Lebensdaten
1921 – 1985
Geburtsort
Gerolstein (Eifel)
Sterbeort
Bonn
Beruf/Funktion
Historiker ; Diplomat ; Politiker ; Staatsminister im Auswärtigen Amt ; Staatsminister
Konfession
römisch-katholisch
Normdaten
GND: 11881947X | OGND | VIAF: 116207244
Namensvarianten
  • Mertes, Alois Lambert
  • Mertes, Aloysius
  • Mertes, Aloys; Pseudonym: Michaelis, Lambert
  • mehr

Objekt/Werk(nachweise)

Verknüpfungen

Verknüpfungen auf die Person andernorts

Weitere Erwähnungen in der NDB-online/NDB/ADB

Verknüpfungen zu anderen Personen wurden aus den Registerangaben von NDB und ADB übernommen und durch computerlinguistische Analyse und Identifikation gewonnen. Soweit möglich wird auf Artikel verwiesen, andernfalls auf das Digitalisat.

Orte

Symbole auf der Karte
Marker Geburtsort Geburtsort
Marker Wirkungsort Wirkungsort
Marker Sterbeort Sterbeort
Marker Begräbnisort Begräbnisort

Auf der Karte werden im Anfangszustand bereits alle zu der Person lokalisierten Orte eingetragen und bei Überlagerung je nach Zoomstufe zusammengefaßt. Der Schatten des Symbols ist etwas stärker und es kann durch Klick aufgefaltet werden. Jeder Ort bietet bei Klick oder Mouseover einen Infokasten. Über den Ortsnamen kann eine Suche im Datenbestand ausgelöst werden.

Zitierweise

Mertes, Alois, Indexeintrag: Deutsche Biographie, https://www.deutsche-biographie.de/pnd11881947X.html [27.04.2024].

CC0

  • Der CDU-Politiker Alois Mertes gehörte dank seiner Fachkenntnisse aufgrund seiner vorhergegangenen Karriere im Auswärtigen Dienst zu den führenden Persönlichkeiten der Bonner Außen- und Deutschlandpolitik der 1970er und frühen 1980er Jahre. Zudem prägte er als wichtiger Vertreter des politischen Katholizismus die Debatten um Nachrüstung und „Vatikanische Ostpolitik“.

    Lebensdaten

    Geboren am 29. Oktober 1921 in Gerolstein (Eifel)
    Gestorben am 16. Juni 1985 in Bonn
    Grabstätte Friedhof Rüngsdorf in Bonn
    Konfession römisch-katholisch
    Alois Mertes, BArch / Bildarchiv (InC)
    Alois Mertes, BArch / Bildarchiv (InC)
  • Lebenslauf

    29. Oktober 1921 - Gerolstein (Eifel)

    1928 - 1940 - Gerolstein; Prüm ( beides Eifel)

    Schulbesuch (Abschluss: Abitur)

    Volksschule; Staatliches Regino-Gymnasium

    1939 - 1939 - Montgeron (Département Seine et Loire, Frankreich)

    Austauschschüler

    1940 - 1941 - Bonn

    Studium der Geschichte, Philosophie, Rechtswissenschaften und Romanistik

    Universität

    1941 - 1941 - Belgien; Nordfrankreich

    Reichsarbeitsdienst

    1941 - 1945 - v. a. niederländische Küste, ab 1944 Ostsee (bei Swinemünde, heute Świnoujście, Westpommern, Polen)

    Kriegsdienst (zuletzt Leutnant)

    Wehrmacht, Marine-Artillerie

    Mai 1945 - September 1945 - Norddeutschland

    Kriegsgefangenschaft

    US Army; British Army

    1945 - 1946 - Daun (Eifel)

