Jordan, Pascual

Lebensdaten
1902 – 1980
Geburtsort
Hannover
Sterbeort
Hamburg
Beruf/Funktion
Theoretischer Physiker ; Hochschullehrer ; Physiker
Konfession
evangelisch-lutherisch
Normdaten
GND: 117182826 | OGND | VIAF: 2556771
Namensvarianten

  • Jordan, Ernst Pascual Wilhelm
  • Domeier, Ernst / Pseudonym
  • Rack, Ernst / Pseudonym
  • Jordan, Pascual
  • Jordan, Ernst Pascual Wilhelm
  • Domeier, Ernst / Pseudonym
  • Rack, Ernst / Pseudonym
  • Jordan, Ernst Pascual
  • Jordan, P.
  • Jordan, Pascal

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Zitierweise

Jordan, Pascual, Indexeintrag: Deutsche Biographie, https://www.deutsche-biographie.de/pnd117182826.html [05.06.2025].

CC0

  • Jordan, Ernst Pascual Wilhelm

    Pseudonyme: Ernst Domeier, Ernst Rack

    1902 – 1980

    Theoretischer Physiker

    Als einer der wichtigsten Theoretischen Physiker der ersten Hälfte des 20. Jahrhunderts lieferte Pascual Jordan entscheidende Beiträge u. a. zur Entwicklung der Quantenmechanik, Quantenfeldtheorie, Allgemeinen Relativitätstheorie sowie abstrakten Algebra. Seine fast lebenslangen rechtsradikalen Verstrickungen und gescheiterten Versuche, großzügige finanzielle Unterstützung für die moderne Physik vom NS-Regime zu gewinnen, können dazu führen, seine wissenschaftlichen Leistungen zu überschatten.

    Lebensdaten

    Geboren am 18. Oktober 1902 in Hannover
    Gestorben am 31. Juli 1980 in Hamburg
    Grabstätte Ohlsdorfer Friedhof in Hamburg
    Konfession evangelisch-lutherisch
    Pascual Jordan, Niels Bohr Archiv (InC)
    Pascual Jordan, Niels Bohr Archiv (InC)
  • 18. Oktober 1902 - Hannover

    1909 - 1921 - Hannover

    Schulbesuch (Abschluss: Abitur)

    Bismarckschule

    1921 - 1922 - Hannover

    Studium

    TH

    1922 - 1924 - Göttingen

    Studium der Physik, Mathematik und Zoologie

    Universität

    1924 - Göttingen

    Promotion (Dr. phil.)

    Universität

    1924 - 1928 - Göttingen

    Hilfsassistent bzw. planmäßiger Assistent

    Universität

    1926 - Göttingen

    Habilitation für Theoretische Physik

    Universität

    Mai 1927 - November 1927 - Kopenhagen

    Rockefeller-Stipendiat

    Institut for Teoretisk Fysik (heute Niels Bohr Institutet)

    1928 - 1929 - Hamburg

    planmäßiger Assistent

    Universität

    1928 - Hamburg

    Umhabilitation

    Universität

    1929 - 1944 - Rostock

    außerordentlicher Professor für Theoretische Physik; seit 1935 ordentlicher Professor

    Universität

    Januar 1933

    Mitglied

    Deutschnationale Volkspartei

    Mai 1933 - 1945

    Mitglied

    NSDAP

    1939 - 1943 - u. a. Schwerin; Hamburg-Fuhlsbüttel; Bremen-Neuenlanderfeld; Greifswald; Peenemünde (Insel Usedom)

    Kriegsdienst als Meteorologe (Regierungsrat auf Kriegsdauer)

    Luftwaffe

    1943 - 1945 - Berlin-Wannsee

    wissenschaftlicher Hilfsarbeiter (Regierungsrat auf Kriegsdauer)

    Kriegsmarine

    April 1944 - 1945 - Berlin

    ordentlicher Professor für Theoretische Physik (bis Oktober 1944 vertretungsweise)

