Lebensdaten
1919 – 2016
Geburtsort
Höhscheid (heute Solingen-Höhscheid)
Sterbeort
Bad Krozingen
Beruf/Funktion
FDP-Politiker ; Bundesminister ; Bundespräsident ; Geschäftsführer ; Politiker ; Außenminister ; Staatspräsident ; Unternehmensberater
Konfession
evangelisch-lutherisch
Normdaten
GND: 118606751 | OGND | VIAF: 32059330
Namensvarianten
  • Scheel, Walter
  • Scheel, Walther

Objekt/Werk(nachweise)

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Zitierweise

Scheel, Walter, Indexeintrag: Deutsche Biographie, https://www.deutsche-biographie.de/pnd118606751.html [28.03.2024].

CC0

  • Walter Scheel institutionalisierte als erster Bundesminister die deutsche Entwicklungspolitik. Als FDP-Vorsitzender seit 1968 betrieb er eine Neuausrichtung, die 1969 zur sozialliberalen Regierungsbildung führte und 1971 in die „Freiburger Thesen“ mündete. Dezidiert proeuropäisch, war er als Außenminister zugleich Mitgestalter der neuen Ostpolitik. Als Bundespräsident von 1974 bis 1979 repräsentierte er stilprägend die bundesdeutsche Demokratie, für die er „kritische Sympathie“ einforderte.

    Lebensdaten

    Geboren am 8. Juli 1919 in Höhscheid (heute Solingen-Höhscheid)
    Gestorben am 24. August 2016 in Bad Krozingen
    Grabstätte Waldfriedhof, Ehrengrab in Berlin-Zehlendorf
    Konfession evangelisch-lutherisch
    Walter Scheel, Imago Images (InC)
    Walter Scheel, Imago Images (InC)
  • Lebenslauf

    8. Juli 1919 - Höhscheid (heute Solingen-Höhscheid)

    1925 - 1938 - Solingen

    Schulbesuch (Abschluss: Abitur)

    Evangelische Volksschule Höhscheid; Realgymnasium Schwertstraße

    1938 - 1939 - Solingen

    Banklehre (Abschluss: Bankkaufmann); Mitglied

    Volksbank; Deutsche Arbeitsfront (DAF)

    1939 - 1945

    Kriegsdienst (1945 Oberleutnant)

    Wehrmacht; Luftwaffe

    1941 - 1945

    Mitglied

    NSDAP

    1945 - 1953 - Solingen

    Geschäftsführer

    Emil Kronenberg sen., Stahlwarenfabrik seines Schwiegervaters

    1946

    Mitglied

    FDP

    1948 - 1952 - Solingen

    Stadtverordneter

    Stadtrat

    1950 - 1953 - Düsseldorf

    Abgeordneter der FDP

    Landtag Nordrhein-Westfalen

    1952 - Düsseldorf

    Schatzmeister

    FDP Nordrhein-Westfalen

    1953 - 1974 - Bonn

    Abgeordneter, 1967–1969 Vizepräsident

    Bundestag

    1953 - 1961 - Düsseldorf

    selbstständiger Wirtschaftsberater; Mitgründer und Anteilseigner von mittelständischen Beratungsunternehmen

    Marktforschungsinstitut Intermarket; Unternehmensberatung Interfinanz

    1955 - 1957 - Straßburg (Frankreich)

