Lebensdaten
1909 – 2006
Geburtsort
Köln
Sterbeort
Heidelberg
Beruf/Funktion
Lyrikerin ; Lyriktheoretikerin ; Autorin ; Schriftstellerin
Konfession
jüdisch
Normdaten
GND: 118526634 | OGND | VIAF: 34469354
Namensvarianten
  • Löwenstein, Hildegard Dina
  • Palm, Hilde
  • Domin, Hilde
  • mehr

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Zitierweise

Domin, Hilde, Indexeintrag: Deutsche Biographie, https://www.deutsche-biographie.de/pnd118526634.html [18.04.2024].

CC0

  • Hilde Domin war eine deutsch-jüdische Lyrikerin, Lyriktheoretikerin und Autorin. Als ihr Hauptwerk gelten ihre Gedichte, die die Erfahrungen des Exils und der Rückkehr nach Deutschland reflektieren und denen ein langfristiger Erfolg zuteil wurde. Eine geringere Rezeption erfuhren ihr umfangreiches lyriktheoretisches Werk (u. a. „Wozu Lyrik heute“, 1968), ihre autobiografischen Schriften und ihr Roman „Das zweite Paradies“ (1968).

    Lebensdaten

    Geboren am 27. Juli 1909 in Köln
    Gestorben am 22. Februar 2006 in Heidelberg
    Grabstätte Bergfriedhof (Ehrengrab) in Heidelberg
    Konfession jüdisch
    Hilde Domin, BSB / Bildarchiv / Fotoarchiv Timpe (InC)
    Hilde Domin, BSB / Bildarchiv / Fotoarchiv Timpe (InC)
  • Lebenslauf

    27. Juli 1909 - Köln

    1922 - 1929 - Köln

    Schulbesuch (Abschluss: Abitur)

    Merlo-Mevissen-Schule, Gymnasiale Studienanstalt für Mädchen

    1929 - 1930 - Heidelberg

    Studium der Jurisprudenz, dann der Volkswirtschaft, Sozial- und Politikwissenschaft

    Universität

    1930 - 1930 - Köln

    Studium der Volkswirtschaft, Sozial- und Politikwissenschaft

    Universität

    1930

    Mitglied

    SPD

    1930 - 1931 - Berlin

    Studium der Volkswirtschaft, Sozial- und Politikwissenschaft

    Universität

    1931 - 1932 - Heidelberg

    Studium der Sozial- und Staatswissenschaften; Besuch philosophischer Vorlesungen, u. a. von Karl Jaspers (1883–1969) (Abschluss: Diplom-Volkswirtin)

    Universität

    1932 - 1939 - Rom

    Studienaufenthalt; Verbleib in Italien nach der NS-Machtübernahme

    1932 - 1934 - Rom

    unregelmäßiger Besuch von Lehrveranstaltungen

    La Sapienza – Università di Roma

    1934 - 1936 - Florenz

    Studium der Politikwissenschaft

    Istituto Superiore di Scienze Sociali e Politiche „Cesare Alfieri“

    1935 - Florenz

    Laurea (Abschluss: „dottore“)

    Istituto Superiore di Scienze Sociali e Politiche „Cesare Alfieri“

    Febr. 1939 - Paris; London; Minehead (Somerset, Großbritannien)

    Flucht über Paris nach England

    Juni 1940 - Santo Domingo (Dominikanische Republik)

    Flucht über Kanada und Jamaika in die Dominikanische Republik

    1945 - USA

    erste Reise in die USA

    1948 - 1951 - Santo Domingo

    Dozentin für Deutsch

    Universität

    Februar 1954 - Bremerhaven; Hamburg; Köln; Frankfurt am Main

    Rückkehr nach Deutschland; Veröffentlichung erster Gedichte unter dem Pseudonym Hilde Domin

