Lebensdaten
1876 – 1967
Geburtsort
Köln
Sterbeort
Bad Honnef-Rhöndorf
Beruf/Funktion
erster Bundeskanzler und Außenminister der Bundesrepublik Deutschland ; Jurist ; Politiker ; Regierungschef ; Oberbürgermeister
Konfession
römisch-katholisch
Normdaten
GND: 11850066X | OGND | VIAF: 34470968
Namensvarianten
  • Adenauer, Konrad Hermann Joseph
  • Adenauer, Konrad
  • Adenauer, Konrad Hermann Joseph
  • mehr

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Zitierweise

Adenauer, Konrad, Indexeintrag: Deutsche Biographie, https://www.deutsche-biographie.de/pnd11850066X.html [19.03.2024].

CC0

  • Konrad Adenauer prägte als erster Bundeskanzler von 1949 bis 1963 die innenpolitische Ordnung und die außenpolitische Orientierung der Bundesrepublik Deutschland. Die Westbindung in Form der transatlantischen Verteidigungsgemeinschaft und der europäischen Integration gehört zu den wichtigsten Errungenschaften seiner Kanzlerschaft. Unter Rückgriff auf die im Grundgesetz festgelegte Richtlinienkompetenz des Bundeskanzlers begründete Adenauer die starke Stellung des Regierungschefs im politischen System der Bundesrepublik („Kanzlerdemokratie“).

    Lebensdaten

    Geboren am 5. Januar 1876 in Köln
    Gestorben am 19. April 1967 in Bad Honnef-Rhöndorf
    Grabstätte Waldfriedhof in Rhöndorf
    Konfession römisch-katholisch
    Konrad Adenauer, Imago Images (InC)
    Konrad Adenauer, Imago Images (InC)
  • Lebenslauf

    5. Januar 1876 - Köln

    1882 - 1885 - Köln

    Schulbesuch

    Knabenschule an Sankt Aposteln

    1885 - 1894 - Köln

    Schulbesuch (Abschluss: Abitur)

    Apostelgymnasium

    1894 - 1897 - Freiburg im Breisgau; München; Bonn

    Studium der Rechtswissenschaft (Abschluss: Erstes Staatsexamen)

    Universität

    1901 - Berlin

    Zweites Staatsexamen

    Universität

    1902 - 1903 - Köln

    Assessor

    Amtsgericht

    1903 - 1905 - Köln

    Rechtsanwalt

    Oberlandesgericht

    1906 - 1917 - Köln

    Beigeordneter (1909 Erster Beigeordneter)

    Stadtrat

    1905 (?) - 1933

    Mitglied

    Deutsche Zentrumspartei

    1917 - März 1933 - Köln

    Oberbürgermeister

    Stadtverwaltung

    1918 - 1918 - Berlin

    Mitglied

    Preußisches Herrenhaus

    1920 - 1933 - Düsseldorf

    Vorsitzender

    Provinzialausschuss der preußischen Rheinprovinz

    1921 - 1933 - Berlin

    Präsident

    Preußischer Staatsrat

    1932 - 1933 - Berlin

    Vizepräsident

    Deutsche Kolonialgesellschaft

    1933 - Köln

    Entlassung als Oberbürgermeister

    Stadtverwaltung

    1934 - Potsdam-Babelsberg

    Übersiedlung

    1935 - Rhöndorf

    Übersiedlung

    23.8.1944 - 16.11.1944 - Köln-Deutz; Brauweiler

    Verhaftung; Internierung

    Internierungslager; Gestapo-Gefängnis

    Mai 1945 - Oktober 1945 - Köln

    Wiedereinsetzung als Oberbürgermeister

    Stadtverwaltung

    1945 - 1967

    Mitglied

    Christlich-Demokratische Partei (CDP), Dezember 1945 CDU

    1946 - 1966 - Herford

    Parteivorsitzender

    CDU in der britischen Zone, seit 1950 CDU

    1948 - 1949 - Bonn

    Präsident

    Parlamentarischer Rat

    1949 - 1967 - Bonn

    Abgeordneter der CDU

    Bundestag

    1949 - 1963 - Bonn

    Bundeskanzler

    Bundesregierung

    1950 - 1966 - Bonn

    Bundesvorsitzender

    CDU

    1951 - 1955 - Bonn

    Bundesaußenminister

    Bundesregierung

    19. April 1967 - Bad Honnef-Rhöndorf
  • Genealogie

    Familie aus in Flerzheim bei Bonn nachweisbarer Familie, deren Stammreihe mit Heinrich Adenauer (um 1550 – um 1615) beginnt
    Vater Johann Conrad Adenauer 14.4.1833 – 13.6.1906 aus Bonn; Offizier, 1873 Justizsekretär am Appellationsgericht (heute Oberlandesgericht) Köln, 1883 Kanzleirat; 1891 preußischer Roter Adler-Orden IV. Klasse
    Großvater väterlicherseits Franz Adenauer 26.11.1810 – 11.2.1840 aus Bonn; Bäcker in Meßdorf bei Bonn
    Großmutter väterlicherseits Maria Katharina Adenauer geb. Palm 6.4.1804 – 14.7.1837 aus Oberdrees bei Rheinbach
    Mutter Maria Christiane Helena Adenauer, geb. Scharfenberg 5.5.1849 – 4.11.1919 aus Köln
    Großvater mütterlicherseits Johann August Ludwig Scharfenberg 20.5.1818 – 2.11.1906 aus (Bad) Sachsa; Militärmusiker, Bankassistent in Köln
    Großmutter mütterlicherseits Anna Maria Scharfenberg, geb. Schell 25.2.1813 aus Bonn
    Bruder Franz Johann Ludwig August Adenauer 10.5.1872 – 10.10.1952 Dr. iur.; Rechtsanwalt in Köln; Reserveoffizier im Ersten Weltkrieg; 1924 Honorarprofessor in der Juristischen Fakultät der Universität Köln; während des Nationalsozialismus Rechtsbeistand seines Bruders Konrad, Mitglied des Bundes Nationalsozialistischer Deutscher Juristen; Komtur des Päpstlichen Gregoriusordens, 1952 Großes Verdienstkreuz des Verdienstordens der Bundesrepublik Deutschland
    Bruder Johannes Adenauer 22.10.1873 – 4.3.1937 Domkapitular in Köln
    Schwägerin Maria Adenauer, geb. Greven 20.12.1876 – 16.7.1949 aus alteingesessener Kölner Kaufmannsfamilie, Schwester des Kölner Beigeordneten Wilhelm Greven (1875–1939), Jurist, Gründer und erster Vorstandsvorsitzender der Gemeinnützigen AG für Wohnungsbau (GAG), 1933 seiner Ämter enthoben
    Schwester Emilie Helene Maria Louise (Lilli) Adenauer 8.4.1879 –11.4.1950
    Schwester Maria Johanna Elisabeth Adenauer 28.3.1882 – 12.7.1882
    1. Heirat 26.1.1904 in Lindenthal bei Köln
    Ehefrau Johanna Wilhelmine Caroline Emma Adenauer, geb. Weyer 10.9.1880 – 6.10.1916 aus Köln, Sprachlehrerin für Englisch und Französisch
    Schwiegervater Emmanuel Weyer 1836–1884 Direktor der Kölner Rückversicherungsgesellschaft
    Schwiegermutter Emilie Weyer, geb. Wallraf 1849–1911
    Sohn Konrad August Emil Emanuel Adenauer 21.9.1906 – 22.1.1993 Dr. iur.; Mitarbeiter der AEG in Stuttgart, Berlin und Oslo, Direktor der Waggonfabrik Talbot in Aachen und der Großdeutschen Lokomotivenwerke in Berlin, 1946 Vorstandsmitglied der Rheinischen Elektrizitätswerke im Braunkohlengebiet in Köln, ehrenamtlicher Richter am Landessozialgericht in Essen, Mitgründer und Ehrenmitglied des Wirtschaftsrats der CDU in Bonn
    Schwiegertochter Karola Klara Katharina (Lola) Adenauer, geb. Hunold 16.3.1922 – 10.12.1983 aus Gumbinnen (Ostpreußen); Autorin von „Mein Schwiegervater, der Kanzler“ in der Kölnischen Rundschau, 10 Teile, 20.11.1975 – 13.1.1976
    Sohn Max Adenauer 21.9.1910 – 6.1.2004 Dr. iur.; Oberstadtdirektor in Köln
    Tochter Maria (Ria) Reiners, geb. Adenauer 7.10.1912 – 14.1.1998 verh. mit Walter Reiners (1908–1980), Dr.-Ing., Unternehmer; zuletzt in Mönchengladbach
    2. Heirat 25.9.1919 in Köln
    Ehefrau Auguste Amalie Julie (Gussi) Adenauer, geb. Zinsser 7.12.1895 – 3.3.1948 aus Köln
    Schwiegervater Ferdinand Zinsser 10.2.1865 – 3.1.1952 Dr. med.; Professor für Dermatologie, Rektor der Universität zu Köln
    Schwiegermutter Wilhelmine Zinsser, geb. Tourelle 1870–1952
    Sohn Ferdinand Adenauer 4.6.1920 – 8.6.1920
    Sohn Paul Adenauer 18.1.1923 – 5.8.2007 Dr. rer. pol.; Monsignore; Volkswirt; katholischer Priester, 1963 Leiter des katholischen Zentralinstituts für Ehe- und Familienfragen in Köln, 1969–1976 Pfarrer in Schildgen, Dechant im Dekanat Bergisch Gladbach
    Tochter Charlotte (Lotte) Multhaupt, geb. Adenauer 30.4.1925 – 21.6.2018 Dr. phil.; verh. mit Heribert Multhaupt (1924–2002), Architekt in Köln
    Tochter Elisabeth (Libet) Werhahn , geb. Adenauer 17.5.1928 – 3.2.2019
    Schwiegersohn Hermann-Josef Werhahn 7.4.1923 – 20.7.2016 aus Neuss; Unternehmer, 1966–1990 persönlich haftender Gesellschafter der Wilh. Werhahn KG; 1963 Mitglied des Industriebeirats der Kernforschungsanlage Jülich
    Nichte Hanna Adenauer 26.11.1904 – 14.7.1978 Dr. phil.; Kunsthistorikerin, 1932–1938 beim Denkmalamt in Bonn an der Denkmälerverzeichnung der Rheinprovinz tätig, 1943 beim Stadttkonservator Hans Vogts (1883–1972) in Köln, 1948 kommissarische, 1953–1969 ordentliche Leiterin des Denkmalamts (Stadtkonservatorin)
    Diese Grafik wurde automatisch erzeugt und bietet nur einen Ausschnitt der Angaben zur Genealogie.

