Lebensdaten
1891 – 1958
Geburtsort
München
Sterbeort
Berlin-Ost
Beruf/Funktion
Schriftsteller ; Kulturminister der DDR ; Politiker ; Lektor <Verlag> ; Librettist ; Lyriker ; Dramaturg
Konfession
evangelisch
Normdaten
GND: 118507931 | OGND | VIAF: 49241183
Namensvarianten
  • Becher, Hans Robert
  • Becher, Johannes R.
  • Becher, Hans Robert
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Zitierweise

Becher, Johannes R., Indexeintrag: Deutsche Biographie, https://www.deutsche-biographie.de/pnd118507931.html [27.07.2024].

CC0

  • Johannes R. Becher war einer der wichtigsten expressionistischen Schriftsteller in der ersten Hälfte des 20. Jahrhunderts. 1949 verfasste er die „Nationalhymne der Deutschen Demokratischen Republik“ und amtierte von 1954 bis 1958 als erster Minister für Kultur der DDR. Becher zählte 1945 zu den Gründern des Aufbau Verlags, initiierte 1949 die Zeitschrift „Sinn und Form“ und war 1950 Mitgründer der Deutschen Akademie der Künste. Das Institut für Literatur (heute Deutsches Literaturinstitut Leipzig) trug von 1959 bis 1990 seinen Namen.

    Lebensdaten

    Geboren am 22. Mai 1891 in München
    Gestorben am 11. Oktober 1958 in Berlin-Ost
    Grabstätte Dorotheenstädtischer Friedhof (seit 1997 Ehrengrab des Landes Berlin) in Berlin
    Konfession evangelisch
    Johannes R. Becher, BSB / Bildarchiv / Fotoarchiv Timpe (InC)
    Johannes R. Becher, BSB / Bildarchiv / Fotoarchiv Timpe (InC)
  • Lebenslauf

    22. Mai 1891 - München

    1900 - 1902 - MünchenOettingen (Donau-Ries); München

    Schulbesuch

    Maximiliansgymnasium; seit Ostern 1902 Johannes-Pensionat, seit Herbst 1903 Wilhelmsgymnasium

    1911 - Ingolstadt

    Abitur als Externer

    Königlich-Humanistisches Gymnasium

    1911 - 1912 - Berlin

    Studium der Philosophie (ohne Abschluss)

    Universität

    1912 - 1915 - München

    Studium der Philologie und Philosophie (ohne Abschluss)

    Universität

    1923

    Mitglied

    KPD

    1925 - 1927

    Mitglied

    Gruppe 1925 (Schriftstellervereinigung)

    1928 - 1928

    Mitbegründer und Erster Sekretär

    Bund Proletarisch-Revolutionärer Schriftsteller

    1928

    Herausgeber

    Die Linkskurve (Zeitschrift)

    1932

    Feuilletonredakteur

    Rote Fahne (Tageszeitung)

    1933 - 1934/35 - Paris

    Emigration über Brünn (heute Brno, Tschechien), Prag und Wien

    1933 - 1945

    Chefredakteur

    Internationale Literatur, deutschsprachige Ausgabe (Exilzeitschrift)

    24.3.1934

    Aberkennung der deutschen Staatsbürgerschaft

    Herbst 1935 - 1943 - Moskau

    Exil

    1942 - 1943 - Kasan (Sowjetunion, heute Russland)Taschkent (Sowjetunion, heute Usbekistan)

    Evakuierung

    1943

    Mitgründer

    Nationalkomitee Freies Deutschland (Widerstandsvereinigung)

    1945 - Berlin

    Rückkehr als Mitglied der Gruppe Ulbricht

    1945 - Berlin-Ost

    Mitglied

    Zentralkomitee der KPD

    1945 - Berlin-Ost

    Mitgründer

    Aufbau Verlag

    1945 - 1958 - Berlin-Ost

    Mitgründer; Präsident

    Kulturbund zur demokratischen Erneuerung Deutschlands

    1946 - Berlin-Ost

    Mitglied des Parteivorstands

    SED

    1949 - Berlin-Ost

    Mitbegründer

    Sinn und Form (Zeitschrift)