    1954 - 1961 - Bundesrepublik Deutschland; Spanien

    wechselnde Aufenthalte

    1961 - Heidelberg

    Übersiedlung

    1961 - 2006 - Bundesrepublik Deutschland

    zahlreiche Lesungen u. a. in Buchhandlungen, Bibliotheken, Schulen, Gefängnissen

    1964 - 2006 - Österreich; Schweiz; Großbritannien; Frankreich; Italien; Jugoslawien; USA; Mexiko; Indonesien

    zahlreiche Lesereisen in das Ausland

    22. Februar 2006 - Heidelberg
  • Genealogie

    Vater Eugen Siegfried Löwenstein 1871–1942 Rechtsanwalt, Justizrat in Köln, emigrierte 1934 über Belgien, Frankreich und England in die USA
    Großvater väterlicherseits Lehmann Löwenstein Privatier in Düsseldorf, seit 1888 in Köln
    Großmutter väterlicherseits Dina Löwenstein, geb. Alsberg geb. 1909
    Mutter Paula Löwenstein, geb. Trier (später Paula Lorden) 1882–1951 emigrierte 1934 über Belgien, Frankreich und England in die USA
    Großvater mütterlicherseits Alexander Trier Kaufmann in Frankfurt am Main
    Großmutter mütterlicherseits Laura Trier, geb. Mayer
    Bruder Hans Artur Löwenstein (nach 1936 John Lorden) 1912–1995 emigrierte 1936 in die USA; nach 1945 Ausbilder in der US-Army Europe
    Heirat am 30.10.1936 in Rom
    Ehemann Erwin Walter Palm 1910–1988 Kunsthistoriker, Altamerikanist, Schriftsteller, Übersetzer
    Schwiegervater Arthur Palm
    Schwiegermutter Else Palm, geb. Hess
    Kinder keine
    Diese Grafik wurde automatisch erzeugt und bietet nur einen Ausschnitt der Angaben zur Genealogie.

    Domin, Hilde (1909 – 2006)

    • Vater

      Eugen Siegfried Löwenstein

      1871–1942

      Rechtsanwalt, Justizrat in Köln, emigrierte 1934 über Belgien, Frankreich und England in die USA

      • Großvater väterlicherseits

        Lehmann Löwenstein

        Privatier in Düsseldorf, seit 1888 in Köln

      • Großmutter väterlicherseits

        Dina Löwenstein

        geb. 1909

    • Mutter

      Paula Löwenstein

      1882–1951

      emigrierte 1934 über Belgien, Frankreich und England in die USA

      • Großvater mütterlicherseits

        Alexander Trier

        Kaufmann in Frankfurt am Main

      • Großmutter mütterlicherseits

        Laura Trier

    • Bruder

      Hans Artur Löwenstein

      1912–1995

      emigrierte 1936 in die USA; nach 1945 Ausbilder in der US-Army Europe

    • Heirat am

      in

      Rom

      • Ehemann

        Erwin Walter Palm

        1910–1988

        Kunsthistoriker, Altamerikanist, Schriftsteller, Übersetzer

  • Biografie

    alternativer text
    Hilde Domin, BSB / Bildarchiv / Fotoarchiv Timpe (InC)

    Domin wuchs in gut situierten bürgerlichen Verhältnissen in einer assimilierten Kölner Familie auf und erfuhr nach eigener Aussage keine jüdische Erziehung. Erst die Erlebnisse der Verfolgung, des Exils und des Fortlebens antisemitischer Ressentiments in der Bundesrepublik sowie die Briefbeziehung (1960–1970) mit Nelly Sachs (1891–1970) veranlassten sie zu einer vertieften Reflexion ihres Jüdischseins. In ihrem 1978 gehaltenen Vortrag „Hineingeboren“ erklärte sie, ihr Judentum als Zugehörigkeit zu einer Schicksalsgemeinschaft zu begreifen, die sie nicht habe wählen können, zu der sie sich allerdings in freier Wahl bekenne.