    Adenauer, Konrad (1876 – 1967)

    • Vater

      Johann Conrad Adenauer

      14.4.1833 – 13.6.1906

      aus Bonn; Offizier, 1873 Justizsekretär am Appellationsgericht (heute Oberlandesgericht) Köln, 1883 Kanzleirat; 1891 preußischer Roter Adler-Orden IV.·Klasse

      • Großvater väterlicherseits

        Franz Adenauer

        26.11.1810 – 11.2.1840

        aus Bonn; Bäcker in Meßdorf bei Bonn

      • Großmutter väterlicherseits

        Maria Katharina Adenauer

        6.4.1804 – 14.7.1837

        aus Oberdrees bei Rheinbach

    • Mutter

      Helena Adenauer,

      5.5.1849 – 4.11.1919

      aus Köln

      • Großvater mütterlicherseits

        August Scharfenberg

        20.5.1818 – 2.11.1906

        aus (Bad) Sachsa; Militärmusiker, Bankassistent in Köln

      • Großmutter mütterlicherseits

        Anna Maria Scharfenberg

        25.2.1813

        aus Bonn

    • Bruder

      Franz Johann Ludwig August Adenauer

      10.5.1872 – 10.10.1952

      Dr. iur.; Rechtsanwalt in Köln; Reserveoffizier im Ersten Weltkrieg; 1924 Honorarprofessor in der Juristischen Fakultät der Universität Köln; während des Nationalsozialismus Rechtsbeistand seines Bruders Konrad, Mitglied des Bundes Nationalsozialistischer Deutscher Juristen; Komtur des Päpstlichen Gregoriusordens, 1952 Großes Verdienstkreuz des Verdienstordens der Bundesrepublik Deutschland

    • Bruder

      Johannes Adenauer

      22.10.1873 – 4.3.1937

      Domkapitular in Köln

    • Schwester

      Lilli Adenauer

      8.4.1879 –11.4.1950

    • Schwester

      Elisabeth Adenauer

      28.3.1882 – 12.7.1882

    • 1.·Heirat

      in

      Lindenthal bei Köln

      • Ehefrau

        Emma Adenauer

        10.9.1880 – 6.10.1916

        aus Köln, Sprachlehrerin für Englisch und Französisch

    • 2.·Heirat

      in

      Köln

      • Ehefrau

        Emma Adenauer

        10.9.1880 – 6.10.1916

        aus Köln, Sprachlehrerin für Englisch und Französisch

  • Biografie

    alternativer text
    Konrad Adenauer (rechts), Imago Images (InC)

    Adenauer erhielt seine politische und weltanschauliche Prägung in der Wilhelminischen Ära, als er aus kleinen Verhältnissen durch Intelligenz, Talent, harte Arbeit und eine vorteilhafte Heirat in das rheinische Großbürgertum aufstieg. Er legte 1894 am Kölner Apostelgymnasium das Abitur ab. Eine anschließend begonnene Lehre im Bankhaus Seligmann brach er nach zwei Wochen ab und studierte Rechtswissenschaften in Freiburg im Breisgau, München und Bonn, wo er 1897 das Refendarexamen absolvierte; vier Jahre später folgte das Assessorexamen in Berlin. Während seiner Studienzeit war er Mitglied verschiedener katholischer Studentenverbindungen, darunter der KStV Arminia zu Bonn.

    Nach kurzer Tätigkeit am Kölner Landgericht 1902/03 kam Adenauer über die Vertretung von Justizrat Hermann Kausen (1851–1917), einem führenden Kölner Zentrumspolitiker, an das dortige Oberlandesgericht. 1904 heiratete er Emma Weyer, Tochter des verstorbenen Direktors der Kölner Rückversicherung, Enkelin eines wohlhabenden Kölner Galeristen und langjährigen Stadtbaumeisters, Nichte des Kölner Oberbürgermeisters und späteren Reichstagspräsidenten Max Wallraf (1859–1941).

    Kommunalpolitik in Köln

    Durch Kausen eröffnete sich für Adenauer der Weg in die Kölner Kommunalpolitik, indem dieser ihn 1906 für die Stelle eines Beigeordneten im Kölner Stadtrat vorschlug. Drei Jahre später stieg Adenauer zum ersten Beigeordneten und Stellvertreter des Oberbürgermeisters auf. Zu seinem Zuständigkeitsbereich gehörte neben den Wahlangelegenheiten auf der Reichs-, Staats-, Provinzial- und städtischen Ebene die Steuerverwaltung, später auch die Lebensmittelversorgung. Während des Ersten Weltkriegs war dies wegen der britischen Seeblockade eine schwierige Aufgabe, die Adenauer zu lösen versuchte, indem er Vorräte anlegte und sich um Produkte aus Reis, Mais, Graupen und Soja als Ersatz für Kartoffeln und Fleisch kümmerte. Als fähiger Verwaltungsfachmann und geschickter Finanzpolitiker sicherte er seiner Heimatstadt zwischen 1912 und 1918 eine Anleihe von annähernd 80 Millionen Mark, die u. a. zur Verbesserung der kommunalen Infrastruktur wie dem Bau der Deutzer Rhein-Brücke, der Stadterweiterung und des Hafenausbaus genutzt wurde.

