Lebensdaten
1899 – 1972
Geburtsort
Komotau (Böhmen, heute Chomutov, Tschechien)
Sterbeort
Deutschfeistritz (Steiermark)
Beruf/Funktion
Schriftsteller ; Journalist ; Politiker ; Philosoph ; Redakteur
Konfession
römisch-katholisch
Normdaten
GND: 118691163 | OGND | VIAF: 17222475
Namensvarianten
  • Peter Wieden
  • Pierre Vidal
  • Fischer, Ernst
  • mehr

Porträt(nachweise)

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Zitierweise

Fischer, Ernst, Indexeintrag: Deutsche Biographie, https://www.deutsche-biographie.de/pnd118691163.html [07.10.2024].

CC0

  • Ernst Fischer war einer der bedeutendsten Linksintellektuellen Österreichs im 20. Jahrhundert. In der Ersten Republik profilierte er sich als Schriftsteller und Journalist des Austromarxismus, schloss sich 1934 der KPÖ an und ging nach Moskau. 1945 kurzzeitig Staatssekretär und bis 1959 Mitglied des Nationalrats, distanzierte sich Fischer in den 1960er Jahren entschieden vom Kommunismus sowjetischer Prägung.

    Lebensdaten

    Geboren am 3. Juli 1899 in Komotau (Böhmen, heute Chomutov, Tschechien)
    Gestorben am 31. Juli 1972 in Deutschfeistritz (Steiermark)
    Grabstätte Zentralfriedhof, Urnenhain in Wien
    Konfession römisch-katholisch
    Ernst Fischer, Österreichische Nationalbibliothek (InC)
    Ernst Fischer, Österreichische Nationalbibliothek (InC)
  • Lebenslauf

    3. Juli 1899 - Komotau (Böhmen, heute Chomutov, Tschechien)

    ca. 1902 - Graz

    Übersiedlung der Familie

    1907 - 1917 - Graz

    Schulbesuch (Abschluss: Kriegsmatura)

    Real- und Mittelschule

    1918 - 1918 - Isonzo-Front

    Kriegsdienst als Unteroffizier

    k. u. k. Armee

    1918 - 1920 - Graz

    Studium der Germanistik, Philosophie und Geschichte (ohne Abschluss)

    Universität

    1920 - 1934

    Mitglied

    Sozialdemokratische Partei Österreichs (SPÖ)

    1920 - 1927 - Graz

    Redakteur

    Arbeiterwille (Tageszeitung)

    1927 - 1934 - Wien

    Redakteur

    Arbeiter-Zeitung

    1934 - 1969 - Wien; Moskau

    Mitglied; Funktionär

    Kommunistische Partei Österreichs (KPÖ)

    1934 - 1945 - Moskau

    Vertreter der KPÖ im Exekutivkomitee

    Kommunistische Internationale

    April 1945 - Dezember 1945 - Wien

    Staatssekretär

    Staatsamt für Volksaufklärung, Unterricht und Erziehung und Kultusangelegenheiten

    1945 - 1959 - Wien

    Abgeordneter der KPÖ

    Österreichischer Nationalrat

    1945 - 1947 - Wien

    Chefredakteur

    Neues Österreich (Tageszeitung)