    Von 1922 bis 1929 besuchte Domin die Merlo-Mevissen-Schule in Köln. Im Frühjahr 1931 lernte sie in Heidelberg, wo sie Volkswirtschaft studierte, ihren späteren Ehemann, den aus jüdisch-orthodoxem Hause stammenden Erwin Walter Palm (1910–1988) kennen. Mit ihm brach sie nach ihrem Studienabschluss als Diplom-Volkswirtin im Herbst 1932 zu einem Studienaufenthalt nach Rom auf und blieb nach der Machtübernahme der Nationalsozialisten in Italien. Im August 1940 flüchtete das Paar in die Dominikanische Republik, wo sich Palm archäologischen Forschungen widmete und an der Universität von Santo Domingo lehrte, während Domin ihm zuarbeitete, Deutsch unterrichtete und sich um alles Lebenspraktische kümmerte. Gemeinsam übersetzten sie spanischsprachige Lyrik ins Deutsche.

    Erschüttert durch den Tod der Mutter und zugleich belastet durch eine Ehekrise begann Domin 1951, Gedichte zu schreiben. Sie bezeichnete diesen Übergang zu einem neuen Leben als Dichterin als „zweite Geburt“ und erklärte ihn in ihrem Essay „Unter Akrobaten und Vögeln“ (1962) als heilende Heimkehr in die deutsche Sprache. Nach eigener Aussage schrieb sie zwischen Herbst 1951 und Herbst 1953 etwa 150 bis 200 Gedichte, die sich am Vorbild moderner spanischsprachiger Lyrik – u. a. an Rafael Alberti (1902–1999), Federico García Lorca (1898–1936), Gabriela Mistral (1889–1957) und César Vallejo (1892–1938) – orientierten. Eine besondere Stellung innerhalb dieser frühen Produktion nimmt das Gedicht „Wen es trifft“ (1953) ein, das als Aufruf zu einem Neuanfang an die Verfolgten und Exilierten verstanden wird.

    Seit der Rückkehr nach Europa 1954 betätigten sich Domin und Palm als Vermittler moderner spanischsprachiger Lyrik. Nach vergeblichen Versuchen, einen Verlag für ihre Gedichte zu finden, erschien 1959 unter dem Pseudonym Hilde Domin, das die Dichterin in Erinnerung an ihr Exilland gewählt hatte, der Band „Nur eine Rose als Stütze“ im S. Fischer Verlag und wurde u. a. von Walter Jens (1923–2013) begeistert besprochen. Jens stellte die Debütantin in eine Reihe mit Nelly Sachs, Marie-Luise Kaschnitz (1901–1974) und Ingeborg Bachmann (1926–1973) und lobte die kunstvolle Simplizität ihrer Lyrik, womit er sie in problematischer Weise gegen die „schwierigen“ Dichter Gottfried Benn (1886–1956), Paul Celan (1920–1970) und Ernst Meister (1911–1979) ausspielte. Die Gedichte des Bandes kreisen um die Erfahrung permanenter Flucht und greifen das alte Motiv des „homo viator“ auf, des rastlos Wandernden, der sich Heimat im eigenen Inneren schaffen muss.

    Im Mittelpunkt von Domins zweiter Sammlung, „Rückkehr der Schiffe“ (1962), steht das ambivalente Erlebnis der Rückkehr nach Deutschland. Die Gedichte formulieren Warnungen, dass die neu gewonnene Sicherheit trügerisch sein könnte, sind aber auch von vorsichtiger Hoffnung geprägt. Noch expliziter nehmen die Gedichte des dritten Bandes, „Hier“ (1964), auf die bundesrepublikanische Gesellschaft der ausgehenden Adenauerzeit Bezug und beklagen deren Selbstvergessenheit. Erst 1970 folgte mit „Ich will dich“ ein weiterer Gedichtband, der einige Kürzestgedichte, aber auch das lange Gedicht „Abel steh auf“ enthält, das Domin als ihr „letztes Wort“ bezeichnete, weil sie es nicht mehr überbieten könne. Mit der biblischen Erweckungsformel „Steh auf!“ evoziert die Dichterin die Utopie eines Neubeginns, die Möglichkeit des Zurückgehens hinter alle Katastrophen und Verwerfungen der Geschichte. Die Gedichte aus Domins letztem Band, „Der Baum blüht trotzdem“ (1999), reflektieren unter dem Eindruck des Verlustes des Ehemanns das Verhältnis von Vergangenheit und Gegenwart, Erinnern und Vergessen.