    Universität

    1945 - Göttingen

    Evakuierung

    1945 - 1947 - Göttingen

    freiberufliche Tätigkeit

    1946 - 1949 - Hamburg

    Entnazifizierungsverfahren; Einstufung als „entlastet“

    1947 - 1970 - Hamburg

    Gastprofessor; seit 1953 ordentlicher Professor für Theoretische Physik

    Universität

    1957 - 1961 - Bonn

    Abgeordneter der CDU

    Bundestag

    31. Juli 1980 - Hamburg

    alternativer text
    Pascual Jordan (rechts), Archiv der Max-Planck-Gesellschaft (InC)

    Ausbildung und grundlegende Arbeiten zur Quantenmechanik

    Jordan besuchte seit 1909 die Bismarckschule, ein Reformrealgymnasium, in Hannover und studierte nach dem Abitur 1921 Mathematik, Physik und Physikalische Chemie an der TH Hannover. Im Sommer 1922 wechselte er zum Studium der Physik, Mathematik und Zoologie an die Universität Göttingen, wo er – dank seiner mathematischen Begabung und trotz Beeinträchtigungen wegen seines Stotterns – schnell in den Kreis um die Physiker Max Born (1882–1970) und James Franck (1882–1964) sowie den Mathematiker Richard Courant (1888–1972) Aufnahme fand.

    Jordan blieb nach der Promotion zum Dr. phil. 1924 als Assistent bei Born in Göttingen. Nach der ersten Veröffentlichung Werner Heisenbergs (1901–1976) zur Quantenmechanik 1925 erkannten Jordan und Born schnell, dass Heisenbergs mathematische Formeln durch Matrizen reformuliert werden können. Ihr Beitrag „Zur Quantenmechanik“ erschien Ende 1925 und in der bald danach mit Heisenberg zusammengeschriebenen als legendär geltende „Dreimännerarbeit“ „Zur Quantenmechanik II“ legte Jordan, Born und Heisenberg die erste umfassende Darstellung der Matrizenmechanik – die erste Formulierung der Quantenmechanik – vor. Jordans Beiträge zu diesen mit den späteren Nobelpreisträgern Born und Heisenberg gemeinsam verfassten Aufsätzen werden bis heute oft unterschätzt.

    Jordan habilitierte sich 1926 unter Born für Theoretische Physik und war von Mai bis November 1927 als Fellow der Rockefeller Foundation bei Niels Bohr (1885–1962) in Kopenhagen. In dieser Zeit und bis in die frühen 1930er Jahre arbeitete er z. T. mit Oskar Klein (1894–1977), Wolfgang Pauli (1900–1958) und Eugene Wigner (1902–1995) u. a. zu Ausdehnungen der Quantentheorie. Beiträge wie „Zur Quantenmechanik der Gasentartung“ (1927), „Zum Mehrkörperproblem der Quantentheorie“ (mit Klein, 1927), „Zur Quantenelektrodynamik ladungsfreier Felder“ (mit Pauli, 1928), „Über das Paulische Äquivalenzverbot“ (mit Wigner, 1928) und „Zur Methode der zweiten Quantelung“ (1932) gelten als grundlegende Bausteine zur Quantenelektrodynamik und Quantenfeldtheorie.

    Jordan wurde 1928 als Assistent des Theoretischen Physikers Wilhelm Lenz (1888–1957) an der Universität Hamburg Paulis Nachfolger. Sein Stottern verzögerte den Ruf auf einen Lehrstuhl. 1929 wurde er zum außerordentlichen Professor für Theoretische Physik, 1935 als ordentlicher Professor an die Universität Rostock berufen, die jedoch in der Physik als rückständig galt.

    NS-Zeit

    Spätestens während seiner Zeit in Rostock baute Jordan Verbindungen zur völkischen Bewegung auf und publizierte seit 1930 unter dem Pseudonym Ernst Domeier kulturpolitische Beiträge in konservativen bzw. völkischen Zeitschriften, darunter „Deutsches Volkstum“, „Blut und Boden“ und „Der Ring“. Er war Mitglied in der rechtsorientierten Baltischen Brüderschaft, die eine neue deutsche Führungsschicht zur Wiederherstellung der angeblichen Größe Deutschlands zu entwickeln suchte.

