    Wie leben die Enkel? Von Nutzen und Gefahr der Beständigkeit, in: Süddeutsche Zeitung v. 2.1.1977.

    Ute Bauer/Olaf Rappold/Thomas Tilsner, Interview mit Carl Amery, in: Wolfgang Jeschke (Hg.), Heyne Science Fiction Magazin, Bd. 10, 1983, S. 117–136.

    Eine neue Kultur fordern, in: Bernt Engelmann (Hg.), Wir sind so frei, 1984, S. 15–20.

    Ecological Crisis as a Religious Challenge. Vortrag in Ormiston Hall bei Edinburgh, 1988, dt. u. d. T. Die ökologische Perspektive als religiöse Herausforderung, in: Carl Amery, Die Kapitulation, 1988, S. 292–295.

    Ungehorsam bringt unsere politische Kultur weiter voran (Ewald Billerbeck im Gespräch mit Carl Amery), in: Basler Zeitung, Nr. 127 v. 4.6.1993, S. 3.

    … sonst schläge die Erde zurück. (Manfred Stuber interviewt Carl Amery), in: Deutsches Allgemeines Sonntagsblatt, Nr. 42 v. 21.10.1994.

    Der Einfachste und das Schwierigste. Die Wiederherstellung des ökologischen Gleichgewichts. Ein offener Brief an Roman Herzog, in: Süddeutsche Zeitung, Nr. 132 v. 12./13.6.1999.

    Der fünfte Reiter. Wer haftet für die atomare Apokalypse?, in: Süddeutsche Zeitung, Nr. 210 v. 11.9.2002, S. 53

    Der Geld nicht vergötzen. Interview von Veronika Eckl mit Carl Amery, in: Münchner Kirchenzeitung v. 12.6.2005, S. 9.

    Übersetzungen:

    Aubrey Menen, Anisetta, die Braut von gestern, 1955, Taschenbuchausg. u. d. T. Eine unmoderne Frau, 1957.

    James Farl Powers, Gottes Schrift ist schwer zu lesen, 1965.

    Dramen:

    Ich stehe zur Verfügung, UA Münchner Kammerspiele, 9.11.1967, Regie: Gerhard Klingenberg.

    Das Königsprojekt, Textfassung: Joseph Kiermeier-Debre mit Studenten des Studiengangs Literaturvermittlung der Universität Bamberg, UA Comoedi-Spiel Landshut, 14.8.1982, Regie und Bühnenbild: Joseph Kiermeier-Debre u. Fritz F. Vogel.

    Hörspiele:

    Das Tegernseer Spiel vom Antichrist, Bayerischer Rundfunk, 16.12.1956.

    Carl Amery/Hans Schallinger, Goortstraße, Bayerischer Rundfunk / Süddeutscher Rundfunk, 21.11.1961.

    Der Tag eines Löwen, Bayerischer Rundfunk / Südwestfunk, 15.9.1964.

    Ich stehe zur Verfügung, Bayerischer Rundfunk, 26.4.1966.

    Ich stehe zur Verfügung, Schweizer Radio, Herbst 1974.

    Finale Rettung Michigan, Westdeutscher Rundfunk / Bayerischer Rundfunk, 7.11.1982.

    Schirmspringer, Bayerischer Rundfunk / Westdeutscher Rundfunk, 21.5.1984.

    Das Penthouse-Protokoll, Westdeutscher Rundfunk / Bayerischer Rundfunk, 25.10.1987.

    Filme:

    Axel wußte, was vornehm war. Eine Kameraerzählung, ZDF, 5.9.1963, Regie: Wilm ten Haaf.

    Ich stehe zur Verfügung. Fernsehspiel, ARD, 14.11.1968, Regie: Heinrich Koch.

    Snuff. Dokumentarfilm von Richard R. Rimmel, Texte u. Kommentar Carl Amery, 1978.

