Fischer, Eugen
Fischer, Eugen Franz Leopold
1874 – 1967
Anthropologe, Rassenhygieniker, Anatom
- Lebensdaten
- 1874 – 1967
- Geburtsort
- Karlsruhe
- Sterbeort
- Freiburg im Breisgau
- Beruf/Funktion
- Anthropologe ; Rassenhygieniker ; Anatom ; Arzt ; Hochschullehrer
- Konfession
- „gottgläubig“
- Normdaten
- GND: 118691171 | OGND | VIAF: 37009157
- Namensvarianten
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- Fischer, Eugen Franz Leopold
- Fischer, Eugen
- Fischer, Eugen Franz Leopold
- Fischer, E.
- mehr
Biografische Lexika/Biogramme
- * Antragsstellende der Notgemeinschaft der Deutschen Wissenschaft/Deutschen Forschungsgemeinschaft (GEPRIS Historisch – Forschungsförderung von 1920 bis 1945) [2021]
- * Biographien aus den biographischen Sammelwerken der Kommission für geschichtliche Landeskunde in Baden-Württemberg [1875-1935, 2011-]
Quellen(nachweise)
- * Kalliope-Verbund
- Archivportal-D
- * Deutsches Literaturarchiv Marbach - Kallías
- Historische Mitglieder der Berlin-Brandenburgischen Akademie der Wissenschaften (BBAW) [2005-]
- Mitglieder der Leopoldina [2006-]
- Personendaten-Repositorium der BBAW [2007-2014]
- Pressemappe 20. Jahrhundert
- Briefwechsel zwischen Eduard Spranger und Käthe Hadlich
- Biographisches Archiv zur Anthropologie [2014-]
- * Historisches Lexikon Bayerns
Literatur(nachweise)
- Katalog des Bibliotheksverbundes Bayern (BVB)
- Deutsche Digitale Bibliothek
- Normdateneintrag des Südwestdeutschen Bibliotheksverbundes (SWB)
- * Landeskunde Entdecken Online - Baden-Württemberg (LEO-BW) [2015-]
- * Deutsches Literaturarchiv Marbach - Kallías
- Österreichischer Bibliothekenverbund (OBV)
- Gemeinsamer Verbundkatalog (GBV)
- Isis Bibliography of the History of Science [1975-]
- * Bibliothek des Instituts für Zeitgeschichte München - Berlin
- Index Theologicus (IxTheo)
- * Jahresberichte für deutsche Geschichte - Online
- Biodiversity Heritage Library (BHL)
- * Rektoratsreden im 19. und 20. Jahrhundert
Objekt/Werk(nachweise)
Porträt(nachweise)
Verknüpfungen
Von der Person ausgehende Verknüpfungen
Personen in der NDB Genealogie
Personen im NDB Artikel
- Alfred Rosenbergs (1893–1946)
- August Weismann (1834–1914)
- Erwin Baur (1875–1933)
- Fritz Lenz (1887–1976)
- Gerhard Kittel (1888–1948)
- Gregor Mendel (1822–1884)
- Hans F. K. Günther (1891–1968)
- Otmar von Verschuer (1896–1969)
- Robert Wiedersheim (1848–1923)
- Walter Franks (1905–1945)
- Wolfgang Abel (1905–1997)
Personen in der GND - familiäre Beziehungen
Personen in der GND - Bekannte und Freunde
Verknüpfungen auf die Person andernorts
Aus dem Register von NDB/ADB
- NDB 18 (1997), S. 685 in Artikel Nachtsheim, Hans (Nachtsheim, Hans)
- NDB 18 (1997), S. 292 (Mühlmann, Wilhelm Emil)
- NDB 21 (2003), S. 697 in Artikel Rodenwaldt, Ernst (Rodenwaldt, Ernst Robert Karl)
- NDB 26 (2016), S. 769 in Artikel Verschuer, Otmar Freiherr von
- NDB 27 (2020), S. 908 (Westphal-Hellbusch, Sigrid Erna Anna, geborene Hellbusch)
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Eugen Fischer etablierte Anfang des 20. Jahrhunderts eine biologische Anthropologie der „Rassen“. Am Kaiser-Wilhelm-Institut für Anthropologie, menschliche Erblehre und Eugenik in Berlin, dessen Gründungsdirektor er von 1927 bis 1942 war, wurden Rassenbiologie und Eugenik zu neuen Leitwissenschaften in Deutschland erhoben. Das Institut lieferte für deren Umsetzung durch die nationalsozialistische Rassenpolitik die vermeintliche wissenschaftliche Grundlage und Legitimation.