    Wie viele völkische Intellektuelle hatte Jordan vor 1933 eine gewisse Distanz zur NSDAP bewahrt. Im Januar 1933 wurde er Mitglied der DNVP, am Mitgliedsperrtag 1. Mai 1933 der NSDAP. Obwohl er jüdischen Kollegen wie Franck und Born beteuerte, dass er der Partei nur beigetreten sei, um dadurch die Relativitätstheorie und Quantenmechanik – bereits als „jüdische Physik“ diffamiert – zu schützen, zeigen seine Aufsätze unter Pseudonym, dass er zeitweilig von Adolf Hitler (1889–1945) fasziniert war. Im April 1933 bot er vergeblich seine Dienste dem preußischen NS-Kultusminister Bernhard Rust (1883–1945) an. Jordan war jedoch von der wissenschaftsfeindlichen Realität des NS-Staates schnell enttäuscht und geriet bald in Konflikt mit Befürwortern der „Deutschen Physik“, besonders mit dem Philosophen Hugo Dingler (1881–1954) und seinem Kreis. Zugleich war Jordan aber mit der expansionistischen Außenpolitik des Regimes einverstanden und gab seine Bemühungen nie auf, NS-Behörden überzeugen zu wollen, dass eine großzügige Unterstützung der modernen Physik den deutschen Kriegsanstrengungen helfen würde.

    In den 1930er Jahren verfasste Jordan u. a. eine bahnbrechende Arbeit mit Wigner und John von Neumann (1903–1957) über einen Zweig der Mathematik, der später Jordan-Algebra genannt wurde. Seit den späten 1930er Jahren verlagerte er seinen wissenschaftlichen Schwerpunkt zur Biophysik, die er Quantenbiologie nannte, und versuchte die makroskopischen Vorgänge lebender Wesen durch die Verstärkung indeterministischer Quantenphänomene organischer Strukturen zu erklären. Auf der Suche nach Beweisen korrespondierte Jordan mit Experimental- und Biophysikern wie Max Delbrück (1906–1981), Nikolai Timoféeff-Ressovsky (1900–1981), Karl Zimmer (1911–1988) und Robert Rompe (1905–1993) sowie holistischen Biologen, darunter Adolf Meyer-Abich (1893–1971) und Ludwig von Bertalanffy (1901–1972). Mit Meyer-Abich gründete er 1942 die Zeitschrift „Physis. Beiträge zur naturwissenschaftlichen Synthese“, mit der beide die Unterstützung der holistischen Biologie zu gewinnen, die „Deutsche Physik“ zu zerschlagen und eine Art „Big Science“ im NS-dominierten Europa zu institutionalisieren suchten.

    Kurz vor Beginn des Zweiten Weltkriegs freiwillig zum Militärdienst gemeldet, diente Jordan seit 1939 als Meteorologe bei der Luftwaffe in Norddeutschland, bevor er seit Januar 1943 im Aerodynamischen Institut des Raketenzentrums in Peenemünde (Insel Usedom) an optischen Zündern für die Flugabwehrrakete Wasserfall forschte. Ende 1943 wurde er zur Kriegsmarine versetzt und arbeitete in einem Forschungsinstitut in Berlin-Wannsee, geleitet von dem Mathematiker Helmut Hasse (1898–1979), zur Unterwasserschallausbreitung.

    Nachkriegszeit und Hamburger Jahre

    Im Oktober 1944 wurde Jordan als Nachfolger Max von Laues (1879–1960) als Ordinarius für Theoretische Physik an die Universität Berlin berufen; allerdings wurde er mit seinem Institut im Februar 1945 nach Göttingen evakuiert. Für den arbeitslosen Jordan ergaben sich nach Kriegsende in Ost und West berufliche Möglichkeiten. Rompe, der eine führende Rolle in der Deutschen Zentralverwaltung für Volksbildung in der Sowjetischen Besatzungszone übernahm, wollte ihn nach Berlin-Ost holen. Gelegenheiten, an die Akademien in Göttingen und Mainz zu gehen, zerschlugen sich, sodass Jordan im April 1947 als Gastprofessor, seit 1953 als ordentlicher Professor für Theoretische Physik an der Universität in Hamburg wirkte. Hier wurde er 1948 als „Mitläufer“ und nach der Berufung 1949 als „entlastet“ eingestuft.