    1959 - 1972 - Wien

    freier Schriftsteller

    31. Juli 1972 - Deutschfeistritz (Steiermark)
  • Genealogie

    Vater Josef Fischer Ritter von Ledenice gest. 13.10.1919 Oberst; Lehrer an einer Militärschule in Liebenau bei Graz
    Mutter Agnes Fischer, geb. Planner Edle von Wildinghof 25.8.1877–1956 Hausfrau
    Großvater mütterlicherseits Viktor Planner Edler von Wildinghof 26.7.1838–24.4.1921 Generalmajor
    Großmutter mütterlicherseits Rosa Planner Edle von Wildinghof 7.9.1847–30.6.1880 Ärztin
    Bruder Walter Fischer 6.1.1901–28.4.1978 Arzt; Schriftsteller
    Bruder Otto Fischer 30.12.1901–26.4.1980 Politiker, Mitglied des Steiermärkischen Landtags
    Schwester Agnes Fischer 1904–März 1929 Stenotypistin
    1. Heirat Sommer 1932 in Teplitz-Schönau (Böhmen, heute Teplice, Tschechien)
    Ehefrau Ruth von Mayenburg 1.7.1907–26.6.1993 aus Serbitz (heute Srbice, Tschechien); kommunistische Aktivistin; Spionin der Roten Armee; nach 1945 Dramaturgin (Wien-Film) Übersetzerin und Publizistin
    Schwiegervater Max Cölestin Heinsius von Mayenburg 13.10.1857–23.9.1940 Bergwerksdirektor
    Schwiegermutter Lucie Bertha Maria Heinsius von Mayenburg, geb. Freiin von Thümen-Blankensee 30.6.1874–1946 Hausfrau
    Tochter Marina Fischer-Kowalski geb. 15.1.1946 Soziologin; 2003–2014 Professorin für Soziale Ökologie am Interuniversitären Institut für interdisziplinäre Forschung und Fortbildung der Universität Klagenfurt; 2007–2009 Präsidentin der International Society for Industrial Ecology; 2013–2015 Präsidentin der International Society for Ecological Economics
    Scheidung 1955
    2. Heirat 22.9.1955 in Wien (Magistratsamt Brigittenau)
    Ehefrau Louise Eisler-Fischer , geb. Gosztonyi von Abalehota 6.3.1906–4.7.1998 Übersetzerin, Schriftstellerin, Publizistin; in 2. Ehe verh. mit dem Komponisten Hanns Eisler (1898–1962)
    Schwiegervater Gyula Gosztonyi von Abalehota geb. 10.9.1865 Großgrundbesitzer
    Schwiegermutter Louise Gosztonyi von Abalehota, geb. Ruhmann 23.12.1867–23.3.1921 Hausfrau
    Diese Grafik wurde automatisch erzeugt und bietet nur einen Ausschnitt der Angaben zur Genealogie.

    Fischer, Ernst (1899 – 1972)

    • Vater

      Josef Ritter von Ledenice

      gest. 13.10.1919

      Oberst; Lehrer an einer Militärschule in Liebenau bei Graz

      • Großvater väterlicherseits

      • Großmutter väterlicherseits

    • Mutter

      Agnes Fischer

      25.8.1877–1956

      Hausfrau

      • Großvater mütterlicherseits

        Viktor Planner Edler von Wildinghof

        26.7.1838–24.4.1921

        Generalmajor

      • Großmutter mütterlicherseits

        Rosa Planner Edle von Wildinghof

        7.9.1847–30.6.1880

        Ärztin

    • Bruder

      Walter Fischer

      6.1.1901–28.4.1978

      Arzt; Schriftsteller

    • Bruder

      Otto Fischer

      30.12.1901–26.4.1980

      Politiker, Mitglied des Steiermärkischen Landtags

    • Schwester

      Agnes Fischer

      1904–März 1929

      Stenotypistin

    • 1.·Heirat

      in

      Teplitz-Schönau (Böhmen, heute Teplice, Tschechien)

      • Ehefrau

        Ruth von Mayenburg

        1.7.1907–26.6.1993

        aus Serbitz (heute Srbice, Tschechien); kommunistische Aktivistin; Spionin der Roten Armee; nach 1945 Dramaturgin (Wien-Film) Übersetzerin und Publizistin

    • 2.·Heirat

      in

      Wien (Magistratsamt Brigittenau)

      • Ehefrau

        Ruth von Mayenburg

        1.7.1907–26.6.1993

        aus Serbitz (heute Srbice, Tschechien); kommunistische Aktivistin; Spionin der Roten Armee; nach 1945 Dramaturgin (Wien-Film) Übersetzerin und Publizistin

  • Biografie

    Fischer besuchte seit 1907 die Real- und Mittelschule in Graz, wo er 1917 die Kriegsmatura ablegte. Angeleitet von seiner musisch interessierten Mutter absolvierte er ein immenses Lesepensum, wurde v. a. von der Lektüre William Shakespeares (1564–1616), Charles Baudelaires (1821–1867) und Friedrich Nietzsches (1844–1900) geprägt und verfasste seit etwa 1912 erste Dramen und Lyrik. 1918 eingezogen, wurde er an der norditalienischen Front eingesetzt und zu Ende des Ersten Weltkriegs in der Nähe von Blessano östlich von Udine zum Soldatenrat gewählt.