    Mitglied

    Gemeinsame Versammlung der Europäischen Gemeinschaft für Kohle und Stahl

    1956 - 1974 - Bonn

    Mitglied

    Bundesvorstand der FDP

    1958 - 1961 - Straßburg

    Abgeordneter

    Europäische Parlamentarische Versammlung

    1961 - 1966 - Bonn

    Bundesminister für wirtschaftliche Zusammenarbeit

    Bundesregierung

    1967 - 1974 - Bad Godesberg

    stellvertretender Vorsitzender

    Friedrich-Naumann-Stiftung

    1968 - 1974 - London

    Vizepräsident

    Liberale Weltunion

    1968 - 1974 - Bonn

    Parteivorsitzender

    FDP

    1969 - 1974 - Bonn

    Bundesminister des Auswärtigen; Vizekanzler

    Bundesregierung

    1974 - 1979 - Bonn

    Bundespräsident

    Bundesrepublik Deutschland

    1979 - 2011

    zahlreiche kulturelle und politische Ehrenämter und Schirmherrschaften

    24. August 2016 - Bad Krozingen
  • Genealogie

    Vater Albrecht Scheel 1883–1953 Stellmacher
    Mutter Helene Scheel 1891–1971
    1. Heirat 1942
    Ehefrau Eva Charlotte Scheel, geb. Kronenberg 1920–1966
    Schwiegervater Carl Kronenberg
    Kinder ein Sohn
    2. Heirat 1969
    Ehefrau Mildred Scheel , geb. Wirtz 1931–1985 Dr. med., Ärztin; Gründerin der Deutschen Krebshilfe
    Schwiegervater Hubert Wirtz Röntgenarzt
    Schwiegermutter Anna Elsie Wirtz, geb. Brown
    Adoptivtochter Cornelia Scheel , geb. Wirtz geb. 1963 LGBT-Aktivistin, Autorin; Vorsitzende des Fördervereins Mildred-Scheel-Kreis der Stiftung Deutsche Krebshilfe
    Kinder eine Tochter, ein Adoptivsohn
    3. Heirat 1988
    Ehefrau Barbara Scheel, geb. Wiese
    Diese Grafik wurde automatisch erzeugt und bietet nur einen Ausschnitt der Angaben zur Genealogie.

    Scheel, Walter (1919 – 2016)

    • Vater

      Albrecht Scheel

      1883–1953

      Stellmacher

      • Großvater väterlicherseits

      • Großmutter väterlicherseits

    • Mutter

      Helene Scheel

      1891–1971

      • Großvater mütterlicherseits

      • Großmutter mütterlicherseits

    • 1.·Heirat

      • Ehefrau

        Eva Scheel,

        1920–1966

    • 2.·Heirat

      • Ehefrau

        Eva Scheel,

        1920–1966

    • 3.·Heirat

      • Ehefrau

        Eva Scheel,

        1920–1966

  • Biografie

    alternativer text
    Walter Scheel (links), BArch / Bildarchiv (InC)

    Der aus einer Handwerkerfamilie stammende Scheel absolvierte nach dem Abitur 1938 eine eineinhalbjährige Banklehre, die er mit der Prüfung als Bankkaufmann abschloss. Das beabsichtigte Studium konnte er nicht beginnen, weil er im Oktober 1939 zur Wehrmacht eingezogen wurde und bis 1945 Kriegsdienst leistete (NSDAP-Mitglied 1941), zuletzt als Nachtflieger im Rang eines Oberleutnants der Luftwaffe. 1945 bis 1953 baute er als Geschäftsführer die erheblich zerstörte Stahlwarenfabrik seines Schwiegervaters in Solingen erfolgreich wieder auf. Anschließend machte er sich als Wirtschaftsberater selbstständig und war 1958 Mitgründer zweier mittelständischer Unternehmen, des Marktforschungsinstituts Intermarket sowie – mit Gerhard Kienbaum (1919–1998) und Carl Zimmerer (1926–2001) – der Unternehmensberatung InterFinanz GmbH & Co. Mit diesen bis 1961 erfolgreich ausgeübten Tätigkeiten wurde Scheel wirtschaftlich unabhängig.

    Seit 1946 FDP-Mitglied und 1948 in Solingen zum Stadtverordneten gewählt, gelangte Scheel 1950 in den nordrhein-westfälischen Landtag, wo er wirtschaftspolitscher Sprecher seiner Fraktion war. 1952 wurde er Landesschatzmeister der FDP in Nordrhein-Westfalen und 1953 Abgeordneter im Deutschen Bundestag, dem er bis 1974 angehörte und dessen Vizepräsident er von 1967 bis 1969 war. Seit 1955 war er parallel Mitglied der Gemeinsamen Versammlung der Europäischen Gemeinschaft für Kohle und Stahl sowie 1958 der Europäischen Parlamentarischen Versammlung, wo er von 1958 bis 1961 den Vorsitz des Ausschusses für die Zusammenarbeit mit den Entwicklungsländern innehatte.

