Rauschenplat, Hellmuth Freiherr von
- Lebensdaten
- 1896 – 1982
- Geburtsort
- Dresden
- Sterbeort
- Berlin
- Beruf/Funktion
- Journalist ; Publizist ; Staatssekretär
- Konfession
- konfessionslos
- Normdaten
- GND: 118528548 | OGND | VIAF: 48583203
- Namensvarianten
-
- Brockhus, von (Pseudonym)
- Eberhard, Fritz (Pseudonym)
- Werkmann, Fritz (Pseudonym)
- Kempf, Fritz (Pseudonym)
- Schneider, Hans (Pseudonym)
- Mutmacher (Pseudonym)
- Rauschenplat, Hellmuth Freiherr von
- Brockhus, von (Pseudonym)
- brockhus, von
- Eberhard, Fritz (Pseudonym)
- eberhard, fritz
- Werkmann, Fritz (Pseudonym)
- werkmann, fritz
- Kempf, Fritz (Pseudonym)
- kempf, fritz
- Schneider, Hans (Pseudonym)
- schneider, hans
- Mutmacher (Pseudonym)
- mutmacher
- Rauschenplat, Adolf Arthur Egon Hellmuth Freiherr von
- Rauschenplat, Adolf Arthur Hellmuth von
- Rauschenplat, Hellmut von
- Rauschenplat, Hellmuth von
- Von Brockhus
- Cempf, Fritz (Pseudonym)
- Cempf, Fritz
- mehr
Biografische Lexika/Biogramme
Quellen(nachweise)
- * Kalliope-Verbund
- Archivportal-D
- * Deutsches Literaturarchiv Marbach - Kallías
- * Personen im Personenverzeichnis der Fraktionsprotokolle KGParl [1949-]
- Personendaten-Repositorium der BBAW [2007-2014]
- Pressemappe 20. Jahrhundert
- CDU - Bundesvorstands-Protokolle
- Briefwechsel zwischen Eduard Spranger und Käthe Hadlich
- * Nachlassdatenbank beim Bundesarchiv
Literatur(nachweise)
- Katalog des Bibliotheksverbundes Bayern (BVB)
- Deutsche Digitale Bibliothek
- Normdateneintrag des Südwestdeutschen Bibliotheksverbundes (SWB)
- * Landeskunde Entdecken Online - Baden-Württemberg (LEO-BW) [2015-]
- * Deutsches Literaturarchiv Marbach - Kallías
- Österreichischer Bibliothekenverbund (OBV)
- Gemeinsamer Verbundkatalog (GBV)
- * Literaturnachweis in der Neuen Deutschen Biographie (NDB)
- * Werknachweis in der Neuen Deutschen Biographie (NDB)
- * Bibliothek des Instituts für Zeitgeschichte München - Berlin
- * musiconn - Für vernetzte Musikwissenschaft
- Index Theologicus (IxTheo)
- * Jahresberichte für deutsche Geschichte - Online
Objekt/Werk(nachweise)
Porträt(nachweise)
Verknüpfungen
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Genealogie
V Adolf (1852–1908), Landwirt in Bernburg (Sachsen), S d. →Adolf (1817–54), anhalt-bernburg. Reg- u. Forstrat, u. d. Pauline Steinkopff (1822–1903);
M Alice (1867–1908 oder 1942), aus Glauchau, T d. →Arthur v. Bose (1838–98), auf Bobenneukirchen (Vogtland), sächs. Geh. Reg.rat;
⚭ 1) Schwäb. Gmünd 1921 (⚮ 1925) Marta Walter (1893–1988, kath.), Dr. med., 2) 1947 Elisabeth Johanna Schaaf (* 1906, kath., ⚭ 1] Rudolf Küstermeier, 1903–77, Journ.); kinderlos; Verwandter →Hermann (s. 1). -
Biographie
R. besuchte in Baden-Baden das Gymnasium, leistete 1915-18, zuletzt als Unteroffizier, Kriegsdienst (E. K. I), studierte Jura in Frankfurt/M. und Heidelberg sowie Staatswissenschaften und Nationalökonomie in Tübingen und wurde 1920 bei Robert Wilbrandt promoviert. Anschließend arbeitete er als städt. Angestellter in Dresden, dann als kaufmännischer Leiter der Gold- und Silberscheideanstalt Walter & Schmidt in Schwäb.-Gmünd. Seit 1921 war R. Mitglied des von →Leonard Nelson (1882–1927) gegründeten „Internat. Jugendbunds“ (IJB), seit 1926 des aus diesem hervorgegangenen „Internat. Sozialistischen Kampfbunds“ (ISK), 1922-25 auch der SPD (u. a. Funktionär d. Jungsozialisten im Bez. Kassel). 1923-31 lehrte er Volkswirtschaft und Öffentliches Recht an Nelsons IJB-Landerziehungsheim Walkemühle (Hessen) und veröffentlichte 1926-33 im ISK-Mitteilungsblatt wirtschaftspolitische Beiträge. Inzwischen hauptberuflicher Wirtschaftsredaktionsleiter des von →Willi Eichler (1896–1971) herausgegebenen Parteiorgans „Der Funke“, versuchte er 1932/33, eine nicht-kommunistische Einheitsfront gegen die NSDAP zu errichten. Seit 1933 von der Gestapo gesucht, baute R. unter dem Ps. „Fritz Eberhard“ (1947 legalisiert) als Reichsleiter des ISK das Untergrundnetz der ISK-Organisation „Unabhängige Sozialistische Gesellschaft“ auf, wobei er eng mit der „Internat. Transportarbeiter-Föderation“, Amsterdam, zusammenarbeitete. Unter Decknamen veröffentlichte er 1933-36 in der von →Erich Schairer (1887–1956) herausgegebenen Stuttgarter „Sonntags-Zeitung“ wöchentlich Leitartikel und in der Pariser Exil-Zeitschrift „Die Sozialistische Warte“ 1934-39 hauptsächlich Beiträge wirtschaftspolitischer Thematik.
