Lebensdaten
1896 – 1991
Geburtsort
Braunschweig Hannover
Sterbeort
Jerusalem Hannover
Beruf/Funktion
Bibliothekar ; Literaturwissenschaftler ; Schriftsteller
Konfession
jüdisch
Normdaten
GND: 118566016 | OGND | VIAF: 89636048
Namensvarianten
  • Kraft, Werner
  • Kraft, Werner Karl Eberhard
  • Kraft, Werner Carl Eberhard

Objekt/Werk(nachweise)

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Zitierweise

Kraft, Werner, Indexeintrag: Deutsche Biographie, https://www.deutsche-biographie.de/pnd118566016.html [27.04.2024].

CC0

  • Werner Kraft wurde 1933 als Jude aus dem Bibliotheksdienst entlassen und emigrierte nach Jerusalem, wo er als Bibliothekar, seit 1956 als freier Schriftsteller deutscher Sprache lebte. Sein Werk umfasst neben Gedichtbänden, einem Roman und Kurzprosa v. a. literaturkritische Essays und Monografien. Kraft erschloss das Werk des von ihm wiederentdeckten Carl Gustav Jochmann (1789–1830) einer größeren Leserschaft und trug zu einer Renaissance der Schriften von Karl Kraus (1874–1936) und Rudolf Borchardt (1877–1945) nach dem Zweiten Weltkrieg bei.

    Lebensdaten

    Geboren am 4. Mai 1896 in Braunschweig
    Gestorben am 14. Juni 1991 in Jerusalem
    Grabstätte Friedhof des Kibbuz Tzora in Tzora (Israel)
    Konfession jüdisch
    Werner Kraft (InC)
    Werner Kraft (InC)
  • Lebenslauf

    4. Mai 1896 - Braunschweig Hannover

    1901 - Hannover

    Übersiedlung der Familie

    1902 - 1906 - Hannover

    Schulbesuch

    Volks- und Realschule

    1906 - 1914 - Hannover

    Schulbesuch (Abschluss: Abitur)

    Leibnizschule

    1914 - 1914 - Hannover

    Lehre als Bankkaufmann (abgebrochen)

    Dresdner Bank

    1914 - 1915 - Berlin

    Studium der Deutschen Philologie, Romanistik und Philosophie

    Universität

    1916 - 1919 - Hannover; Ilten bei Hannover

    Kriegsdienst als Krankenwärter

    Lazarett für Kieferverletzte; Lazarett für Kriegshysteriker und Kriegsneurotiker in den Wahrendorffschen Anstalten

    1919 - 1921 - Freiburg im Breisgau; seit 1920 Hamburg

    Studium der Deutschen Philologie, Romanistik und Philosophie (abgebrochen)

    Universität

    1921 - 1922 - Berlin

    bibliothekarische Ausbildung (Abschluss: Diplom für den mittleren Bibliotheksdienst)

    1922 - 1925 - Leipzig

    Bibliothekssekretär

    Deutsche Bücherei

    1925 - Frankfurt am Main

    Promotion (Dr. phil.)

    Universität

    1926 - Leipzig

    Examen für den höheren wissenschaftlichen Bibliotheksdienst

    1926 - 1927 - Halle an der Saale

    wissenschaftliche Hilfskraft

    Universitätsbibliothek

    1927 - 1928 - Berlin

    bibliothekarische Tätigkeit

    Staatsbibliothek

    1928 - 1933 - Hannover

    Bibliotheksrat; Beurlaubung (April 1933) bzw. Entlassung (September 1933)

    Vormals Königliche und Provinzial-Bibliothek (heute Gottfried Wilhelm Leibniz Bibliothek)

