Lebensdaten
1902 – 1992
Geburtsort
Breslau (Schlesien, heute Wrocław, Polen)
Sterbeort
Wien
Beruf/Funktion
Philosoph ; Schriftsteller ; Publizist ; Journalist ; Komponist ; Musiker ; Übersetzer ; Literaturwissenschaftler ; Lyriker ; Zeichner ; Kulturkritiker
Konfession
keine
Normdaten
GND: 118502751 | OGND | VIAF: 9859892
Namensvarianten
  • Stern, Günther Sigmund
  • Hofmann, Reinhold; Christian, Günther
  • Anders, Günther
  • mehr

Objekt/Werk(nachweise)

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Zitierweise

Anders, Günther, Indexeintrag: Deutsche Biographie, https://www.deutsche-biographie.de/pnd118502751.html [29.03.2024].

CC0

  • Günther Anders schrieb neben philosophischen Arbeiten Romane, Fabeln, Gedichte und tagebuchartige Glossen. Er gilt als einer der bedeutendsten Technikphilosophen und Zivilisationskritiker des 20. Jahrhunderts. Bekannt wurde er seit den 1950er Jahren u. a. durch seine kritische Theorie des Fernsehens und sein Engagement gegen die atomare Bedrohung.

    Lebensdaten

    Geboren am 12. Juli 1902 in Breslau (Schlesien, heute Wrocław, Polen)
    Gestorben am 17. Dezember 1992 in Wien
    Grabstätte Hernalser Friedhof, Ehrengrab U2/2 in Wien
    Konfession keine
    Günther Anders, Österreichische Nationalbibliothek (InC)
    Günther Anders, Österreichische Nationalbibliothek (InC)
  • Lebenslauf

    12. Juli 1902 - Breslau (Schlesien, heute Wrocław, Polen)

    1910 - 1915 - Breslau (Schlesien, heute Wrocław, Polen)

    Schulbesuch

    Humanistisches Gymnasium

    1915 - 1920 - Hamburg

    Übersiedlung; Schulbesuch (Abschluss: Abitur)

    Humanistisches Gymnasium

    1917 - Frankreich

    Reise

    1920 - Hamburg

    Studium der Kunstgeschichte

    Universität

    1921 - 1924 - Freiburg im Breisgau; München; Berlin

    Studium der Philosophie

    Universität

    1924 - Freiburg im Breisgau

    Promotion (Dr. phil.)

    1924 - 1933 - Marburg an der Lahn; Hamburg; Paris; Frankfurt am Main; Berlin

    Privatgelehrter; freier Schriftsteller und Philosoph; journalistische Tätigkeit

    u. a. Vossische Zeitung (Berlin); Berliner Börsen-Courier

    1933 - 1936 - Paris (Frankreich)