    Jordan wandte sich in den 1950er Jahren der Allgemeinen Relativitätstheorie zu, bildete ein informelles Seminar in Hamburg und spielte für die Wiederbelebung dieses Fachgebiets eine entscheidende Rolle in der Bundesrepublik. Zu seinen Schülern zählen u. a. Jürgen Ehlers (1929–2008), Wolfgang Kundt (geb. 1931) und Engelbert Schücking (1926–2015). Jordans Versuch, eine Form der Relativitätstheorie zu entwickeln, bei der sich die Gravitationskonstante verändert, publizierte er u. a. in „Schwerkraft und Weltall“ (1952). Diese Ideen wurden von den US-amerikanischen Physikern Carl Brans (geb. 1935) und Robert Dicke (1916–1997) aufgegriffen, deren Skalar-Tensor-Theorie, manchmal als Jordan-Brans-Dicke-Theorie bezeichnet, die erste wissenschaftlich beachtete Alternative zur Allgemeinen Relativitätstheorie war und zu experimentellen Prüfungen der Relativitätstheorie anregte.

    Politische Aktivitäten in der Bundesrepublik

    Nach der Veröffentlichung des „Göttinger Manifests“ im April 1957 u. a. von Born, Heisenberg, Laue, Walther Gerlach (1889–1979), Otto Hahn (1879–1968) und Carl Friedrich von Weizsäcker (1912–2007), in dem 18 bundesdeutsche Physiker die Bundesrepublik aufriefen, auf den Besitz von Kernwaffen zu verzichten, publizierte Jordan eine Reihe von Aufsätzen. Seine persönlichen Angriffe auf Freunde und Kollegen, die das Manifest unterzeichnet hatten, als politisch leichtgläubig kulminierten in seinem Flugblatt „Wir müssen den Frieden retten!“. Bundeskanzler Konrad Adenauer (1876–1967) und die CDU griffen Jordans Aussagen auf und machten im Bundestagswahlkampf 1957 die Atomfrage zu einer der Hauptangriffslinien auf die SPD. Mit direkter Unterstützung Adenauers kam Jordan auf die niedersächsische Landesliste und wurde so in den Dritten Bundestag gewählt. In diesem Amt erhielt er erst Aufmerksamkeit, als er eine Rede bei einer Tagung der wiederbelebten rechtsextremen Stahlhelm-Veteranenorganisation 1959 hielt und sich vor der reichsdeutschen Fahne fotografieren ließ.

    Jordans Kritik am „Göttinger Manifest“ verschärfte seine Isolierung innerhalb der Wissenschaftlergemeinschaft, nachdem er wegen seiner unorthodoxen Theorien schon als umstritten gegolten hatte, und sorgte 1965 für seine Aufnahme in das in der DDR erschienene „Braunbuch. Kriegs- und Naziverbrecher in der Bundesrepublik“. 1970 emeritiert, publizierte er weiterhin wissenschaftliche und populärwissenschaftliche Aufsätze, Erinnerungen an die Entwicklung der Quantentheorie und konservative kulturpolitische Texte.

    1937 Alfred Ackermann-Teubner-Gedächtnispreis zur Förderung der Mathematischen Wissenschaften
    1942 Max-Planck-Medaille der Deutschen Physikalischen Gesellschaft
    1949 Mitglied der Akademie der Wissenschaften und der Literatur, Mainz (1950–1963 Vizepräsident der Mathematisch-naturwissenschaftlichen Klasse, 1963–1967 Präsident)
    1951–1974 zwölf Nominierungen für den Nobelpreis für Physik
    1955 Carl-Friedrich-Gauß-Medaille der Braunschweigischen Wissenschaftlichen Gesellschaft
    1970 Konrad-Adenauer-Preis der Deutschland-Stiftung

    Nachlass:

    Staatsbibliothek zu Berlin, Abteilung Handschriften und Historische Drucke.

    Archiv für Christlich-Demokratische Politik der Konrad-Adenauer-Stiftung, Sankt Augustin, Signatur 01-388.