    Übersetzungstätigkeit

    Landratsamt

    1946 - 1946 - Daun

    Ausweisung aus der französischen Besatzungszone

    Gouvernement militaire de la zone française d’occupation

    1946 - 1951 - Bonn; Paris

    Studium der Geschichte und Romanistik; 1948 Erstes Staatsexamen

    Universität; Universität Sorbonne

    1948 - Bonn

    Vertreter der Philosophischen Fakultät

    Allgemeiner Studenten-Ausschuss der Universität

    1949 - Bonn

    Leiter

    Auslandsreferat der Katholischen Deutschen Studenten-Einigung

    1949 - 1950 - Paris

    Auslandsstudienjahr

    Universität Sorbonne

    1951 - 1951 - Valladolid (Spanien)

    Sprachstipendium

    Bundeskanzleramt; spanisches Außenministerium

    1951 - Bonn

    Promotion (Dr. phil.)

    Universität

    1951 - 1952 - Bonn

    wissenschaftlicher Mitarbeiter bei Franz Steinbach (1895–1964)

    Institut für geschichtliche Landeskunde der Rheinlande an der Universität

    1952 - 1971 - Bonn

    Eintritt

    Vorbereitungsdienst und höherer Dienst im Auswärtigen Amt

    1952 - 1954 - Speyer

    Attachéausbildung

    Auswärtiges Amt

    1954 - 1956 - Marseille

    Vizekonsul

    Deutsches Konsulat

    1956 - 1958 - Bonn

    Hilfsreferent

    Südosteuropa-Referat des Auswärtigen Amts

    1957 - 1957 - Nikosia

    Vertreter des Konsuls (Abordnung)

    Deutsches Konsulat

    1958 - 1963 - Paris

    Zweiter Sekretär (Legationsrat)

    Deutsche Botschaft

    1961 - 1985

    Mitglied

    CDU

    1963 - 1966 - Moskau

    Erster Sekretär, Legationsrat I. Klasse; 1966 Ausweisung als persona non grata: Retorsionsakt

    Deutsche Botschaft

    1966 - 1966 - Bonn

    Projektmitarbeiter für die deutsche Architekturausstellung in Moskau

    Kulturabteilung des Auswärtiges Amts

    1966 - 1968 - Bonn

    stellvertretender Referatsleiter, Vortragender Legationsrat

    Referat II 1 (Europäische Sicherheit und regionale Abrüstung, Allgemeine Fragen der Abrüstung) des Auswärtigen Amts

    1968 - 1969 - Cambridge (Massachusetts, USA)

    dienstlicher Studienaufenthalt

    Center for International Affairs der Harvard University

    1969

    Kandidat der CDU; erster Nachrückkandidat

    Bundestagswahl

    1969 - 1971 - Bonn

    Leiter, Vortragender Legationsrat I. Klasse

    Referat II B 2 (Europäische Sicherheit und sonstige Fragen regionaler Abrüstung und Rüstungskontrolle) des Auswärtigen Amts

    1969 - 1971

    Vorsitzender

    Männerring im Bund Neudeutschland

    1969 - 1972 - Köln

    Lehrbeauftragter

    Forschungsinstitut für politische Wissenschaft der Universität

    1971 - 1985

    Vorsitzender

    Politischer Arbeitskreis im Bund Neudeutschland

    1972 - 1972 - Bonn; Mainz

    Bevollmächtigter beim Bund (Staatssekretär)

    Land Rheinland-Pfalz

    1972 - 1985 - Bonn

    Abgeordneter der CDU

    Bundestag

    1972 - 1985

    Mitglied

    Gemeinsame Synode der Bistümer in der Bundesrepublik Deutschland

    1975 - 1985 - Bonn

    Mitglied

    Zentralkomitee der deutschen Katholiken (ZdK)

    1980 - 1982 - Bonn

    Vorsitzender der Arbeitsgruppe Außenpolitik

    CDU/CSU-Bundestagsfraktion

    1980 - 1985 - Bonn

    Vorsitzender

    Bundesfachausschuss Außen- und Deutschlandpolitik der CDU

    1980 - 1985 - Bonn

    Vorsitzender

    Wilhelm-Böhler-Klub e.V.