    Exil

    1936 - 1950 - USA

    Emigration

    1950 - 1992 - Wien

    Rückkehr nach Europa; österreichischer Staatsbürger; freier Schriftsteller

    17. Dezember 1992 - Wien
  • Genealogie

    Vater William Stern 1871–1938 Psychologe; Professor in Breslau (Schlesien, heute: Wrocław, Polen), Hamburg, Durham (North Carolina, USA)
    Großvater väterlicherseits Sigismund Stern 1837–1890 Zeichner, Geschäftsmann
    Großmutter väterlicherseits Rosa Stern, geb. Stern 1839–1896
    Ur-Großvater väterlicherseits Salomon Sigismund Stern 1812–1867 aus Posen; Dr. phil.; Philologe, Reformpädagoge, zuletzt in Frankfurt am Main
    Ur-Großmutter väterlicherseits Ida Stern, geb. Fürstenberg aus Berlin
    Mutter Clara Stern, geb. Joseephy 1877–1948 Psychologin
    Großvater mütterlicherseits Julius Joseephy 1839–1887 Bankier in Berlin
    Großmutter mütterlicherseits Friederike Joseephy, geb. Benjamin 1854–1916
    Ur-Großvater mütterlicherseits Bendix Benjamin 1818–1885 aus Schermbeck bei Wesel; Kaufmann
    Ur-Großmutter mütterlicherseits Brunella Benjamin, geb. Mayer 1827–1919 aus Jülich (Rheinland)
    Schwester Hilde Marchwitza, geb. Stern, gesch. Schottlaender 1900–1961 Übersetzerin, Widerstandskämpferin; in 1. Ehe verh. mit Rudolf Schottlaender (1900–1988), Philosoph; 1959 Professor für lateinische Literatur unter besonderer Berücksichtigung des Griechischen an der Humboldt-Universität zu Berlin, in 2. Ehe verh. mit Hans Marchwitza (1890–1960), Schriftsteller, Kommunist
    Schwester Eva Michaelis Stern 1904–1992 Direktorin der Kinder- und Jugend-Aliyah; Sozialarbeiterin, Regisseurin, Publizistin; Widerstandskämpferin; verh. mit Adolf Paul (Dolf) Michaelis (1906–1981), Zionist, Maler, Bankier
    1. Heirat 1929 in Nowawes bei Potsdam
    Ehefrau Hannah Arendt 1906–1975 Philosophin; Publizistin; Schriftstellerin
    Schwiegervater Paul Arendt 1873–1913
    Schwiegermutter Martha Arendt, geb. Cohn 1874–1948
    Scheidung 1937
    2. Heirat 1945 in New York City
    Ehefrau Elisabeth Stern, geb. Freundlich 1906–2001
    Schwiegervater Jacques Freundlich 1874–1951 Präsident der Arbeiterbank AG
    Scheidung 1955 in Wien
    3. Heirat 1957 in Wien
    Ehefrau Charlotte Stern, geb. Zelka (Zelkowitz) 1930–2001
    Kinder keine
    Großcousin Walter Benjamin 1892–1940 Philosoph, Essayist, Literaturkritiker
    Diese Grafik wurde automatisch erzeugt und bietet nur einen Ausschnitt der Angaben zur Genealogie.

    Anders, Günther (1902 – 1992)

    • Vater

      William Stern

      1871–1938

      Psychologe; Professor in Breslau (Schlesien, heute: Wrocław, Polen), Hamburg, Durham (North Carolina, USA)

      • Großvater väterlicherseits Ur-Großvater väterlicherseits

        Sigismund Stern Salomon Sigismund Stern

        1837–1890 1812–1867

        Zeichner, Geschäftsmann aus Posen; Dr. phil.; Philologe, Reformpädagoge, zuletzt in Frankfurt am Main

      • Großmutter väterlicherseits Ur-Großmutter väterlicherseits

        Rosa Stern Ida Stern

        1839–1896

        aus Berlin

    • Mutter

      Clara Stern, geb. Joseephy

      1877–1948

      Psychologin

      • Großvater mütterlicherseits Ur-Großvater mütterlicherseits

        Julius Joseephy Bendix Benjamin

        1839–1887 1818–1885

        Bankier in Berlin aus Schermbeck bei Wesel; Kaufmann

      • Großmutter mütterlicherseits Ur-Großmutter mütterlicherseits

        Friederike Joseephy Brunella Benjamin

        1854–1916 1827–1919

        aus Jülich (Rheinland)

    • Schwester

      Hilde Marchwitza, geb. Stern, gesch. Schottlaender

      1900–1961

      Übersetzerin, Widerstandskämpferin; in 1. Ehe verh. mit Rudolf Schottlaender (1900–1988), Philosoph; 1959 Professor für lateinische Literatur unter besonderer Berücksichtigung des Griechischen an der Humboldt-Universität zu Berlin, in 2. Ehe verh. mit Hans Marchwitza (1890–1960), Schriftsteller, Kommunist

    • Schwester

      Eva Michaelis Stern

      1904–1992

      Direktorin der Kinder- und Jugend-Aliyah; Sozialarbeiterin, Regisseurin, Publizistin; Widerstandskämpferin; verh. mit Adolf Paul (Dolf) Michaelis (1906–1981), Zionist, Maler, Bankier