Lebensdaten
Geboren am 5. Juni 1874 in Karlsruhe Gestorben am 9. Juli 1967 in Freiburg im Breisgau Grabstätte Hauptfriedhof in Freiburg im Breisgau Konfession „gottgläubig“ -
Lebenslauf
5. Juni 1874 - Karlsruhe -
Genealogie
Vater Eugen Fischer, sen. Kaufmann und Mitinhaber der Karlsruher Handelsfirma Brombacher & Fischer; Privatier in Freiburg im Breisgau Großvater väterlicherseits Ernst Anton Fischer 4.5.1788–15.10.1860 aus Gissigheim bei Königheim; badischer Oberforstmeister; zuletzt in Karlsruhe; Herausgeber des „Album forst- und waidmännischer Denkmale aus dem Großherzogthum Baden“ (1854) Mutter Josephine Fischer, geb. Sallinger aus Rastatt Schwester Fanny Fischer geb. vor 1874 Bruder Franz Fischer geb. nach 1874 Bruder Konstantin Fischer geb. nach 1874 Heirat 1901 in Freiburg im Breisgau Ehefrau Else Fischer, geb. Walter 1876–1969 Tochter Hedwig Fischer 8.3.1902–11.8.1996 Tochter Gertrud Fischer 21.7.1905–2003 Sohn Hermann Fischer 15.9.1911–7.7.1942 Soldat im Zweiten Weltkrieg; gefallen bei Charkow (Sowjetunion, heute Ukraine) Vetter Max Fischer 1862–1940 Psychiater; Mitarbeiter der Abteilung für Eugenik des Kaiser-Wilhelm-Instituts für Anthropologie, menschliche Erblehre und Eugenik; Direktor der Heilanstalt Wiesloch bei Heidelberg Diese Grafik wurde automatisch erzeugt und bietet nur einen Ausschnitt der Angaben zur Genealogie.Fischer, Eugen (1874 – 1967)
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Vater
Eugen Fischer
Kaufmann und Mitinhaber der Karlsruher Handelsfirma Brombacher & Fischer; Privatier in Freiburg im Breisgau
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Großvater väterlicherseits
4.5.1788–15.10.1860
aus Gissigheim bei Königheim; badischer Oberforstmeister; zuletzt in Karlsruhe; Herausgeber des „Album forst- und waidmännischer Denkmale aus dem Großherzogthum Baden“ (1854)
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Mutter
Josephine Fischer
aus Rastatt
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Schwester
Fanny Fischer
geb. vor 1874
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Bruder
Franz Fischer
geb. nach 1874
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Bruder
Konstantin Fischer
geb. nach 1874
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Heirat
in
Freiburg im Breisgau
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Biografie
Von der Anatomie zur Anthropologie und Rassenhygiene
Fischer übersiedelte 1876 mit seiner Familie nach Freiburg im Breisgau, wo er 1893 am Großherzoglichen Gymnasium sein Abitur erhielt. Während des sich anschließenden Studiums der Medizin an der Universität Freiburg im Breisgau interessierten ihn v. a. die Lehrveranstaltungen des neodarwinistischen Evolutionsbiologen August Weismann (1834–1914), die ihn für Fragen der Erbbiologie begeisterten. Nach dem Physikum und einem Semester an der Universität München legte Fischer 1897 sein Staatsexamen ab, wurde approbiert und 1898 bei Robert Wiedersheim (1848–1923) mit „Beiträgen zur Anatomie der weiblichen Urogenitalorgane des Orang-Utan“ zum Dr. med. promoviert.