    1982 - 1985 - Bonn

    Staatsminister

    Auswärtiges Amt

    16. Juni 1985 - Bonn
  • Genealogie

    Vater Michael Mertes 1878–1947 Beamter, Postassistent in Gerolstein (Eifel)
    Großvater väterlicherseits Anton Mertes 1827–1903 Landwirt
    Großmutter väterlicherseits Margarete Mertes, geb. Horten 1842–1917 Hausfrau
    Mutter Anna Margarete Mertes, geb. Feldges 1887–1959 Hausfrau
    Großvater mütterlicherseits Johann Feldges 1855–1926 Maurermeister, Bauunternehmer und Landwirt in Michelbach (Eifel)
    Großmutter mütterlicherseits Elisabeth Feldges, geb. Weyres 1856–1924 Hausfrau
    Schwester Margarete Wintrich, geb. Mertes 1910–1983 Hausfrau
    Bruder Johannes Mertes 1912–1966 katholischer Priester im Bistum Trier, 1957–1964 in Merzig, dort Erbauer der Pfarrkirche St. Josef; Publizist
    Schwester Lisa Breuer, geb. Mertes 1914–1985 Musikalienhändlerin
    Heirat 18.10.1951 in Saarbrücken
    Ehefrau Hiltrud Mertes, geb. Becker geb. 1928 Hausfrau
    Schwiegervater Victor Becker 1891–1975 Dr. med.; Internist; Chefarzt in Saarbrücken
    Schwiegermutter Angelica Becker, geb. Möller 1899–1982 Hausfrau
    Sohn Michael Mertes geb. 1953 Jurist; Ministerialdirektor, Leiter der Planungs- und Kulturabteilung im Bundeskanzleramt; 1998–2006 Journalist und Politikberater; 2006–2010 Staatssekretär für Bundes- und Europaangelegenheiten und Bevollmächtigter des Landes NRW beim Bund; 2011–2014 Leiter des Auslandsbüros Israel der Konrad-Adenauer-Stiftung in Jerusalem; Autor und literarischer Übersetzer
    Sohn Klaus Mertes geb. 1954 katholischer Priester (SJ), 2000–2011 Rektor des Jesuitengymnasiums Canisius-Kolleg Berlin, 2011–2020 Direktor des Kollegs St. Blasien
    Tochter Eva Mertes geb. 1956 Restauratorin; Verlegerin; Autorin in Bonn
    Sohn Ludwig Mertes geb. 1960 1995 bis 2005 Generalbevollmächter der Euler Hermes Kreditversicherungs-AG, Schweiz; 2006–2021 Vorstand der Acredia Versicherung AG, Wien
    Sohn Johannes Mertes geb. 1969 Opernsänger, seit 2002 an der Oper Bonn
    Onkel mütterlicherseits Johann Feldges 1893–1958 Bürgermeister von Niederstadtfeld (Eifel), 1933 vom NS-Regime abgesetzt; 1945–1952 Landrat von Daun (Eifel); Landrat von Daun (Eifel)
    Ehemann der Cousine Julius Saxler 1916–1996 Bürgermeister von Niederstadtfeld und Daun; 1964–1973 Abgeordneter der CDU im rheinland-pfälzischen Landtag; 1973–1981 Regierungspräsident des Bezirks Trier; 1976–1988 Vorsitzender des Verwaltungsrats des Südwestfunks
    Diese Grafik wurde automatisch erzeugt und bietet nur einen Ausschnitt der Angaben zur Genealogie.