    • 1.·Heirat

      in

      Nowawes bei Potsdam

      • Ehefrau

        Hannah Arendt

        1906–1975

        Philosophin; Publizistin; Schriftstellerin

    • 2.·Heirat

      in

      New York City

      • Ehefrau

        Hannah Arendt

        1906–1975

        Philosophin; Publizistin; Schriftstellerin

    • 3.·Heirat

      in

      Wien

      • Ehefrau

        Hannah Arendt

        1906–1975

        Philosophin; Publizistin; Schriftstellerin

  • Biografie

    alternativer text
    Günther Anders, Österreichische Nationalbibliothek (InC)

    Anders, der seit 1932 sporadisch, seit 1951 ausschließlich dieses Pseudonym führte, wuchs als Günther Stern in Breslau, seit 1915 in Hamburg auf. Antisemitische Drangsalierungen, die Anders als Mitglied eines paramilitärischen Schülerverbands 1917 erfuhr, als er sich mit einem Franzosen anfreundete und daraufhin von seinen Klassenkameraden „gefoltert“ wurde, sowie der Anblick von Kriegstoten bei einer Reise durch Frankreich im selben Jahr wurden zu prägenden Erlebnissen. Nach dem Abitur 1920 studierte Anders Philosophie und Kunstgeschichte bei Ernst Cassirer (1874–1945) und Erwin Panofsky (1892–1968), später in Freiburg im Breisgau Philosophie bei Edmund Husserl (1859–1938) und Martin Heidegger (1889–1976), in dessen Marburger Seminar er 1925 Hannah Arendt (1906–1975) kennenlernte. 1924 wurde er in Freiburg bei Husserl mit der Arbeit „Die Rolle der Situationskategorie bei den ‚Logischen Sätzen‘“ zum Dr. phil. promoviert. Pläne zu einer musikphilosophischen Habilitation in Frankfurt am Main scheiterten an der Zögerlichkeit Paul Tillichs (1886–1965), der unter dem Einfluss Theodor W. Adornos (1903–1969) stand.

    In den folgenden Jahren lebte Anders in Marburg an der Lahn, Frankfurt und Berlin. Mit dem Text seines Radiovortrags „Brecht als Denker“, den er 1930 oder 1931 im Hessischen Rundfunk gehalten hatte, besuchte Anders Bertolt Brecht (1898–1956) 1931 in Berlin mit der Bitte um Unterstützung und nahm nach dessen Fürsprache bei Herbert Ihering (1888–1977) seine journalistische Karriere auf, u. a. beim „Berliner Börsen-Courier“. In Folge der nationalsozialistischen Machtübernahme floh Anders 1933 nach Paris, 1936 mit der Hilfe Max Horkheimers (1895–1973) weiter in die USA, wo er u. a. als Hauslehrer, in verschiedenen Gelegenheitsjobs (z. B. als Reinigungskraft im Kostümfundus eines Hollywood-Studios) sowie als freier Schriftsteller und Philosoph seinen Lebensunterhalt verdiente. 1949/50 war Anders als Lecturer an der New School for Social Research in New York beschäftigt. Insbesondere in seiner Zeit in Hollywood/Los Angeles von 1939 bis 1943 pflegte er Kontakte zu zahlreichen anderen Emigranten, darunter Adorno, Horkheimer, Brecht, Herbert Marcuse (1898–1979), Hanns Eisler (1898–1962) und Berthold Viertel (1885–1953).