    1933 - Lüneburg; Eckernförde; Stockholm; London

    Ausreise aus Deutschland

    1933 - 1934 - Paris

    Aufenthalt mit der Familie

    Juli/August 1934 - Jerusalem

    Emigration

    1935 - 1939

    Zahlung eines Ruhegehalts durch den Hannoverschen Oberpräsidenten

    1936 - 1937 - Paris

    Studienaufenthalt

    1937 - 1942 - Jerusalem

    Angestellter

    Centre de Culture Française

    1944 - 1947 - Jerusalem

    Angestellter

    britisches Militärbüro

    1947 - 1956 - Jerusalem

    Bibliothekar

    Department of Antiquities des Rockefeller-Museums

    1948

    israelischer Staatsbürger

    1951 - 1982 - Deutschland (Bundesrepublik, einmal DDR); Frankreich; Großbritannien; Italien; Schweiz; Österreich;

    regelmäßige Europa-Reisen (alle zwei Jahre)

    1953

    Regelung der Ansprüche auf Wiedergutmachung durch den Niedersächsischen Kulturminister

    1956

    Pensionierung; freier Schriftsteller

    1981 - 1981 - Hannover

    Aufenthalt

    14. Juni 1991 - Jerusalem Hannover
  • Genealogie

    Vater Eduard Kraft 1855–1916 aus Calbe an der Saale; Kaufmann in Braunschweig; gest. in Hannover
    Mutter Elsa Kraft, geb. Isenstein 1868–1.4.1922 aus hannoverscher Kaufmannsfamilie; gest. in Hannover
    Bruder Ernst Bernhard Kraft geb. 1891 früh verstorben
    Bruder Fritz Kraft 1894–1917 Zionist; gefallen bei Jerusalem als Vizefeldwebel des Levante-Korps der deutschen Armee im Kampf gegen britische Truppen
    Heirat 1922 in Berlin
    Ehefrau Erna Kraft, geb. Halle 1899–27.3.1996 aus Königsberg (Preußen, heute Kaliningrad, Russland); Tochter eines Richters
    Sohn Paul Caspar (später Shaul) Kraft geb. 3.8.1923 emigrierte 1933 mit einer Jugend-Alijah nach Palästina; später israelischer Diplomat
    Tochter Else (Alisa) Tibon, geb. Kraft 13.6.1929–20.10.2023 emigrierte 1934 mit den Eltern über Paris nach Jerusalem; Studium der Geschichte und Literatur an der Hebräischen Universität Jerusalem; Mitbegründerin des Kibbuz Tzora; Mitglied des Palmach; seit 1952 verh. mit Joav Tibon (1929–2014), Verwaltungsbeamter, Mitglied des Palmach
    Enkel Noam Tibon geb. 4.3.1962 aus Tzora; Generalmajor der Reserve der Israelischen Armee
    Diese Grafik wurde automatisch erzeugt und bietet nur einen Ausschnitt der Angaben zur Genealogie.

    Kraft, Werner (1896 – 1991)

    • Vater

      Eduard Kraft

      1855–1916

      aus Calbe an der Saale; Kaufmann in Braunschweig; gest. in Hannover

    • Mutter

      Elsa Kraft

      1868–1.4.1922

      aus hannoverscher Kaufmannsfamilie; gest. in Hannover

    • Bruder

      Ernst Bernhard Kraft

      geb. 1891

      früh verstorben

    • Bruder

      Fritz Kraft

      1894–1917

      Zionist; gefallen bei Jerusalem als Vizefeldwebel des Levante-Korps der deutschen Armee im Kampf gegen britische Truppen

    • Heirat

      in

      Berlin

      • Ehefrau

        Erna Kraft

        1899–27.3.1996

        aus Königsberg (Preußen, heute Kaliningrad, Russland); Tochter eines Richters

  • Biografie

    alternativer text
    Werner Kraft, BSB / Bildarchiv / Fotoarchiv Timpe (InC)

    Kraft wuchs in einer assimilierten jüdischen Familie nach deren Übersiedlung aus Braunschweig in Hannover auf. Hier besuchte er das Gymnasium (Leibnizschule). Seine Leidenschaft für Literatur, v. a. für die klassischen Werke Johann Wolfgang von Goethes (1749–1832) und Friedrich Hölderlins (1770–1843), aber auch für die von ihm verehrten Rudolf Borchardt (1877–1945) und Karl Kraus (1874–1936), führten Kraft zu der Entscheidung, nach dem Abitur 1914 und einer nach sechs Monaten abgebrochenen Ausbildung zum Bankkaufmann Deutsche Philologie, Romanistik und Philosophie an der Universität Berlin zu studieren. Seit 1916 leistete er Kriegsdienst als Krankenwärter in einem Lazarett für kriegstraumatisierte Soldaten bei Hannover. In dieser Zeit wurde der Philosoph Theodor Lessing (1872–1933), den er in einer hannoverschen Buchhandlung kennengelernt hatte, sein Mentor, die jungen jüdischen Intellektuellen Walter Benjamin (1892–1940) und Gerhard (Gershom) Scholem (1897–1982) seine Freunde.