    Mertes, Alois (1921 – 1985)

    • Vater

      Michael Mertes

      1878–1947

      Beamter, Postassistent in Gerolstein (Eifel)

      • Großvater väterlicherseits

        Anton Mertes

        1827–1903

        Landwirt

      • Großmutter väterlicherseits

        Margarete Mertes

        1842–1917

        Hausfrau

    • Mutter

      Anna Feldges

      1887–1959

      Hausfrau

      • Großvater mütterlicherseits

        Johann Feldges

        1855–1926

        Maurermeister, Bauunternehmer und Landwirt in Michelbach (Eifel)

      • Großmutter mütterlicherseits

        Elisabeth Feldges

        1856–1924

        Hausfrau

    • Schwester

      Margarete Wintrich,

      1910–1983

      Hausfrau

    • Bruder

      Johannes Mertes

      1912–1966

      katholischer Priester im Bistum Trier, 1957–1964 in Merzig, dort Erbauer der Pfarrkirche St. Josef; Publizist

    • Schwester

      Lisa Breuer,

      1914–1985

      Musikalienhändlerin

    • Heirat

      in

      Saarbrücken

      • Ehefrau

        Hiltrud Mertes,

        geb. 1928

        Hausfrau

      • Ehemann der Cousine

        Julius Saxler

        1916–1996

        Bürgermeister von Niederstadtfeld und Daun; 1964–1973 Abgeordneter der CDU im rheinland-pfälzischen Landtag; 1973–1981 Regierungspräsident des Bezirks Trier; 1976–1988 Vorsitzender des Verwaltungsrats des Südwestfunks

  • Biografie

    Mertes, dessen Kindheit von den Traditionen seiner Heimat, katholischer Religiosität und dem kulturellen Einfluss der Grenzlage an Rhein und Mosel bestimmt war, besuchte ab 1928 Schulen in Gerolstein und Prüm (beides Eifel), verbrachte 1939 einen Auslandsaufenthalt in Frankreich und legte 1940 in Prüm das Abitur ab. Anschließend begann er ein Studium der Geschichte, Philosophie, Rechtswissenschaften und Romanistik an der Universität Bonn, das 1941 unterbrochen wurde durch den Reichsarbeitsdienst und den anschließenden Kriegsdienst bis 1945. Der NSDAP trat er als überzeugter Katholik nicht bei; im Rahmen seiner Kirchengemeinde verteilte er regimekritische Flugschriften. Nach kurzzeitiger US-amerikanischer und britischer Kriegsgefangenschaft bis September 1945 arbeitete er als Übersetzer beim Landratsamt Daun (Eifel), bis er 1946 wegen Kritik an der Besatzungsmacht aus der französischen Besatzungszone ausgewiesen wurde.

    Sein 1946 wieder aufgenommenes Studium der Geschichte und Romanistik an der Universität Bonn führte Mertes 1949/50 u. a. mit einem französischen Stipendium nach Paris, wo er sich über die Studentengemeinde und im Rahmen seiner 1951 bei Franz Steinbach (1895–1964) abgeschlossenen Promotion zum Dr. phil. über die Stellung Frankreichs zur deutschen Märzrevolution eingehend mit außenpolitischen Aspekten befasste. 1952 trat Mertes in den höheren Auswärtigen Dienst ein. Nach der Attachéausbildung in Speyer arbeitete er ab 1954 als Vizekonsul in Marseille, von 1956 bis 1958 als Hilfsreferent für Südosteuropa im Auswärtigen Amt in Bonn, 1957 kurzzeitig abgeordnet als Vertreter des Konsuls in Nikosia. Von 1958 bis 1963 war Mertes als Referent an der Botschaft in Paris tätig, in der Ära Konrad Adenauers (1976–1967) und Charles de Gaulles (1890–1970) auf dem Höhepunkt des Algerien-Kriegs.

    Von 1963 bis 1966 arbeitete Mertes als Referent an der bundesdeutschen Botschaft in Moskau. Hier wurde wesentlich sein Urteil über Politik und Strategie der Sowjetunion, ihren ideologischen und territorialen Besitzstand in Europa langfristig zu festigen, geprägt, weshalb er eine realistische Entspannungspolitik nur in einem präzise definierten Rahmen für möglich hielt. 1966 wurde er als persona non grata ausgewiesen als Retorsionsakt für einen zuvor aus Bonn wegen Spionageverdachts ausgewiesenen sowjetischen Diplomaten.Bis zum Abschluss seiner diplomatischen Karriere war Mertes im Referat Europäische Sicherheit und regionale Abrüstung, ab 1969 als Referatsleiter, im Auswärtigen Amt mit abrüstungs- und entspannungspolitischen Themen beschäftigt, unterbrochen durch ein dienstliches Studienjahr bei Henry Kissinger (1923–2023) in Harvard.