    1950 - Berlin-Ost

    Mitbegründer (1953–1956 Präsident)

    Deutsche Akademie der Künste

    1954 - 1958 - Berlin-Ost

    Minister für Kultur der DDR

    11. Oktober 1958 - Berlin-Ost
  • Genealogie

    Vater Heinrich Becher 1865–1941 Staatsanwalt, Richter, zuletzt Rat am Bayerischen Oberlandesgericht in München
    Großvater väterlicherseits Johann Christoph Martin Becher geb. 1831 Königlicher Finanz-Rechnungs-Revisor in Bayreuth
    Großmutter väterlicherseits Doris Babetta Becher, geb. Stolz
    Mutter Johanna Maria Luise Becher, geb. Bürck 1869–1953
    Großvater mütterlicherseits Robert Otto Bürck 1833–1881 Apotheker in Durlach bei Karlsruhe
    Großmutter mütterlicherseits Henriette Bürck, geb. Eisenlohr 1842–1910 lebte zuletzt in München bei Heinrich Becher
    Bruder Ernst Becher 1900–1918 Geiger; Suizid
    1. Heirat 1.4.1919 in Jena
    Ehefrau Käthe Becher, geb. Ollendorf 1890–zwischen 1963 und 1973 Ärztin; Dichterin
    Scheidung 7.5.1921 in München
    2. Heirat 16.2.1928 in Berlin
    Ehefrau Lotte Becher, geb. Rotter, gesch. Ripper 1898–ca. 1954 Chemikerin; emigrierte 1933 nach Großbritannien
    Sohn Hans Thomas Becher (nach 1933 John T. Becher) 1928–2015 emigrierte 1933 nach Großbritannien
    Scheidung 13.4.1938 in Brünn (heute Brno, Tschechien)
    3. Heirat 16.1.1941 in Moskau
    Ehefrau Lilly Irene Becher, geb. Korpus, gesch. Paul 1901–1978 Publizistin, Journalistin
    Schwiegervater Emil Korpus gest. 1902 Ingenieur in Nürnberg
    Schwiegermutter Ida Murr, geb. Ballin, verw. Korpus 1875–1942 Pianistin, Sängerin
    Diese Grafik wurde automatisch erzeugt und bietet nur einen Ausschnitt der Angaben zur Genealogie.

    Becher, Johannes R. (1891 – 1958)

    • Vater

      Heinrich Becher

      1865–1941

      Staatsanwalt, Richter, zuletzt Rat am Bayerischen Oberlandesgericht in München

      • Großvater väterlicherseits

        Johann Christoph Martin Becher

        geb. 1831

        Königlicher Finanz-Rechnungs-Revisor in Bayreuth

      • Großmutter väterlicherseits

        Doris Babetta Becher

    • Mutter

      Johanna Maria Luise Becher

      1869–1953

      • Großvater mütterlicherseits

        Robert Otto Bürck

        1833–1881

        Apotheker in Durlach bei Karlsruhe

      • Großmutter mütterlicherseits

        Henriette Bürck

        1842–1910

        lebte zuletzt in München bei Heinrich Becher

    • Bruder

      Ernst Becher

      1900–1918

      Geiger; Suizid

    • 1. Heirat

      in

      Jena

    • 2. Heirat

      in

      Berlin

    • 3. Heirat

      in

      Moskau

  • Biografie

    alternativer text
    Johannes R. Becher (Mitte), Imago Images (InC)

    Kindheit und Jugend

    Becher wuchs in München auf und besuchte dort seit 1900/01 das Maximiliansgymnasium, von 1901 bis 1903 das Johannes-Pensionat in Oettingen (Donau-Ries) und ab 1903 das Staatliche Wilhelmsgymnasium in München. Im April 1910 unternahm er hier mit seiner Freundin Franziska Fuß (1884–1910) einen dem Tod Heinrich von Kleists (1777–1811) nachempfundenen Suizidversuch, den er schwer verletzt überlebte und bei dem sie zu Tode kam. Dieses Ereignis verarbeitete Becher als „Jugendtragödie“ mehrfach in späteren literarischen Werken; mindestens zwei weitere Suizidversuche folgten 1918 und 1942. Dank der Bemühungen seines Vaters wurde gegen Becher mit der Begründung verminderter Zurechnungsfähigkeit keine Anklage erhoben, sodass er 1911 in Ingolstadt die Abiturprüfung als Externer ablegen konnte.