    1950 kehrte Anders nach Europa zurück, nahm die österreichische Staatsbürgerschaft an und ließ sich in Wien nieder. Er verzichtete auf eine akademische Stellung, um als freier Publizist seinem politisch engagierten und kompromisslosen Denken besser genügen zu können. Anders betätigte sich publizistisch und als Akteur in der Anti-Atom-Bewegung sowie 1966/67 als Juror des von Bertrand Russell (1872–1970) initiierten Vietnam War Crimes Tribunal. 1961 veröffentlichte er seine Korrespondenz mit dem Hiroshima-Piloten Claude Eatherly (1918–1978) unter dem Titel „Off limits für das Gewissen“. Anders sah in Eatherly eine tragische „Gegenfigur zu Eichmann“ und eine Symbolfigur des technokratischen Zeitalters, da er als Teil eines technisch-maschinellen Apparats „schuldlos schuldig“ geworden sei (Hiroshima ist überall, XIX, S. 207). Seine Stellungnahmen zur Massenvernichtung und zur Frage des moralischen Gewissens machten ihn international bekannt, dazu zählen v. a. „Der Mann auf der Brücke. Tagebuch aus Hiroshima und Nagasaki“ (1959, Wiederabdruck in: Hiroshima ist überall, 1982), „Wir Eichmannsöhne. Offener Brief an Klaus Eichmann“ (1964), „Die Toten. Reden über die drei Weltkriege“ (1965, Wiederabdruck in: Hiroshima ist überall, 1982), „Visit beautiful Vietnam – ABC der Aggressionen heute“ (1968), „Endzeit und Zeitenende. Gedanken über die atomare Situation“ (1972) sowie „Besuch im Hades. Auschwitz und Breslau 1966. Nach 'Holocaust'“ (1979).

    Anders’ Philosophie lässt sich zusammenfassend als negative Anthropologie bezeichnen, wobei die Frage nach der Stellung des Menschen in der Welt im Mittelpunkt stand. In seinen früheren Werken sah Anders den Menschen als durch seine Unspezifität definiert: Der Mensch müsse sich immer erst eine eigene Welt schaffen; seine Natur liege in seiner Künstlichkeit, sein Wesen in seiner Unbeständigkeit. Mit seiner Auffassung, der Mensch sei in einem radikalen, nahezu pathologischen Sinn zur Freiheit gezwungen, antizipierte Anders viel vom späteren Freiheitsbegriff Jean-Paul Sartres (1905–1980) und von der Konzeption des Menschen als Mängelwesen, wie sie dann Arnold Gehlen (1904–1976) vorlegte (Une interprétation de l’a posteriori“, in: Recherches Philosophiques, 1934/35, H. 4, S. 65–80; Pathologie de la Liberté. Essai sur la non-identification, in: Recherches Philosophiques, 1936/37, H. 6., S. 22–54; beide Aufsätze in deutscher Rückübersetzung in: Die Weltfremdheit des Menschen. Schriften zur philosophischen Anthropologie, hg. v. Christian Dries unter Mitarbeit v. Henrike Gätjens, 2018, S. 11–26 und 48–81).

    Nach den Erfahrungen des Zweiten Weltkriegs kehrte Anders diese These um: Die rasante Entwicklung der Technik und die Destruktionspotenziale der modernen Massenvernichtungswaffen führten zu einer „Antiquiertheit des Menschen“ (2 Bde., 1956/80) – so der Titel seines Hauptwerks. Der Terminus „Antiquiertheit“ bedeutet dabei, dass die bislang entworfenen Konzepte von Humanität angesichts der Möglichkeiten der technischen Zivilisation obsolet würden, am Ende eine Welt ohne Menschen drohe. Anders sah das Verhältnis von Mensch und Technik prinzipiell gekennzeichnet durch ein „prometheisches Gefälle“. Die leistungsfähigen Apparate und Maschinen überstiegen den physischen, psychischen und moralischen Horizont des Menschen, sein Vorstellungs- und Wahrnehmungsvermögen. Der Mensch sei seinen Geräten unterlegen und werde von deren Logik bestimmt. Die Technik anstelle des Menschen wurde deshalb für Anders zum neuen „Subjekt der Geschichte“: Frei seien nun die Dinge, unfrei sei der Mensch. Anders entwickelte so Überlegungen, die angesichts der aktuellen Debatten um Robotik und Künstliche Intelligenz erneut an Brisanz gewonnen haben.