    1972 wechselte Mertes in die Politik, nachdem er bereits bei der Bundestagswahl 1969 für die CDU kandidiert hatte und auf die Nachrückerliste gelangt war. Bis Oktober 1972 war er Bevollmächtigter des Landes Rheinland-Pfalz beim Bund unter Ministerpräsident Helmut Kohl (1930–2017), anschließend Mitglied des Deutschen Bundestags. In der Ratifizierungsphase der Ostverträge wurde Mertes, der die hohen Erwartungen an die „Neue Ostpolitik“ kritisch bewertete, einer der wesentlichen Fachberater Kohls und des Oppositionsführers im Bundestag, Rainer Barzel (1924–2006). Mertes‘ Ziele in der Ostpolitik waren, die ideologischen und machtpolitischen Hintergründe der sowjetischen Politik als Bedrohung weiterhin ernst zu nehmen, den Friedensvertragsvorbehalt und die Option auf eine deutsche Wiedervereinigung offen zu halten, dabei die Westbindung der Bundesrepublik und das westliche Bündnis nicht zu beschädigen und eine Weiterentwicklung der Europäischen Gemeinschaft nicht zu gefährden. Insbesondere die „Modus vivendi“-Passagen der gemeinsamen Entschließung aller Bundestagsfraktionen vom 17. Mai 1972, an deren Entwurf Mertes maßgeblich beteiligt war, entsprachen seinen Forderungen.

    Mertes betrachtete als Oppositionspolitiker die Zusammenarbeit mit der Bundesregierung unter Kanzler Willy Brandt (1913–1992) als notwendig, um Positionen von CDU/CSU einzubringen, verstärkt ab 1974 mit der neuen Regierung unter Bundeskanzler Helmut Schmidt (1918–2015) und Außenminister Hans-Dietrich Genscher (1927–2016), dessen deutschlandpolitische Beharrlichkeit er schätzte. Mertes spielte eine zentrale Rolle bei der Konzeption der Außen-, Deutschland- und Sicherheitspolitik der CDU/CSU in den 1970er und frühen 1980er Jahren und bei der außenpolitischen Wiederannäherung von CDU/CSU und FDP.

    Als wichtiger Vertreter des politischen Katholizismus und „mündiger Laie“ im Sinne des Zweiten Vatikanischen Konzils wirkte Mertes sowohl über seine Funktion im Zentralkomitee deutscher Katholiken als auch als persönlicher Berater von Julius Kardinal Döpfner (1913–1976) und Joseph Kardinal Höffner (1906–1987) sowie weiterer (Erz-)Bischöfe vermittelnd zwischen Politik und Kirche in Fragen der Deutschland- und Sicherheitspolitik, etwa in der Nachrüstungsdebatte.

    Nach dem Regierungswechsel von 1982 wurde Mertes Staatsminister im Auswärtigen Amt, wo er u. a. mit der öffentlichen Vermittlung des NATO-Doppelbeschlusses befasst war. Bekannt wurde sein vermittelnder Auftritt vor dem American Jewish Committee in New York City auf dem Höhepunkt der sog. Bitburg-Kontroverse im Mai 1985.

  • Auszeichnungen

    1962? Officier de la légion d’honneur, Frankreich
    1980 Vorsitzender des Wilhelm-Böhler-Klubs e. V., Bonn
    1981 Goldene Ehrennadel der Stadt Gerolstein (Eifel)
    1984 Thomas-Morus-Medaille der Thomas-Morus-Gesellschaft, Bonn
    1985 Großes Verdienstkreuz des Verdienstordens der Bundesrepublik Deutschland
    1991 Gedenktafel, Gerolstein
  • Quellen

    Nachlass:

    Archiv für Christlich-Demokratische Politik, Sankt Augustin, Nachlass Alois Mertes (01–403).