    1919 setzte Kraft sein Studium in Freiburg im Breisgau und Hamburg fort, brach dieses 1921 ab und absolvierte bis 1922 eine Ausbildung zum Bibliothekar im gehobenen Dienst in Berlin, die er 1926 durch die Qualifikation für den wissenschaftlichen Bibliotheksdienst in Leipzig erweiterte, wo er seit 1922 an der Deutschen Bücherei angestellt war. 1925 wurde er mit der motivgeschichtlichen Untersuchung „Die Päpstin Johanna“ mit dem Schwerpunkt auf Borchardts Drama „Verkündigung“ (1920) bei Franz Schultz (1877–1950) an der Universität Frankfurt am Main zum Dr. phil. promoviert. 1926 wechselte Kraft als wissenschaftliche Hilfskraft an die Universitätsbibliothek Halle an der Saale und ein Jahr später an die Staatsbibliothek Berlin, bevor er 1928 zum Bibliotheksrat an der Vormals Königlichen und Provinzial-Bibliothek Hannover (heute Gottfried Wilhelm Leibniz Bibliothek) berufen wurde.

    Während der Zeit in Hannover begann Krafts publizistische Tätigkeit: Erste literaturwissenschaftliche Aufsätze und Kritiken erschienen in Zeitschriften („Der Kunstwart“, „Die Literatur“, „Zeitschrift für deutsche Bildung“, „Die Schildgenossen“, „Der Brenner“), schon mit dem Schwerpunkt auf Autoren, die ihm wichtig blieben, so etwa der baltische Sprachkritiker Carl Gustav Jochmann (1789–1830), dessen Werke er später edierte und den er durch seine Monografie „Carl Gustav Jochmann und sein Kreis. Zur deutschen Geistesgeschichte zwischen Aufklärung und Vormärz“ (1972) einem breiteren Leserkreis bekannt machte. Kraft schloss Freundschaft mit dem Schriftsteller Wilhelm Lehmann (1882–1968) und dem späteren Arzt Wilhelm Kütemeyer (1904–1972). Regelmäßig fuhr er zu den Vorlesungen von Kraus nach Berlin; 1927 besuchte er Borchardt ein letztes Mal in Italien.

    1933 wurde Kraft als Jude auf der Grundlage des „Gesetzes zur Wiederherstellung des Berufsbeamtentums“ aus dem Bibliotheksdienst entlassen, emigrierte mit seiner Familie über Paris, wo er Benjamin traf, nach Palästina und ließ sich 1934 in Jerusalem nieder. Bis 1945 sicherten bibliothekarische Tätigkeiten den Unterhalt der Familie. Auch ein Freundeskreis deutsch-jüdischer Intellektueller bildete sich, der sog. Jeckes, von dem Krafts Buch „Gespräche mit Martin Buber“ (1966) einen Eindruck vermittelt. Zu ihm zählten neben Gershom Scholem Ludwig Strauß (1892–1953), Erich Brauer (1895–1942), Gustav Steinschneider (1899–1981), Ernst Simon (1899–1988), Martin Buber (1878–1965), später Else Lasker-Schüler (1869–1945), Harry Timar (1912–1988) und Tuvia Rübner (1924–2019).