    Auf diesen Erfolgen aufbauend, wurde Adenauer im September 1917 als Nachfolger des als Staatssekretär ins Reichsamt des Innern wechselnden Wallraf auf zwölf Jahre zum Oberbürgermeister gewählt. Im Alter von 41 Jahren war er das bis dahin jüngste Stadtoberhaupt Kölns und einer preußischen Großstadt überhaupt. Zu Beginn seiner Amtszeit sah er sich mit den Erschütterungen der Novemberrevolution und der bis 1926 andauernden Besatzung durch britische Truppen konfrontiert. Er hatte Kontakte zur Rheinlandbewegung und hielt eine Ausgliederung des Rheinlands aus dem preußischen Staat für denkbar, nicht aber die Abtrennung vom Reich. Sein Pragmatismus hinsichtlich der territorialen Gestalt der deutschen Republik brachte Adenauer damals und später Kritik und den Vorwurf des Separatismus ein.

    In der Weimarer Republik erwies sich Adenauer als energischer und ideenreicher Stadtvater. Er zeichnete u. a. für große Projekte des genossenschaftlichen Wohnungsbaus und die Anlage des Grüngürtels auf dem Gelände der geschleiften preußischen Befestigungswerke verantwortlich. Die Ansiedlung der Ford-Werke, die Organisation von Großveranstaltungen wie der internationalen Medienschau „Pressa“ (1928) sowie die Anfänge der Westdeutschen Rundfunk A.G., die 1926 ihren Sendebetrieb in Köln aufnahm, gingen auf ihn zurück. Für die Wiederbegründung der 1798 unter französischer Herrschaft geschlossenen Universität setzte Adenauer sich ebenfalls ein: Am 29. Mai 1919 unterzeichnete er den Staatsvertrag mit Preußen zu deren Neugründung. Als Oberbürgermeister einer der reichsten Metropolen des Landes spielte Adenauer auch in der nationalen Politik eine Rolle: Von 1921 bis 1933 amtierte er, getragen von der Weimarer Koalition aus Zentrum, SPD und DDP, als Präsident des Preußischen Staatsrats. Zweimal war er als möglicher Reichskanzler im Gespräch, wusste aber einen Wechsel auf den Schleudersitz an der Spitze der Reichsregierung jeweils zu verhindern.

    Nationalsozialismus

    Nach der Machtübernahme durch die Nationalsozialisten wurde Adenauer im März 1933 als Oberbürgermeister abgesetzt, im April wurde ein Dienststrafverfahren gegen ihn eingeleitet, im Juli 1933 wurde er förmlich entlassen. Wenig später verlor er auch sein Amt als Präsident des Staatsrats. Zwischenzeitlich musste er fürchten, dass man ihm den Prozess machte. Seine Familie brachte er in diesen Wochen im Kölner Krankenhaus Hohenlind in Sicherheit. Er selbst versteckte sich für ein Jahr in der Abtei Maria Laach (Eifel) bei dem befreundeten Abt Ildefons Herwegen (1874–1946). Im April 1934 zog er in den Potsdamer Vorort Babelsberg, um von dort in einem Gerichtsverfahren für seine Pensionsansprüche zu kämpfen. Im Zuge der Mordaktionen und Verhaftungswellen nach dem „Röhm-Putsch“ stand Adenauer einige Tage unter Arrest und lebte von Ende 1937 bis 1944 zurückgezogen in seinem Haus in Rhöndorf, ohne sich mit dem NS-Regime einzulassen, aber auch ohne intensivere Kontakte zu Widerstandskreisen. Dennoch wurde er nach dem gescheiterten Attentat vom 20. Juli 1944 in ein Internierungslager in Köln-Deutz, später in ein Gefängnis der Geheimen Staatspolizei in Brauweiler verbracht, wo auch seine Frau inhaftiert war. Auguste Adenauer unternahm in der Haft einen Selbstmordversuch, dessen Folgen wahrscheinlich für ihren frühen Tod mitverantwortlich waren.

    Nachkriegszeit: CDU-Parteipolitik und Bundeskanzleramt

    Nach Kriegsende wurde Adenauer von der US-amerikanischen Militärregierung im Mai 1945 erneut als Kölner Oberbürgermeister eingesetzt. Die britische Militärregierung enthob ihn jedoch im Oktober wieder seines Amtes, unter etwas verworrenen, für den Betroffenen demütigenden Umständen. In der folgenden Zeit widmete sich Adenauer dem Aufbau der CDU in der britischen Besatzungszone und bereitete seine zweite politische Karriere vor. 1948 wurde er zum Präsidenten des Parlamentarischen Rates gewählt, der mit der Ausarbeitung einer Verfassung für die drei deutschen Westzonen beauftragt war. Er galt jedoch vielen als Mann von vorgestern, der nicht das Deutschland der Nach-Hitler-Generation, sondern der Vor-Hitler-Zeit verkörpere.

    In der Folgezeit wurde Adenauer zur prägenden politischen Gestalt der jungen Bundesrepublik. Von 1950 bis 1966 war er Vorsitzender der CDU. Von 1949 bis 1963 amtierte er als erster Bundeskanzler: Bei seiner ersten Wahl erhielt er im Bundestag 202 von 402 möglichen Stimmen – das Minimum für die absolute Mehrheit. Als Regierungschef etablierte er in der jungen Bundesrepublik, was später als „Kanzlerdemokratie“ bezeichnet wurde: Er bestimmte nach Artikel 65 des Grundgesetzes die Richtlinien der Politik, legte den Zuschnitt der Ressorts fest und entschied bei Streitigkeiten zwischen den Ministerien. Adenauers hervorgehobene Position fand ihren Ausdruck im Aufbau eines machtvollen Bundeskanzleramts als Regierungszentrale, das die Ministerien kontrollierte, bei ihrer Personalpolitik mitsprach und in Gesetzesvorhaben direkt eingriff. Dabei ließ der Kanzler auch zu (und profitierte davon), dass der für Auslandsspionage zuständige Bundesnachrichtendienst Adenauers innenpolitische Gegner SPD und FDP ausspähte und auf diese Weise unter ihm zu einem „Herrschaftselement der entfalteten Kanzlerdemokratie“ (Klaus-Dietmar Henke) wurde. Im Verhältnis zu den Siegermächten, die bis zur Aufhebung des Besatzungsstatuts 1955 die oberste Souveränität im Land innehatten und vor jeder wichtigen Entscheidung konsultiert werden mussten, erwies Adenauer sich als verlässlicher und durchsetzungsstarker Partner. Im Umgang mit dem Bundestag pflegte er einen patriarchalisch-obrigkeitlichen Stil.

    Unter Adenauer etablierte sich die CDU als bestimmende Kraft in der Politik der Bundesrepublik. Grundlage ihrer Dominanz, die 1953 zum Wahlsieg und 1957 zur absoluten Mehrheit im Bundestag führte, war eine erfolgreiche Integrationspolitik. Mit dem Bemühen um einen Ausgleich zwischen Katholiken und Protestanten profilierte sie sich als überkonfessionelle Sammlungspartei. In ihren Hochburgen im Rheinland knüpfte sie organisatorisch an die Tradition der Zentrumspartei an, distanzierte sich aber zugleich von deren ausschließlich katholischer Ausrichtung und wurde zur politischen Heimat für konservative, liberale und christlich-soziale Kräfte. Zugleich praktizierte die Union unter Adenauer eine wirksame Koalitionspolitik innerhalb des bürgerlich-konservativen Lagers: In der ersten Legislaturperiode stützte sich der Kanzler auf ein Bündnis aus CDU, CSU, FDP und Deutscher Partei (DP), das nach der zweiten Bundestagswahl 1953 noch um den Bund der Heimatvertriebenen und Entrechteten (BHE) als Interessenvertretung der Flüchtlinge aus dem Osten erweitert wurde. Den Umgang mit der NS-Vergangenheit kennzeichneten während Adenauers Kanzlerschaft ein scharfer ideologischer Bruch einerseits und eine Praxis sozialer Reintegration und rechtlicher Amnestierung andererseits, die ehemalige Mitläufer des Regimes ebenso umfasste wie überzeugte Nationalsozialisten. Sinnbildlich dafür stand Hans Globke (1898–1973), von 1932 bis 1945 Ministerialbeamter im Reichsinnenministerium und dort Mitarbeiter an den Nürnberger Rassegesetzen. Obwohl Adenauer die Vergangenheit Globkes kannte, hielt er gegen teils heftige zeitgenössische Kritik an ihm fest, weil er dessen Kompetenz, Effizienz und Loyalität schätzte.

