Lebensdaten
1874 – 1967
Geburtsort
Karlsruhe
Sterbeort
Freiburg im Breisgau
Beruf/Funktion
Anthropologe ; Rassenhygieniker ; Anatom ; Arzt ; Hochschullehrer
Konfession
„gottgläubig“
Normdaten
GND: 118691171 | OGND | VIAF: 37009157
Namensvarianten
  • Fischer, Eugen Franz Leopold
  • Fischer, Eugen
  • Fischer, Eugen Franz Leopold
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Porträt(nachweise)

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Zitierweise

Fischer, Eugen, Indexeintrag: Deutsche Biographie, https://www.deutsche-biographie.de/pnd118691171.html [07.10.2024].

CC0

  • Eugen Fischer etablierte Anfang des 20. Jahrhunderts eine biologische Anthropologie der „Rassen“. Am Kaiser-Wilhelm-Institut für Anthropologie, menschliche Erblehre und Eugenik in Berlin, dessen Gründungsdirektor er von 1927 bis 1942 war, wurden Rassenbiologie und Eugenik zu neuen Leitwissenschaften in Deutschland erhoben. Das Institut lieferte für deren Umsetzung durch die nationalsozialistische Rassenpolitik die vermeintliche wissenschaftliche Grundlage und Legitimation.

    Lebensdaten

    Geboren am 5. Juni 1874 in Karlsruhe
    Gestorben am 9. Juli 1967 in Freiburg im Breisgau
    Grabstätte Hauptfriedhof in Freiburg im Breisgau
    Konfession „gottgläubig“
    Eugen Fischer, Archiv der Max-Planck-Gesellschaft (InC)
    Eugen Fischer, Archiv der Max-Planck-Gesellschaft (InC)
  • Lebenslauf

    5. Juni 1874 - Karlsruhe

    1880 - 1893 - Freiburg im Breisgau

    Schulbesuch (Abschluss: Abitur)

    Volksschule; seit 1884 Großherzogliches Gymnasium

    1893 - 1894 - Freiburg im Breisgau

    Militärdienst als Einjährig-Freiwilliger

    1./113. Infanterieregiment

    1893 - 1898 - Freiburg im Breisgau; 1896/97 München

    Studium der Humanmedizin (Abschluss: Staatsexamen 1897)

    Universität

    1898 - Freiburg im Breisgau

    Promotion (Dr. med.)

    Universität

    1898 - 1900 - Freiburg im Breisgau

    Volontärassistent

    Anatomisches Institut der Universität

    1900 - 1912 - Freiburg im Breisgau

    Habilitation für Anatomie; Privatdozent; 1904 Titularprofessor

    Anatomisches Institut der Universität

    1908 - Rehoboth (Deutsch-Südwestafrika, heute Namibia)

    Forschungsreise

    1909 - Freiburg im Breisgau

    Gründer; seit 1913 Vorsitzender

    Badische Heimat (Heimat- und Kulturverein)

    1909 - Freiburg im Breisgau

    Gründer; Leiter

    Ortsgruppe der Deutschen Gesellschaft für Rassenhygiene

    1912 - 1918 - Würzburg; seit 1913 Freiburg im Breisgau

    I. Prosektor; außerordentlicher Professor

    Medizinische Fakultät der Universität

    1914 - 1917 - Offenburg; Ettlingen bei Karlsruhe

    Kriegsdienst als Militärarzt; 1915 Chefarzt im Reservelazarett; 1917 Leiter der Chirurgischen Abteilung des Orthopädischen Reservelazaretts

    Stabsarzt der Reserve

    1918 - 1927 - Freiburg im Breisgau

    Professor für Anatomie

    Universität

    1927 - 1942 - Berlin

    Direktor; Leiter der Abteilung Anthropologie

    Kaiser-Wilhelm-Institut für Anthropologie, menschliche Vererbungslehre und Eugenik

    1927 - 1942 - Berlin

    Professor für Anthropologie

    Universität

    1933 - 1935 - Berlin

    Rektor

    Universität

    1942 - Freiburg im Breisgau

    Übersiedlung

    1944 - Sontra (Nordhessen)