    Erste dichterische Veröffentlichungen und Expressionismus

    Becher studierte seit Herbst 1911 Medizin an der Universität Berlin, wechselte 1912 nach München und hielt sich in der Folge abwechselnd in beiden Städten auf, ohne sein Studium abzuschließen. Im Verlag seines Freundes Heinrich F. S. Bachmair (1889–1960) erschien 1911 unter dem Namen Johannes R. Becher seine erste literarische Veröffentlichung, die Kleist-Hymne „Der Ringende“. Sie weist ähnlich wie der Roman „Erde“ (1912) jugendstilartige Züge auf. Seit 1913 galt Becher als eines der wichtigsten expressionistischen Dichtertalente, v. a. wegen des aus einem Band Lyrik und einem Band Prosa bestehenden Werks „Verfall und Triumph“ (2 T., 1914). Kurt Pinthus’ (1886–1975) einschlägige Anthologie expressionistischer Lyrik „Menschheitsdämmerung“ (1919) enthält mehrere Becher-Gedichte.

    Zwischen 1913 und 1918 wurde Becher wegen seiner Morphiumsucht mehrfach in psychiatrischen Kliniken behandelt. Infolge der revolutionären Ereignisse in Russland begann er, sich zu politisieren und schrieb die revolutionsbegeisterte Hymne „Gruß des deutschen Dichters an die russische föderative Sowjet-Republik“ (1919). Bald nach der Novemberrevolution wandte er sich der Religion zu und wurde Teil des lebensreformerischen Uracher Kreises seines Freundes Karl Raichle (1889–1965). Nachdem er 1919 bereits Mitglied in der KPD gewesen sein soll, trat Becher 1923 (wieder) in die Partei ein und verschrieb sich in den Folgejahren einem radikalen kommunistischen Aktivismus, der dichterisch an die Entwicklungen der Avantgarde anzuschließen versuchte, so in seinem Gaskriegsroman „Levisite oder Der einzig gerechte Krieg“ und dem Lyrikband „Maschinenrhythmen“ (beide 1926). 1926 wurde vom Oberreichsanwalt ein Prozess wegen „literarischen Hochverrats“ gegen ihn eröffnet, der nach einem Aufruf Maxim Gorkis (1868–1936) von zahlreichen Solidaritätsbekundungen verschiedener Schriftsteller und Intellektueller wie Alfred Döblin (1878–1957), Bertolt Brecht (1898–1956) und Alfred Kerr (1867–1948) begleitet und 1928 eingestellt wurde.

    Stilpluralismus der 1920er Jahre

    In Bechers Werk aus den späten 1920er Jahren finden sich neben weiteren avantgardistischen Texten zunehmend neusachliche Töne („Die hungrige Stadt“, 1926/28). Seit 1925 war Becher Mitglied der neusachlichen „Gruppe 1925“. Charakteristisch für seine Arbeiten dieser Zeit ist Bechers retrospektive und z. T. im Ton sehr subjektive Auseinandersetzung mit dem eigenen Leben. Die Protagonisten seiner Romane und Dramen waren verstärkt autobiografisch angelegt und entwickelten sich von einer kaisertreuen deutschnationalen Gesellschaft – jeweils vom Vater verkörpert – weg. Diese Entwicklungsgeschichten, die meist in die Entdeckung des Kommunismus münden, kulminierten im Roman „Abschied“ (1940), der das Muster des Adoleszenzromans der Jahrhundertwende neu variierte.

