Lebensdaten
1746 – 1804
Geburtsort
Wien
Sterbeort
Prag
Beruf/Funktion
Herzogin von Parma ; Erzherzogin von Österreich
Konfession
katholisch
Normdaten
GND: 124166385 | OGND | VIAF: 8313679
Namensvarianten
  • Maria Amalia von Österreich (geborene)
  • Maria Amalia von Parma
  • Maria Amalia
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Orte

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Zitierweise

Maria Amalia, Indexeintrag: Deutsche Biographie, https://www.deutsche-biographie.de/pnd124166385.html [19.03.2024].

CC0

  • Genealogie

    Aus d. Hause Habsburg;
    V Kaiser Franz I. ( 1765, s. NDB V);
    M Kaiserin Maria Theresia ( 1780, s. NDB 16);
    B Kaiser Joseph II. ( 1790, s. NDB X), Kaiser Leopold II. ( 1792, s. NDB 14), Ferdinand (1754–1806), Gouverneur d. Lombardei, Maximilian Franz ( 1801), Kf. u. EB v. Köln (s. NDB 16);
    Schw Maria Anna (1738–89), Erzhzgn. v. Österreich (s. NDB 16), Maria Christine ( 1798, s. NDB 16, Hzg. Albert v. Sachsen-Teschen, 1822, s. NDB I), Maria Karolina ( 1814, s. NDB 16, Kg. Ferdinand v. Neapel, 1825), Marie Antoinette ( 1793, s. NDB 16, Kg. Ludwig XVI. v. Frankreich, 1793): – 1769 Hzg. Ferdinand v. Parma (1751–1802);
    2 S (1 früh †), 4 T (1 früh †).

  • Biographie

    M. galt als schwieriges Kind. Die 1769 beschlossene Heirat mit dem Herzog von Parma war die vierte Heiratsverbindung Bourbon-Habsburg. Hierbei ging man in Wien – wie bei der Heirat der Erzhzgn. Maria Karolina – davon aus, daß die selbstsicheren und aufgeweckten Erzherzoginnen ihre wenig begabten Ehemänner beherrschen und so den österr. Einfluß in Italien verstärken würden. Insbesondere hoffte man in Wien, daß es M. gelingen würde, den Einfluß des ganz französisch gesinnten Reformministers von Parma, Du Tillot, auszuschalten.

    M., die unter der Indolenz ihres Gatten litt, mißverstand diese viel Taktgefühl verlangende Mission vollständig. Sie erniedrigte ihren Gemahl, wo sie konnte, und führte 1771 den Sturz Du Tillots in einer Weise herbei, daß Maria Theresia gezwungen war, sich von ihr zu distanzieren. Um das Feld nicht ganz dem neuen Minister José Augustin de Llano, Marqués von Zuvéro, zu überlassen, schickte Wien den Obersthofmeister Graf Rosenberg nach Parma. Rosenberg scheiterte an dem Temperament M.s, die sich nicht mäßigen ließ. Maria Theresia war darüber so empört, daß sie den Verkehr mit ihrer Tochter abbrach und ihre Briefe ungeöffnet zurückgehen ließ. M. erzwang daraufhin die Entlassung des Ministers de Llano und beschwor eine Krise zwischen den Höfen von Wien, Madrid und Paris herauf. Madrid strich die Pension von 60 000 fl. für das hochverschuldete Herzogspaar und brach alle Beziehungen zu ihm ab. Unter dem Druck der befreundeten Höfe berief der Herzog 1773 de Llano zurück. M. wurde nach nur vierjähriger Ehe und Herrschaft vom Hof entfernt. Sie lebte daraufhin, von ihrem Gemahl und vom Hof getrennt, ohne jeden Einfluß. Nach dem Tod ihres Gemahls übersiedelte sie 1802 nach Prag.

  • Literatur

    V. Palacio Atard, Politica italiana de Carlos III.: La cuestión del Placentino, in: Hispania 1944;
    H. O. Kleinmann, Die Pol. d. Wiener Hofes gegenüber d. Span. Monarchie unter Karl III. 1759–98, 1967;
    K. O v. Aretin, Italien in d. 1780er Jahren, in: Joseph Martin Kraus u. Italien, 1987, S. 11-18.

  • Porträts

    Pastell v. J. E. Liotard (1762), in: Maria Theresia u. ihre Zeit, Kat. 1980, S. 213;
    Aquarell v. P. Butoni, ebd., S. 255.

  • Autor/in

    Karl Otmar Freiherr von Aretin
  • Zitierweise

    Aretin, Karl Otmar Freiherr von, "Maria Amalia" in: Neue Deutsche Biographie 16 (1990), S. 194 [Online-Version]; URL: https://www.deutsche-biographie.de/pnd124166385.html#ndbcontent

    CC-BY-NC-SA