    Als wichtigstes Unterscheidungsmerkmal zur Sozialdemokratie hatte sich schon vor der Gründung der Bundesrepublik die Frage der Wirtschaftsordnung herauskristallisiert. Diese wurde von Adenauer und seinem Wirtschaftsminister Ludwig Erhard (1897–1977) auf die Formel „bürokratische Planwirtschaft gegen soziale Marktwirtschaft“ zugespitzt. Bei der Ausgestaltung der Wirtschafts- und Gesellschaftsordnung blieb Adenauer auf sozialen Ausgleich bedacht, wie sich 1951 beim Mitbestimmungsgesetz in der Montanindustrie und 1952 beim Lastenausgleich zeigte: Im ersten Fall stimmte er zu, dass Arbeitnehmer und Arbeitgeber in den Aufsichtsräten der Ruhrkonzerne paritätisch vertreten waren, im zweiten Fall machte er sich für Abgaben auf Vermögen, Hypotheken- und Kreditgewinne stark, die den Opfern von Kriegsschäden und Vertreibung zugutekommen sollten.

    Außenpolitik

    In den Außenbeziehungen der jungen Bundesrepublik hielt Adenauer US-amerikanische Unterstützung für die Grundvoraussetzung erfolgreicher Politik. Er akzeptierte die Machtlosigkeit der Deutschen als Ausgangsbasis seiner Politik und sah in der Konstellation des Ost-West-Konflikts eine Chance, diese Position zu verbessern. Während die SPD unter Kurt Schumacher (1895–1952) alliiertes Entgegenkommen erwartete, ehe eine Zusammenarbeit für sie infrage kam, war Adenauer bereit, Diskriminierungen in Kauf zu nehmen und selbst Vorleistungen zu erbringen, um stückweise auf dem Weg zur Gleichberechtigung voranzukommen, die Fesseln des Besatzungsstatuts abzustreifen und möglichst viel staatliche Souveränität für die Bundesrepublik zu gewinnen. Seine Regierung erreichte auf diesem Wege sowohl die Pariser Verträge zur Beendigung des Besatzungsregimes (23.10.1954) und den Beitritt der Bundesrepublik zur NATO (6.5.1955) als auch die Zustimmung der Westalliierten zum Aufbau der Bundeswehr, deren erste Rekruten im November 1955 vereidigt wurden.

    Die europäische Einigung bildete die zweite Säule von Adenauers Außenpolitik. Die Wirtschaftskraft der Bundesrepublik sollte in europäische Institutionen eingebunden werden, um sie mit den Interessenlagen Frankreichs und anderer europäischer Staaten in Einklang zu bringen. Auf dem Feld der Verteidigung misslang dies, als die Europäische Verteidigungsgemeinschaft in der französischen Nationalversammlung Ende August 1954 am vereinigten Widerstand von Kommunisten und Gaullisten scheiterte. Es glückte jedoch auf dem Gebiet der Schwerindustrie mit dem sog. Schuman-Plan vom 9.5.1950. Die Vergemeinschaftung von Kohle und Stahl sollte dazu dienen, künftige Kriege zu verhindern und insbesondere französische Sicherheitsbedürfnisse zu befriedigen. Der im April 1951 unterzeichnete Vertrag über die Europäische Gemeinschaft für Kohle und Stahl (EGKS), dem neben Frankreich und der Bundesrepublik auch Italien und die Benelux-Staaten beitraten, diente als Vorbild für ähnlich strukturierte Einigungen in der Atomwirtschaft (Europäische Atomgemeinschaft, EURATOM) und beim Handel in einer Europäischen Wirtschaftsgemeinschaft (EWG); beide Institutionen wurden in den Römischen Verträgen vom März 1957 festgeschrieben, die zum 1.1.1958 in Kraft traten.

    Im Verhältnis zum Osten setzten Adenauers Regierungen auf eine Politik der Stärke: Die Bundesrepublik sollte mit westlicher Hilfe politisch und ökonomisch so potent werden, dass die Sowjetunion von einer weiteren aggressiven Expansion abgehalten und zur Preisgabe ihrer Zone genötigt werden konnte. Die Wiedervereinigung blieb das zentrale Ziel. Adenauer war jedoch überzeugt, die Einheit dürfe nicht um den Preis westdeutscher Freiheit oder der Verankerung im Westen erkauft werden. Daher stand er dem sowjetischen Angebot, durch Neutralisierung ein entmilitarisiertes Gesamtdeutschland zu schaffen, wie es in der Stalin-Note vom März 1952 vorgebracht wurde, ablehnend gegenüber. Unter seiner Führung beharrte die Bundesrepublik darauf, die Rechtsnachfolge des Deutschen Reichs angetreten zu haben, und leitete daraus einen Alleinvertretungsanspruch für ganz Deutschland ab. Um diesen durchzusetzen, formulierte die Regierung 1955 eine nach dem Staatssekretär im Auswärtigen Amt Walter Hallstein (1901–1982) benannte Doktrin, der zufolge die Aufnahme diplomatischer Beziehungen anderer Staaten zur DDR als „unfreundlicher Akt“ gewertet wurde.

    Die Hallstein-Doktrin war notwendig geworden, nachdem die Bundesregierung 1955 diplomatische Beziehungen zur Sowjetunion aufgenommen hatte und damit Gefahr lief, die von Moskau vertretene „Zwei-Staaten-Theorie“ in Bezug auf Deutschland anzuerkennen. Dennoch reiste Adenauer im September 1955 auf Einladung der Sowjetunion nach Moskau, weil ihm bewusst war, dass ohne die UdSSR keine Fortschritte in der Wiedervereinigungsfrage erzielt werden konnten. Vor allem aber wurden immer noch tausende deutsche Kriegsgefangene und zivile Verschleppte in der Sowjetunion vermisst. Nach zähen Verhandlungen erlaubte die Moskauer Führung nach Adenauers Besuch knapp zehntausend Kriegsgefangenen sowie rund 20 000 Zivilisten die Rückkehr nach Deutschland. Die Zeitgenossen sahen darin den größten Triumph seiner Kanzlerschaft.

    Endphase der Kanzlerschaft

    Mit dem Bau der Berliner Mauer durch das SED-Regime am 13.8.1961 wurden die Grenzen von Adenauers Politik deutlich. Der Kanzler versuchte, sich vorsichtig an die neuen Gegebenheiten anzupassen, ohne die Grundzüge seiner bisherigen Strategie, v. a. der Nichtanerkennung und politischen Isolierung der DDR, aufzugeben. Die Westpolitik wurde ebenfalls schwieriger. Seit Ende der 1950er Jahre waren bei Adenauer Sorgen über den Kurs der USA gewachsen. Er erkannte, dass in der atomaren Aufrüstung und der gegenseitigen nuklearen Vernichtungskapazität der Supermächte ein Anreiz für eine auf Entspannung gerichtete Politik angelegt war, und hielt diese Tendenzen für bedrohlich. Alarmiert reagierte er auf die neue Nukleardoktrin der Kennedy-Administration, mit der die NATO in die Lage versetzt werden sollte, flexibel auf Angriffe des Ostblocks zu reagieren. Adenauer fürchtete, Deutsche und Westeuropäer sollten künftig die Hauptlast eines konventionell geführten Krieges tragen, während sich die USA jenseits des Atlantiks hinter der Sicherheit ihrer Atomwaffen verschanzten.

