Lebensdaten
1887 – 1956
Geburtsort
Hemmingen (Oberamt Leonberg)
Sterbeort
Schorndorf (Württemberg)
Beruf/Funktion
Publizist ; Journalist ; Verleger ; Evangelischer Theologe ; Redakteur
Konfession
konfessionslos
Normdaten
GND: 118606344 | OGND | VIAF: 5723619
Namensvarianten
  • Heller, Adam (Pseudonym)
  • Schairer, Erich
  • Heller, Adam (Pseudonym)
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Objekt/Werk(nachweise)

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Zitierweise

Schairer, Erich, Indexeintrag: Deutsche Biographie, https://www.deutsche-biographie.de/pnd118606344.html [04.10.2024].

CC0

  • Genealogie

    V Adam Georg (1860–1927), Philologe, Oberlehrer am Gymnasium Esslingen;
    M Emilie Herrigel (1850–1927), Lehrerin;
    1913 Helene Lutz (1889–1981), Apothekers-T aus Öhringen;
    6 K.

  • Biographie

    S. besuchte das Georgii-Gymnasium in Heilbronn und das Seminar Blaubeuren und studierte 1905-09 am Tübinger Stift Theologie und Philosophie. 1909/10 amtierte er als Vikar und Pfarrerstellvertreter in verschiedenen württ. Gemeinden und 1910/11 als Professoratsvertreter am Lehrerseminar Esslingen. 1912 trat er unter dem Einfluß des Theologen und Philosophen Christoph Schrempf (1860–1944) aus dem Dienst der ev. Landeskirche aus und wandte sich dem Journalismus zu. Zunächst Redakteur am „Reutlinger General-Anzeiger“, wurde er im Nov. 1912 als Nachfolger von Theodor Heuss (1884–1963) Sekretär Friedrich Naumanns (1860–1919) in Berlin. 1913 vollendete er seine Tübinger Dissertation über „Christian Friedrich Daniel Schubart als politischer Journalist“ (1914, ²1984). Seit Okt. 1914 Redakteur an der „Neuen Hamburger Zeitung“, wechselte er im folgenden Frühjahr als Geschäftsführer zur „Dt.-Türk. Vereinigung“ und als Privatsekretär von Ernst Jäckh (1875–1959) zurück nach Berlin. Im Dez. 1917 Nachfolger von Theodor Heuss als Chefredakteur der „Neckar-Zeitung“ (Heilbronn), wurde er – wie schon für kurze Zeit Ende 1915 – im April 1918 zum Kriegsdienst einberufen. Nach Differenzen mit dem Verleger der „Neckar-Zeitung“, Viktor Krämer (1881–1937), gründete S. zum 4.1.1920 die „Heilbronner Sonntags-Zeitung“, die seit April 1923 „Die Sonntags-Zeitung“ hieß. Der Redaktionssitz wurde nach Stuttgart verlegt. Am Erfolg dieser Zeitung waren die Verssatiren Josef Eberles (1901–86) ebenso beteiligt wie die Holzschnitt-Karikaturen Hans Gerners (1893–1946) und die kritischen Kommentare gegen Militarismus und Antisemitismus. S. veröffentlichte in seinem Verlag Schriften von Adam Heller (d. i. E. S.), Hermann Mauthe (1892–1955), Ratatöskr (Dr. Owlglass, d. i. d. Lungenarzt u. „Simplicissimus“-Redakteur Hans Erich Blaich, 1873–1945) und Walther Rathenau (1867–1922). Als S. 1931 in St. Gallen den erkrankten Chefredakteur der „Volksstimme“ vertrat, übernahm Hermann List (1904–87) die Redaktionsleitung der „Sonntags-Zeitung“. 1936 zwangen ihn die Nationalsozialisten, seine Zeitung zu verkaufen. Wegen Schreib- und Berufverbots suchte er sich eine Existenz als Weinreisender und verlegte den Wohnsitz nach Lindau/Bodensee, wo seine Frau eine Fremdenpension übernahm. Kurzzeitig in Gestapohaft, wurde er 1943 als Reichsbahn-Gehilfe zwangsverpflichtet. Nach dem Krieg wenige Monate Leiter des „Schwäbischen Tagblatts“ in Tübingen, war S. seit Mitte 1946 gemeinsam mit Franz Karl Maier (1910–84) und Josef Eberle Herausgeber der „Stuttgarter Zeitung“, die sich zu einem der angesehendsten dt. Blätter entwickelte. S., der Ende 1954 zurücktrat, ist es zu verdanken, daß im Dt. Literaturarchiv in Marbach das Archiv des Verlags Cotta und der Augsburger „Allgemeinen Zeitung“ erhalten bleibt|.

  • Auszeichnungen

    Erich-Schairer-Journalistenhilfe e.V. (seit 1971).

  • Werke

    Weitere W Gottlosigkeit, 1932;
    Fünf Minuten Deutsch, 1951.

  • Literatur

    A. Kunze (Hg.), E. S. 1887-1956, 1967;
    H. Cron, Stuttgarter Ztg.-Chronik 1945, 1979;
    W. Schaber, Der Gratgänger, Welt u. Werk E. S.s (1887-1956), 1981;
    Richard Schmid, Aufgepaßt, ohne Stelzen, in: Stuttgarter Ztg. v. 29.5.1982;
    K. Koszyk, Pressepol. f. Deutsche, 1986;
    M. Bosch (Hg.), Mit d. Setzmaschine in Opposition, 1989;
    ders. u. A. Kunze,|Bin Journalist, nichts weiter, 2002;
    Biogr. Lex. Weimarer Rep.;
    Lex. Widerstand;
    E. Fischer, Schorndorfer Köpfe, 1999, S. 169;
    Baden-Württ. Biogrr. II, 1999.

  • Autor/in

    Kurt Koszyk
  • Zitierweise

    Koszyk, Kurt, "Schairer, Erich" in: Neue Deutsche Biographie 22 (2005), S. 546-547 [Online-Version]; URL: https://www.deutsche-biographie.de/pnd118606344.html#ndbcontent

    CC-BY-NC-SA