    Zurück in Graz, begann Fischer Ende 1918 ein Studium der Germanistik, Philosophie und Geschichte, das er abbrach, nachdem er 1920 Redakteur der Grazer sozialistischen Tageszeitung „Arbeiterwille“ wurde, in der seine ersten feuilletonistischen Texte erschienen. Im selben Jahr veröffentlichte er seinen ersten Gedichtband „Vogel Sehnsucht“, der ekstatische Liebesgedichte enthält und von nietzscheanischen Motiven geprägt ist. Stilistisch vermischen sich darin ein expressionistischer Sprachduktus und eine epigonale Fortschreibung klassisch-romantischer Formen.

    Fischer avancierte in der Folgezeit zu einer zentralen Gestalt einer sich anarchisch gerierenden Bohème, die das Kulturleben von Graz mit provokanten Aktionen herausforderte. Die Uraufführung seines mit Friedrich Strindberg (1897–1978) verfassten Dramas „Der Skandal“ wurde 1920 polizeilich verhindert. Seit 1920 Mitglied der Sozialdemokratischen Partei Österreichs (SPÖ), begann Fischer 1924 mit der Arbeit an dem nur fragmentarisch erhaltenen Roman „So kann man nicht leben!“, in dem die antibürgerliche Attitüde der Hauptfiguren diskursiv zugunsten eines politisch klareren sozialistischen Profils überwunden wird. Fischer beschäftigte sich in dieser Zeit zudem mit der Theorie des Sprechchors, der seit 1918 im Milieu der linken Theaterästhetik intensiv diskutiert wurde, und verwendete dieses Gestaltungsmittel in seinen Stücken „Der ewige Rebell“ (1925) und „Rotes Requiem“ (1927).

    Im Frühjahr 1927 wechselte Fischer auf Empfehlung von Ernst Toller (1893–1939) als Redakteur zur Wiener „Arbeiter-Zeitung“, dem zentralen Organ des Austromarxismus. Er profilierte sich rasch durch einen wegen seiner rhetorischen Radikalität auch in der SPÖ umstrittenen Leitartikel über den Wiener Justizpalastbrand vom 15. Juli 1927 sowie durch programmatische Aufsätze zu Kultur und Politik. Politisch zunehmend radikalisiert, engagierte sich Fischer seit 1931 als führender Vertreter des sozialistischen Jugendverbands der „Linksopposition“ für eine Einheitsfront mit den Kommunisten und orientierte sich in seiner Ästhetik mehr und mehr am Konzept einer operativen Literatur nach dem Vorbild des sowjetischen Autors Sergej Tretjakow (1892–1937). Mit dem Artikel „Diktatur der Idee“ (27.3.1932) vollzog er den Schritt zu einer dichotomischen Ideologie, die Kunst und Politik ausschließlich weltanschaulich nach ihrer Haltung zum Sozialismus beurteilte.

    Nach den Februarkämpfen 1934 und dem Beginn des österreichischen Ständestaats unter Engelbert Dollfuß (1892–1934) schloss sich Fischer der Kommunistischen Partei Österreichs (KPÖ) an, ging in das Exil nach Moskau und machte als Parteifunktionär Karriere in der Kommunistischen Internationale. Er verteidigte die Moskauer Schauprozesse, verfasste Propagandaschriften gegen die „Trotzkisten“ und vertrat in zahlreichen Broschüren, die z. T. als Tarnschriften im „Dritten Reich“ kursierten, die stalinistische Parteilinie. Ein Schwerpunkt seiner Publikationen zielte auf den Nachweis der nationalen Souveränität Österreichs – eine Position, an die Fischer nach 1945 immer wieder anknüpfte, um etwaigen großdeutschen Ansprüchen die historische Legitimität zu entziehen. Diesem Ziel dienten die meisten seiner umfangreichen literaturkritischen Essays über österreichische Autoren, von denen der erste über Franz Grillparzer (1791–1872) 1941 erschienen war.

    Im April 1945 kehrte Fischer nach Wien zurück, fungierte im ersten Nachkriegskabinett Karl Renners (1870–1950) kurzzeitig als Staatssekretär für Volksaufklärung, Unterricht und Erziehung und Kultusangelegenheiten und blieb bis 1959 Mitglied des Nationalrats. Seine Emanzipation vom Stalinismus setzte nach dem 20. Parteitag der KPdSU 1956 ein und manifestierte sich v. a. in seinen kunsttheoretischen Essays. Fischer zählte zu den „Renegaten“, die 1963 auf der Kafka-Konferenz des tschechoslowakischen Schriftstellerverbands auf Schloss Liblice nahe Prag die These vertraten, dass es auch im Realsozialismus das Phänomen der „Entfremdung“ gebe. In den folgenden Jahren gehörte Fischer zu den Vordenkern des „Sozialismus mit menschlichem Antlitz“: Als Truppen der Warschauer Pakt-Staaten den „Prager Frühling“ 1968 gewaltsam zerschlugen, prägte er den Begriff des „Panzerkommunismus“. Seine zunehmend scharfe Kritik an der Sowjetunion führte 1969 zum Ausschluss aus der moskautreuen KPÖ.