    Im französischen Staatspräsidenten Charles de Gaulle (1890–1970) erblickte Adenauer einen Verbündeten in seinem Kampf gegen US-amerikanische Entspannungstendenzen. Die Beziehungen zu Frankreich gewannen für ihn auch in dieser Hinsicht entscheidende Bedeutung. Ergebnis war im Januar 1963 der Vertrag über die deutsch-französische Zusammenarbeit (Élysée-Vertrag), der regelmäßige Konsultationen der Staats- und Regierungschefs sowie ihrer Außen- und Verteidigungsminister zur Koordinierung der politischen Positionen beider Länder vorsah. Innerparteiliche Gegner einer einseitig auf Frankreich ausgerichteten Politik, wie Wirtschaftsminister Erhard oder Außenminister Gerhard Schröder (1910–1989), sorgten jedoch dafür, dass der Bundestag dem Vertrag eine Präambel voranstellte, die explizit auf die enge Partnerschaft zu den USA, eine mögliche Erweiterung der EWG um Großbritannien und das Allgemeine Zoll- und Handelsabkommen (GATT) abhob.

    Der Élysée-Vertrag war Adenauers letzte große Errungenschaft. Seit Ende der 1950er Jahre war in der CDU immer vernehmlicher über die Zeit nach ihm diskutiert worden. In der Präsidentschaftskrise 1959 machte er keine gute Figur, als er einen Wechsel in das Bundespräsidentenamt öffentlich bekannt gab, dann aber die Ankündigung zurückzog, weil er bemerkte, dass er damit dem ungeliebten Erhard den Weg ins Kanzleramt ebnen würde. Noch höhere Wellen schlug die „Spiegel“-Krise im Herbst 1962, als die Bundesanwaltschaft die Redaktionsräume des Hamburger Nachrichtenmagazins durchsuchen und den Herausgeber Rudolf Augstein (1923–2002) sowie mehrere Redakteure festnehmen ließ. Der Kanzler geriet dabei derart in die Kritik, dass er sich gezwungen sah, seinen Rücktritt für den Herbst des folgenden Jahres anzukündigen.

    Am 15.10.1963 schied Adenauer aus dem Amt. In den folgenden Jahren stellte er drei Bände seiner Memoiren fertig, ein weiterer war in Vorbereitung und wurde 1968 postum veröffentlicht. Den Vorsitz der CDU hatte er bis 1966 inne, Bundestagsabgeordneter blieb er bis zu seinem Tod. An dem Staatsbegräbnis nahmen außer dem französischen Staatspräsidenten de Gaulle und dem ehemaligen US-Präsident Dwight D. Eisenhower (1890–1969) zwölf Regierungschefs, zudem Außenminister und Botschafter aus insgesamt 180 Staaten teil.

    Bilanz und Nachwirkungen

    Als Adenauer aus dem Amt schied, war sein Ansehen auf einem Tiefpunkt. Die Zeitgenossen kritisierten seinen herablassenden Umgang mit dem Bundestag, fehlendes Engagement in der Wirtschafts- und Sozialpolitik sowie ein unzeitgemäßes Demokratieverständnis, wie es etwa in dem erbittert geführten „Kampf ums Kanzleramt“ (Daniel Koerfer) gegen seinen Nachfolger Erhard zum Ausdruck kam. Jüngeren Generationen erschienen die 1950er Jahre nun als „bleierne Zeit“ konservativer Restauration, gegen deren obrigkeitsstaatliche Überhänge Willy Brandt (1913–1992) und seine sozial-liberale Koalition „mehr Demokratie wagen“ wollten.

    Das Prestige des ersten Bundeskanzlers blieb jedoch nicht lange auf dem schlechten Stand der 1960er und frühen 1970er Jahre. Anlässlich seines hundertsten Geburtstags galt er 1976 weitgehend unumstritten als wichtigster Gründungsvater der westdeutschen Republik. Auch ein großer Teil der politischen Linken machte postum ihren Frieden mit ihm. Nach dem Umbruch 1989/90 sahen Kritiker der Wiedervereinigung in Adenauer den Verfechter einer dezidiert anti-nationalen Politik, die der Westbindung und der europäischen Integration Vorrang vor der deutschen Einheit eingeräumt habe. Andere behaupteten hingegen, der Zusammenbruch des Ostblocks und die bedingungslose Angliederung der DDR an die Bundesrepublik habe genau jener Politik der Stärke entsprochen, auf die Adenauers Deutschlandpolitik vertraut hatte.

    Die drei Jahrzehnte nach 1989/90 brachten eine gewisse Relativierung der Bedeutung Adenauers durch die zeitliche Entfernung von der Phase der bipolaren Welt und des geteilten Deutschland sowie durch die Expansion der Europäischen Union weit über das karolingische Westeuropa hinaus, das Adenauer vorgeschwebt hatte. Gleichzeitig wuchs die Distanz zu den USA, das atlantische Bündnis verlor zwischenzeitlich an Substanz. Auch im Innern gab es größere Veränderungen u. a. durch den Beitritt der DDR, durch steigende Arbeitslosigkeit und den Umbau des Sozialstaats, der in der Adenauer-Ära ausgebaut worden war, mit den Arbeitsmarkt- und Sozialreformen der rot-grünen Koalition nach 1998.

    Seit einigen Jahren erfolgt wieder eine Relativierung dieser geschrumpften Bedeutung Adenauers: Der deutsche Sozialstaat suchte durch die Agenda 2010 teilweise Eigenschaften wie Lohnzurückhaltung und Arbeitsbereitschaft einzufordern, die sich mit dem wirtschaftlichen Wiederaufstieg Deutschlands in der Ära Adenauer verbanden. Die russische Invasion in die Ukraine im Februar 2022 hat das transatlantische Bündnis wiederbelebt und lässt einen neuen Kalten Krieg und eine neuerliche Spaltung Europas mit einem neuen Eisernen Vorhang einige hundert Kilometer weiter östlich möglich erscheinen.

  • Auszeichnungen

    1917 Verdienstkreuz für Kriegshilfe
    1918 Eisernes Kreuz am weißen Bande
    1918 Roter Adlerorden IV. Klasse
    1927 Großes Ehrenzeichen am Bande für Verdienste um die Republik Österreich
    1951 Ritter des Souveränen Malteserordens
    1953 Großkreuz des Verdienstordens der Italienischen Republik
    1953 Nationaler Orden vom Kreuz des Südens (Brasilien)
    1953 Orden El Sol del Perú (Peru)
    1953 Orden de Mayo al Mérito (Argentinien)
    1953 Orden de Boyacá (Kolumbien)
    1953 „Man of the Year“ (Time Magazine)
    1953 Edelrose Konrad Adenauer
    1954 Sonderstufe des Großkreuzes des Verdienstordens der Bundesrepublik Deutschland
    1954 Karlspreis der Stadt Aachen
    1954 Königlicher Orden von Georg dem Ersten (Griechenland)
    1955 Großkreuz des Falkenordens (Island)
    1955 Orden vom Aztekischen Adler (Mexiko)
    1956 Päpstlicher Orden vom Goldenen Sporn
    1956 Großes Goldenes Ehrenzeichen am Bande für Verdienste um die Republik Österreich
    1956 Großkreuz des Christusordens (Portugal)
    1956 Leopold-Orden (Belgien)
    1956 Ritter des Order of St. Michael and St. George (Vereinigtes Königreich)
    1957 Orden der Eichenkrone (Luxemburg)
    1958 Bayerischer Verdienstorden
    1959 Orden wider den tierischen Ernst
    1960 Orden vom Niederländischen Löwen
    1962 Mitglied der französischen Ehrenlegion
    1963 Päpstlicher Christusorden
    1963 Orden der Aufgehenden Sonne mit Paulownien-Blüten
    1964 Mitglied der Académie des sciences morales et politiques
    1965 Großkreuzritter des Ritterordens vom Heiligen Grab zu Jerusalem
    1969 Porträt Rückseite 2-DM-Münze
    23 Ehrendoktortitel von in- und ausländischen Universitäten, der erste 1919 aus Köln, der letzte 1966 vom Weizmann-Institut in Israel; zahlreiche Ehrenbürgerschaften; fünf Briefmarken der Deutschen Bundespost
  • Quellen

    Nachlass:

    Archiv der Stiftung Bundeskanzler-Adenauer-Haus, Rhöndorf/Bad Honnef.