    Im Vergleich zu den Gedichten, die bis heute zahlreiche Neuauflagen erleben und auch im theologischen Kontext rezipiert werden, wurden Domins Roman „Das zweite Paradies“ (1968), in dem es um die Erfahrung der Rückkehr geht, der aber auch als Roman einer Ehekrise gelesen werden kann, sowie die autobiografischen Schriften und das lyriktheoretische Werk weniger beachtet. Im Zentrum von Domins Poetik steht der Gedanke, dass jedes Gedicht ein Aufruf gegen das Funktionieren des Menschen in einem System und insofern ein „Augenblick von Freiheit“ ist. Das Gedicht mache den Menschen zum Subjekt und lasse ihn seine Erfahrungen als gleichzeitig persönliche und exemplarische begreifen. Domins umfangreiches Briefwerk ist bisher erst in Teilen erschlossen. Besondere Bedeutung als Dokument des Exils kommt dem mehrsprachig geführten Briefwechsel mit dem Ehemann zu. Auch andere Briefwechsel, etwa mit Hannah Arendt (1906–1975) und Peter Szondi (1929–1971), sind von bleibendem zeit- und geistesgeschichtlichem Wert.

  • Auszeichnungen

    1968 Ida-Dehmel-Preis der GEDOK
    1971 Droste-Preis der Stadt Meersburg
    1972 Ehrengabe der Heinrich-Heine-Gesellschaft, Düsseldorf
    1974 Roswitha-Gedenkmedaille der Stadt Bad Gandersheim
    1976 Rilke-Preis
    1982 Richard-Benz-Medaille der Stadt Heidelberg
    1983 Nelly-Sachs-Preis der Stadt Dortmund
    1983 Verdienstkreuz Erster Klasse des Verdienstordens der Bundesrepublik Deutschland
    1988 Verdienstorden des Landes Nordrhein-Westfalen
    1990 Verdienstorden des Landes Baden-Württemberg
    1992 Friedrich-Hölderlin-Preis der Stadt Bad Homburg
    1992 Carl-Zuckmayer-Medaille des Landes Rheinland-Pfalz
    1992 Literatur im Exil-Preis der Stadt Heidelberg, 2006 umbenannt in Hilde-Domin-Preis für Literatur im Exil
    1993 Ehrenprofessorin des Landes Baden-Württemberg
    1994 Großes Verdienstkreuz des Verdienstordens der Bundesrepublik Deutschland
    1995 Literaturpreis der Konrad-Adenauer-Stiftung
    1999 Jakob-Wassermann-Preis der Stadt Fürth
    1999 Staatspreis des Landes Nordrhein-Westfalen
    1999 Bürgermedaille der Stadt Heidelberg
    2004 Ehrenbürgerin der Stadt Heidelberg
    2005 Großer Verdienstorden der Dominikanischen Republik
    2006 Ehrenmitglied im PEN-Club des Exils
    2008 Umbenennung der Kölner Parkanlage Fort X mit Rosengarten in Hilde-Domin-Park
  • Quellen

    Nachlass:

    Deutsches Literaturarchiv, Marbach am Neckar.

  • Werke

    Einzelausgaben:

    Nur eine Rose als Stütze. Gedichte, 1959.

    Rückkehr der Schiffe. Gedichte, 1962.

    Hier. Gedichte, 1964.

    Doppelinterpretationen. Das zeitgenössische Gedicht zwischen Autor und Leser, 1966, Taschenbuchausg. 1993.

    Das zweite Paradies. Roman in Segmenten, 1968, 2., überarb. Aufl. 1986, Taschenbuchausg. mit dem Untertitel „Eine Rückkehr“, 1980, veränderte Neuaufl. mit dem Untertitel „Roman in Segmenten“, 1993.

    Höhlenbilder. Gedichtzyklus 1951–1952. Mit drei Ätzungen und einer Titelätzung von Heinz Mack, 1968.

    Wozu Lyrik heute. Dichtung und Leser in der gesteuerten Gesellschaft, 1968, Neuausg. mit zusätzlicher Einl. u. Namenregister 1975, Taschenbuchausg. 1993.