    Übersiedlung

    1947 - Rotenburg bei Fulda

    Entnazifizierungsverfahren; Einstufung als „Mitläufer“

    1950 - Freiburg im Breisgau

    Übersiedlung

    1954 - Freiburg im Breisgau

    emeritierter Ordinarius

    9. Juli 1967 - Freiburg im Breisgau
  • Genealogie

    Vater Eugen Fischer, sen. Kaufmann und Mitinhaber der Karlsruher Handelsfirma Brombacher & Fischer; Privatier in Freiburg im Breisgau
    Großvater väterlicherseits Ernst Anton Fischer 4.5.1788–15.10.1860 aus Gissigheim bei Königheim; badischer Oberforstmeister; zuletzt in Karlsruhe; Herausgeber des „Album forst- und waidmännischer Denkmale aus dem Großherzogthum Baden“ (1854)
    Mutter Josephine Fischer, geb. Sallinger aus Rastatt
    Schwester Fanny Fischer geb. vor 1874
    Bruder Franz Fischer geb. nach 1874
    Bruder Konstantin Fischer geb. nach 1874
    Heirat 1901 in Freiburg im Breisgau
    Ehefrau Else Fischer, geb. Walter 1876–1969
    Tochter Hedwig Fischer 8.3.1902–11.8.1996
    Tochter Gertrud Fischer 21.7.1905–2003
    Sohn Hermann Fischer 15.9.1911–7.7.1942 Soldat im Zweiten Weltkrieg; gefallen bei Charkow (Sowjetunion, heute Ukraine)
    Vetter Max Fischer 1862–1940 Psychiater; Mitarbeiter der Abteilung für Eugenik des Kaiser-Wilhelm-Instituts für Anthropologie, menschliche Erblehre und Eugenik; Direktor der Heilanstalt Wiesloch bei Heidelberg
    Diese Grafik wurde automatisch erzeugt und bietet nur einen Ausschnitt der Angaben zur Genealogie.

    Fischer, Eugen (1874 – 1967)

    • Vater

      Eugen Fischer

      Kaufmann und Mitinhaber der Karlsruher Handelsfirma Brombacher & Fischer; Privatier in Freiburg im Breisgau

      • Großvater väterlicherseits

        Ernst Anton Fischer

        4.5.1788–15.10.1860

        aus Gissigheim bei Königheim; badischer Oberforstmeister; zuletzt in Karlsruhe; Herausgeber des „Album forst- und waidmännischer Denkmale aus dem Großherzogthum Baden“ (1854)

    • Mutter

      Josephine Fischer

      aus Rastatt

    • Schwester

      Fanny Fischer

      geb. vor 1874

    • Bruder

      Franz Fischer

      geb. nach 1874

    • Bruder

      Konstantin Fischer

      geb. nach 1874

    • Heirat

      in

      Freiburg im Breisgau

  • Biografie

    Von der Anatomie zur Anthropologie und Rassenhygiene

    Fischer übersiedelte 1876 mit seiner Familie nach Freiburg im Breisgau, wo er 1893 am Großherzoglichen Gymnasium sein Abitur erhielt. Während des sich anschließenden Studiums der Medizin an der Universität Freiburg im Breisgau interessierten ihn v. a. die Lehrveranstaltungen des neodarwinistischen Evolutionsbiologen August Weismann (1834–1914), die ihn für Fragen der Erbbiologie begeisterten. Nach dem Physikum und einem Semester an der Universität München legte Fischer 1897 sein Staatsexamen ab, wurde approbiert und 1898 bei Robert Wiedersheim (1848–1923) mit „Beiträgen zur Anatomie der weiblichen Urogenitalorgane des Orang-Utan“ zum Dr. med. promoviert.