    In seinen letzten Lebensjahren verfasste Fischer ambitionierte Werke, mit denen er eine moderne und undogmatische marxistische Ästhetik begründen wollte. Im Unterschied zu den verschiedenen Spielarten des „Sozialistischen Realismus“ ging es ihm um eine Aufwertung der literarischen Fantasie, woraus sich eine positive Umwertung der Romantik ergab. Fischer sah in ihrer Diagnose der Entfremdung erste Ansätze einer modernen Gesellschaftskritik, an die die Kunst der Gegenwart produktiv anknüpfen könne. Im neomarxistischen Diskurs um 1970 wurde er deshalb gelegentlich als „Aristoteles des Marxismus“ bezeichnet. Zur selben Zeit fand Fischer neben Ernst Bloch (1885–1977), Antonio Gramsci (1891–1937), Herbert Marcuse (1898–1979) und Roger Garaudy (1913–2012) starken Widerhall in der internationalen Studentenbewegung. 1984 wurde eine von Karl-Markus Gauß (geb. 1954) herausgegebene Werkausgabe begonnen, die 1991 nach acht Bänden eingestellt wurde.

  • Auszeichnungen

    1969 Dr. Karl Renner-Publizistikpreis des Österreichischen Journalisten Clubs
  • Quellen

    Nachlass:

    Österreichisches Literaturarchiv in der Österreichischen Nationalbibliothek, Wien. (Hauptnachlass, 46 Ordner mit Korrespondenzen und ca. 140 Mappen mit Manuskripten, Typoskripten, Zeitungsausschnitten und Lebensdokumenten)

    Institut für Zeitgeschichte der Universität Wien. (Teilnachlass, 36 Mappen mit Gedichten, Zeitungsartikeln, Reden, Aufsätzen und Lebensdokumenten aus dem Zeitraum von 1943 bis 1955)

  • Werke

    Monografien und Broschüren:

    Literarisches:

    Vogel Sehnsucht. Gedichte, 1920.

    Herz und Fahne. Gedichte, 1949.

    Der große Verrat. Ein politisches Drama in fünf Akten, 1950.

    Die Brücken von Breisau. Eine Komödie in drei Akten, 1952.

    Denn wir sind Liebende… 40 Sonette mit einem Prolog und einem Epilog, 1952.

    Ernst Fischer/Louise Eisler, Prinz Eugen. Ein Roman in Dialogen. Mit einem Nachw. v. Lion Feuchtwanger, 1955.

    Elegien aus dem Nachlass des Ovid, 1963, franz. 1986.

    Politische und kunsttheoretische Schriften:

    Krise der Jugend, 1931.

    Freiheit und Diktatur, 1934.

    Die neuen Menschenrechte. Die Verfassung der Union der Sozialistischen Sowjetrepubliken, 1937.

    Die faschistische Rassentheorie, 1941.

    Der österreichische Volks-Charakter, 1944.

    Der Weg zur Souveränität Österreichs, 1946.

    Das Fanal. Der Kampf Dimitroffs gegen die Kriegsbrandstifter, 1946.

    Kunst und Menschheit. Essays, 1949.

    Dichtung und Deutung. Beiträge zur Literaturbetrachtung, 1953.

    Von der Notwendigkeit der Kunst, 1959, engl. 1963, griech. 1966, tschech. 1967, erw. dt. Neuausg. 1967, 21985.

    Von Grillparzer zu Kafka. Sechs Essays, 1962, Taschenbuchausg. 1975.

    Probleme der jungen Generation. Ohnmacht oder Verantwortung?, 1963.

    Zeitgeist und Literatur. Gebundenheit und Freiheit der Kunst, 1964.

    Kunst und Koexistenz. Beitrag zu einer modernen marxistischen Ästhetik, 1966, Taschenbuchausg. 1969, engl. 1969.

    Auf den Spuren der Wirklichkeit. Sechs Essays, 1968.

    Überlegungen zur Situation der Kunst und zwei andere Essays, 1971.