    Nach der Wiederaufnahme der Pensionszahlungen 1953 und erfolgter Wiedergutmachung trat Kraft 1956 in den Ruhestand und widmete sich fortan ausschließlich seiner schriftstellerischen Tätigkeit; seine in deutscher Sprache verfassten essayistischen und monografischen Arbeiten erschienen seit den 1950er Jahren in der Bundesrepublik, Österreich und der Schweiz. Regelmäßig reiste er nach Deutschland und pflegte seine Verlagskontakte, wobei ihn sein Lüneburger Freund Hubert Breitenbach (1896–1990) unterstützte. Kraft wurde als Publizist mit Aufsätzen und Essays für Organe wie „Merkur“, „Neue Schweizer Rundschau“, „Neue Rundschau“, „Hochland“, „Neue Deutsche Hefte“, „Eckart“ und „Sinn und Form“ bekannt; die „Neue Zürcher Zeitung“ war seit 1952 für 20 Jahre wichtigster Publikationsort kleinerer Arbeiten.

    Kraft schrieb über 400 Aufsätze, Zeitungsartikel und Kritiken sowie 40 Bücher – darunter Monografien, Aufsatzsammlungen, Gedichtbände, den Roman „Der Wirrwarr“ (1960) und die Autobiografie „Spiegelung der Jugend“ (1973) –, mit denen er sich einen Namen als Schriftsteller und Literaturwissenschaftler machte. Mit seinen frühen Bänden über Kraus (1956) und Borchardt (1961) trug er wesentlich zur Nachkriegsrenaissance dieser beiden Autoren bei. Eine neue Generation von Lesern und Philologen begann sich für sein Werk zu interessieren, etwa Friedrich Pfäfflin (geb. 1935), Jörg Drews (1938–2009), Eberhard Haufe (1931–2013) und Uwe Pörksen (geb. 1935). 1983 gründete Volker Kahmen (1939–2017) mit Georg Heusch (geb. 1951) in Köln und Rheinbach das Werner Kraft-Archiv, das sich seit 2003 im Literatur- und Kunstinstitut Hombroich innerhalb der Stiftung Insel Hombroich befindet und das Ziel verfolgt, Krafts Werk zu sichern. In Erinnerung bleibt Kraft seinen Lesern zum einen als Essayist seltener Art: theoriefern, aber textnah und zitatenreich. Zum anderen gilt er als Wiederentdecker verschollener Schriftsteller. Aus einer – nicht nur geografischen – Randlage als deutscher Autor in Jerusalem übte er einen nicht unwesentlichen Einfluss im Netzwerk der Literatur der Nachkriegszeit aus, wie v. a. sein Briefwechsel mit Lehmann (2 Bde., 2008) zeigt.

  • Auszeichnungen

    1971 Sigmund-Freud-Preis für wissenschaftliche Prosa der Deutschen Akademie für Sprache und Dichtung, Darmstadt
    1972 korrespondierendes Mitglied der Deutschen Akademie für Sprache und Dichtung, Darmstadt
    1975 Dr. phil. h. c., Universität Freiburg im Breisgau
    1981 Eintrag in das Goldene Buch der Landeshauptstadt Hannover
    1982 Goethe-Medaille des Goethe-Instituts der Bundesrepublik Deutschland
    1983 Werner Kraft-Archiv, Köln und Rheinbach (seit 2003 Werner Kraft-Archiv im Literatur- und Kunstinstitut Hombroich/Sammlung Kahmen, Neuss)
    1987 Wilhelm-Heinse-Medaille der Akademie der Wissenschaften und der Literatur, Mainz
    1987 Verdienstkreuz des Verdienstordens der Bundesrepublik Deutschland
    1990 Niedersächsisches Künstlerstipendium
    2008–2013 Werner-Kraft-Vortragssaal, Gottfried Wilhelm Leibniz Bibliothek – Niedersächsische Landesbibliothek, Hannover
  • Quellen

    Nachlass:

    Werner Kraft-Archiv im Literatur- und Kunstinstitut Hombroich/Sammlung Kahmen, Neuss.

    Deutsches Literaturarchiv, Marbach am Neckar.

  • Werke

    Monografien und Sammelbände:

    Die Päpstin Johanna. Eine motivgeschichtliche Untersuchung, 1925. (Diss. phil.)

    Heine. Gedicht und Gedanke. Ausw. u. Nachw. v. Werner Kraft, 1936.

    Wort aus der Leere. Ausgewählte Gedichte, 1937.

    Gedichte II, 1938.