    Anders’ Denken kreiste seit 1945 unablässig um Auschwitz und Hiroshima, deren Namen für ihn zu Chiffren für den Nihilismus des 20. Jahrhunderts wurden. Das Geschehen an beiden Orten bezeichnete Anders mit dem für ihn zentralen Begriff des „Monströsen“ und sah darin ein Resultat von Rationalisierung, Industrialisierung und Technisierung. Das Monströse sei das, was zwar technisch hergestellt, aber in seinen furchtbaren Konsequenzen nicht mehr begriffen werden könne. Die institutionelle und fabrikmäßige Vernichtung von Menschen habe nur als organisierter industrieller Prozess durchgeführt werden können. Die Piloten von Hiroshima und Nagasaki hätten mit einem emotionslosen Knopfdruck das Leben von Hunderttausenden, zu denen sie keine Beziehung hatten, in einer Sekunde vernichtet. Dies unterscheide die Barbarei der Moderne von den Gräueln und Untaten der Vormoderne. Als Folge dieser Gedankengänge zählte Anders auch die traditionelle Individualmoral zu den Kategorien des Antiquierten.

    Anders erzielte grundlegende Einsichten zu Fragen der philosophischen Anthropologie, der Philosophie der Technik und der Geschichtsphilosophie, wurde aber auch über seine Erzählungen und Gedichte wahrgenommen. Veröffentlichungen aus dem Nachlass zeigen ihn als originellen Musikphilosophen und Kulturtheoretiker, der wesentliche Aspekte der modernen Medientechnologien und der damit verbundenen ästhetischen Möglichkeiten, aber auch Gefahren antizipierte. Übersetzungen seiner Werke in zahlreiche Fremdsprachen zeugen von internationaler Rezeption. Die 2012 gegründete Internationale Günther Anders-Gesellschaft dient hierfür als Forum; sie vergibt auch seit 2018 den Günther Anders-Preis für kritisches Denken.

  • Auszeichnungen

    1936 Amsterdamer Novellenpreis der Emigration für die Novelle „Der Hungermarsch“
    1962 Premio Letterario „Della Resistenza“, Omegna (Italien)
    1967 Deutscher Kritikerpreis des Verbands der deutschen Kritiker e. V
    1978 Literaturpreis der Bayerischen Akademie der Schönen Künste, München
    1979 Österreichischer Staatspreis für Kulturpublizistik
    1980 Preis der Stadt Wien für Publizistik
    1983 Theodor-W.-Adorno-Preis der Stadt Frankfurt am Main
    1985 Andreas-Gryphius-Preis (abgelehnt)
    1992 Ehrendoktorwürde der Universität Wien (abgelehnt)
    1992 Sigmund-Freud-Preis für wissenschaftliche Prosa, vergeben von der Deutschen Akademie für Sprache und Dichtung, Darmstadt
  • Quellen

    Nachlass:

    Literaturarchiv der Österreichischen Nationalbibliothek, Wien. (P) (weiterführende Informationen)

  • Werke

    Günther Stern, Die Rolle der Situationskategorie bei den „Logischen Sätzen“. Erster Teil einer Untersuchung über die Rolle der Situationskategorie, 1924. (Diss. phil. Freiburg im Breisgau)

    Günther Stern, Une Interprétation de l’Aposteriori. In: Recherches Philosophiques 4 (1934), S. 65–80.

    Günther Stern, Pathologie de la Liberté, in: Recherches Philosophiques 6 (1936), S. 22–54.

    Kafka – Pro und Contra. Die Prozeßunterlagen, 1951.

    Die Antiquiertheit des Menschen. Über die Seele im Zeitalter der zweiten industriellen Revolution. Bd. I, 1956, durch ein Vorw. erw. 5. Aufl. 1980.

    Off limits für das Gewissen. Der Briefwechsel zwischen dem Hiroshima-Piloten Claude Eatherly und Günther Anders, hg. u. eingel. v. Robert Jungk, mit einem Vorw. v. Bertrand Russell, 1961.

    Wir Eichmannsöhne. Offener Brief an Klaus Eichmann, 1964.

