Dates of Life
1896 – 1982
Place of birth
Dresden
Place of death
Berlin
Occupation
Journalist ; Publizist ; Staatssekretär
Religious Denomination
konfessionslos
Authority Data
GND: 118528548 | OGND | VIAF: 48583203
Alternate Names
  • Brockhus, von (Pseudonym)
  • Eberhard, Fritz (Pseudonym)
  • Werkmann, Fritz (Pseudonym)
  • more

Relations

Inbound Links to this Person

The links to other persons were taken from the printed Index of NDB and ADB and additionally extracted by computational analysis and identification. The articles are linked in full-text version where possible. Otherwise the digital image is linked instead.

Places

Map Icons
Marker Geburtsort Place of birth
Marker Wirkungsort Place of activity
Marker Sterbeort Place of death
Marker Begräbnisort Place of interment

Localized places could be overlay each other depending on the zoo m level. In this case the shadow of the symbol is darker and the individual place symbols will fold up by clicking upon. A click on an individual place symbol opens a popup providing a link to search for other references to this place in the database.

Citation

Rauschenplat, Hellmuth Freiherr von, Index entry in: Deutsche Biographie, https://www.deutsche-biographie.de/pnd118528548.html [04.10.2024].

CC0

  • Genealogy

    V Adolf (1852–1908), Landwirt in Bernburg (Sachsen), S d. Adolf (1817–54), anhalt-bernburg. Reg- u. Forstrat, u. d. Pauline Steinkopff (1822–1903);
    M Alice (1867–1908 oder 1942), aus Glauchau, T d. Arthur v. Bose (1838–98), auf Bobenneukirchen (Vogtland), sächs. Geh. Reg.rat;
    1) Schwäb. Gmünd 1921 ( 1925) Marta Walter (1893–1988, kath.), Dr. med., 2) 1947 Elisabeth Johanna Schaaf (* 1906, kath., 1] Rudolf Küstermeier, 1903–77, Journ.); kinderlos; Verwandter Hermann (s. 1).

  • Biographical Presentation

    R. besuchte in Baden-Baden das Gymnasium, leistete 1915-18, zuletzt als Unteroffizier, Kriegsdienst (E. K. I), studierte Jura in Frankfurt/M. und Heidelberg sowie Staatswissenschaften und Nationalökonomie in Tübingen und wurde 1920 bei Robert Wilbrandt promoviert. Anschließend arbeitete er als städt. Angestellter in Dresden, dann als kaufmännischer Leiter der Gold- und Silberscheideanstalt Walter & Schmidt in Schwäb.-Gmünd. Seit 1921 war R. Mitglied des von Leonard Nelson (1882–1927) gegründeten „Internat. Jugendbunds“ (IJB), seit 1926 des aus diesem hervorgegangenen „Internat. Sozialistischen Kampfbunds“ (ISK), 1922-25 auch der SPD (u. a. Funktionär d. Jungsozialisten im Bez. Kassel). 1923-31 lehrte er Volkswirtschaft und Öffentliches Recht an Nelsons IJB-Landerziehungsheim Walkemühle (Hessen) und veröffentlichte 1926-33 im ISK-Mitteilungsblatt wirtschaftspolitische Beiträge. Inzwischen hauptberuflicher Wirtschaftsredaktionsleiter des von Willi Eichler (1896–1971) herausgegebenen Parteiorgans „Der Funke“, versuchte er 1932/33, eine nicht-kommunistische Einheitsfront gegen die NSDAP zu errichten. Seit 1933 von der Gestapo gesucht, baute R. unter dem Ps. „Fritz Eberhard“ (1947 legalisiert) als Reichsleiter des ISK das Untergrundnetz der ISK-Organisation „Unabhängige Sozialistische Gesellschaft“ auf, wobei er eng mit der „Internat. Transportarbeiter-Föderation“, Amsterdam, zusammenarbeitete. Unter Decknamen veröffentlichte er 1933-36 in der von Erich Schairer (1887–1956) herausgegebenen Stuttgarter „Sonntags-Zeitung“ wöchentlich Leitartikel und in der Pariser Exil-Zeitschrift „Die Sozialistische Warte“ 1934-39 hauptsächlich Beiträge wirtschaftspolitischer Thematik.

    Die politische und journalistische Untergrundtätigkeit zwang R. zu einem moralisch und psychisch belastenden Doppelleben. 1936/37 plante er zusammen mit Hilda Monte (1914–45) und Hans Lehnert (1899–42) (Selbstmord-) Sprengstoffattentate auf Hitler. Ende 1937 emigrierte er über Zürich und Paris nach London. Seit 1939/40 arbeitete R. an dt. Sendungen der BBC mit, zusammen mit Waldemar v. Knoeringen (1906–71) und Richard Löwenthal (1908–91) am Sender der „Europ. Revolution“, an der brit.-dt. „German Educational Reconstruction“ und an der Zeitschrift „Die Zeitung“.

    1945 nach Deutschland zurückgekehrt und Abgeordneter der SPD im württ. Landtag, wurde R. 1947 als Staatssekretär von Reinhold Maier mit der Ausarbeitung eines Friedensvertrags beauftragt. 1947-49 leitete er das „Dt. Büro für Friedensfragen“ in der US-Zone, war Mitglied des Parlamentarischen Rats und gab mit Henry Bernhard (1896–1960) die „Frankfurter Rundschau“ heraus. Als Intendant des „Süddt. Rundfunks“ (1949-58) baute er das „Südfunk-Fernsehen“ auf, entwickelte das UKW-Programm und führte regelmäßige Hörerbefragungen ein.|

  • Awards

    Honorarprof. f. Publizistik (FU Berlin 1961);
    Gründungs- u. Vorstandsmitgl. d. Dt. Ges. f. Publizistik u. Ztg.wiss.;
    Sektionsvorstand d. Bundes dem. Wissenschaftler, Marburg;
    Kuratoriumsmitgl. d. Stiftervereinigung d. Presse;
    Gr. BVK (1956);
    Carl-v.-Ossietzky-Medaille d. Liga f. Menschenrechte (1979);
    Adolf-Grimme-Preis (1981).

  • Works

    Über d. Luxus, Ein Btr. z. soz.ökonom. Theorie d. produktiven Konsumption, wirtsch.wiss. Diss. Tübingen 1920 (ungedr);
    Der Kampf gegen d. Arbeitslosigkeit, 1932;
    Strategy on the Economic: Front, 1938;
    How to Conquer Hitler, 1940;
    The next Germany, London 1943 (New York 1944);
    Der Rundfunkhörer u. sein Progr., Ein Btr. z. empir. Soz.forsch., 1962;
    Teilnachlaß:
    IfZ, München.

  • Literature

    M. Kötterheinrich u. a. (Hg.), Rundfunkpol. Kontroversen, Zum 80. Geb.tag v. Fritz Eberhard, 1976;
    B. Sösemann, in: FAZ v. 1.4.2000 (P);
    ders. (Hg.), Fritz Eberhard, Rückblicke auf Biogr. u. Werk, 2001 (mit autobiograph. Aufzeichnungen, ausgew. Btrr. aus Ztgg., Zss., Hörfunk, W-Verz., P); – Fernsehfilm:
    „Fritz Eberhard“, Bayer. Rundfunk, 1981.

  • Author

    Bernd Sösemann
  • Citation

    Sösemann, Bernd, "Rauschenplat, Hellmuth Freiherr von" in: Neue Deutsche Biographie 21 (2003), S. 209-210 [online version]; URL: https://www.deutsche-biographie.de/pnd118528548.html#ndbcontent

    CC-BY-NC-SA