    Als Volontärassistent Wiedersheims und nach der Habilitation 1900 für Anatomie mit einer morphologischen Untersuchung über den embryonalen Schädel des Maulwurfs profilierte sich Fischer, nun Privatdozent am Anatomischen Institut, als Anthropologe. Er distanzierte sich von der vorherrschenden Anthropologie, die durch vergleichende Vermessungen die morphologische Vielfalt der Spezies Mensch in einem Klassifikationssystem aus Subspezies bzw. „Menschenrassen“ zu beschreiben und nach anthropologischen Merkmalen einzuordnen suchte. Fischer vollzog einen Paradigmenwechsel hin zu einer erbbiologisch fundierten Wissenschaft vom Menschen, die er Anthropobiologie nannte und als eine Synthese aus menschlicher Erblehre, Rassenkunde und Eugenik verstand. Mit seinem Werk „Die Rehobother Bastards und das Bastardisierungsproblem beim Menschen“ (1913), das die Erkenntnisse einer mehrmonatigen Forschungsreise 1908 zu den sog. Rehobother Bastards, Abkömmlingen europäischstämmiger männlicher Buren und weiblicher Nama („Hottentotten“) in Deutsch-Südwestafrika (heute Namibia), zusammenfasste, beanspruchte Fischer, die von Gregor Mendel (1822–1884) durch Kreuzungsversuche im Bereich der Botanik gewonnenen Erkenntnisse dominant-rezessiver Erbgänge auch beim Menschen nachweisen zu können. Fischers biologistische Rassenlehre war durchdrungen von kolonial-rassistischen Stereotypen und Herrenmenschen-Attitüden. Das bis in die 1960er Jahre positiv rezipierte Buch begründete Fischers Ruhm als führender deutscher Rassenanthropologe. Als solcher propagierte er die „Entmischung“ der Rassen und ein Apartheidssystem, das er biologistisch legitimierte. Als Rassenhygieniker forderte er, die „Einkreuzung“ und Fortpflanzung „minderwertigen Erbguts“ zu verhindern und errichtete nach seiner Rückkehr von der Forschungsreise 1909 die Freiburger Ortsgruppe der Deutschen Gesellschaft für Rassenhygiene mit Fritz Lenz (1887–1976) als Schriftführer. Im selben Jahr gründete er auch den bis heute bestehenden Landesverein „Badische Heimat“.

    Die Institutionalisierung der Rassenhygiene

    1918 wurde Fischer zum Ordinarius für Anatomie an der Universität Freiburg im Breisgau berufen und trug in dieser Funktion entscheidend zur Institutionalisierung bzw. Akademisierung der Anthropobiologie resp. Rassenhygiene bei. Mit den führenden Erbbiologen, Anthropologen und Rassenhygienikern Erwin Baur (1875–1933) und Lenz verfasste er 1921 mit dem „Grundriß der menschlichen Erblichkeitslehre und Rassenhygiene“ das Standardwerk zur Anthropologie. Der „Baur-Fischer-Lenz“ erfuhr bis 1941 mehrere überarbeitete Auflagen und wurde zum wichtigsten Referenzwerk, um die NS-Rassenideologie und Rassengesetzgebung vermeintlich wissenschaftlich zu begründen und zu legitimieren.

    1927 wechselte Fischer an das Kaiser-Wilhelm-Institut für Anthropologie, menschliche Erblehre und Eugenik (KWI-A) nach Berlin, dessen erster Direktor und Abteilungsleiter für Anthropologie er bis zu seiner Emeritierung 1942 war; zugleich erhielt er den Lehrstuhl für Anthropologie an der Universität in Berlin. Der Leiter der Abteilung für menschliche Erblehre war bis 1935 Fischers Schüler Otmar von Verschuer (1896–1969); seit 1933 war Lenz Abteilungsleiter für Eugenik.

    Fischer betonte in seiner am 29. Juli 1933 in Berlin gehaltenen Rektoratsrede „Der Begriff des völkischen Staates, biologisch betrachtet“, dass Rassenanthropologie, Eugenik und Rassenhygiene keine Erfindungen des Nationalsozialismus seien und stilisierte sich zum Vordenker und Wegbereiter des NS-Staats und dessen Rassenpolitik. Als Rektor der Universität Berlin entließ Fischer zwischen 1933 und 1935 auf Grundlage des „Gesetzes zur Wiederherstellung des Berufsbeamtentums“ zahlreiche jüdische Hochschullehrer. Am 4./5. März 1933 gehörte er zu den Mitunterzeichnern des Aufrufs „Die Berliner Hochschullehrer für Adolf Hitler“, und bei der Bücherverbrennung am 10. Mai 1933 auf dem Berliner Opernplatz zählte er zu den Protagonisten der „Aktion wider den undeutschen Geist“.