    Philosophische Stenogramme, 1965.

    Der Blick vom Turm. Fabeln, 1968.

    Der Blick vom Mond. Reflexionen über Weltraumflüge, 1970.

    Besuch im Hades. Auschwitz und Breslau 1966. Nach „Holocaust“ 1979, 1979.

    Die Antiquiertheit des Menschen, Bd. II. Über die Zerstörung des Lebens im Zeitalter der dritten industriellen Revolution, 1980.

    Die atomare Drohung. Radikale Überlegungen, 1981.

    Hiroshima ist Überall, 1982.

    Ketzereien, 1982.

    Mensch ohne Welt. Schriften zur Kunst und Literatur, 1984.

    Erzählungen. Fröhliche Philosophie, 1984.

    Tagebücher und Gedichte, 1985.

    Lieben gestern. Notizen zur Geschichte des Fühlens, 1986.

    Mariechen. Eine Gutenachtgeschichte für Liebende, Philosophen und Angehörige anderer Berufsgruppen (1946), 1987.

    Über philosophische Diktion und das Problem der Popularisierung (1949), 1992.

    Die molussische Katakombe. Roman (Fassung 1938), 1992, erw. Neuausg. 2012.

    Über Heidegger, hg. v. Gerhard Oberschlick, mit einem Nachw. v. Dieter Thomä, 2001.

    Die Kirschenschlacht. Dialoge mit Hannah Arendt. Mit einem Essay von Christian Dries: Günther Anders und Hannah Arendt – eine Beziehungsskizze, hg. v. Gerhard Oberschlick, 2011. (P)

    Schreib doch mal hard facts über Dich. Briefe 1939 bis 1975. Texte und Dokumente, hg. v. Kerstin Putz, 2016. (P)

    Musikphilosophische Schriften. Texte und Dokumente, hg. v. Reinhard Ellensohn, 2017.

    Die Weltfremdheit des Menschen. Schriften zur philosophischen Anthropologie, hg. v. Christian Dries unter Mitarbeit v. Henrike Gätjens, 2018.

    Schriften zu Kunst und Film, hg. v. Reinhard Ellensohn und Kerstin Putz, 2020.

    Bibliografie:

    Bibliografie der Günther Anders-Gesellschaft. (Onlineressource)

    Heinz Scheffelmeier, Bibliographie Günther Anders (2021)], in: FORVM. Internationale Zeitschrift für kulturelle Freiheit, politische Gleichheit und solidarische Arbeit. (Onlineressource)

  • Literatur

    Gabriele Althaus, Leben zwischen Sein und Nichts. Drei Studien zu Günther Anders, 1989.

    Werner Reimann, Verweigerte Versöhnung. Zur Philosophie von Günther Anders, 1990.

    Elke Schubert, Günther Anders, 1992. (P)

    Konrad Paul Liessmann (Hg.), Günther Anders kontrovers, 1992.

    Ludger Lütkehaus, Philosophieren nach Hiroshima. Über Günther Anders, 1992.

    Detlef Clemens, Günther Anders. Eine Studie über die Ursprünge seiner Philosophie, 1996.

    Margret Lohmann, Philosophieren in der Endzeit. Zur Gegenwartsanalyse von Günther Anders, 1996.

    Wolfgang Kramer, Technokratie als Entmaterialisierung der Welt. Zur Aktualität der Philosophien von Günther Anders und Jean Baudrillard, 1998.

    Paul van Dijk, Anthropology in the Age of Technology. The Philosophical Contribution of Günther Anders, 2000.

    Konrad Paul Liessmann, Günther Anders. Philosophieren im Zeitalter der technologischen Revolutionen, 2002. (P)

    Ludger Lütkehaus, Schwarze Ontologie. Über Günter Anders, 2002.

    Pier Paolo Portinaro, Il principio disperazione. Tre studi su Günther Anders, 2003.

    Berthold Wiesenberger, Enzyklopädie der apokalyptischen Welt: Kulturphilosophie, Gesellschaftstheorie und Zeitdiagnose bei Günther Anders und Theodor W. Adorno, 2003.