    Die Revolution ist anders. Ernst Fischer stellt sich 10 Fragen kritischer Schüler, 1971, griech. 1975.

    Autobiografische Schriften:

    Erinnerungen und Reflexionen, 1969, 21987.

    Das Ende einer Illusion. Erinnerungen 1945–1955, 1973, 21988.

    Herausgeberschaften:

    Heinrich Heine. Deutschland – ein Wintermärchen, 1946.

    Die schwarze Flamme. Charles Baudelaire. Paul Verlaine. Gedichte, 1947.

    Nikolaus Lenau. Rebell in dunkler Nacht. Ausgewählte Dichtungen, 1952.

    Franz Grillparzer. Ausgewählte Werke, 1962.

    Aufsätze und Artikel:

    Literarisches:

    Stimme der Revolution. Gedicht, in: Arbeiterwille v. 20.2.1921.

    Die roten Ostern. Gedicht, in: Arbeiterwille v. 27.3.1921.

    Die Stimme. (Auszug aus „Die Schwarze Stadt“), in: Arbeiter-Zeitung v. 27.3.1921.

    Das Pfingstwunder, in: Arbeiterwille v. 20.5.1923.

    Die Geburt des Antichrist, in: Arbeiterwille v. 25.12.1923.

    Brest-Litowsk. Szenen aus dem politischen Mythos „Lenin“, in: Arbeiter-Zeitung v. 1.5.1927.

    Rotes Requiem, in: Kunst und Volk 2 (1927), H. 8, S. 2–9.

    Geisterhafte Provinz, in: Arbeiter-Zeitung v. 4.12.1927.

    Das Attentat (Szenen aus dem Drama „Lenin“), in: Der Sozialdemokrat 9 (1927), H. 11, S. 171–174.

    Der ewige Rebell, in: Kunst und Volk. 3 (1928), H. 4, S. 89–97.

    1848. Ouvertüre zu einem Drama „Lassalle“, in: Arbeiter-Zeitung v. 11.3.1928.

    Malaparte, in: Kunst und Volk 4 (1929) S. 12–19.

    Das Grauen der Provinz. Aus einem unveröffentlichten Roman, in: Arbeiter-Zeitung v. 9.2.1930.

    Der Grund des Selbstmords ist unbekannt. Aus dem unveröffentlichten Roman „So kann man nicht leben!“, in: Arbeiter-Zeitung v. 8.3.1931.

    Die rote Pause. Szene aus einem Drama, in: Kunst und Volk 6 (1931), H. 5, S. 97–100.

    Der große Tag des Blasius Schoberlechner, in: Dreißig neue Erzähler des neuen Deutschland. Junge deutsche Prosa, hg. v. Wieland Herzfelde, 1932, S. 709–738.

    Die Ballade vom Fey-Hof, in: Internationale Literatur 4 (1934), H. 3, S. 59 f.

    Das Märchen vom singenden Knöchlein. Ein Hörspiel, in: Internationale Literatur 13 (1943), H. 12, S. 47–54.

    Kantate an Stalin, in: Volksstimme v. 22.3.1953.

    Sachtexte:

    Freiland-Ausstellung 1920, in: Arbeiterwille v. 26.4.1920.

    Die Dichter und der Krieg, in: Arbeiterwille v. 15.6.1920.

    Die neue Kunst, in: Arbeiterwille v. 9.11.1920.

    Künstler und Politik, in: Arbeiterwille v. 9.12.1922.

    Neue Menschen, in: Arbeiterwille v. 13.7.1923.

    Jugend und Politik, in: Arbeiterwille v. 7.10.1923.

    Sprechchor und Drama, in: Arbeiterwille v. 18.11.1925.

    Die Krise des bürgerlichen Theaters, in: Arbeiterwille v. 21.3.1926.

    Vermächtnis der Toten, in: Arbeiter-Zeitung v. 20.7.1927.

    Wandlungen des russischen Geistes, in: Der Kampf 20 (1927), H. 11, S. 499–507.

    Eros und Internationale, in: Arbeiter-Zeitung v. 29.1.1928.

    Die Kriegsgeneration, in: Arbeiter-Zeitung v. 28.7.1929.

    Ein Mann ohne Eigenschaften. Ein Roman von Robert Musil, in: Arbeiter-Zeitung v. 9.12.1930.

    Das Unbehagen in der Kultur, in: Der Kampf 23 (1930), H. 6/7, S. 282–289.