    Exiljahre und Nachkriegszeit

    1933 emigrierte Becher aus Deutschland, traf im März in Wien mit seiner späteren Ehefrau Lilly Paul (1901–1978) zusammen und reiste weiter über Prag nach Paris. 1935 ging er nach Moskau und versuchte als Herausgeber der Exilzeitschrift „Internationale Literatur“, eine literarische Einheitsfront gegen den Nationalsozialismus zu organisieren. Bechers Exilwerke stehen im Zeichen des Widerstands und zeugen von einer Beschäftigung mit älterer deutscher Kunst und Literatur. Der Lyrikband „Der Glücksucher und die sieben Lasten“ (1938) fand bei Dichterkollegen hohen Anklang.

    Auch nach seiner Rückkehr nach Deutschland 1945 bemühte sich Becher um Kontakte zu bürgerlichen bzw. westdeutschen Schriftstellerinnen und Schriftstellern und versuchte u. a. Thomas Mann (1875–1955) für eine Rede zum Goethe-Jahr 1949 in Weimar zu gewinnen. Der von ihm 1945 mitgegründete Kulturbund zur demokratischen Erneuerung Deutschlands verfolgte wie andere Unternehmungen Bechers einen gesamtdeutschen Anspruch. Der von Becher im Zuge der Staatsgründung 1949 verfasste Text zur „Nationalhymne der Deutschen Demokratischen Republik“ enthält die Vision einer deutschen Wiedervereinigung und wurde deshalb seit Anfang der 1970er Jahre nicht mehr gesungen.

    Während Becher im Westen als Mitglied des Zentralkomitees der SED und seit 1954 als Minister für Kultur als Repräsentant des ostdeutschen Staats wahrgenommen wurde, war er in der DDR nach dem Ungarnaufstand und seinen vergeblichen Bemühungen um eine Evakuierung von Georg Lukács (1885–1971) ab 1956 nur noch nominell im Amt, das inoffiziell bereits durch seinen Nachfolger Alexander Abusch (1902–1982) ausgeübt wurde.

    Spätwerk

    Bechers letzte Jahre waren vom zunehmenden Auseinanderklaffen zwischen seiner öffentlichen Rolle als Politiker und seinen dichterischen Interessen geprägt. Becher trat zwar als Redner und politischer Lieddichter sowie 1958 als Autor einer Biografie Walter Ulbrichts (1893–1973) in Erscheinung, arbeitete jedoch v. a. seit Mitte der 1950er Jahre an Texten, die inhaltlich und formal nicht den literaturpolitischen Vorstellungen der frühen DDR entsprachen. So entdeckte er mit dem „Tagebuch 1950“ Essayistik und Aphoristik für sich und verzichtete in seinem poetologischen Theoriewerk „Bemühungen“ (4 Bde., 1952–1957) auf jeden Zwang zur Systematik, womit er den zunehmenden offiziellen Einschränkungen in der DDR programmatisch ergebnisoffene Analysen entgegenstellte. Intensiv beschäftigte sich Becher mit der Theorie des Sonetts, das er dichterisch seit den 1930er Jahren genutzt hatte. Außerdem schrieb er seit 1956 an dem Fragment gebliebenen Roman „Wiederanders“, einer Fortsetzung von „Abschied“, der jede ideologische Entwicklungserzählung aufgibt und Anklänge an frühromantische Ansätze erkennen lässt.