    Weitere Archivmaterialien:

    Archiv der sozialen Demokratie, Bonn-Bad Godesberg, Nachlässe Egon Bahr, Willy Brandt, Walter Dirks, Hermann Schmitt-Vockenhausen, Helmut Schmidt, Sammlung Personalia.

    Archiv des Zentralkomitees der deutschen Katholiken, Bonn-Bad Godesberg.

    Archiv für Christlich-Demokratische Politik, Sankt Augustin, Bestände CDU/CSU-Bundestagsfraktion, Fraktionsprotokolle 1972–1985 (08–001),

    Protokolle des Arbeitskreises Außen- und Deutschlandpolitik 1972–1985 (08–006), CDU-Landesverband Rheinland-Pfalz (03–026), CDU-Kreisverband Daun (02–422), Nachlässe Kurt Birrenbach (01–422), Heinrich Holkenbrink (01–722), Josef Jansen (01–149), Depositum Thomas Jansen (01–657), Heinrich Krone (01–028), Werner Marx (01–356), Horst Osterheld (01–724), Gerhard Schröder (01–483), Hans Stercken (01–752), Pressedokumentation Alois Mertes.

    Archiv für Christlich-Soziale Politik, München, Nachlässe Richard Jaeger, Franz Josef Strauß (Büro Bonn/Familie/Büro Parteivorstand).

    Bundesarchiv, Koblenz, Bundeskanzleramt (B 136), Bundespräsidialamt (B 122), Nachlässe Rainer Barzel (N 1371), Herbert Blankenhorn (N 351), Karl Carstens (N 1337), Karl Theodor von und zu Guttenberg (N 397).

    Bundesarchiv, Berlin-Lichterfelde, Stasi-Unterlagen-Archiv, HA VI u. HA XX.

    Deutscher Bundestag, Berlin, Parlamentsarchiv, Protokolle Auswärtiger Ausschuß, Protokolle Innerdeutscher Ausschuß, Protokolle Unterausschuß für Abrüstung und Rüstungsbegrenzung, Pressedokumentation Alois Mertes.

    Erzbischöfliches Archiv des Erzbistums Köln, Bestand Deutsche Bischofskonferenz, Vorsitz Erzbischof Joseph Kardinal Höffner.

    Landeshauptarchiv Rheinland-Pfalz, Koblenz, Akten Staatskanzlei, Protokolle des Ministerrates.

    Politisches Archiv des Auswärtigen Amts, Berlin, B 41 (Sowjetunion), B 43 (Abrüstung u. Europäische Sicherheit), B 150, Zwischenablage.

    Presse- und Informationsamt der Bundesregierung, Berlin, Pressedokumentation Alois Mertes.

    Privatarchiv Hiltrud Mertes, Bonn-Bad Godesberg.

    Privatarchiv Michael Mertes, Wachtberg-Pech.

  • Werke

    Deutsch-französische Jugendbewegung in: Civitas. Monatsschrift des Schweizerischen Studentenvereins 1949, S. 370.

    Frankreichs Stellungnahme zur deutschen Revolution im Jahre 1948, 1951. (Diss. phil., ungedr.).

    Grundströmungen im europäischen Katholizismus, in: Dokumente. Zeitschrift für den deutsch-französischen Dialog 7 (1951), S. 48–59.

    Deutsche Architekturausstellung in der Sowjetunion, in: Außenpolitik 4 (1967), S. 216–221.

    Ein Gespräch mit Konrad Adenauer im Sommer 1964: Deutschland zwischen Rußland und dem Westen, in: Dieter Blumenwitz/Klaus Gotto (Hg.), Konrad Adenauer und seine Zeit. Politik und Persönlichkeit des ersten Deutschen Bundeskanzlers. Bd. 1: Beiträge von Weg- und Zeitgenossen, 1976, S. 673–679.