    Weitere Archivmaterialien:

    Universitätsarchiv Rostock. (Personalakte)

    Archiv der Humboldt-Universität, Berlin, PA J069. (Personalakte)

    Staatsarchiv Hamburg, 221-11, 68600 KAT (Spruchkammerakte) u. 361-6 Personalakten, IV 2076.

    Universitätsarchiv Göttingen. (Promotions- bzw. Habilitationsakte, Personalakte)

    American Institute of Physics. Niels Bohr Library & Archives, College Park (Maryland, USA), Oral History Interviews, Abschrift des Interviews von Thomas S. Kuhn mit Pascual Jordan, 17.–20.6.1963, OH 4697. (Onlineressource)

    Monografien:

    James Franck/Pascual Jordan, Anregung von Quantensprüngen durch Stöße, 1926.

    Max Born/Pascual Jordan, Elementare Quantenmechanik, 1930.

    Statistische Mechanik auf quantentheoretischer Grundlage, 1933, 21944.

    Physikalisches Denken in der neuen Zeit, 1935.

    Anschauliche Quantentheorie. Eine Einführung in die moderne Auffassung der Quantenerscheinungen, 1936.

    Die Physik des 20. Jahrhunderts. Einführung in den Gedankeninhalt der modernen Physik, 1936, [8 ]1949.

    Die Physik und das Geheimnis des organischen Lebens, 1941, 61948.

    Das Bild der modernen Physik, 1947, 21948, Neuaufl. 1957.

    Eiweißmoleküle. Ein Kapitel moderner Naturwissenschaft, 1947.

    Der Herkunft der Sterne, 1947.

    Verdrängung und Komplementarität. Eine philosophische Untersuchung, 1947, 21951.

    Physik im Vordringen, 1949.

    Atom und Weltall. Einführung in den Gedankeninhalt der modernen Physik, 1956, 21960.

    Das Problem der Elite, 1950. (unter dem Pseudonym Erwin Rack)

    Schwerkraft und Weltall. Grundlagen der theoretischen Kosmologie, 1952, 21955.

    Forschung macht Geschichte, 1954.

    Der gescheiterte Aufstand. Betrachtungen zur Gegenwart, 1956, 21957.

    Wir müssen den Frieden retten!, 1957. (Pamphlet)

    Der Naturwissenschaftler vor der religiösen Frage. Abbruch einer Mauer, 1963, 61972.

    Die Expansion der Erde. Folgerung aus der Diracschen Gravitationshypothese, 1966.

    Albert Einstein. Sein Lebenswerk und die Zukunft der Physik, 1969.

    Schöpfung und Geheimnis. Antworten aus naturwissenschaftlicher Sicht, 1970, 21971.

    Begegnungen, 1971.

    Wie frei sind wir?. Naturgesetz und Zufall, 1971.

    Erkenntnis und Besinnung. Grenzbetrachtungen aus naturwissenschaftlicher Sicht, 1972.

    Aufbruch zur Vernunft. Ein Naturforscher zur deutschen Besinnung, 1976.

    Aufsätze:

    Zur Theorie der Quantenstrahlung, in: Zeitschrift für Physik 30 (1924), S. 297–319. (Diss. phil.)

    Max Born/Pascual Jordan, Zur Quantenmechanik, in: Zeitschrift für Physik 34 (1925), S. 858–888.

    Max Born/Werner Heisenberg/Pascual Jordan, Zur Quantenmechanik II, in: Zeitschrift für Physik 35 (1926), S. 557–615.

    Über kanonische Transformationen in der Quantenmechanik, in: Zeitschrift für Physik 37 (1926), S. 383–386 u. 38 (1926), S. 513–517. (beide Teile Habilitationsschrift).

    Über eine neue Begründung der Quantenmechanik, in: Zeitschrift für Physik 40 (1927), S. 809–838.

    Über eine neue Begründung der Quantenmechanik II, in: Zeitschrift für Physik 44 (1927), S. 1–25.

    Zur Quantenmechanik der Gasentartung, in: ebd., S. 473–480.

    Pascual Jordan/Oskar Klein, Zum Mehrkörperproblem der Quantentheorie, in: Zeitschrift für Physik 45 (1927), S. 751–765.