    Becher-Rezeption in Ost und West

    Während Becher v. a. in seinen expressionistischen Jahren als eine der wichtigsten dichterischen Stimmen seiner Generation galt und in seiner Exilzeit u. a. von Döblin und Thomas Mann geschätzt wurde, verschlechterte sich sein Ruf in den Nachkriegsjahren infolge seiner politischen Arbeit. Bechers Tendenz zur absoluten und idealisierenden Unterwerfung unter ideologische wie ästhetische Großerzählungen ohne kritische Auseinandersetzung mit ihren Grundlagen führte ihn zu Parteidichtungen und Hymnen an Josef Stalin (1878–1953). Brecht tadelte ihn 1938 in einem auf Bechers Lyrikband „Der Glücksucher und die sieben Lasten“ (1938) bezogenen Gedicht für seine Deutschland-Schwärmerei im Exil. Der oft schnelle Wechsel der Bekenntnisse zu gegensätzlichen Weltbildern brachte Becher den Vorwurf des Opportunismus ein. Bechers gesamtdeutsche Bemühungen fanden in der DDR keinen Zuspruch und wurden zunehmend wegen der politischen Rolle ihres Autors in der bundesrepublikanischen Presse kritisiert. Das von Becher 1955 mitgegründete Leipziger Literaturinstitut trug von 1959 bis zum Ende der DDR seinen Namen; sein Sommerhaus in Bad Saarow fungierte von 1981 bis 1991 als Gedenkstätte.

    Die staatliche Indienstnahme Bechers, gegen die er sich gegen Ende seines Lebens zu wehren versucht hatte, blendete den größten Teil seines Werks aus. Nach der Wiedervereinigung kam dessen Erforschung weithin zum Erliegen und konzentriert sich seitdem auf das expressionistische Frühwerk, das nach wie vor als innovativ und repräsentativ für die avantgardistische Dichtung am Beginn des 20. Jahrhunderts gilt. Von kultur- und institutionsgeschichtlicher Bedeutung bleibt zudem trotz veränderter politischer Prämissen Bechers kulturpolitische und -organisatorische Arbeit.

  • Auszeichnungen

    1950 Nationalpreis der DDR 1. Klasse für Kunst und Literatur für die „Nationalhymne der Deutschen Demokratischen Republik“
    1951 Dr. h. c., HU Berlin
    1952 Internationaler Stalin-Preis für die Festigung des Friedens unter den Völkern
    1954 Vaterländischer Verdienstorden in Silber
    1954 Deutsche Friedensmedaille
    1958 Ehrensenator der Universität Jena
    1959 Institut für Literatur Johannes R. Becher, Leipzig (seit 1990 Deutsches Literaturinstitut Leipzig)
    1961–1989 Johannes-R.-Becher-Preis
    1961-–1990 Johannes-R.-Becher-Medaille des Kulturbunds der DDR
    mehrere Johannes-R.-Becher-Schulen und -Straßen in der (ehemaligen) DDR
  • Quellen

    Nachlass:

    Akademie der Künste zu Berlin. Johannes-R.-Becher-Archiv. (weiterführende Informationen)

  • Werke

    Der Ringende. Kleist-Hymne, 1911.

    Erde. Ein Roman, 1912.

    Die Gnade eines Frühlings. Dichtungen, 1912.

    De Profundis Domine, 1913.

    Verfall und Triumph, 2 T., 1914.

    An Europa. Neue Gedichte, 1916.

    Päan gegen die Zeit. Gedichte, 1918.

    An Alle! Neue Gedichte, 1919.

    Gedichte um Lotte, 1919.

    Gedichte für ein Volk, 1919.

    Ewig im Aufruhr, 1920.

    Zion. Gedichte, 1920.

    Um Gott, 1921.

    Arbeiter, Bauern, Soldaten. Entwurf zu einem revolutionären Kampfdrama, 1924.

    Roter Marsch. Der Leichnam auf dem Thron. Die Bombenflieger, 1925.

    Levisite oder Der einzig gerechte Krieg. Roman, 1926.

    Maschinenrhythmen, 1926.

    Die hungrige Stadt. Gedichte, 1927, erw. Aufl. 1928

    Im Schatten der Berge, 1928.

    Ein Mensch unserer Zeit. Gesammelte Gedichte, 1929.

    Graue Kolonnen. 24 Neue Gedichte, 1930.

    Der große Plan. Epos des sozialistischen Aufbaus, 1931.

    Deutscher Totentanz 1933, 1933.