    Gedruckte Quellen und Editionen:

    Reden 1917–1967, Eine Auswahl, hg. v. Hans-Peter Schwarz, 1975.

    Rhöndorfer Ausgabe, 20 Bde., 1983–2019.

    Briefe über Deutschland 1945–1951, eingel. u. ausgew. v. Hans Peter Mensing aus der Rhöndorfer Ausgabe der Briefe, 1986.

    „Es mußte alles neu gemacht werden.“ Die Protokolle des CDU-Bundesvorstandes 1950–1953, bearb. v. Günter Buchstab, 21986.

    „Wir haben wirklich etwas geschaffen.“ Die Protokolle des CDU-Bundesvorstands 1953–1957, bearb. v. Günter Buchstab, 1990.

    „… um den Frieden zu gewinnen.“ Die Protokolle des CDU-Bundesvorstands 1957–1961, bearb. v. Günter Buchstab, 1994.

    „Stetigkeit in der Politik“. Die Protokolle des CDU-Bundesvorstands 1961–1965, bearb. v. Günter Buchstab, 1998.

    Briefe über Deutschland 1945–1955, ausgew. u. eingel. v. Hans Peter Mensing, 1999.

    Arnulf Baring (Hg.), Sehr verehrter Herr Bundeskanzler! Heinrich von Brentano im Briefwechsel mit Konrad Adenauer 1949–1964, 1974.

    Freundschaft in schwerer Zeit. Die Briefe Konrad Adenauers an Dora Pferdmenges 1933–1949. Im Auftrag der Stiftung Bundeskanzler-Adenauer-Haus, Bad Honnef-Rhöndorf, anlässlich des 40. Todestages von Konrad Adenauer am 19. April 2007, bearb. v. Hans Peter Mensing/Ursula Raths, 2007.

    Konrad Adenauer im Briefwechsel mit Flüchtlingen und Vertriebenen, hg. im Auftrag der Kulturstiftung der Deutschen Vertriebenen v. Hans Peter Mensing, 1999.

    Hanns Jürgen Küsters (Hg.), Konrad Adenauer – Der Vater, die Macht und das Erbe. Das Tagebuch des Monsignore Paul Adenauer 1961–1966, 22017.

    Günther Schulz (Hg.), Konrad Adenauer 1917–1933. Dokumente aus den Kölner Jahren, 2007.

  • Werke

    Monografien:

    Die neue Regelung unserer Nahrungsmittelwirtschaft, 1915, zuerst als fünfteilige Aufsatzfolge in: Kölnische Zeitung (1. Morgenausg.) v. 22.7.1915, (Abendausg.) v. 23.7.1915, (2. Morgenausg.) v. 24.7.1915, (1. Morgenausg. u. Mittagsausg.) v. 26.7.1915.

    Eine Lebensfrage Kölns. Wald, Feld und Wiese vom Rhein bis zum Rhein, 1920.

    Erinnerungen, 4 Bde., 1965–1968.

    Artikel:

    Reicht unser Brotgetreide aus? Die Wirkung der bisherigen Verordnungen, in: Kölnische Zeitung (Abendausg.) v. 26.1.1915, erw. in: Preußische Gemeinde-Zeitung v. 11.2.1915, S. 49–55.

    Ist unsere Ernährung sichergestellt? Was noch zu fordern bleibt, in: Kölnische Zeitung (Mittagsausg.) v. 29.1.1915.

    Kanzlerbedingungen, in: Kölner Tageblatt (Abendausg.) v. 20.5.1921.

    Kölns wirtschaftliche und kulturelle Zukunftsaufgaben, in: Illustrierte Zeitung v. 26.1.1922, S. 60.

    Weil wir einig waren, in: Frei ist der Rhein! [Flugblatt], 1926.

    Der Kampf gegen die Selbstverwaltung, in: Kommunalpolitische Blätter (1926), S. 217–221.

    Soll Deutschland Kolonialpolitik treiben? Eine Umfrage [der Redaktion der Zeitschrift „Europäische Gespräche"], in: Europäische Gespräche. Hamburger Monatshefte für Auswärtiige Politik (1927), S. 609–611.

    Kölns Bedeutung für das deutsche Wirtschaftsleben, in: Deutsche optische Wochenschrift 14 (1928), Nr. 20, S. 254 f.

    Großstadt. I.: Grundsätzliches, in: Hermann Sacher (Hg.), Staatslexikon, Bd. 2, 51927, Sp. 912 ff.

    Le Rhin, voie navigable internationale, in: Des Canaux! Des Bateaux! Organe officiel mensuel de l'Association suisse pour la navigation du Rhone au Rhin (1930), S. 94 f.

    Zentralismus und Selbstverwaltung, in: Kölnische Zeitung (Morgenausg.) v. 9.11.1931.

    Wirtschaftskrisis und Selbstverwaltung, in: Deutsche Gemeinde-Zeitung und Provinzial-Zeitung 71, Nr. 1 v. 1.1.1932.

    „System der Systemlosigkeit, Zustand völliger Erstarrung", in: Kommunalpolitische Blätter (1933), S. 4.

    Hilfe für Heimkehrer, in: Kölnischer Kurier v. 24.7.1945.

    "Kominform" – eine Warnung, in: Die Welt v. 16.10.1947.

    Appell zu Kommunalwahlen, in: Neues Tageblatt v. 20.11.1948.

    Außenpolitik muß Vorrang haben. Schneller Abschluß in Bonn notwendig – Begrüßenswerter Appell der Ministerpräsidenten, in: Die Welt v. 31.3.1949.

    Die Bundesrepublik an der Jahreswende, in: Deutschland-Union-Dienst 3, Nr. 259 v. 27.12.1949, S. 1–6.

    Germany and a United Europe, in: Daily Mail v. 12.8.1950.

    Paris ist ein Anfang. Am Vorabend der Außenministerkonferenz der Schuman-Plan-Länder, in: Die Welt v. 10.4.1951.

    Eine neue Epoche der Politik, in: Rheinischer Merkur v. 11.5.1951.

    My program for Germany. The leader of the Bonn republic explains why he hitched his nation to the star of the West, what he expects to get and what he is willing to offer, in: United Nations World, Februar 1952, S. 10 f.

    Deutschlands Außenpolitik. Wir haben ein klares Ziel und kennen auch den Weg dorthin, in: Rheinischer Merkur v. 22.4.1952.

    SPD und Außenpolitik, in: Rheinischer Merkur v. 5.12.1952.

    Deutschlands künftige Aufgaben, in: Deutsche Korrespondenz 3, Nr. 42 v. 24.10.1953, S. 1–3.

    Vor schwerwiegenden Entscheidungen, in: Deutschland-Union-Dienst 7, Nr. 249 v. 29.12.1953, S. 1–4.

    Desire for Integration with the West, in: The Times v. 14.5.1953.