    Johann Schober, in: Die Weltbühne 27 (1931), Nr. 16, S. 568–573.

    Ein Hymnus auf den Fünfjahrplan. Ein Vortrag Sergej Tretjakows, in: Arbeiter-Zeitung v. 8.2.1931.

    Feld-Herren. Ein neues Buch von Tretjakow, in: Arbeiter-Zeitung v. 13.3.1932.

    Diktatur der Idee, in: Arbeiter-Zeitung v. 27.3.1932.

    Glück und Ende des Austromarxismus, in: Kommunistische Internationale 15 (1934), H. 16, S. 1709–1728.

    Rede auf dem VII. Weltkongreß der Kommunistischen Internationale, in: Rundschau 4 (1935), Nr. 54, S. 2262 f. (unter dem Pseudonym Peter Wieden)

    Der nationale Freiheitskampf des österreichischen Volkes, in: Kommunistische Internationale 19 (1938), H. 9, S. 928–944.

    Ein großer österreichischer Dichter. Zum 150. Geburtstag Franz Grillparzers, in: Internationale Literatur 11 (1941), H. 4, S. 72–89.

    Österreichisches Nationalbewußtsein, in: Neues Österreich v. 27.10.1946.

    Zur Geschichte des Judentums, in: Weg und Ziel 8 (1950), H. 2, S. 147–159.

    Probleme der modernen Kunst, in: Tagebuch 6 (1951), H. 18, S. 3–6.

    Doktor Faustus und der deutsche Bauernkrieg, in: Sinn und Form 4 (1952), H. 6, S. 59–73.

    Baudelaire und die Übersetzer, in: Sinn und Form 8 (1956), S. 148–157.

    Von Hegel zu Marx. Zur Geschichte des Freiheitsbegriffs, in: Weg und Ziel 14 (1956), H. 5, S. 380–388.

    Die unbequemen Intellektuellen, in: Tagebuch 12 (1957), H. 1, S. 1 f.

    Ein Geisterseher in der Bürgerwelt. Bemerkungen zum Werk Walter Benjamins, in: Tagebuch 12 (1957), H. 5, S. 9 f.

    Die Mystifikation der Wirklichkeit, in: Sinn und Form 10 (1958), S. 66–104.

    Das Problem der Wirklichkeit in der modernen Kunst, in: Sinn und Form 10 (1958), S. 461–483.

    Die Schönheit der Dinge, in: Form und Zweck, 1960, S. 7–14.

    In memoriam Hanns Eisler, in: Volksstimme v. 9.9.1962.

    Johann Nestroy. Zu seinem hundertsten Todestag, in: Sinn und Form 14 (1962), S. 430–481.

    Franz Kafka, in: Sinn und Form 14 (1962), S. 497–553.

    Entfremdung, Dekadenz, Realismus, in: Sinn und Form 14 (1962), S. 816–854.

    Hans Lebert: “Die Wolfshaut”, in: Volksstimme v. 26.1.1963.

    Hanns Eisler und die Literatur, in: Sinn und Form. Sonderheft Hanns Eisler, 1964, S. 248–270.

    Die Zukunft der Kunst, in: Weg und Ziel 22 (1964), H. 10, S. 604–611.

    Kafka-Konferenz, in: Franz Kafka aus Prager Sicht, 1965. S. 157–168.

    Marxismus und Ideologie, in: Weg und Ziel 23 (1965), H. 5, S. 353–358.

    Angst, Warnung, Überlegung. Erich Frieds „Warngedichte“ und „Überlegungen“, in: Die Zeit v. 21.5.1965.

    Ihre Spur wird nicht untergehen. Ein österreichischer Marxist zu den Ereignissen in der Tschechoslowakei, in: Die Zeit v. 30.8.1968.

    Aufstand der Phantasie, in: Die Zeit v. 25.10.1968.

    Samuel Beckett: „Spiel“ und „Film“, in: Neues Forum 15 (1968), H. 171/72, S. 227–233.

    Keine Romantiker in Prag, in: Neues Forum 15 (1968), H. 173, S. 284 f.

    Alle Macht ist verseucht, in: Neues Forum 15 (1968), H. 178, S. 618–622.

    Zum Begriff der Revolution, in: Praxis 5 (1969), Nr. 1/2, S. 37–40.

    Überlegungen zur Situation der Kunst, in: Neue Rundschau 81 (1970), H. 1, S. 34–48.

    Das Phänomen Georg Lukács, in: Wiener Tagebuch 3 (1971), H. 7/8, S. 38–40.