    Die Union und Polen, in: Gerhardt Meyer-Vorfelder/Hubertus Zuber, Union alternativ, 1976, S. 113–119.

    Interessenkonflikt und Interessenausgleich, in: Politik und Kultur 4 (1977), S. 10–15.

    Sowjetische Kriterien der Sicherheit und Rüstungskontrolle. Konzeptionelle Gegensätze und Unterschiede zum Westen, in:Erhard Forndran/Paul J. Friedrich (Hg.), Rüstungskontrolle und Sicherheit in Europa, 1979, S. 257–272.

    Beitrag (zur Friedensdebatte), in: Hans-Jochen Luhmann/Gundel Neveling, Deutscher Evangelischer Kirchentag Hamburg 1981. Dokumente, 1981, S. 473 f.

    Beitrag (zum NATO-Doppelbeschluss), in: Evangelische Akademie Loccum (Hg.), Das Deutsch-Amerikanische Verhältnis. Idee, Wirklichkeit und Zukunft. Tagung v. 13. bis 15. Februar 1981, 1981, S. 77–92.

    Frischer Wind aus Washington. Die deutsche Außenpolitik unter der Ägide Reagan, in: Die politische Meinung 26 (1981), S. 14–21.

    Der Friedensdienst des Vatikans: Würde des Menschen – Ordnung der Völker, in: Das Parlament v. 24./31.7.1982.

    Karl Kaiser/Georg Leber/Alois Mertes/Franz-Joseph Schulze, Kernwaffen und die Erhaltung des Friedens, in Europa-Archiv 20 (1982), S. 357–368.

    Wie offen ist die deutsche Frage? in: Politik und Kultur 9 (1982), S. 3–11.

    Friedenserhaltung – Friedensgestaltung. Zur Diskussion über „Sicherheitspartnerschaft“, in: Europa-Archiv 38 (1983), S. 187–196.

    Der Heilige Doktor von Moskau Friedrich Joseph Haass, in: Alois Mertes/Hans Dietrich Mittorp/Dieter Wellenkamp, Drei Deutsche in Rußland. Ostermann, Cancrin, Haass, 1983, S. 99–116.

    Eine Herausforderung an unser christliches Gewissen. Ein Brief an Erzbischof John Robert Roach, chairman of the National Conference of Catholic Bishops of the United States (mit Georg Leber), 1983.

    Diagnose richtig – Therapie falsch. Eine Antwort auf Henry Kissingers Vorschläge zur NATO-Reform, in: Die politische Meinung 29 (1984), S. 4–12.

    Geboren aus dem Widerstand. Die christlichen Wurzeln der Bundesrepublik, in: Die politische Meinung 30 (1985), S. 4–12.

    Gedanken des christlichen Widerstandes im Staatsdenken von heute, in: Wiegand Pabsch/Albert Woppen (Hg.), Josef Wirmer, 1986, S. 40–73.

    Die deutsche Frage bleibt offen, in: Klaus Lange (Hg.), Aspekte der deutschen Frage. Beiträge von Tagungen der Akademie für Politik und Zeitgeschehen der Hanns-Seidl-Stiftung, die im Zeitraum 1983–1985 veranstaltet wurden, 1986, S. 187–197.

    Gedanken über Entspannung. Rußland, Deutschland und der Westen (Originaltitel: Russia, Germany and the West), zunächst unveröffentlichter Text von 1969, abgedruckt in: Alois Mertes, Der Primat des Politischen. Reden und Aufsätze, hg. v. Günter Buchstab, 1994, S. 1–61.

  • Literatur

    Monografien:

    Clay Clemens, Reluctant Realists. The CDU/DSU and West German Ostpolitik, 1989.

    Timothy Garton Ash, Im Namen Europas. Deutschland und der geteilte Kontinent, 1993.