    Gedichte III, 1946.

    Else Lasker-Schüler. Eine Einführung in ihr Werk und eine Auswahl v. Werner Kraft, 1951.

    Karl Kraus. Eine Einführung in sein Werk und eine Auswahl v. Werner Kraft, 1952.

    Wiederfinden. Deutsche Poesie und Prosa. Eine Auswahl v. Werner Kraft, 1954.

    Figur der Hoffnung. Ausgewählte Gedichte 1925–1953, 1955.

    Karl Kraus. Beiträge zum Verständnis seines Werkes, 1956.

    Wort und Gedanke. Kritische Betrachtungen zur Poesie, 1959.

    Der Wirrwarr. Ein Roman, 1960, ital. 1971.

    Rudolf Borchardt. Welt aus Poesie und Geschichte, 1961.

    Wiederfinden. Deutsche Poesie und Prosa. Eine Auswahl, ²1962.

    Johann Gottfried Seume, Prosaschriften. Mit einer Einl. v. Werner Kraft, 1962, Neuaufl. 1974.

    Augenblicke der Dichtung. Kritische Betrachtungen, 1964.

    Gespräche mit Martin Buber, 1966, japan. 1975.

    Franz Kafka. Durchdringung und Geheimnis, 1968.

    Rebellen des Geistes, 1968.

    Zeit aus den Fugen. Aufzeichnungen, 1968.

    Carl Gustav Jochmann und sein Kreis. Zur deutschen Geistesgeschichte zwischen Aufklärung und Vormärz, 1972.

    Bewältigte Gegenwart. Alte und neue Gedichte, 1973.

    Das Ja des Neinsagers. Karl Kraus und seine geistige Welt, 1974.

    Das sterbende Gedicht. 1972–1975, 1976.

    Der Chandos-Brief und andere Aufsätze über Hofmannsthal. Mit einer Bibliographie aller Veröffentlichungen Werner Krafts, erstellt v. Manfred Schlösser, 1977.

    Eine Handvoll Wahrheit. 1967–1974, 1977.

    Über Gedichte und Prosa. Aufsätze zur Literatur, 1979.

    Stefan George, 1980.

    Heine der Dichter, 1983.

    Österreichische Lyriker. Von Trakl bis Lubomirski. Aufsätze zur Literatur, 1984.

    Goethe. Wiederholte Spiegelungen aus fünf Jahrzehnten, 1986.

    [Von Lessing bis Kafka], hg. u. ins Hebr. übers. v. Tuvia Rübner, 1988.

    Herz und Geist. Gesammelte Aufsätze zur deutschen Literatur, 1989.

    Eines schönen Tages. Gedichte und Prosa, ausgew. v. Volker Kahmen/Friedrich Pfäfflin. Mit Bildern v. Ulrich Erben, 1996.

    Herausgeberschaften:

    Ludwig Strauß, Fahrt und Erfahrung. Geschichten und Aufzeichnungen, eingel. u. hg. v. Werner Kraft, 1959.

    Ludwig Strauß, Dichtungen und Schriften, hg. v. Werner Kraft. Geleitwort v. Martin Buber, 1963.

    Carl Gustav Jochmann, Die Rückschritte der Poesie und andere Schriften, hg. v. Werner Kraft, 1967.

    Else Lasker-Schüler, Verse und Prosa aus dem Nachlaß. Mit einem Nachw. u. Anm. hg. v. Werner Kraft, 1961, Neuausg. 1986, 1996.

    Werkausgabe:

    Gesammelte Werke in Einzelausgaben, hg. v. Werner Kraft-Archiv, 9 Bde. u. eine Schallplatte, 1983–1996.

    Briefwechsel:

    Gershom Scholem, Briefe an Werner Kraft, hg. v. Werner Kraft. Mit einem Nachw. v. Jörg Drews, 1986.

    Zwischen Jerusalem und Hannover. Briefe an Curd Ochwadt, hg. v. Ulrich Breden/Curd Ochwadt, 2004.

    Werner Kraft/Wilhelm Lehmann, Briefwechsel 1931–1968, hg. v. Ricarda Dick, 2 Bde., 2008.