Als Volontärassistent Wiedersheims und nach der Habilitation 1900 für Anatomie mit einer morphologischen Untersuchung über den embryonalen Schädel des Maulwurfs profilierte sich Fischer, nun Privatdozent am Anatomischen Institut, als Anthropologe. Er distanzierte sich von der vorherrschenden Anthropologie, die durch vergleichende Vermessungen die morphologische Vielfalt der Spezies Mensch in einem Klassifikationssystem aus Subspezies bzw. „Menschenrassen“ zu beschreiben und nach anthropologischen Merkmalen einzuordnen suchte. Fischer vollzog einen Paradigmenwechsel hin zu einer erbbiologisch fundierten Wissenschaft vom Menschen, die er Anthropobiologie nannte und als eine Synthese aus menschlicher Erblehre, Rassenkunde und Eugenik verstand. Mit seinem Werk „Die Rehobother Bastards und das Bastardisierungsproblem beim Menschen“ (1913), das die Erkenntnisse einer mehrmonatigen Forschungsreise 1908 zu den sog. Rehobother Bastards, Abkömmlingen europäischstämmiger männlicher Buren und weiblicher Nama („Hottentotten“) in Deutsch-Südwestafrika (heute Namibia), zusammenfasste, beanspruchte Fischer, die von Gregor Mendel (1822–1884) durch Kreuzungsversuche im Bereich der Botanik gewonnenen Erkenntnisse dominant-rezessiver Erbgänge auch beim Menschen nachweisen zu können. Fischers biologistische Rassenlehre war durchdrungen von kolonial-rassistischen Stereotypen und Herrenmenschen-Attitüden. Das bis in die 1960er Jahre positiv rezipierte Buch begründete Fischers Ruhm als führender deutscher Rassenanthropologe. Als solcher propagierte er die „Entmischung“ der Rassen und ein Apartheidssystem, das er biologistisch legitimierte. Als Rassenhygieniker forderte er, die „Einkreuzung“ und Fortpflanzung „minderwertigen Erbguts“ zu verhindern und errichtete nach seiner Rückkehr von der Forschungsreise 1909 die Freiburger Ortsgruppe der Deutschen Gesellschaft für Rassenhygiene mit Fritz Lenz (1887–1976) als Schriftführer. Im selben Jahr gründete er auch den bis heute bestehenden Landesverein „Badische Heimat“.
Die Institutionalisierung der Rassenhygiene
1918 wurde Fischer zum Ordinarius für Anatomie an der Universität Freiburg im Breisgau berufen und trug in dieser Funktion entscheidend zur Institutionalisierung bzw. Akademisierung der Anthropobiologie resp. Rassenhygiene bei. Mit den führenden Erbbiologen, Anthropologen und Rassenhygienikern Erwin Baur (1875–1933) und Lenz verfasste er 1921 mit dem „Grundriß der menschlichen Erblichkeitslehre und Rassenhygiene“ das Standardwerk zur Anthropologie. Der „Baur-Fischer-Lenz“ erfuhr bis 1941 mehrere überarbeitete Auflagen und wurde zum wichtigsten Referenzwerk, um die NS-Rassenideologie und Rassengesetzgebung vermeintlich wissenschaftlich zu begründen und zu legitimieren.
1927 wechselte Fischer an das Kaiser-Wilhelm-Institut für Anthropologie, menschliche Erblehre und Eugenik (KWI-A) nach Berlin, dessen erster Direktor und Abteilungsleiter für Anthropologie er bis zu seiner Emeritierung 1942 war; zugleich erhielt er den Lehrstuhl für Anthropologie an der Universität in Berlin. Der Leiter der Abteilung für menschliche Erblehre war bis 1935 Fischers Schüler Otmar von Verschuer (1896–1969); seit 1933 war Lenz Abteilungsleiter für Eugenik.
Fischer betonte in seiner am 29. Juli 1933 in Berlin gehaltenen Rektoratsrede „Der Begriff des völkischen Staates, biologisch betrachtet“, dass Rassenanthropologie, Eugenik und Rassenhygiene keine Erfindungen des Nationalsozialismus seien und stilisierte sich zum Vordenker und Wegbereiter des NS-Staats und dessen Rassenpolitik. Als Rektor der Universität Berlin entließ Fischer zwischen 1933 und 1935 auf Grundlage des „Gesetzes zur Wiederherstellung des Berufsbeamtentums“ zahlreiche jüdische Hochschullehrer. Am 4./5. März 1933 gehörte er zu den Mitunterzeichnern des Aufrufs „Die Berliner Hochschullehrer für Adolf Hitler“, und bei der Bücherverbrennung am 10. Mai 1933 auf dem Berliner Opernplatz zählte er zu den Protagonisten der „Aktion wider den undeutschen Geist“.