    Kausalität und Statistik in der modernen Physik, in: Die Naturwissenschaften 15 (1927), S. 105–110 (Habilitationsvortrag), engl. u. d. T. Philosophical Foundations of Quantum Theory, in: Nature 119 (1927), S. 566–569.

    Pascual Jordan/Wolfgang Pauli, Zur Quantenelektrodynamik ladungsfreier Felder, in: Zeitschrift für Physik 47 (1928), S. 151–173.

    Pascual Jordan/Eugene Wigner, Über das Paulische Äquivalenzverbot, in: Zeitschrift für Physik 47 (1928), S. 631–651.

    Der gegenwärtige Stand der Quantenelektrodynamik, in: Physikalische Zeitschrift 30 (1929), S. 700–712.

    Zur Methode der zweiten Quantelung, in: Zeitschrift für Physik 75 (1932), S. 648–653.

    Die Quantenmechanik und die Grundprobleme der Biologie und Psychologie, in: Die Naturwissenschaften 20 (1932), S. 815–821.

    Pascual Jordan/John von Neumann/Eugene Wigner, On an Algebraic Generalization of the Quantum Mechanical Formalism, in: Annals of Mathematics 35 (1934), S. 29–64.

    Quantenphysikalische Bemerkungen zur Biologie und Psychologie, in: Erkenntnis 4 (1934), S. 215–252.

    Zur Neutrinotheorie des Lichtes, in: Zeitschrift für Physik 93 (1935), S. 464–472.

    Der Zusammenhang der symmetrischen und linearen Gruppen und das Mehrkörperproblem, in: Zeitschrift für Physik 94 (1935), S. 531–535.

    Die physikalische Weltkonstanten, in: Die Naturwissenschaften 25 (1937), S. 513–517.

    Über die Rolle atomphysikalischer Einzelprozesse im biologischen Geschehen, in: Radiologica 1 (1937), S. 21–25.

    Zur Quanten-Biologie, in: Biologisches Zentralblatt 59 (1939), S. 1–39.

    Zukunftsaufgaben quantenbiologischer Forschung, in: Physis. Beiträge zur naturwissenschaftlichen Synthese 1 (1942), S. 64–79.

    Quantenphysik und Biologie, in: Die Naturwissenschaften 32 (1944), S. 309–316.

    Erweiterung der Projektiven Relativitätstheorie, in: Annalen der Physik, 6. Folge 1 (1947), S. 219–228.

    Fünfdimensionale Kosmologie, in: Astronomische Nachrichten 276 (1948), S. 193–208.

    Formation of the Stars and Development of the Universe, in: Nature 164 (1949), S. 637–640.

    Vierdimensionale Begründung der erweiterten Gravitations-Theorie, in: Akademie der Wissenschaften und der Literatur [Mainz], Abhandlungen der Mathematisch-Naturwissenschaftliche Klasse (1950), S. 317–334.

    Otto Heckmann/Pascual Jordan/Walter Fricke, Zur erweiterten Gravitationstheorie I, in: Zeitschrift für Astrophysik 28 (1951), S. 113–149.

    Zum gegenwärtigen Stand der Diracschen kosmologischen Hypothesen, in: Zeitschrift für Physik 157 (1959), S. 112–121.

    Pascual Jordan/Jürgen Ehlers/Wolfgang Kundt, Strenge Lösungen der Feldgleichungen der Allgemeinen Relativitätstheorie, in: Abhandlungen der Mathematisch-Naturwissenschaftliche Klasse der Akademie der Wissenschaften und der Literatur, Mainz (1960), S. 21–105.

    Pascual Jordan/Jürgen Ehlers/Rainer K. Sachs, Beiträge zur Theorie der reinen Gravitationsstrahlung. Strenge Lösungen der Feldgleichungen der Allgemeinen Relativitätstheorie II, in: Abhandlungen der Mathematisch-Naturwissenschaftliche Klasse der Akademie der Wissenschaften und der Literatur, Mainz (1961), S. 1–62.

    Pascual Jordan/Wolfgang Kundt, Geometrodynamik im Nullfall. Strenge Lösungen der Feldgleichungen der Allgemeinen Relativitätstheorie III, in: ebd., S. 85–97.