    Ich will dich. Gedichte, 1970, erw. Neuausg. als Taschenbuch 1995.

    Hilde Domin (Hg.), Nachkrieg und Unfrieden. Gedichte als Index 1945–1970, 1970 erw. Neuausg. [1945–1995], hg. v. Hilde Domin/Clemens Greve, 1995.

    Die andalusische Katze. Erzählung. Mit Linolschnitten von Axel Hertenstein, 1971, mit Originalholzschnitten von Wolfgang Simon, 1987.

    Von der Natur nicht vorgesehen. Autobiographisches, 1974, Taschenbuchausg. 1993.

    Traum. Mit Originalgraphiken von Sascha Juritz, 1981.

    Aber die Hoffnung. Autobiographisches aus und über Deutschland, 1982, Taschenbuchausg. 1993.

    Das Gedicht als Augenblick von Freiheit. Frankfurter Poetik-Vorlesungen 1987/1988, 1993.

    Der Baum blüht trotzdem. Gedichte, 1999.

    Wer es könnte. Gedichte und Aquarelle. Illustriert von Andreas Felger, 2000.

    Die Insel, der Kater und der Mond auf dem Rücken, 2009. (Kinderbuch)

    Briefe:

    Hilde Domin/Christine Lavant, Briefwechsel, in: Grete Lübbe-Grothues (Hg.), Über Christine Lavant. Leseerfahrungen, Interpretationen, Selbstdeutungen, 1984, S. 142–166.

    Jan Bürger/Frank Druffner unter Mitarbeit von Melanie Reinhold (Hg.), Die Liebe im Exil. Briefe an Erwin Walter Palm aus den Jahren 1931–1959, 2009.

    Hilde Domin/Hannah Arendt, Briefwechsel 1960–1963, in: Sinn und Form 62 (2010), H. 3, S. 340–355.

    Nikola Herweg/Christoph Willmitzer (Hg.), Hilde Domin/Nelly Sachs, Briefwechsel, 2016.

    Editionen:

    Abel steh auf. Gedichte, Prosa, Theorie, 1979, bio-bibliographisch erg. Ausg. 1995.

    Gesammelte Gedichte, 1987.

    Gedichte und Prosa. Ausw. u. Nachw. v. Karl Foldenauer, 1991.

    Gesammelte Essays. Heimat in der Sprache, 1992, Neuausg. 1993.

    Gesammelte autobiographische Schriften. Fast ein Lebenslauf, 1992, Neuausg. 1993.

    Ausgewählte Gedichte. Limitierte Sonderausg. mit CD, 2000.

    Nikola Herweg/Melanie Reinhold (Hg.), Sämtliche Gedichte. Mit einem Nachw. v. Ruth Klüger, 2009.

    Tonträger und Filme:

    Hilde Domin liest. Schallplatte, Deutsche Grammophon Gesellschaft 1965.

    Zeugen des Jahrhunderts – Literatur: Hilde Domin (Interview aus dem Jahr 1989), Wolfgang Hildesheimer, Wolfgang Koeppen, Günter Kunert, Heiner Müller, Luise Rinser. Video-Edition der Stiftung Lesen und des Zweiten Deutschen Fernsehens, 1997.

    Dieser weite Flügel. Gedichte. Gelesen v. Hilde Domin, Audio-CD, 2000.

    Ich will dich – Begegnungen mit Hilde Domin. Ein Film v. Anna Ditges, Gedichte und Texte gelesen von Anna Thalbach, 2008. (Onlineressource)

    Vertonungen:

    Arthur Dangel, Domin-Zyklus für eine Singstimme und Klavier (op. 73), 1995.

    Siegrid Ernst, „Damit es anders anfängt zwischen uns allen“ für gemischten Chor und Orgel, Text: „Abel steh auf“ (1969), 1983.

    Wolfgang Nening, Über den Herbst. Sechs Lieder für eine mittlere Stimme und Klavier, 2000.

  • Literatur

    Monografien:

    Dagmar C. Stern, Hilde Domin. From Exile to Ideal, 1979.