Im Rahmen des „Gesetzes zur Verhütung erbkranken Nachwuchses“ begannen im Herbst 1933 am KWI-A die von Fischer, Verschuer und Lenz durchgeführten erbbiologischen Ausbildungskurse für Amtsärzte und Medizinalbeamte der Gesundheitsämter. Aufgrund von deren Diagnostik von vermeintlichen „Erbkrankheiten“ wurden von 1934 bis 1939 deutschlandweit Zwangssterilisationen an bis zu 400 000 Menschen mit geistiger oder körperlicher Behinderung oder psychischen Erkrankungen vorgenommen, bei denen über 5 000 Frauen und 600 Männer starben. Fischer war von 1935 bis 1940 stellvertretender ärztlicher Oberrichter am Erbgesundheitsobergericht Berlin. Als Mitglied des Sachverständigenrats für Bevölkerungs- und Rassenpolitik beteiligte er sich 1935 überdies an Beratung, Organisation und „erbbiologischen“ Untersuchungen bei der ohne gesetzliche Grundlage durchgeführten Zwangssterilisation vieler „Rheinlandbastarde“, farbiger deutscher Kinder aus Beziehungen zwischen französischen Besatzungssoldaten und deutschen Frauen.
Auch bei der Umsetzung des „Gesetzes zum Schutze des deutschen Blutes und der deutschen Ehre“ vom 15. September 1935 war Fischers Expertise gefragt: Für die Reichsstelle für Sippenforschung und Kammergerichte erstellten Fischer, Lenz und Wolfgang Abel (1905–1997) am KWI-A Hunderte Rassen-, Vaterschafts- und Erbgesundheitsgutachten. Fischers anfänglich gemäßigter Antisemitismus, noch 1933 von der NS-Führung als unvereinbar mit der NS-Rassenideologie kritisiert, trat in diversen Stellungnahmen und Textüberarbeitungen nun deutlich hervor, etwa mit dem neuen Kapitel „Erbanlagen der Rassen“, Abschnitt „Rasse und Volk“, in der vierten Auflage des „Baur-Fischer-Lenz“ (1936). 1941 war Fischer als Beirat der Forschungsabteilung Judenfrage in Walter Franks (1905–1945) Reichsinstitut für Geschichte des neuen Deutschland mit Hans F. K. Günther (1891–1968) Ehrengast einer Arbeitstagung zum Thema „Gesamtlösung der Judenfrage“ in Alfred Rosenbergs (1893–1946) Institut zur Erforschung der Judenfrage. 1943 erschien in der Schriftenreihe des Reichsinstituts für Geschichte des Neuen Deutschlands das von Fischer und dem evangelischen Theologen Gerhard Kittel (1888–1948) verfasste antisemitische Buch „Das antike Weltjudentum. Tatsachen, Texte, Bilder“.
1942 emeritiert, kehrte Fischer nach Freiburg im Breisgau zurück. Der auf sein Betreiben hin eingesetzte Nachfolger Verschuer veranlasste 1944 die Umbenennung des KWI-A in „Eugen-Fischer-Institut“. Im selben Jahr übersiedelte Fischer zu seiner Tochter Gertrud in das nordhessische Sontra. 1947 von der Spruchkammer in Rotenburg an der Fulda als „Mitläufer“ eingestuft und zu einer Sühne von 300 Mark verurteilt, kehrte Fischer 1950 nach Freiburg im Breisgau zurück und erhielt 1954 die Rechtsstellung eines emeritierten Ordinarius der Universität Freiburg im Breisgau, was ihm die Zahlung von Ruhestandsbezügen durch das Land Baden-Württemberg sicherte. Eine kritische Aufarbeitung von Fischers NS-Belastung begann erst Ende der 1980er Jahre in den Forschungen zur Geschichte der Eugenik und Rassenhygiene im Nationalsozialismus.