    Die unbequeme Linke, in: Wiener Tagebuch 4 (1972), H. 1, S. 20 f.

    Die Herausforderung des Todes (Aus dem Nachlaß), in: Wiener Tagebuch 4 (1972), H. 11, S. 19.

    Werkausgaben:

    Werkausgabe in Einzelbänden. Sammlung, hg. v. Karl-Markus Gauß, 8 Bde., 1984–1991.

    Ernst Fischer. Texte und Materialien, hg. v. Bernhard Fetz, 2000. (P)

    Neue Kunst und neue Menschen. Literarische und essayistische Texte aus seinen Grazer Jahren (1918–1927), hg. u. mit einem Nachw. v. Jürgen Egyptien, 2016. (P)

  • Literatur

    Monografien:

    Alfred Kosing, Ernst Fischer, ein moderner Marxist?, 1969.

    Charles Joseph McClain, From Ideology to Utopia. The Marxist Career of Ernst Fischer and Roger Garaudy, 1971. (unveröff. Diss., Stanford University)

    Edwin Wurm, Ernst Fischer. Ein politischer Publizist zwischen Vision und Wirklichkeit, 1972.

    Anson G. Rabinbach, Ernst Fischer and the left Opposition in Austrian Social Democracy. The Crisis of Austrian Socialism 1927–1934, 1973.

    Penny Franks, Ernst Fischer. The Necessity of Art and the Necessity of Politics, 1976.

    Das Pult. Sonderheft: Ernst Fischer. Ein marxistischer Aristoteles?, hg. v. Helmuth A. Niederle, 1980. (P)

    Austriaca. Sonderheft: Ernst Fischer. Itinéraire d'une vie. Etudes, Témoignages, Documents, hg. v. Jean-Pierre Hammer, 1985.

    Karl Kröhnke, Ernst Fischer oder Die Kunst der Koexistenz. Leben und Meinungen eines österreichischen Kommunisten. Ein Essay, 1994.

    Aufsätze:

    Jost Nolte, Ernst Fischer, in: ders., Grenzgänge. Berichte über Literatur, 1972, S. 201–206.

    Thomas B. Schumann, Ernst Fischer, in: Neue Deutsche Hefte 20 (1973), H. 4, S. 192–194.

    Anson G. Rabinbach, Passage to Politics. Ernst Fischer as Critic, Writer and Dramatist in the 1920s, in: Modern Austrian Literature 8 (1975), Nr. 3/4, S. 168–189.

    Fritz J. Raddatz, Von der Notwendigkeit der Kunst. Zu Ernst Fischer, in: L 76. Demokratie und Sozialismus, H. 12 (1979), S. 145–155.

    Jürgen Egyptien, Ernst Fischer, in: Spuren. Zeitschrift für Kunst und Gesellschaft, 1986, H. 17, S. 76–78.

    Jürgen Egyptien, Der Revolutionär auf dem Welttheater. Ernst Fischers autobiographische Schriften, in: Die Neue Gesellschaft/Frankfurter Hefte 35 (1988), Nr. 10, S. 924–929.

    Jürgen Egyptien, Ernst Fischers Grazer Jahre oder Die Erotisierung von Literatur, Politik und Leben, in: Theodor-Kramer-Gesellschaft (Hg.), Zwischenwelt 3. Literatur in der Peripherie, 1992, S. 155–174.

    Jürgen Egyptien, Realismus, Totalität und Entfremdung. Zu einigen Differenzen in den ästhetischen Theorien von Georg Lukács und Ernst Fischer, in: Werner Jung (Hg.), Diskursüberschneidungen. Georg Lukács und andere. Akten des Internationalen Georg-Lukács-Symposiums „Perspektiven der Forschung“ Essen 1989, 1993, S. 87–100.

    Jürgen Egyptien, Die unvollendete Symphonie. Das Konzept einer österreichischen Identität und nationalen Souveränität in den Schriften von Ernst Fischer, in: Hanni Mittelmann/Armin A. Wallas (Hg.), Österreich-Konzeptionen und jüdisches Selbstverständnis. Identitäts-Transfigurationen im 19. und 20. Jahrhundert, 2001, S. 249–262.

    Jürgen Egyptien, Vom Burgtheater auf die Ringstraße. Zur Politisierung von Ernst Fischers literarischem und kritischem Schaffen in der Ersten Republik, in: Joanna Jablkowska/Malgorzata Polrola (Hg.), Engagement. Debatten. Skandale. Deutschsprachige Autoren als Zeitgenossen, 2002, S. 177–189.