    Dirac-Hypothese und Erdexpansion, in: Physikalische Blätter 22 (1966), S. 443–453.

    Erinnerungen an Wolfgang Pauli, in: Physikalische Blätter 29 (1973), S. 291–298.

    Pascual Jordan, in: Ludwig J. Pongratz (Hg.), Philosophie in Selbstdarstellungen, Bd. 1, 1975, S. 194–218.

    Die Anfangsjahre der Quantenmechanik. Erinnerungen, in: Physikalische Blätter 31 (1975), S. 97–103.

    Fünfzig Jahre Quantenmechanik, in: Physikalische Blätter 31 (1975), S. 597–602.

    Monografien:

    Hubert Laitko, Zur philosophischen Konzeption des Physikers Pascual Jordan. Versuch einer kritischen Analyse, 1964.

    Richard H. Beyler, From Positivism to Organicism. Pascual Jordan’s Interpretations of Modern Physics in Cultural Context, 1994.

    Mara Beller, Quantum Dialogue. The Making of a Revolution, 1999.

    Dieter Hoffmann, Pascual Jordan im Dritten Reich. Schlaglichter, 2003. (Onlineressource)

    Jürgen Ehlers/Dieter Hoffmann/Jürgen Renn (Hg.), Pascual Jordan (1902–1980). Mainzer Symposium zum 100. Geburtstag, 2007. (Onlineressource)

    Ryan Dahn, The Forgotten Founder of Quantum Mechanics. The Science and Politics of Physicist Pascual Jordan, 1902–1980, 2019. (ungedr. PhD-Disseration, University of Chicago)

    Anthony Duncan/Michel Janssen, Constructing Quantum Mechanics, Bd. 2, 2023.

    Aufsätze:

    John L. Heilbron, The Earliest Missionaries of the Copenhagen Spirit, in: Revue d’histoire des sciences 38 (1985), S. 195–230.

    Mara Beller, Pascual Jordan’s Influence on the Discovery of Heisenberg’s Uncertainty Principle, in: Archive for History of Exact Sciences 33 (1985), S. 337–349.

    M. Norton Wise, Pascual Jordan. Quantum Mechanics, Psychology, National Socialism, in: Monika Renneberg/Mark Walker (Hg.), Science, Technology, and National Socialism, 1994, S. 224–254.

    Richard H. Beyler, Targeting the Organism. The Scientific and Cultural Context of Pascual Jordan’s Quantum Biology, 1932–1947, in: Isis 87 (1996), S. 248–273.

    Engelbert L. Schucking, Jordan, Pauli, Politics, Brecht ..., and a Variable Gravitational Constant, in: Alex Harvey (Hg.), On Einstein’s Path. Essays in Honor of Engelbert Schucking, 1999, S. 1–15.

    Jürgen Ehlers/Engelbert Schücking, „Aber Jordan war der Erste“. Zur Erinnerung an Pascual Jordan, in: Physik Journal 1 (2002), H. 11, S. 71–74.

    Richard H. Beyler, The Demon of Technology, Mass Society, and Atomic Physics in West Germany, 1945–1957, in: History and Technology 19 (2003), S. 227–239.

    Arne Schirrmacher, Physik und Politik in der frühen Bundesrepublik Deutschland. Max Born, Werner Heisenberg und Pascual Jordan als politische Grenzgänger, in: Berichte zur Wissenschaftsgeschichte 30 (2007), S. 13–31.

    Richard H. Beyler, Pascual Jordan. Freedom vs. Materialism, in: Nicholaas A. Rupke (Hg.), Eminent Lives in Twentieth-Century Science and Religion, 2007, S. 157–176.

    Anthony Duncan/Michel Janssen, Pascual Jordan’s Resolution of the Conundrum of the Wave-Particle Duality of Light, in: Studies in History and Philosophy of Science Part B. Studies in History and Philosophy of Modern Physics 39 (2008), S. 634–666.

    Anthony Duncan/Michel Janssen, From Canonical Transformations to Transformation Theory, 1926–1927. The Road to Jordan’s Neue Begründung, in: Studies in History and Philosophy of Science Part B. Studies in History and Philosophy of Modern Physics 40 (2009), S. 352–362.