    Autobiografie:

    Spiegelung der Jugend. Mit einem Nachw. v. Jörg Drews, 1973, Neuausg. 1996.

    Interviews:

    „Ich bin an meinen Punkt gebannt“. Werner Kraft im Gespräch mit Jörg Drews, 1978.

    Uwe Pörksen, Interview mit Werner Kraft, in: Das Nachtcafé (Freiburg im Breisgau) 9 (1983), H. 21, S. 75–80.

    Herlinde Koelbl, Werner Kraft. Interview und Porträt, in: dies., Jüdische Porträts. Photographien und Interviews, 1989, S. 139–141.

    „Was in mir denkt, der Ehe aus Arbeit und Gebet...“. Georg Oswald Cott im Gespräch mit Werner Kraft, in: Die Horen 35 (1990) H. 159, S. 187–198.

    Bibliografie:

    Der Chandos-Brief und andere Aufsätze über Hofmannsthal. Mit einer Bibliographie aller Veröffentlichungen Werner Krafts, erstellt v. Manfred Schlösser, 1977.

    Ulrich Breden, Werner Kraft (1896–1991). Bibliothekar und Schriftsteller. Chronologie seines Lebens und Verzeichnis seiner Werke, 1992.

    Werner-Kraft-Bibliographie, Gottfried Wilhelm Leibniz Bibliothek – Niedersächsische Landesbibliothek, Hannover. (Onlineressource)

  • Literatur

    Monografien und Sammelbände:

    Raimund Dehmlow (Hg.), Werner Kraft, Selbstdenker, 1986. (darin: „Es ist alles so wie es gewesen ist, und nichts ist so, wie es gewesen ist“. Werner Kraft im Gespräch mit Peter Schulze, Wiederabdr. in: Peter Schulze, Beiträge zur Geschichte der Juden in Hannover, 1998, S. 156–168.)

    Ulrich Breden, Werner Kraft (1896–1991). Bibliothekar und Schriftsteller. Chronologie seines Lebens und Verzeichnis seiner Werke, 1992.

    Jörg Drews (Bearb.), Werner Kraft, 1896–1991. Mit Briefen, Gedichten und Prosatexten von Werner Kraft sowie Auszügen aus seinen Tagebüchern, ausgew. v. Volker Kahmen, 1996.

    Ulrich Breden, Von Hannover nach Jerusalem. Werner Kraft (1896–1991). Eine biographische Annäherung an seine hannoverschen Jahre. Ausstellung zum 100. Geburtstag in der Niedersächsischen Landesbibliothek, 9. Mai bis 29. Juni 1966. Begleitheft, 1996.

    Uwe Pörksen, Der Wünschelrutengänger. Erinnerung an Werner Kraft, 1997.

    Ulrich Breden, „Meine Anstellung war lebenslänglich und hörte 1933 auf“. Werner Kraft – Bibliothekar, Dichter, Literaturkritiker in Hannover, 2008.

    Aufsätze und Beiträge:

    Ernst Simon, Das Ja aus dem Nein. Werner Kraft zum 70. Geburtstag (4. Mai 1966), in: Neue Zürcher Zeitung. Fernausgabe v. 5.5.1966, Wiederabdr. in: ders., Entscheidung zum Judentum. Essays und Vorträge, 1980, S. 283–292.

    Rudolf Lennert, Über das Leben der deutschen Sprache in Jerusalem, in: Neue Sammlung 6 (1966), S. 617–627. (über Ludwig Strauß, Ernst Simon u. Werner Kraft)

    Tuvia Rubin [Rübner], Werner Kraft 90 Jahre, in: Neue deutsche Hefte 33 (1986) S. 440–445.

    Wolfgang Matz, Kritische Spiegelungen. Aufgehoben in der Sprache. Ein Porträt des Essayisten und Lyrikers Werner Kraft, in: Frankfurter Rundschau v. 11.4.1987, Literaturrundschau, S. 1.

    Jürgen Nieraad, Wort und Wesen. Der Schriftsteller Werner Kraft. Zu seinem 85. Geburtstage am 4. Mai 1991, in: Wirkendes Wort 41 (1991) S. 88–101.