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Auszeichnungen
1906 Paul Broca-Medaille der Société d‘ Anthropologie, Paris 1910 Gründungsmitglied der Ortsgruppe der Gesellschaft für Rassenhygiene, Freiburg im Breisgau 1922 Ehrenmitglied der Società italiana di antropologia, etnologia e psicologia comparata, Florenz 1929 Ehrenmitglied der Anthropologischen Gesellschaft, Wien 1933 Mitglied der Leopoldina 1934 Rudolf-Virchow-Plakette der Berliner Anthropologischen Gesellschaft 1936 Senatsmitglied für das Heeres-Sanitätswesen der Wehrmacht 1937 ordentliches Mitglied der Preußischen Akademie der Wissenschaften (1945 gestrichen) (weiterführende Informationen) 1937 Dr. sc. h. c., Universität Coimbra (Portugal) 1939 Dr. med. h. c., Universität Freiburg 1939 Goethe-Medaille für Kunst und Wissenschaft 1941 Ehrenmitglied der Spanischen Gesellschaft für Anthropologie, Madrid 1941 Beirat in der Forschungsabteilung Judenfrage des Reichsinstituts für Geschichte des neuen Deutschlands 1944 Adlerschild des Großdeutschen Reiches 1944 Hans-Thoma-Medaille für Verdienste um die deutsche Kultur des Badischen Staats 1944 Ehrenmitglied der Deutschen Gesellschaft für Rassenkunde 1951 Ehrenmitglied der Deutschen Gesellschaft für Konstitutionsforschung, Tübingen 1952 Ehrenmitglied der Deutschen Gesellschaft für Anthropologie, Frankfurt am Main 1954 Ehrenmitglied der Deutschen Anatomischen Gesellschaft -
Quellen
Nachlass:
Archiv der Max-Planck-Gesellschaft, Berlin-Dahlem, III. Abt., Rep. 94, Nachlass Eugen Fischer, Nr. 1. (weiterführende Informationen)
weitere Archivmaterialien:
Archiv der Berlin-Brandenburgischen Akademie der Wissenschaften, Berlin, PAW 1812–1945, II-III-61. (Einzelakten der ordentlichen Mitglieder)
Archiv der Humboldt-Universität zu Berlin, F 062. (Personalakte)
Bundesarchiv, Berlin-Lichterfelde, R 9 361-IX Kartei. (NSDAP-Mitgliedskarte, Nr. 7 383062)
Hessisches Hauptstaatsarchiv, Wiesbaden, Abt. 520 /ro, Nr. 1298/47. (Spruchkammerakte)
Landesarchiv Berlin, Rep. 42. (Akten des Erbgesundheitsobergerichts Berlin)
Stadtarchiv Freiburg im Breisgau, Akte Fischer, Eugen, C5/348. (Akten der Städtischen Hauptverwaltung)
Universitätsarchiv Freiburg im Breisgau, B 24, Nr. 794. (Personalakte)
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Werke
Monografien und Herausgeberschaften:
Die Rehobother Bastards und das Bastardisierungsproblem beim Menschen. Anthropologische und ethnologische Studien am Rehobother Bastardvolk in Deutsch-Südwest-Afrika, 1913.
Das Problem der Rassenkreuzung beim Menschen, 1914.
Erwin Baur/Eugen Fischer/Fritz Lenz, Grundriß der menschlichen Erblichkeitslehre und Rassenhygiene, 2 Bde., 1921, 41936 u. d. T. Menschliche Erblehre und Rassenhygiene, 51940 Teilaufl., schwed. 1925, engl. 1931.
Gustav Schwalbe/Eugen Fischer, Anthropologie, 1923.
Die Anfänge der Anthropologie an der Universität Freiburg, 1926.
Deutsche Köpfe nordischer Rasse, 1927.
Rasse und Rasse-Entstehung beim Menschen, 1927.
Deutsche Rassenkunde. Forschungen über Rassen und Stämme, Volkstum und Familien im Deutschen Volk, 17 Bde., 1929–1938. (Hg.)
Der völkische Staat, biologisch gesehen, 1933.
Der Begriff des völkischen Staates, biologisch betrachtet. Rede bei der Feier der Erinnerung an den Stifter der Berliner Universität, König Friedrich Wilhelm III, in der Alten Aula am 29. Juli 1933, 1933.
Zur Rassenfrage der Etrusker, 1938.
Erbe als Schicksal. Vortrag, gehalten auf der 8. Technischen Tagung des Vereins für die bergbaulichen Interessen in Essen am 20. Juni 1939, 1939.
Versuch einer Phänogenetik der normalen körperlichen Eigenschaften des Menschen, 1939.
Die menschlichen Rassen als Gruppen mit gleichen Gen-Sätzen, 1940.
Eugen Fischer/Gerhard Kittel, Das antike Weltjudentum. Tatsachen. Texte. Bilder, 1943.
Aufsätze:
Beiträge zur Anatomie der weiblichen Urogenitalorgane des Orang-Utan, in: Morphologische Arbeiten 8 (1898), S. 153–218. (Diss. med.)