    Thierry Simonelli, Günther Anders. De la désuétude de l’homme, 2004.

    Stefan Düll, Günther Anders und der Neoliberalismus: Über die Seele des Menschen im Zeitalter der zweiten und dritten industriellen Revolution, 2005.

    Sven Sohr, Quo vadis, Prometheus? Die Philosophen Jonas und Anders zur Zukunft der Zukunft, 2006.

    Daglind Sonolet, Günther Anders: phénoménologue de la technique, 2006.

    Christian Filk, Günther Anders lesen. Der Ursprung der Medienphilosophie aus dem Geist der „Negativen Anthropologie“, 2007.

    Claudia Biladt, Der „Antipode Eichmanns“. Briefwechsel Günther Anders & Claude Eatherly, 2008.

    Reinhard Ellensohn, Der andere Anders: Günther Anders als Musikphilosoph, 2008.

    Christian Dries, Günther Anders, 2009. (P)

    Raimund Bahr, Günther Anders: Leben und Denken im Wort, 2010.

    Christian Dries, Die Welt als Vernichtungslager. Eine kritische Theorie der Moderne im Anschluss an Günther Anders, Hannah Arendt und Hans Jonas, 2012.

    Christopher John Müller, Prometheanism. Technology, Digital Culture and Human Obsolescence, 2016.

    Mathias Rollot, L’obsolescence. Ouvrir l’impossible, 2016.

    César de Vicente Hernando, Günther Anders. Fragmentos de mundo, 2016.

    Max Beck, Günther Anders’ Gelegenheitsphilosophie. Exilerfahrung – Begriff – Form. Mit einem Vorwort von Konrad Paul Liessmann, 2017.

    Édouard Jolly, Günther Anders. Une politique de la technique, 2017.

    Dietmar Dath/Mathias Greffrath, Das Menschen Mögliche. Zur Aktualität von Günther Anders, 2018.

    Natascia Mattucci, Tecnocazia e analfabetismo emotivo. Sul pensiero di Günther Anders, 2018.

    Devis Colombo, Patologie dell'esperienza. La filosofia di Günther Anders fra contingenza e tecnica, 2019.

    Édouard Jolly, Étranger au monde: Essai sur la première philosophie de Gunther Anders, 2019.

    Anna Pollmann, Fragmente aus der Endzeit. Negatives Geschichtsdenken bei Günther Anders, 2019.

    Jan-Philipp Schäfer, Der Mensch als Grenzgänger. Distanz und Nähe in der negativen Anthropologie von Günther Anders, 2019.

    Peter Schmitt, Medienkritik zwischen Anthropologie und Gesellschaftstheorie. Zur Aktualität von Günther Anders und Theodor W. Adorno, 2020.

    Lexikonartikel:

    Werner Fuld, Art. „Günther Anders“, in: Kritisches Lexikon zur deutschsprachigen Gegenwartsliteratur, hg. v. Heinz Ludwig Arnold, 1985, S. 1–11.

    Kathrin Frohmaier/Hans-Martin Lohmann, Art. „Anders, Günther“, in: dies., Lexikon der deutschsprachigen Gegenwartsliteratur, 1987, S. 21 f.

    Anke Hees, Art. „Anders, Günther“, in: Deutsches Literatur-Lexikon. Das 20. Jahrhundert, Bd. 1, hg. v. Carl Ludwig Lang, 2000, Sp. 235–240. (W, L)

    Konrad Paul Liessmann, Artikel „Günther Anders“, in: Helmut Reinalter/Andreas Oberprantacher (Hg.), Außenseiter der Philosophie, 2012, S. 347–367.

  • Onlineressourcen

  • Autor/in

    Konrad Paul Liessmann (Wien)

  • Zitierweise

    Liessmann, Konrad Paul, „Anders, Günther“ in: NDB-online, veröffentlicht am 01.10.2022, URL: https://www.deutsche-biographie.de/118502751.html#dbocontent

    CC-BY-NC-SA