    Johannes Graf, Von Braunschweig nach Jerusalem. Der deutsch-jüdische Schriftsteller Werner Kraft (1896–1991), in: Gerd Biegel (Hg.), Braunschweigisches Landesmuseum, Informationen und Berichte 3/4 (1996), S. 34–45.

    Tuvia Rübner, Ein langes kurzes Leben. Von Pressburg nach Merchavia, 2004, S. 167–170.

    Peter Struck, Literarisches Hannover. 50 Dichter, Schriftsteller und Publizisten. Wohnorte, Wirken und Werke, 2004, S. 32 f.

    Georg Oswald Cott, Der Wortwächter am Schrein des Buches. Begegnung mit Werner Kraft, in: Braunschweigischer Kalender, 2005, S. 59–63.

    Ernst-Peter Wieckenberg, Wiederfinden. Über eine Anthologie von Werner Kraft, in: Münchner Beiträge zur jüdischen Geschichte und Kultur 2 (2009), S. 81–97.

    Thomas Sparr, Grunewald im Orient. Das deutsch-jüdische Jerusalem, 2018, S. 110–120.

    Lexikonartikel:

    Bernhard Rang, Art. „Kraft, Werner“, in: Lexikon der Weltliteratur im 20. Jahrhundert, Bd. 2, 1961, Sp. 72 f.

    Dov Amir, Art. „Kraft, Werner“, in: ders., Leben und Wort der deutschsprachigen Schriftsteller in Israel. Eine Bio-Bibliographie, 1980, S. 54 f.

    N. N. Art. „Kraft, Werner“, in: Herbert A. Strauss/Werner Röder (Hg.), Biographisches Handbuch der deutschsprachigen Emigration nach 1933, Bd. II/1, 1983, S. 655.

    Hans Hennecke, Art. „Kraft, Werner“, in: Hermann Kunisch (Begr.), Lexikon der deutschsprachigen Gegenwartsliteratur, 21987, S. 341 f.

    Joseph Walk, Art. „Kraft, Werner“, in: ders., Kurzbiographien zur Geschichte der Juden 1918–1945, 1988, S. 204.

    Walther Kummerow, Art. „Kraft, Werner“, in: Walther Killy (Hg.), Literaturlexikon. Autoren und Werke deutscher Sprache, Bd. 7, 1990, S. 13.

    Norman-Mathias Pingel, Art. „Werner Kraft“, in: Manfred R. W. Garzmann/Wolf-Dieter Schuegraf (Hg.), Braunschweiger Stadtlexikon. Erg.bd., 1996, S. 83.

    Jörg Drews, Art. „Kraft, Werner“, in: Christoph König (Hg.), Internationales Germanistenlexikon 1800–1950, Bd. 2, 2003, S. 999–1001.

    N. N., Art. „Kraft, Werner. Dr. phil., Bibliotheksrat, Lyriker, Essayist“, in: Renate Heuer (Red.), Lexikon deutsch-jüdischer Autoren, Bd. 14, 2006, S. 273–297.

  • Porträts

    Aquarell v. David Anatol Brutzkus (1910–1999), Jerusalem 1937, Werner Kraft-Archiv im Literatur- und Kunstinstitut Hombroich/Sammlung Kahmen, Neuss, Abbildung in: Jörg Drews (Bearb.), Werner Kraft, 1896–1991. Mit Briefen, Gedichten und Prosatexten von Werner Kraft sowie Auszügen aus seinen Tagebüchern, ausgew. v. Volker Kahmen, 1996, S. 2.

    Fotografie v. Georg Heusch (geb. 1951), Flims (Kanton Graubünden) 1982, Werner Kraft-Archiv im Literatur- und Kunstinstitut Hombroich/Sammlung Kahmen, Neuss.

  • Onlineressourcen

  • Autor/in

    Ulrich Breden (Hannover)

  • Zitierweise

    Breden, Ulrich, „Kraft, Werner“ in: NDB-online, veröffentlicht am 01.01.2024, URL: https://www.deutsche-biographie.de/118566016.html#dbocontent

    CC-BY-NC-SA