    Richard H. Beyler, Jordan alias Domeier. Science and Cultural Politics in Late Weimar Conservatism, in: Cathryn Carson/Alexei Kojevnikov/Helmuth Trischler (Hg.), Weimar Culture and Quantum Mechanics. Selected Papers by Paul Forman and Contemporary Perspectives on the Forman Thesis, 2011, S. 487–503.

    Christoph Lehner, Mathematical Foundations and Physical Visions. Pascual Jordan and the Field Theory Program, in: Karl-Heinz Schlote/Martina Schneider (Hg.), Mathematics Meets Physics. A Contribution to their Interaction in the 19th and the First Half of the 20th Century, 2011, S. 271–294.

    Dieter Hoffmann, Pascual Jordan (1902–1980). Der gute Nazi, in: Gisela Boeck/Hans-Uwe Lammel (Hg.), Die Universität Rostock in den Jahren 1933–1945, 2012, S. 131–161.

    Anthony Duncan/Michel Janssen, (Never) Mind Your p’s and q’s. Von Neumann versus Jordan on the Foundations of Quantum Theory, in: European Physical Journal H 38 (2013), S. 175–259.

    Don Howard, Quantum Mechanics in Context. Pascual Jordan’s 1936 Anschauliche Quantentheorie, in: Massimiliano Badino/Jaume Navarro (Hg.), Research and Pedagogy. A History of Quantum Physics through Its Textbooks, 2013, S. 265–283.

    Helge Kragh, Pascual Jordan, Varying Gravity, and the Expanding Earth, in: Physics in Perspective 17 (2015), S. 107–134.

    Ryan Dahn, Big Science, Nazified? Pascual Jordan, Adolf Meyer-Abich, and the Abortive Scientific Journal Physis, in: Isis 110 (2019), S. 68–90.

    Ryan Dahn, Nazis, Émigrés, and Abstract Mathematics, in: Physics Today 76 (2023), H. 1, S. 44–50.

    Lexikonartikel:

    J. C. Poggendorffs biographisch-literarisches Handwörterbuch der exakten Naturwissenschaften, Bd. 6, 1937, S. 1254 f. u. Bd. 7a, 1958, S. 648 f.

    Karl von Meyenn, Art. „Jordan, Ernst Pascual“, in: Frederic L. Holmes (Hg.), Dictionary of Scientific Biography, Bd. 17, 1990, S. 448–454.

    Richard H. Beyler, Art. „Jordan, Ernst Pascual“, in: Noretta Koertge (Hg.), New Dictionary of Scientific Biography, Bd. 4, 2008, S. 55–58.

    John J. O’Connor/Edmund F. Robertson, Art. „Ernst Pascual Jordan“, in: MacTutor History of Mathematics Archive, 2015. (P) (Onlineressource)

    Nachrufe:

    H. Z., Pionier der Physik. Zum Tode des Physikers Pascual Jordan, in: Frankfurter Allgemeine Zeitung v. 2.8.1980.

    Pascual Jordan, in: Der Spiegel 34 v. 4.8.1980, H. 32, S. 168.

    Jürgen Ehlers, Nachruf auf Pascual Jordan, in: Jahrbuch der Akademie der Wissenschaften und der Literatur, Mainz (1980), S. 82–84.

    Max Jammer, Pascual Jordan und die Entwicklung der Quantenphysik, in: Naturwissenschaftliche Rundschau 37 (1984), H. 1, S. 1–9.

    Fotografien, 1930er Jahren, AIP Emilio Segrè Visual Archives.

    Fotografie, Universitätsbibliothek Göttingen.

    Fotografien, 1920er–1960er Jahren, Niels Bohr Archive, Kopenhagen.

  • Autor/in

    Ryan Dahn (Philadelphia, USA)

  • Zitierweise

    Dahn, Ryan, „Jordan, Pascual“ in: NDB-online, veröffentlicht am 01.06.2025, URL: https://www.deutsche-biographie.de/117182826.html#dbocontent

    CC-BY-NC-SA