    Den ersten spektakulären Akt seiner politischen Laufbahn bildete der Sturz der CDU-geführten Regierung des nordrhein-westfälischen Ministerpräsidenten Karl Arnold (1901–1958) am 21. Februar 1956 durch die sogenannten Jungtürken in der FDP, deren führende Vertreter neben Scheel Willi Weyer (1917–1987) und Wolfgang Döring (1919–1963) waren. Diese innerparteiliche, linksliberale Opposition richtete sich dezidiert gegen die nationalliberale Dominanz im FDP-Landesverband mit einigen NS-belasteten Führungsfiguren. Der Erfolg der „Jungtürken“ ermöglichte eine programmatische Erneuerung sowie einen Generationswechsel und bewirkte deutschlandpolitische Initiativen, u. a. gegenüber der Liberal-Demokratischen Partei (LDPD) in der DDR, indem Scheel und Erich Mende (1916–1998) 1956 Gespräche mit den Ost-Liberalen führten. Eines der Schlüsselmotive Scheels für den Austritt aus der Düsseldorfer Koalitionsregierung war, die FDP nicht auf die CDU als einzigen möglichen Koalitionspartner festzulegen. Er trat jedoch nicht selbst in die neue SPD-FDP-Regierung in Nordrhein-Westfalen ein, sondern nahm weiter sein Bundestagsmandat wahr.

    1961 wurde Scheel in der Regierung des von ihm hochgeschätzten Konrad Adenauer (1876–1967) Bundesminister im neu gegründeten Ressort für wirtschaftliche Zusammenarbeit, das er auch in den beiden folgenden CDU-geführten Kabinetten bis 1966 behielt. Scheel hatte wesentlichen Anteil am Auf- und Ausbau dieses Ministeriums, wenngleich er nicht alle seine finanziellen Ziele für die Entwicklungshilfe gegen den Widerstand Ludwig Erhards (1897–1977) durchsetzen konnte. Im Zuge der parteipolitischen Auseinandersetzungen zwischen den Unionsparteien und der FDP sowie innerparteilichen Querelen während der sog. Spiegelaffäre verließen die FDP-Minister am 19. November 1962 die Bundesregierung.

    1966 traten auf Initiative Scheels in der Bundestagsfraktion alle vier FDP-Bundesminister zurück und bewirkten damit den Bruch der christlich-liberalen Koalition unter Erhard. Ein Grund war die Absicht der CDU, die Steuern zu erhöhen, aber auch, nicht zu sehr zum Anhängsel des Bundeskanzlers und ehemaligen Wirtschaftsministers Erhard zu werden. Allerdings spielte der innerparteiliche Streit der CDU über Erhard ebenfalls eine Rolle für das Ende der Koalition.

    Scheel ging mit der FDP in die Opposition gegen die etwa 90 % der Mandate erreichende Große Koalition, die eine verfassungsändernde Mehrheit für die geplante Einführung eines Mehrheitswahlrechts besaß, womit die FDP künftig keine Chancen auf den Einzug in den Bundestag gehabt hätte. Er wurde 1968 als Nachfolger des eher rechtsliberalen Mende zum FDP-Vorsitzenden gewählt und setzte in dieser Phase die programmatische Erneuerung der FDP hin zu einer sozialliberalen Ausrichtung durch (Freiburger Thesen 1971). Als Pragmatiker und Mann des geschickten Ausgleichs zwischen den Flügeln modernisierte er die Partei und gewann zahlreiche Intellektuelle für die Zusammenarbeit, z. B. Ralf Dahrendorf (1929–2009) und Werner Maihofer (1918–2009).