    Vertonungen:

    Robert Suter, Der Abwesende Gott. Ein (An-)Klagegesang nach Texten v. Paul Celan u. Carl Amery, 1978.

    Henning Frederichs, Machet euch die Erde untertan. Kantate nach einem Text v. Carl Amery, 1987.

    Tonbandkassetten:

    Finale Rettung Michigan. Compact-Cassette, 1987.

  • Literatur

    Fritz Schönborn, Carlamery, in: ders., Deutsche Dichterflora. Anweisungen zum Bestimmen von Stilblüten, poetischem Kraut und Unkraut, 1980, S. 34 f.

    S.-F. (= Hans Schwab-Felisch), Zwischen allen Stühlen. Carl Amery wird 60, in: Frankfurter Allgemeine Zeitung v. 8.4.1982.

    Joseph Kiermeier-Debre, Theater und Science Fiction. Kleiner Nachtrag zum Versuch, Carl Amerys Königsprojekt auf die Bühne zu bringen, in: Wolfgang Jeschke (Hg.), Heyne Science Fiction Magazin 10, 1983, S. 137–151.

    Joseph Kiermeier-Debre, Dichtung und Geschichte. Versuch, über Carl Amerys Romane seriös zu reden, in: Arbitrium (1984), H. 1, S. 90–97.

    Hartmut Panskus, Ein Autor ordnet seine Lebensarbeit, in: Börsenblatt für den deutschen Buchhandel v. 14.8.1984. (zur Werkausgabe)

    Hans Werner Richter, Krisjahn im dreizehnten Stock. Carl Amery, in: ders., Im Etablissement der Schmetterlinge, 1986, S. 20–27.

    Frank Dietz, Keeping the Fires of Utopia Burning. The SF Novels of Carl Amery, in: New York Review of Science Fiction 1 (1988), H. 1, S. 18.

    Hans Niedermayer, Erfolge als kämpferischer Kritiker und Romanautor, in: Freisinger Tagblatt, Nr. 23 v. 28./29.1.1989, S. 8.

    Frank Dietz, Utopian Revisions of German History, Carl Amery’s „An den Feuern der Leyermark“ and Stefan Heym’s „Schwarzenberg“, in: Extrapolation 31 (1990), Nr. 1, S. 24–31.

    Bernhard Setzwein, Im Anfang war der Zorn. Die Kapuzinerpredigten des Carl Amery, in: ders., Käuze, Ketzer, Komödianten. Literaten in Bayern, 1990, S. 205–215.

    Elisabeth Endres, Verwirrspieler und Naturfreund. Zu Carl Amerys siebzigstem Geburtstag, in: Süddeutsche Zeitung v. 9.4.1992.

    Joseph Kiermeier-Debre, Carl Amery … ahnen, wie das alles gemeint war. Ausstellung eines Werkes, 1996. (Begleitbuch zur Ausstellung)

    Ulrike Leuschner, Faust, Freising und der Dichter. Carl Amery zum 75. Geburtstag, in: Literatur in Bayern 48 (Juni 1997), S. 14–23.

    Ludger Lütkehaus, Schwarze Metaphysik. In die Zukunft mit Hitler. Carl Amerys düsterer Blick auf das 21. Jahrhundert, in: Die Zeit, Nr. 1 v. 30.12.1998, S. 41.

    Joseph Kiermeier-Debre, Das Ende der Welt mit anschließender Diskussion oder: Die raunende Beschwörung der vollendeten Zukunft in der literarischen Apokalyptik, in: Ernst Halter/Martin Müller (Hg.), Der Weltuntergang, 1999, S. 61–73.

    Alexander Kissler, Der Zeitreisende. Zum 80. Geburtstag des Schriftstellers Carl Amery, in: Süddeutsche Zeitung, Nr. 82 v. 9.4.2002, S. 17.

    Hermann Kurzke, Anarchie und Jenseitshauch. Weiter Blick ins Unendliche: Carl Amery zum 80. Geburtstag, in: Frankfurter Allgemeine Zeitung v. 9.4.2002.