    Von Hamburg nach Köln, in: Deutschland-Union-Dienst 8, Nr. 100 v. 25.5.1954, S. 1–4.

    Germany, the New Partner, in: Foreign Affairs 33, Nr. 2, Januar 1955, S. 177–183.

    Die deutsche Aufgabe. Ein Wort zur Situation der Bundesrepublik, in: Rheinischer Merkur v. 16.3.1956.

    Sicherheit für Volk und Familie, in: Deutschland-Union-Dienst 10, Nr. 149 v. 28.12.1956, S. 1 f.

    Freiheit, Sicherheit, Frieden und Einheit, in: Deutschland-Union-Dienst 12, Nr. 248 v. 30.12.1958, S. 1–3.

    Wir sind der Damm in Mitteleuropa, in: Süddeutsche Zeitung v. 16.9.1961.

    The German Problem, a World Problem, in: Foreign Affairs 41, Nr. 1, Oktober 1962, S. 59–65.

    Bilanz einer Reise. Deutschlands Verhältnis zu Israel, in: Die Politische Meinung 11 (1966), Nr. 115, S. 15–19.

    Veröffentlichte Briefe:

    Der Ruf nach dem Reichstage. Telegramm vom 10. Dezember 1918 an den Reichstagspräsidenten Konstantin Fehrenbach, in: Kölnische Zeitung (Abendausg.) v. 10.12.1915.

    Zur Westdeutschen Republik. Schreiben vom 17.3.1919 an die Kölnische Volkszeitung, in: Kölnische Volkszeitung (Morgenausg.) v. 18.3.1919.

    [Brief] betreffend Devisenankäufe der Stadt Köln, in: Sozialistische Republik v. 14.7.1923.

    Brief vom 10.8.1934 an den Preußischen Minister des Inneren, Berlin, Mit einem Vorwort als Faksimile, in: Dokumentation der Zeit. Informations-Archiv 13, H. 250, 1961, S. 28–39.

    Vor- und Geleitwörter

    Vorwort, in: Anton Stein (Hg.), Deutsches Kind, was mußt du vom Auslanddeutschtum wissen?, 1930.

    Vorwort, in: Das Europa Buch für die Jugend. Erzählungen, Reportagen, Aufsätze, Verse, Lieder mit über 650 Zeichen, 1954.

    Vorwort, in: Detlef Michael Noack, Griechenland, 1957.

    Geleitwort, in: Presse- u. Informationsamt der Bundesregierung (Hg.), 10 Jahre Bundesrepublik Deutschland [1949–1959], 1959.

    Vorwort, in: Helmut Arntz (Hg.), Deutschland heute, 1961.

    Vorwort, in: Robert Schumann, Für Europa, 1963.

  • Literatur

    Monografien und Sammelbände:

    Paul Weymar, Konrad Adenauer. Die autorisierte Biographie, 1955.

    Arnulf Baring, Außenpolitik in Adenauers Kanzlerdemokratie, 1966.

    Karl Dietrich Erdmann, Adenauer in der Rheinlandpolitik nach dem Ersten Weltkrieg, 1966.

    Anneliese Poppinga, Meine Erinnerungen an Konrad Adenauer, 1970.

    Rudolf Morsey, Brüning und Adenauer. Zwei deutsche Staatsmänner, 1971.

    Terence Prittie, Konrad Adenauer. 4 Epochen deutscher Geschichte, 1971.

    Anneliese Poppinga, Konrad Adenauer. Geschichtsverständnis, Weltanschauung und politische Praxis, 1975.

    Hugo Stehkämper (Hg.), Konrad Adenauer. Festgabe der Stadt Köln zum 100. Geburtstag am 5. Januar 1976, 1976.

    Dieter Blumenwitz/Klaus Gotto (Hg.), Konrad Adenauer und seine Zeit. Politik und Persönlichkeit des ersten Bundeskanzlers, 2 Bde., 1976.

    Rudolf Morsey (Hg.), Konrad Adenauer und die Gründung der Bundesrepublik Deutschland, 1979.

    Hans-Peter Schwarz (Hg.), Entspannung und Wiedervereinigung. Deutschlandpolitische Vorstellungen Konrad Adenauers 1955–1958, 1979.

    Gösta von Uexküll, Konrad Adenauer, 1981.

    Hans-Peter Schwarz, Die Ära Adenauer. Gründerjahre der Republik. 1949–1957, 1981.

    Hans-Peter Schwarz, Die Ära Adenauer. Epochenwechsel. 1957–1963, 1983.

    Hans-Peter Schwarz (Hg.), Adenauer und Frankreich. Die deutsch-französischen Beziehungen 1958 bis 1969, 1985.

    Peter Koch, Konrad Adenauer. Eine politische Biographie, 1985.

    Daniel Koerfer, Kampf ums Kanzleramt. Erhard und Adenauer, 1987.

    Rudolf Morsey, Die Deutschlandpolitik Adenauers. Alte Thesen und neue Fakten, 1991.

    Henning Köhler, Adenauer. Eine politische Biographie, 1994.

    Anneliese Poppinga, „Das Wichtigste ist der Mut“. Konrad Adenauer – die letzten fünf Kanzlerjahre, 1994.

    Ulrich Lappenküper, Die deutsch-französischen Beziehungen 1949–1963. Von der „Erbfeindschaft“ zur „Entente élémentaire“, 2 Bde., 1998.

    Andreas Metz, Die ungleichen Gründerväter. Adenauers und Erhards langer Weg an die Spitze der Bundesrepublik, 1998.

    Ulrich Brochhagen, Nach Nürnberg. Vergangenheitsbewältigung und Westintegration in der Ära Adenauer, 1999.

    Frank Bösch, Die Adenauer-CDU. Gründung, Aufstieg und Krise einer Volkspartei 1945–1969, 2001.

    Werner Kilian, Die Hallstein-Doktrin. Der diplomatische Krieg zwischen der BRD und der DDR 1955–1973. Aus den Akten der beiden deutschen Außenministerien, 2001.

    Hans-Peter Schwarz, Adenauer, 2 Bde., 1986/91.

    Niels Hansen, Aus dem Schatten der Katastrophe. Die deutsch-israelischen Beziehungen in der Ära Konrad Adenauer und David Ben Gurion, 2002.

    Volker Frielingsdorf, Konrad Adenauers Wirtschaftspolitik als Kölner Oberbürgermeister, 2002.

    Volker Erhard, Adenauers deutschlandpolitische Geheimkonzepte während der zweiten Berlin-Krise 1958–1962, 2003.

    Kurt Sontheimer, Die Adenauer-Ära. Grundlegung der Bundesrepublik, 32003.

    Ronald J. Granieri, The Ambivalent Alliance. Konrad Adenauer, the CDU/CSU, and the West, 1949–1966, 2003.

    Hanns Jürgen Küsters (Hg.), Adenauer, Israel und das Judentum, 2004.

    Hans-Peter Schwarz, Anmerkungen zu Adenauer, 2004.

    Werner Kilian, Adenauers Reise nach Moskau, 2005.

    Anneliese Poppinga, Adenauers letzte Tage: Die Erinnerungen seiner engsten Mitarbeiterin, 2009.

    Norbert Frei, Vergangenheitspolitik. Die Anfänge der Bundesrepublik und die NS-Vergangenheit, Neuausg. 2012.

    Hans Günter Hockerts/Günther Schulz (Hg.), Der „Rheinische Kapitalismus“ in der Ära Adenauer, 2016.

    Werner Biermann, Konrad Adenauer. Ein Jahrhundertleben, 2017.

    Jürgen Rüttgers, „Er war ein ganz großer Häuptling“. Neues über Adenauer, 2017.

    Peter Molt, Die Anfänge der Entwicklungspolitik der Bundesrepublik Deutschland in der Ära Adenauer, 2017.

    Josef Foschepoth, Verfassungswidrig! Das KPD-Verbot im Kalten Bürgerkrieg, 2017.