    Schon 1966 hatte Scheel eine Koalition mit der SPD anvisiert, was v. a. am Widerstand Herbert Wehners (1906–1990) gescheitert war. Nach den Stimmenverlusten der CDU/CSU bei der Bundestagswahl 1969 vereinbarte Scheel mit dem SPD-Vorsitzenden Willy Brandt (1913–1992) noch in der Wahlnacht die Bildung einer sozialliberalen Koalition, deren knappe Mehrheit ein Risiko bildete, da die CDU/CSU weiterhin die stärkste Fraktion stellte. Scheel, der langfristig und machtbewusst plante, hatte zuvor im März 1969 in seiner Partei die Wahl des SPD-Kandidaten Gustav Heinemann (1899–1976) zum Bundespräsidenten durchgesetzt und damit erneut den Handlungsspielraum der FDP demonstriert. Sein koalitionspolitischer Kurs provozierte Parteiaustritte führender rechtsliberaler FDP-Politiker wie Mende oder Siegfried Zoglmann (1913–2007), die FDP geriet durch erhebliche Stimmenverluste nahe an die 5 %-Grenze bei den Bundestagswahlen. Scheel maß der Bundespräsidentenwahl und Regierungsbildung 1969 grundsätzliche demokratiepolitische Bedeutung zu, weil seitdem alle drei demokratischen Parteien des Bundestages miteinander koalitionsfähig waren, woraus sich auch die Möglichkeit des Wechsels der stärksten Partei von der Regierung in die Opposition ergab.

    Scheel war von 1969 bis 1974 Bundesminister des Äußeren und Vizekanzler und profitierte von seinen Erfahrungen im Europa-Parlament und in der Entwicklungspolitik. Er spielte in der sozialliberalen Ostpolitik eine gewichtigere Rolle als gemeinhin angenommen: So bremste er vielfach Egon Bahr (1922–2015) und dessen weitgehende Bereitschaft, auf sowjetische Wünsche einzugehen. Scheel wollte entschiedener als Bahr das Recht der Deutschen auf Selbstbestimmung und Wiedervereinigung betonen und die Berlin-Frage in die Verhandlungen einbeziehen. Er engagierte sich für die europäische Zusammenarbeit und besuchte 1970 als erster bundesdeutscher Außenminister Israel. In seine Amtszeit fiel der Beitritt der Bundesrepublik zur UNO 1973. Scheel bemühte sich auch um die Förderung afrikanischer Staaten.

    Höhepunkt der politischen Laufbahn Scheels war 1974 die Wahl zum Bundespräsidenten. Er übte dieses Amt mit sichtbarer Freude am Repräsentieren aus, verstand sich aber als politischer Bundespräsident und agierte auch so: Er besaß weiterhin Einfluss in der FDP und weigerte sich beispielsweise 1977, das Gesetz über die Aufhebung des Prüfungsverfahrens bei Wehrdienstverweigerung (Postkartennovelle) zu unterzeichnen. Scheel hielt bedeutende Grundsatzreden, in denen er die Auseinandersetzung mit den diktatorischen Lasten des 20. Jahrhunderts, insbesondere der NS-Diktatur, nicht ausklammerte. Lange, bevor es üblich wurde, betonte er 1975 den Aspekt der Befreiung in der deutschen Niederlage von 1945. Seine Reden und Aktivitäten waren zugleich gegenwarts- und zukunftsorientiert: Er sah in der bisherigen Entwicklung der Bundesrepublik Deutschland eine Erfolgsgeschichte und warb für eine „kritische Sympathie“ mit der sich nun bewährenden rechtsstaatlich-parlamentarischen Demokratie. Im Bundespräsidialamt ließ er „Zukunftsgespräche“ und Kulturveranstaltungen organisieren. Als die Mehrheit für seine Wiederwahl 1979 wegen der Abneigung in der Union unsicher war, verzichtete er auf die erneute Kandidatur. Scheel nahm nach seiner Amtszeit zahlreiche Ehrenämter und Schirmherrschaften bei Stiftungen und kulturfördernden Organisationen wahr. Seit 2009 lebte er in Bad Krozingen.

    Scheel entwickelte politischen Gestaltungswillen aufgrund seiner Lebenserfahrungen in der NS-Diktatur, seiner unternehmerischen Erfahrungen sowie seines eigenständigen sozialen Aufstiegs. Sein zentrales Anliegen als Angehöriger der Kriegsgeneration war der Wiederaufbau eines demokratisch-parlamentarischen Rechtsstaats in Deutschland mit selbstverantwortlichen, nicht dem Kollektivismus der Diktaturen unterworfenen Bürgern. Sein langfristiges parlamentarisches Engagement stand in der Tradition des bürgerlichen Liberalismus des 19. Jahrhunderts. Scheels scheinbar stets heitere Gelassenheit und seine 1973 mit seinem zu wohltätigen Zwecken gesungenen Lied „Hoch auf dem gelben Wagen“ gewonnene Popularität täuschten darüber hinweg, dass er ein hart kalkulierender Politiker mit klarer, liberaler Substanz und großer Durchsetzungskraft war. Politiker aus den Unionsparteien wie Franz-Josef Strauß (1915–1988) kritisierten v. a. mehrfache Illoyalitäten der FDP, die Unterstützung der Wahl Heinemanns zum Bundespräsidenten 1969 sowie die Bildung der sozialliberalen Koalition 1969.