    Irmgard Hammers, Hilde Domin. Dichtungstheoretische Reflexion und künstlerische Verwirklichung, 1984, Neuaufl. 2017.

    Michael Braun, Exil und Engagement. Untersuchungen zur Lyrik und Poetik Hilde Domins, 1993.

    Elfe Vallaster, „Ein Zimmer in der Luft“. Liebe, Exil, Rückkehr und Wort-Vertrauen. Hilde Domins lyrischer Entwicklungsweg und Interpretationszugänge, 1994.

    Birgit Lermen/Michael Braun, Hilde Domin, „Hand in Hand mit der Sprache“, 1997.

    Bettina von Wangenheim/Ilseluise Metz (Hg.), Vokabular der Erinnerungen. Zum Werk von Hilde Domin, 1998. (W, Qu)

    Ilka Scheidgen, Hilde Domin. Dichterin des Dennoch, 22011.

    Nikola Herweg, „Nur ein Land, mein Sprachland“. Heimat erschreiben bei Elisabeth Augustin, Hilde Domin und Anna Maria Jokl, 2011.

    Margret Karsch, „Das Dennoch jedes Buchstabens“. Hilde Domins Gedichte im Diskurs um Lyrik nach Auschwitz, 2007.

    Stephanie Lehr-Rosenberg, „Ich setzte den Fuß in die Luft, und sie trug“. Umgang mit Fremde und Heimat in Gedichten Hilde Domins, 2003.

    Franziska Loretan-Saladin, Dass die Sprache stimmt. Eine homiletische Rezeption der dichtungstheoretischen Reflexionen von Hilde Domin, 2008.

    Vera Viehöver, Hilde Domin, 2010. (W, L)

    Marion Tauschwitz, Dass ich sein kann, wie ich bin. Hilde Domin. Biografie, 2015. (W, L, P)

    Anne Benteler, Sprache im Exil. Mehrsprachigkeit und Übersetzung als literarische Verfahren bei Hilde Domin, Mascha Kaléko und Werner Lansburgh, 2019.

    Aufsätze:

    Walter Jens, Vollkommenheit im Einfachen [1959], in: Bettina von Wangenheim/Ilseluise Metz (Hg.), Vokabular der Erinnerungen. Zum Werk von Hilde Domin, 1998, S. 53–56.

    Regula Venske, „Flucht zurück als Flucht nach vorn“? Hilde Domin und die „Rückkehr ins Zweite Paradies“, in: Inge Stephan/Regula Venske/Sigrid Weigel (Hg.), Frauenliteratur ohne Tradition? Neun Autorinnenporträts, 1987, S. 39–69.

    Guy Stern, Auf der Suche nach einem wiederzugewinnenden Paradies. Das Thema der Rückkehr in den Werken Hilde Domins, in: ders., Literatur im Exil. Gesammelte Aufsätze 1959 bis 1989, 1989, S. 199–213.

    Walter Hinck, Fluchtwohnungen – Zufluchtwohnungen. Zur Lyrik Hilde Domins, in: Ulrich Ernst/Bernhard Sowinski (Hg.), Architectura Poetica. Festschrift für Johannes Radhofer zum 65. Geburtstag, 1990, S. 509–517.

    Harald Hartung, Lyrik und Hoffnung. Hilde Domin, Das Gedicht als Augenblick von Freiheit (1988), in: Paul Michael Lützeler (Hg.), Poetik der Autoren. Beiträge zur deutschsprachigen Gegenwartsliteratur, 1994, S. 182–193.

    Marcel Reich-Ranicki, Außerhalb jeder Regel. Literaturpreis der Konrad-Adenauer-Stiftung [1995], in: Bettina von Wangenheim/Ilseluise Metz (Hg.), Vokabular der Erinnerungen. Zum Werk von Hilde Domin, 1998, S. 176–183.

    Ulrike Böhmel Fichera, Zum „Stelldichein mit mir selbst“. Die Exilerfahrung in der Lyrik Hilde Domins, in: Jörg Thunecke (Hg.), Deutschsprachige Exillyrik von 1933 bis zur Nachkriegszeit, 1998, S. 339–355.