Die politische und journalistische Untergrundtätigkeit zwang R. zu einem moralisch und psychisch belastenden Doppelleben. 1936/37 plante er zusammen mit →Hilda Monte (1914–45) und Hans Lehnert (1899–42) (Selbstmord-) Sprengstoffattentate auf →Hitler. Ende 1937 emigrierte er über Zürich und Paris nach London. Seit 1939/40 arbeitete R. an dt. Sendungen der BBC mit, zusammen mit →Waldemar v. Knoeringen (1906–71) und →Richard Löwenthal (1908–91) am Sender der „Europ. Revolution“, an der brit.-dt. „German Educational Reconstruction“ und an der Zeitschrift „Die Zeitung“.
1945 nach Deutschland zurückgekehrt und Abgeordneter der SPD im württ. Landtag, wurde R. 1947 als Staatssekretär von →Reinhold Maier mit der Ausarbeitung eines Friedensvertrags beauftragt. 1947-49 leitete er das „Dt. Büro für Friedensfragen“ in der US-Zone, war Mitglied des Parlamentarischen Rats und gab mit Henry Bernhard (1896–1960) die „Frankfurter Rundschau“ heraus. Als Intendant des „Süddt. Rundfunks“ (1949-58) baute er das „Südfunk-Fernsehen“ auf, entwickelte das UKW-Programm und führte regelmäßige Hörerbefragungen ein.|
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Auszeichnungen
Honorarprof. f. Publizistik (FU Berlin 1961);
Gründungs- u. Vorstandsmitgl. d. Dt. Ges. f. Publizistik u. Ztg.wiss.;
Sektionsvorstand d. Bundes dem. Wissenschaftler, Marburg;
Kuratoriumsmitgl. d. Stiftervereinigung d. Presse;
Gr. BVK (1956);
Carl-v.-Ossietzky-Medaille d. Liga f. Menschenrechte (1979);
Adolf-Grimme-Preis (1981). -
Werke
Über d. Luxus, Ein Btr. z. soz.ökonom. Theorie d. produktiven Konsumption, wirtsch.wiss. Diss. Tübingen 1920 (ungedr);
Der Kampf gegen d. Arbeitslosigkeit, 1932;
Strategy on the Economic: Front, 1938;
How to Conquer Hitler, 1940;
The next Germany, London 1943 (New York 1944);
Der Rundfunkhörer u. sein Progr., Ein Btr. z. empir. Soz.forsch., 1962;
– Teilnachlaß:
IfZ, München. -
Literatur
M. Kötterheinrich u. a. (Hg.), Rundfunkpol. Kontroversen, Zum 80. Geb.tag v. Fritz Eberhard, 1976;
B. Sösemann, in: FAZ v. 1.4.2000 (P);
ders. (Hg.), Fritz Eberhard, Rückblicke auf Biogr. u. Werk, 2001 (mit autobiograph. Aufzeichnungen, ausgew. Btrr. aus Ztgg., Zss., Hörfunk, W-Verz., P); – Fernsehfilm:
„Fritz Eberhard“, Bayer. Rundfunk, 1981. -
Autor/in
Bernd Sösemann -
Zitierweise
Sösemann, Bernd, "Rauschenplat, Hellmuth Freiherr von" in: Neue Deutsche Biographie 21 (2003), S. 209-210 [Online-Version]; URL: https://www.deutsche-biographie.de/pnd118528548.html#ndbcontent