  • Auszeichnungen

    1939–1945 Eisernes Kreuz II. und I. Klasse, Frontflugspange für Nachtjäger, Ostmedaille
    1970 Großkreuz des spanischen Ordens de Isabel la Cátolica, 1977 Collane
    1971 Theodor-Heuss-Preis
    1971 Großkreuz des Verdienstordens der Italienischen Republik
    1973 Großkreuz des Verdienstordens der Bundesrepublik Deutschland, 1974 Sonderstufe des Großkreuzes
    1974 Orden wider den tierischen Ernst
    1976 Ehrenbürger der Stadt Solingen
    1977 Internationaler Karlspreis zu Aachen
    1978 Vorsitzender des Kuratoriums der Hermann Kunst-Stiftung zur Förderung der neutestamentlichen Textforschung
    1978 Ehrenbürger der Städte Bonn und Berlin-West
    1979 Ehrenmitglied der Deutschen Akademie für Sprache und Dichtung
    1979–1991 Kuratoriumsvorsitzender der Friedrich-Naumann-Stiftung, anschließend Ehrenvorsitzender
    1979 Ehrenbürger der Stadt Düsseldorf
    1980–1985 Vorsitzender der Bilderberg-Konferenz
    1980–1989 Präsident der Europa-Union
    1980 Ehrenpräsident des Deutsche Künstlerbundes
    1980–1985 Präsident des Deutschen Rates der Europäischen Bewegung, anschließend Ehrenpräsident
    1995–2000 1. Kuratoriumsvorsitzender der Bundeskanzler-Willy-Brandt-Stiftung
    2000 Reinhold-Maier-Medaille
    2006 Ehrenbürger der Stadt Kranichfeld
    2011 Schirmherr des Vereins ProBeethovenhalle e. V., Bonn
    2011 Walter-Scheel-Preis des Bundesministeriums für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung
    2018 Walter-Scheel-Platz, Solingen
    Ehrendoktorate der Universitäten Georgetown (Washington DC, USA), Maryland (Maryland, USA), Auckland (Neuseeland), Bristol (Großbritannien) und Heidelberg
    mehr als 60 internationale Orden
  • Quellen

    Nachlass und amtliche Überlieferung:

    Archiv des Liberalismus der Friedrich Naumann-Stiftung, Gummersbach. (weiterführende Informationen)

    Politisches Archiv des Auswärtigen Amts, Berlin.

    Bundesarchiv, Koblenz, N 1417. (weiterführende Informationen)

    Parlamentsarchiv des Deutschen Bundestags, Berlin.

    Landesarchiv NRW, Abteilung Rheinland, Duisburg, Bestand NW 1020, Signatur 7 435.

    Gedruckte Quellen:

    Akten zur Auswärtigen Politik der Bundesrepublik Deutschland, hg. im Auftrag des Auswärtigen Amts v. Institut für Zeitgeschichte, Haupthg. Hans-Peter Schwarz, Mithg. Helga Haftendorn/Klaus Hildebrand/Werner Link/Horst Möller/Rudolf Morsey, Jg. 1969-1976, 15 Bde., 2000-2005. (Onlineressource)

    Die Kabinettsprotokolle der Bundesregierung, hg. v. Bundesarchiv, 1982 ff. (Onlineressource)

  • Werke

    Konturen einer neuen Welt. Schwierigkeiten, Ernüchterung und Chancen der Industrieländer, 1965.

    Neue Wege deutscher Entwicklungspolitik, 1966.

    Formeln deutscher Politik. Sechs Praktiker und Theoretiker stellen sich, hg. v. Hans Julius Schoeps/Christopher Dannenmann, 1968.