    Der Glücksucher und die sieben Lasten. Ein Hohes Lied, 1938.

    Abschied. Einer deutschen Tragödie erster Teil. 1900–1914. Roman, 1940, als Spielfilm, DEFA 1968, Regie: Egon Günther.

    Deutschland ruft. Gedichte, 1942, vermehrte Neuaufl. 1944.

    Dank an Stalingrad. Dichtungen, 1943.

    Die Hohe Warte. Deutschland-Dichtung, 1944, vermehrte Aufl. 1947.

    Winterschlacht. Dramatische Dichtung, 1945.

    Heimkehr. Neue Gedichte, 1946.

    Romane in Versen, 1946.

    Volk im Dunkeln wandelnd, 1948.

    National-Hymne der Deutschen Demokratischen Republik. Musik v. Hanns Eisler, 1949.

    Neue deutsche Volkslieder. Musik v. Hanns Eisler, 1950.

    Auf andere Art so große Hoffnung. Tagebuch 1950, 1951.

    Ein Mensch unsrer Zeit in seinen Gedichten. 1911–1951, 1951.

    Schöne deutsche Heimat, 1952, vermehrte Aufl. 1956.

    Deutsche Sonette 1952, 1952.

    Verteidigung der Poesie. Vom Neuen in der Literatur, 1952.

    Der Weg nach Füssen. Schauspiel in fünf Akten, 1953, als Fernsehfilm, DFF 1962, Regie: Fritz Bornemann).

    Winterschlacht (Schlacht um Moskau). Eine deutsche Tragödie in fünf Akten mit einem Vorspiel, 1953.

    Poetische Konfession, 1954.

    Macht der Poesie. Poetische Konfession, 1955.

    Sonett-Werk 1913–1955, 1956.

    Das poetische Prinzip. Mit einem Anhang: Philosophie des Sonetts oder Kleine Sonettlehre und „Ein wenig über vier Seiten“, 1957.

    Der Glücksucher und die sieben Lasten. Verlorene Gedichte, 1958.

    Schritt der Jahrhundertmitte. Neue Dichtungen, 1958.

    Walter Ulbricht. Ein deutscher Arbeitersohn, 1958.

    Wiederanders. Romanfragment, 1975.

    Der Aufstand im Menschen. Nachw. v. Ilse Siebert, 1983.

    Werk- und Briefausgaben:

    Gesammelte Werke, hg. v. Johannes-R.-Becher-Archiv der Akademie der Künste, 18 Bde., 1966–1981.

    Briefe 1909–1958, hg. v. Rolf Harder unter Mitarbeit v. Sabine Wolf/Brigitte Zessin, 2 Bde., 1993.

    Der gespaltene Dichter. Gedichte, Briefe, Dokumente 1945–1958, hg. u. und mit einem Vorw. v. Carsten Gansel, 1991.

    Metamorphosen eines Dichters. Gedichte, Briefe, Dokumente 1909–1945, hg. u. und mit einem Vorw. v. Carsten Gansel, 1992.

    Der Aufstand im Menschen. Mit einem Nachw. v. Rolf Harder, 1995.

    Johannes R. Becher/Heinrich F. S. Bachmair, Briefwechsel 1914–1920. Briefe und Dokumente zur Verlagsgeschichte des Expressionismus, hg. v. Maria Kühn-Ludewig. Mit einem Vorw. v. Paul Raabe, 1987.

    Bibliografie:

    Gottfried Rost, Johannes-R.-Becher-Bibliographie. Mit einem Anhang v. Wolf Düwel: Johannes R. Becher in der Sowjetunion, in: Sinn und Form. Zweites Sonderheft Johannes R. Becher, 1960, S. 603–789.

    Gero von Wilpert/Adolf Gühring, Erstausgaben deutscher Dichtung. Eine Bibliographie zur deutschen Literatur 1600–1990, 21992, S. 84–89.

  • Literatur

    Monografien und Sammelbände:

    Michael Rohrwasser, Der Weg nach oben. Johannes R. Becher. Politiken des Schreibens, 1980.