    Artur Hajnicz, Polens Wende und Deutschlands Vereinigung. Die Öffnung zur Normalität 1989–1992, 1995.

    Kurt Plück, Der schwarz-rot-goldene Faden. Vier Jahrzehnte erlebter Deutschlandpolitik, 1996.

    Josef Holik, Die Rüstungskontrolle. Rückblick auf eine kurze Ära, 2008.

    Georg S. Schneider, Alois Mertes (1921–1985). Das außenpolitische Denken eines Christlichen Demokraten, 2012. (W, Qu, L, P)

    Hanns Jürgen Küsters (Hg.), Alois Mertes. Würdigung eines Christlichen Demokraten, 2013.

    Aufsätze:

    Léo-Clement Tindemans, Der christliche Humanist und die Politik, in: Hermann Boventer (Hg.), Jahrbuch der Thomas-Morus-Gesellschaft 1983/84, 1984, S. 52–60. (P)

    Konrad Repgen, Ein politischer Lebensweg. Alois Mertes (1921–1985), in: ders., Von der Reformation zur Gegenwart. Beiträge zu Grundfragen der neuzeitlichen Geschichte, hg. v. Klaus Gotto/Hans Günter Hockerts, 1988, S. 282–288. (P)

    Michael Mertes, Alois Mertes. Ein Lebensbild, in: Günther Buchstab (Hg.), Alois Mertes. Der Primat des Politischen, 1994, S. XI-XXXVIII. (P)

    Jürgen Aretz, Alois Mertes (1921–1985), in: ders./Rudolf Morsey (Hg.), Zeitgeschichte in Lebensbildern. Aus dem deutschen Katholizismus des 19. und 20. Jahrhunderts, Bd. 7, 1994, S. 209–226. (P)

    Günther Buchstab (Hg.), Alois Mertes. Der Primat des Politischen, 1994.

    Kurt Plück, Erinnerungen an die Zeit der Teilung, in: Ulrich von Hehl/Hans Günter Hockerts (Hg.), Der Katholizismus, gesamtdeutsche Klammer in den Jahrzehnten der Teilung? Erinnerungen und Berichte, 1996, S. 177–189.

    Karl-Joseph Hummel, Der Heilige Stuhl, die katholische Kirche in Deutschland und die deutsche Einheit, in: ders. (Hg.), Vatikanische Ostpolitik unter Johannes XXIII. und Paul VI. 1958–1978, 1999, S. 79–106.

    Jürgen Aretz, Das Ethische in der Politik. Erinnerungen an Alois Mertes, in: Die politische Meinung 386 (2002), S. 87–93. (P)

    Gerhard Wettig, Alois Mertes und die Haltung der CDU/CSU zu den Ostverträgen der sozialliberalen Bundesregierung, in: Historisch-Politische Mitteilungen 16 (2009), S. 199–216.

    Peter Neu, Dr. Alois Mertes (1921–1985). Ein christlicher Humanist, in: Kreisverwaltung des Eifelkreises Bitburg-Prüm (Hg.), Heimatkalender Eifelkreis Bitburg-Prüm 62 (2013), S. 155–161. (P)

    Nachrufe:

    Philipp Jenninger (Hg.), Alois Mertes zur Erinnerung. Ansprachen und Nachrufe, 1986.

    Lexikonartikel:

    Walter Henkels, Art. „Alois Mertes“, in: ders., Bonner Köpfe in Wort und Bild, 1981, S. 239–242. (P)

  • Onlineressourcen

  • Porträts

    Gedenktafel, Bronze, v. Johann Baptist Lenz (1922–2007), 1991, Gerolstein, Brunnenplatz.

  • Autor/in

    Georg S. Schneider (Bonn)

  • Zitierweise

    Schneider, Georg S., „Mertes, Alois“ in: NDB-online, veröffentlicht am 01.01.2024, URL: https://www.deutsche-biographie.de/11881947X.html#dbocontent

    CC-BY-NC-SA