    Karl-Hermann Flach/Werner Maihofer, Die Freiburger Thesen der Liberalen, 1972.

    Bundestagsreden, hg. v. Guido Brunner, 1972.

    Reden und Interviews 1969–1974, hg. v. Presse- und Informationsamt der Bundesregierung, 2 Bde., 1972/74.

    Reden und Interviews 1974–1979, hg. v. Presse- und Informationsamt der Bundesregierung, 5 Bde., 1975–1979.

    Mut zu kritischer Sympathie, Hans Küng, Heute noch an Gott glauben?, 2 Reden, 1977.

    Vom Recht des Anderen. Gedanken zur Freiheit, 1977, 21977.

    Die Zukunft der Freiheit. Vom Denken und Handeln in unserer Demokratie, 1979.

    Nach dreißig Jahren. Die Bundesrepublik Deutschland, Vergangenheit, Gegenwart, Zukunft, 1979. (Hg.)

    Entwicklungspolitik, Vortrag, gehalten am 11. November 1980 vor Mitgliedern des Industrie-Clubs Düsseldorf, 1980.

    Wen schmerzt noch Deutschlands Teilung?, 2 Reden zum 17. Juni, 1986.

    Otto Graf Lambsdorff, Freiheit in Verantwortung. Deutscher Liberalismus seit 1945. Geschichte, Personen, Perspektiven, 1998.

    Erinnerungen und Einsichten. Walter Scheel im Gespräch mit Jürgen Engert, 2004.

    Unerhörte Reden, hg. v. Knut Bergmann/Ulrich Lechte, mit Beiträgen v. Ewald Grothe u. Gundula Heinen, 2021. (P)

    Tonträger:

    Walter Scheel singt für Sorgenkinder, Schallplatte 17 cm, Deutsche Grammophon [1987].

    Wohlauf in Gottes schöne Welt. Deutschlandlied, Schallplatte 17 cm, Polygram [1990]. (mit Hermann Prey)

  • Literatur

    Monografien:

    Hans-Roderich Schneider, Präsident des Ausgleichs. Bundespräsident Walter Scheel, ein liberaler Politiker, 1975.

    Arnulf Baring/Manfred Görtemaker, Machtwechsel. Die Ära Brandt-Scheel, 1982, 41983. (P)

    Hans-Dietrich Genscher (Hg.), Heiterkeit und Härte. Walter Scheel in seinen Reden und im Urteil von Zeitgenossen, 1984. (P)

    Bastian Hein, Die Westdeutschen und die Dritte Welt. Entwicklungspolitik und Entwicklungsdienst zwischen Reform und Revolte 1959–1974, 2006.

    Ulrich Wickert (Hg.), Freiheit und Mut: Was wir Walter Scheel verdanken, 2015.

    Aufsätze:

    Arnulf Baring/Daniel Koerfer, Walter Scheel, in: Walther L. Bernecker/Volker Dotterweich, Persönlichkeit und Politik in der Bundesrepublik Deutschland, Bd. 2, 1982, S. 132–146.

    Horst Möller, Machtpolitik im Schafspelz, Walter Scheel als Parteipolitiker und Staatsmann, in: Gesichter der Demokratie. Porträts zur deutschen Zeitgeschichte, hg. v. Bastian Hein/Manfred Kittel/Horst Möller, 2012, S. 269–290.

    Karsten Linne, Liberale Pionierarbeit. Walter Scheel als erster Bundesminister für wirtschaftliche Zusammenarbeit, in: Jahrbuch zur Liberalismusforschung 34 (2022), S. 303–320.

  • Onlineressourcen

  • Porträts

    Porträt (Öl/Leinwand) v. Günter Rittner (1927–2020), 1996, Solingen, Rathaus.

    Bronzebüste v. Bertrand Freiesleben (geb. 1967), 2009, Solingen, Rathaus.

  • Autor/in

    Horst Möller (München)

  • Zitierweise

    Möller, Horst, „Scheel, Walter“ in: NDB-online, veröffentlicht am 01.01.2023, URL: https://www.deutsche-biographie.de/118606751.html#dbocontent

    CC-BY-NC-SA