    Jürgen Egyptien, Ernst Fischers theoretische und literarische Stellung zum Expressionismus in Österreich, in: Literatur in der Moderne. Jahrbuch der Walter Hasenclever-Gesellschaft 6 (2008/09), S. 213–231.

    Jürgen Egyptien, Von der brennenden Sachlichkeit zum kalten Fanatismus. Ernst Fischers Positionen im ästhetischen, politischen und kulturphilosophischen Diskurs in der Spätzeit der Ersten Republik, in: Primus-Heinz Kucher/Julia Bertschik (Hg.), „baustelle kultur“. Diskurslagen in der österreichischen Literatur 1918–1933/38, 2011, S. 377–396.

    Jürgen Egyptien, Der lange Schatten des Stalinismus. Ernst Fischers literarisches Werk der fünfziger Jahre und die beginnende Entdogmatisierung seines ästhetischen Denkens, in: treibhaus. Jahrbuch zur Literatur der fünfziger Jahre 10 (2014), S. 117–133.

    Jürgen Egyptien, Vom Soteriologischen Mysterienspiel zum Konservationsstück über die Revolution. Zur Entwicklung von Ernst Fischers Dramatik in der Ersten Republik, in: Primus-Heinz Kucher (Hg.), Verdrängte Moderne – vergessene Avantgarde. Diskurskonstellationen zwischen Literatur, Theater, Kunst und Musik in Österreich 1918–1938, 2016, S. 251–268.

    Jürgen Egyptien, Ernst Fischer, in: Transdisziplinäre Konstellationen in der österreichischen Literatur, Kunst und Kultur der Zwischenkriegszeit, 2018. (Onlineressource)

    Jürgen Egyptien, Ernst Fischers Auseinandersetzung mit der Oktoberrevolution und der jungen Sowjetunion in literarischen, essayistischen und filmkritischen Texten, in: Primus-Heinz Kucher/Rebecca Unterberger (Hg.), Der lange Schatten des „Roten Oktober“. Zur Relevanz und Rezeption sowjet-russischer Kunst, Kultur und Literatur in Österreich 1918–1938, 2019, S. 83–96.

    Lexikon- und Handbuchartikel:

    N. N., Art. „Fischer, Ernst“, in: Werner Röder (Bearb.), Biographisches Handbuch der deutschsprachigen Emigration nach 1933, Bd. 1, 1980, S. 175 f.

    Felix Czeike, Art. „Fischer, Ernst“, in: ders., Historisches Lexikon Wien, Bd. 2, 1993, S. 311. (P)

    Siglinde Bolbecher/Konstantin Kaiser, Art. „Fischer, Ernst“, in: dies., Lexikon der österreichischen Exilliteratur, 2000, S. 192 f.

    Bruno Jahn (Bearb.), Die deutschsprachige Presse. Ein biographisch-bibliographisches Handbuch, Bd. 1, 2005, S. 278 f.

    Karl-Markus Gauß, Art. „Fischer, Ernst“, in: Wilhelm Kühlmann (Hg.), Killy Literaturlexikon. Autoren und Werke des deutschsprachigen Kulturraumes, Bd. 3, 2. vollst. überarb. Aufl. 2008, S. 454 f. (zugangsbeschränkte Onlineressource)

  • Onlineressourcen

  • Porträts

    Büste aus grauem Marmor v. Alfred Hrdlicka (1928–2009), 1971/72, Abbildung in: Alfred Hrdlicka. Texte und Bilder zum sechzigsten Geburtstag des Bildhauers A. H., hg. v. Ulrike Jenni/Theodor Scheufele, 1988, S. 81.

    Gemälde (Öl/Leinwand) v. Georg Eisler (1928–1998), 1972/73, Abbildung in: Georg Eisler. Eine Monographie, hg. v. Otto Breicha, 1984, S. 109. (Onlineressource)

    Fotografien, 1920er Jahre–1972, Literaturarchiv der Österreichischen Nationalbibliothek, Wien.

  • Autor/in

    Jürgen Egyptien (Aachen)

  • Zitierweise

    Egyptien, Jürgen, „Fischer, Ernst“ in: NDB-online, veröffentlicht am 01.01.2023, URL: https://www.deutsche-biographie.de/118691163.html#dbocontent

    CC-BY-NC-SA