    Dieter Sevin, Hilde Domin. Rückkehr aus dem Exil als Ursprung und Voraussetzung ihrer Poetologie, in: Helga Schreckenberger (Hg.), Ästhetiken des Exils, 2003, S. 353–364.

    Ruth Klüger, Mein Schlüssel hat das Haus verloren. Die verfolgten Dichterinnen Rose Ausländer, Mascha Kaléko und Hilde Domin, in: dies., Gedichte sind gemalte Fensterscheiben. Über Lyrik, 22007, S. 210–239.

    Andreas Isenschmid, „Wir sind alle Überlebende“. Zum Briefwechsel von Hilde Domin und Peter Szondi, in: Die Neue Rundschau 119 (2008), H. 3, S. 71–76.

    Kathrin Wittler, Sprach- und Remigrationsdiskurse im Jahr 1959. Hilde Domins Gedichtband „Nur eine Rose als Stütze“, in: Berliner Hefte zur Geschichte des literarischen Lebens 8 (2008), 245–253.

    Vera Viehöver, „Euphorische Heimkehr“? Hilde Domins Ankunft im Literaturbetrieb der Nachkriegszeit, in: Treibhaus. Jahrbuch für die Literatur der fünfziger Jahre 6 (2010), S. 69–85.

    Carla Swiderski, Restaurationsarbeiten im imaginierten Garten in Hilde Domins „Das zweite Paradies“, in: literatur für leser 40 (2017), H. 2, S. 153–165.

    Kathrin Heintz, „dem Wunder leise wie einem Vogel die Hand hinhalten“. Pathos im lyrischen Werk Hilde Domins, in: Björn Hayer/Walter Kühn (Hg.), Literaturen des Pathos. Ästhetik des Affekts von Aristoteles bis Schlingensief, 2018, S. 125–145.

    Lexikonartikel:

    Elsbeth Pulver, Art. „Hilde Domin“, in: Kritisches Lexikon zur deutschsprachigen Gegenwartsliteratur, 1984, S. 1–10. (Biogramm u. Literaturverzeichnis aktualisiert v. Michael Braun 2006).

    Volker Wehdeking, Art. „Domin, Hilde“, in: Bernd Lutz (Hg.), Metzler Autoren Lexikon, 21994, S. 154–156. (P)

    Marion Brandt, Art. „Domin, Hilde“, in: Ute Hechtfischer/Renate Hof/Inge Stephan/Flora Viet-Wild (Hg.), Metzler Autorinnen Lexikon, 1998, S. 139 f. (P)

    Christian Wiese, Art. „Domin, Hilde“, in: Andreas B. Kilcher (Hg.), Metzler Lexikon der deutsch-jüdischen Literatur. Jüdische Autorinnen und Autoren von der Aufklärung bis zur Gegenwart, 2000, S. 119–121. (P)

    Anke Hees, Art. „Domin, Hilde“, in: Deutsches Literatur-Lexikon. Das 20. Jahrhundert, Bd. 6, hg. v. Konrad Feilchenfeldt, 2004, Sp. 426–432. (W, L)

    Sonja Hilzinger, Art. „Hilde Domin“, in: FemBio Frauen-Biographieforschung, aktualisiert v. Marion Tauschwitz 2011. (Onlineressource)

  • Onlineressourcen

  • Porträts

    Fotografien, Bildarchiv der Bayerischen Staatsbibliothek München, Sammlung Felicitas Timpe.

    Bronzebüste v. Thomas Duttenhoefer (geb. 1950), 2006, Deutsches Literaturarchiv Marbach am Neckar, Inventarnummer B 2007.0206.

    Totenmaske (Gipsguss) v. Verena Kurz-Feuerstein, 2006, Deutsches Literaturarchiv Marbach am Neckar, Inventarnummer B 2007.0317.

  • Autor/in

    Vera Viehöver (Liège, Belgien)

  • Zitierweise

    Viehöver, Vera, „Domin, Hilde“ in: NDB-online, veröffentlicht am 01.10.2022, URL: https://www.deutsche-biographie.de/118526634.html#dbocontent

    CC-BY-NC-SA