    Horst Haase, Johannes R. Becher. Leben und Werk, 1981.

    Peter Demetz (Hg.), Worte in Freiheit. Der italienische Futurismus und die deutsche literarische Avantgarde (1912–1934). Mit einer ausführlichen Dokumentation, 1990.

    Jens-Fietje Dwars, Abgrund des Widerspruchs. Das Leben des Johannes R. Becher, 1998.

    Jens-Fietje Dwars, Johannes R. Becher. Triumph und Verfall. Eine Biographie, 2003.

    Alexander Behrens, Johannes R. Becher. Eine politische Biographie, 2003.

    Hermann Weber, Juristensöhne als Dichter. Johannes R. Becher, Hans Fallada und Georg Heym, 2009.

    Kristin Eichhorn, Johannes R. Becher und die literarische Moderne. Eine Neubestimmung, 2020.

    Aufsätze:

    Jürgen Deppe, Literaturinstitut Johannes R. Becher, in: Text+Kritik. Sonderband Literatur in der DDR. Rückblicke (1991), S. 63–71.

    Rolf Selbmann, Ein mißlungener Selbstmord und die Literatur des Expressionismus. Johannes R. Becher als Schüler des Wilhelmsgymnasiums und sein autobiographischer Roman Abschied, in: Jahresbericht Wilhelmsgymnasium München (1984), S. 88–112.

    Carsten Gansel, Johannes R. Becher zwischen Dichten und Funktionieren. Vor-Spruch, in: Johannes R. Becher, Der gespaltene Dichter. Gedichte, Briefe, Dokumente 1945–1958, hg. v. Carsten Gansel, 1991, S. 11–30.

    Carsten Gansel, Potenzierter Expressionist. Die Akte Hans Becher, 1910, in: Neue deutsche Literatur 40 (1992), H. 8, S. 144–155.

    Dieter Schiller, „Höllenwanderung“. Johannes R. Bechers Roman „Abschied. Einer deutschen Tragödie erster Teil 1900–1914“, in: ders. Im Widerstreit geschrieben. Vermischte Texte zur Literatur 1966–2006, 2008, S. 200–218.

  • Onlineressourcen

  • Porträts

    Gemälde (Öl/Leinwand) v. Ludwig Meidner (1884–1966), 1916, Nationalgalerie Berlin.

    Zeichnung v. Lajos Tihanyi (1885–1938), 1924.

    Fotografie, Fotograf unbekannt, Moskau 1931, Akademie der Künste, Berlin. Johannes-R.-Becher-Archiv.

    Zeichnung v. Rahel Szalit-Marcus (1894–1942), vor 1942.

    Bronzebüste v. Fritz Cremer (1906–1993), 1958, 1966 in Jena aufgestellt, 2004 gestohlen, Nachguss 2019, in Jena-Winzerla aufgestellt. (weiterführende Informationen)

    Gemälde (Öl/Leinwand) v. Hermann Hensel (1898–1974), 1959.

    0,20-Mark-Briefmarke der Deutschen Post der DDR, 1959, Entwurf: Heinrich Ilgenfritz (1899–1969).

    Bronzestatue v. Fritz Cremer (1906–1993), 1960–1964, seit 1967 aufgestellt im Bürgerpark Pankow, Berlin. (weiterführende Informationen)

    0,05-Mark-Briefmarke der Deutschen Post der DDR, 1971, Entwurf: Gerhard Stauf (1924–1996)/Margot Bitzer (geb. 1936).

    0,20-Mark-Briefmarke der Deutschen Post der DDR, 1981, Entwurf: Gerhard Stauf (1924–1996).

  • Autor/in

    Kristin Eichhorn (Stuttgart)

  • Zitierweise

    Eichhorn, Kristin, „Becher, Johannes R.“ in: NDB-online, veröffentlicht am 01.07.2024, URL: https://www.deutsche-biographie.de/118507931.html#dbocontent

    CC-BY-NC-SA