    Birgit Goormann, Endzeit-Krimi und die „Stadt der Verlierer“. 15 Jahre seines Lebens hat der Schriftsteller Carl Amery in der Bischofsstadt Freising verbracht, in: Süddeutsche Zeitung, Nr. 34 v. 11.2.2003, S. S1.

    Bernhard Setzwein, Carl Amery. Bajuware, Ökologe, Romancier, in: Jahrbuch Ökologie 2007 (2006), S. 242–250.

    Joseph Kiermeier-Debre, Carl Amery. Die Wiederherstellung der natürlichen Dinge: ante oder post festum, in: Eigensinn und Bindung. Katholische deutsche Intellektuelle im 20. Jahrhundert. 39 Porträts, hg. v. Hans-Rüdiger Schwab, 2009, S. 547–563.

    Hans Kratzer, Bayerns Weltgeist. Erinnerungen an den Literaten Carl Amery, einen der klügsten und originellsten Köpfe, die der moderne Freistaat hervorgebracht hat, in: Süddeutsche Zeitung v. 16./17./18.4.2022, S. 67.

    Judith Schalansky, Vervollständigen wir unsere Kenntnisse über das Leben der Ameisen. Die Ursache der ökologischen Katastrophen liegt in unserem Weltzugang: Was der antike Autor Kelsos und Carl Amery über die Gegenwart zu sagen haben. Ein Gastbeitrag, in: Frankfurter Allgemeine Zeitung v. 27.5.2022, aktualisiert am 30.5.2022. (bearb. Fassung der Dankesrede anlässlich der Verleihung des Carl-Amery-Preises am 9.4.2022)

    Antje Weber, Der Traum vom Elefanten. Wie fließt Ökologie in die Literatur ein? Und welches Tier wäre Carl Amery? Antworten eines Festivals, in: Süddeutsche Zeitung v. 12.4.2022, S. 32.

    Nachrufe:

    Harald Eggebrecht, Stromrebell auf großer Tour. Zum Tod des Schriftstellers, bayerischen Weltbürgers und ökologischen Vordenkers Carl Amery, in: Süddeutsche Zeitung v. 31.5.2005.

    Gerd Holzheimer, Verklungen ist die Stimme eines Predigers in der Wüste Bayerns, in: Literatur in Bayern 21, Ausg. Nr. 81 (Sept. 2005), S. 50 ff.

    Hermann Scheer, Carl Amery lebt weiter, in: Solarzeitalter 1 (2005).

    Lexikonartikel:

    Joseph Kiermeier-Debre, Art. „Amery, Carl“, in: Literaturlexikon. Autoren und Werke deutscher Sprache, hg. v. Walther Killy, 1988, Bd. 1, S. 129 f.

    Elisabeth Endres, Art. „Amery, Carl“, in: Neues Handbuch der deutschen Gegenwartsliteratur seit 1945, begr. v. Hermann Kunisch, hg. v. Dietz-Rüdiger Moser, 1990, S.19 f.

    Stephen W. Smith, Art. „Amery, Carl“, in: Heinz Ludwig Arnold (Hg.), Kritisches Lexikon der Gegenwartsliteratur, 12./30./81. Nachlieferung, 1982/1988/2005.

    Dokumentarfilm:

    Vera Botterbusch, Die Zeit die wir noch haben. Carl Amery – Ein bayerischer Querdenker, 45 Min., Bayerischer Rundfunk 1991.

  • Onlineressourcen

  • Porträts

    Fotografien im Nachlass, Monacensia Literaturarchiv und Bibliothek, München.

  • Autor/in

    Joseph Kiermeier-Debre (Unterthingau)

  • Zitierweise

    Kiermeier-Debre, Joseph, „Amery, Carl“ in: NDB-online, veröffentlicht am 01.01.2023, URL: https://www.deutsche-biographie.de/118937197.html#dbocontent

    CC-BY-NC-SA