    Stefan Creuzberger/Dominik Geppert (Hg.), Die Ämter und ihre Vergangenheit. Ministerien und Behörden im geteilten Deutschland 1949–1972, 2018.

    Michael Borchard, David Ben-Gurion und Konrad Adenauer. Eine außergewöhnliche Doppelbiografie, 2019.

    Dominik Geppert, Die Ära Adenauer, 42022.

    Klaus-Dietmar Henke, Geheime Dienste. Die politische Inlandsspionage des BND in der Ära Adenauer, 2 Bde., 2022.

    Aufsätze:

    Klaus Gotto, Adenauers Deutschland und Ostpolitik 1954–1963, in: Rudolf Morsey/Konrad Repgen (Hg.), Adenauer-Studien, Bd. 3, 1974, S. 3–91.

    Hans-Peter Schwarz, Adenauers Kanzlerdemokratie und Regierungstechnik, in: Aus Politik und Zeitgeschichte 39 (1989), S. 15–27.

    Norbert Frei, Das Problem der NS-Vergangenheit in der Ära Adenauer, in: Heinrich Oberreuter (Hg.), Freundliche Feinde? Die Alliierten und die Demokratiegründung in Deutschland, 1996, S. 181–193.

    Günther Schulz, Adenauer in seinem Verhältnis zu Wirtschaft und Gesellschaft, in: Anselm Doering-Manteuffel/Hans-Peter Schwarz (Hg.), Adenauer und die deutsche Geschichte, 2001, S. 63–80.

    Niels Hansen, Moral als Staatsräson. Zur Bewertung der Rolle Konrad Adenauers heute, in: Karl Brozik/Konrad Matschke (Hg.), Claims Conference. Luxemburger Abkommen – 50 Jahre Entschädigung für NS-Unrecht, 2004, S. 76–88.

    Ulrich Lappenküper, Adenauer, Schuman und die deutsch-französische Verständigung 1948–1963, in: Historisches Jahrbuch 125 (2005), S. 301–326.

    Manfred Görtemaker, Kanzlerdemokratie, in: Hans-Peter Schwarz (Hg.), Die Bundesrepublik Deutschland. Eine Bilanz nach 60 Jahren, 2008, S. 229–252.

    Hans-Peter Schwarz, Die CDU/CSU-Fraktion in der Ära Adenauer 1949–1963, in: ders. (Hg.), Die Fraktion als Machtfaktor. CDU/CSU im Deutschen Bundestag 1949 bis heute, 2009, S. 9–37.

    Hans Peter Schwarz, Der Stabilisierer Europas: Konrad Adenauer, in: ders., Das Gesicht des 20. Jahrhunderts. Monster, Retter, Mediokritäten, Neuaufl. 2010, S. 510–530.

    Dominik Geppert, Adenauer, Wirth, Brüning. Drei Spielarten des politischen Katholizismus in der Weimarer Republik, in: Richard Faber/Uwe Puschner (Hg.), Preußische Katholiken und katholische Preußen im 20. Jahrhundert, 2011, S. 297–310.

    Philipp Gassert, Zwischen „Beschweigen“ und „Bewältigen“. Die Auseinandersetzung mit dem Nationalsozialismus in der Ära Adenauer, in: Michael Hochgeschwender (Hg.), Epoche im Widerspruch. Ideelle und kulturelle Umbrüche der Adenauerzeit, 2011, S. 183–205.

    Thomas Brechenmacher, Konrad Adenauer, Franz Böhm und die Verhandlungen über das Luxemburger Abkommen, in: Historisch-Politische Mitteilungen 20 (2013), S. 305–322.

    Michael Gehler/Hinnerk Meyer, Konrad Adenauer, Europa und die Westintegration der Bundesrepublik Deutschland im Kontext von privaten und politischen Netzwerken, in: Hanns Jürgen Küsters (Hg.), Deutsche Europapolitik Christlicher Demokraten. Von Konrad Adenauer bis Angela Merkel (1945–2013), 2014, S. 117–156.

    Magnus Brechtken, Nürnberger Gesetze, Nachgeschichte und Historiografie: Der Fall Globke, in: ders./Hans-Christian Jasch/Christoph Kreutzmüller/Niels Weise (Hg.), Die Nürnberger Gesetze – 80 Jahre danach. Vorgeschichte, Entstehung, Auswirkung, 2017, S. 249–266.

    Holger Löttel, Adenauer und die FDP. Bildung, Management und Krisen bürgerlicher Koalitionen 1949–1963, in: Philipp Gassert/Hans Jörg Hennecke (Hg.), Koalitionen in der Bundesrepublik. Bildung, Management und Krisen von Adenauer bis Merkel, 2017, S. 51–82.

    Holger Löttel, „Die Gefahren des Wohlstands“. Konrad Adenauer und Ludwig Erhard im Disput über die Hochkonjunktur und die gesellschaftlichen Folgen des Konsums, in: Historisch-Politische Mitteilungen 24 (2017), S. 87–108.

    Holger Löttel, Eine „relativ primitive Sache“? Prinzipien und Leitmotive im wirtschaftspolitischen Denken Konrad Adenauers und Ludwig Erhards, in: ORDO, Jahrbuch für die Ordnung von Wirtschaft und Gesellschaft 70 (2019), S. 409–433.

    Klaus-Dietmar Henke, Die Auseinandersetzung mit der NS-Vergangenheit, in: Norbert Lammert (Hg.), Christlich Demokratische Union. Beiträge und Positionen zur Geschichte der CDU, 2020, S. 277–298.

    Lexikonartikel:

    Uwe Andersen, Artikel „Erhard, Ludwig“, in: Udo Kempf/Hans-Georg Metz (Hg.), Kanzler und Minister 1949–1998. Biografisches Lexikon der deutschen Bundesregierungen, 2001, S. 231–241.

    Forschungs- und Literaturberichte:

    Günter Buchstab, Wege der Adenauer-Forschung: Politik und Persönlichkeit Konrad Adenauers im Urteil neuerer Literatur in Auswahl, in: Ulrich Schlie (Hg.), Horst Osterheld und seine Zeit (1919–1998), 2006, S. 63–79.

    Norbert Frei, Treibhaus des Westens. Neue Literatur zur „Adenauer-Zeit“, in: Neue politische Literatur 43 (1998), S. 278–289.

    Hans Peter Mensing, Quellenforschung zur Adenauerzeit – Schwerpunkte, Resultate, Defizite, in: Anselm Doering-Manteuffel (Hg.), Adenauerzeit. Stand, Perspektiven und methodische Aufgaben der Zeitgeschichtsforschung (1945–1967), 1993, S. 31–46.

    Hans-Peter Schwarz, Meister der Nuancen. Vom umstrittenen zum unumstrittenen Adenauer? Einige Fußnoten zu einem Vierteljahrhundert Adenauer-Forschung, in: Die Politische Meinung 45 (2000), Nr. 373, S. 111–126.

  • Onlineressourcen

  • Porträts

    Porträt (Öl/Leinwand) v. Hans-Jürgen Kallmann (1908–1991), 1963, Kanzlergalerie im Bundeskanzleramt, Berlin.

    Kopfplastik v. Hubertus von Pilgrim (geb. 1931), 1982, ehemaliges Bundeskanzleramt, Bonn.

    Denkmal (Bronze) v. Hans Wimmer (1907–1992), 1995, Kirche St. Aposteln, Nordseite, Köln.

    Skulptur (Bronze) v. Helga Tiemann (1917–2008), 2005, Adenauer-Platz, Berlin.

  • Autor/in

    Dominik Geppert (Potsdam)

  • Zitierweise

    Geppert, Dominik, „Adenauer, Konrad“ in: NDB-online, veröffentlicht am 01.10.2022, URL: https://www.deutsche-biographie.de/11850066X.html#dbocontent

    CC-BY-NC-SA