Das Primordialcranium von Talpa europaea. Ein Beitrag zur Morphologie des Säugetierschädels, in: Anatomische Hefte 17 (1901), S. 467–548. (Habilitationsschrift)
Rassen und Rassenbildung, in: Eugen Korschelt (Hg.), Handwörterbuch der Naturwissenschaften, Bd. 8, 1913, S. 78–105.
Rassenmorphologie, in: ebd., S. 106–114.
Rassenpathologie, in: ebd., S. 115 f.
Rassenphysiologie, in: ebd., S. 116–120.
Die Fortschritte der menschlichen Erblehre als Grundlage eugenischer Bevölkerungspolitik, in: Mein Heimatland. Badische Blätter für Volkskunde, ländliche Wohlfahrtspflege, Familienforschung, Heimatschutz und Denkmalpflege 20 (1933), H. 7/8, S. 210–219.
Rassenentstehung und älteste Rassengeschichte der Hebräer, in: Forschungen zur Judenfrage. Bd. 3, 21943, S. 123–138.
Die Wissenschaft vom Menschen. Anthropologie im 20. Jahrhundert, in: Hans Schwerte/Wilhelm Spengler (Hg.), Forscher und Wissenschaftler im heutigen Europa. Erforscher des Lebens, 1955, S. 272–287.
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Literatur
Léon Poliakov/Joseph Wulf, Das Dritte Reich und seine Denker, 1959.
Benno Müller-Hill, Tödliche Wissenschaft. Die Aussonderung von Juden, Zigeunern und Geisteskranken 1933–1945, 1984.
Peter Emil Becker, Zur Geschichte der Rassenhygiene, 1988.
Peter Weingart/Jürgen Kroll/Kurt Bayertz, Rasse, Blut und Gene. Geschichte der Eugenik und Rassenhygiene in Deutschland, 1988.
Niels C. Lösch, Rasse als Konstrukt. Leben und Werk Eugen Fischers, 1997.
Bernhard Gessler, Eugen Fischer (1874–1967). Leben und Werk des Freiburger Anatomen, Anthropologen und Rassehygienikers bis 1927, 2000.
Heiner Fangerau, Das Standardwerk zur menschlichen Erblichkeitslehre und Rassenhygiene von Erwin Baur, Eugen Fischer und Fritz Lenz im Spiegel der zeitgenössischen Rezensionsliteratur 1921–1941, 2000. (Onlineressource)
Carola Sachse/Benoit Massin, Biowissenschaftliche Forschung an Kaiser-Wilhelm-Instituten und die Verbrechen des NS-Regimes. Informationen über den gegenwärtigen Wissensstand, 2000. (Onlineressource)
Peter Weingart/Jürgen Kroll/Kurt Bayertz, Rasse, Blut und Gene. Geschichte der Eugenik und Rassenhygiene in Deutschland, 32001.
Ernst Klee, Art. „Fischer, Eugen“, in: ders., Das Personenlexikon zum Dritten Reich. Wer war was vor und nach 1945, 2003, S. 151 f.
Sheila Faith Weiss, Humangenetik und Politik als wechselseitige Ressourcen. Das Kaiser-Wilhelm-Institut für Anthropologie, menschliche Erblehre und Eugenik im „Dritten Reich“, 2004.
Hans-Walter Schmuhl, Grenzüberschreitungen. Das Kaiser-Wilhelm-Institut für Anthropologie, menschliche Erblehre und Eugenik 1927–1945, 2005.
Markus Wolter, Prof. Dr. Eugen Fischer. Die Freiburger Schule des Rassenwahns, in: Wolfgang Proske (Hg.), Täter – Helfer – Trittbrettfahrer. NS-Belastete aus Baden-Württemberg, Bd. 9, 2018, S. 66–91.
Amos Morris-Reich, Album of an Extinct Race. Eugen Fischer and Photography, in: ders., Photography and Jewish History. Five Twentieth-Century Cases, 2022, S. 87–119.
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Onlineressourcen
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Porträts
Fotografien, 1934/35, Digitales Bildarchiv des Bundesarchivs.
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Autor/in
→Markus Wolter (Emmendingen)
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Zitierweise
Wolter, Markus, „Fischer, Eugen“ in: NDB-online, veröffentlicht am 01.10.2024, URL: https://www.deutsche-biographie.de/118691171.html#dbocontent