    Im Rahmen des „Gesetzes zur Verhütung erbkranken Nachwuchses“ begannen im Herbst 1933 am KWI-A die von Fischer, Verschuer und Lenz durchgeführten erbbiologischen Ausbildungskurse für Amtsärzte und Medizinalbeamte der Gesundheitsämter. Aufgrund von deren Diagnostik von vermeintlichen „Erbkrankheiten“ wurden von 1934 bis 1939 deutschlandweit Zwangssterilisationen an bis zu 400 000 Menschen mit geistiger oder körperlicher Behinderung oder psychischen Erkrankungen vorgenommen, bei denen über 5 000 Frauen und 600 Männer starben. Fischer war von 1935 bis 1940 stellvertretender ärztlicher Oberrichter am Erbgesundheitsobergericht Berlin. Als Mitglied des Sachverständigenrats für Bevölkerungs- und Rassenpolitik beteiligte er sich 1935 überdies an Beratung, Organisation und „erbbiologischen“ Untersuchungen bei der ohne gesetzliche Grundlage durchgeführten Zwangssterilisation vieler „Rheinlandbastarde“, farbiger deutscher Kinder aus Beziehungen zwischen französischen Besatzungssoldaten und deutschen Frauen.

    Auch bei der Umsetzung des „Gesetzes zum Schutze des deutschen Blutes und der deutschen Ehre“ vom 15. September 1935 war Fischers Expertise gefragt: Für die Reichsstelle für Sippenforschung und Kammergerichte erstellten Fischer, Lenz und Wolfgang Abel (1905–1997) am KWI-A Hunderte Rassen-, Vaterschafts- und Erbgesundheitsgutachten. Fischers anfänglich gemäßigter Antisemitismus, noch 1933 von der NS-Führung als unvereinbar mit der NS-Rassenideologie kritisiert, trat in diversen Stellungnahmen und Textüberarbeitungen nun deutlich hervor, etwa mit dem neuen Kapitel „Erbanlagen der Rassen“, Abschnitt „Rasse und Volk“, in der vierten Auflage des „Baur-Fischer-Lenz“ (1936). 1941 war Fischer als Beirat der Forschungsabteilung Judenfrage in Walter Franks (1905–1945) Reichsinstitut für Geschichte des neuen Deutschland mit Hans F. K. Günther (1891–1968) Ehrengast einer Arbeitstagung zum Thema „Gesamtlösung der Judenfrage“ in Alfred Rosenbergs (1893–1946) Institut zur Erforschung der Judenfrage. 1943 erschien in der Schriftenreihe des Reichsinstituts für Geschichte des Neuen Deutschlands das von Fischer und dem evangelischen Theologen Gerhard Kittel (1888–1948) verfasste antisemitische Buch „Das antike Weltjudentum. Tatsachen, Texte, Bilder“.

    1942 emeritiert, kehrte Fischer nach Freiburg im Breisgau zurück. Der auf sein Betreiben hin eingesetzte Nachfolger Verschuer veranlasste 1944 die Umbenennung des KWI-A in „Eugen-Fischer-Institut“. Im selben Jahr übersiedelte Fischer zu seiner Tochter Gertrud in das nordhessische Sontra. 1947 von der Spruchkammer in Rotenburg an der Fulda als „Mitläufer“ eingestuft und zu einer Sühne von 300 Mark verurteilt, kehrte Fischer 1950 nach Freiburg im Breisgau zurück und erhielt 1954 die Rechtsstellung eines emeritierten Ordinarius der Universität Freiburg im Breisgau, was ihm die Zahlung von Ruhestandsbezügen durch das Land Baden-Württemberg sicherte. Eine kritische Aufarbeitung von Fischers NS-Belastung begann erst Ende der 1980er Jahre in den Forschungen zur Geschichte der Eugenik und Rassenhygiene im Nationalsozialismus.

  • Auszeichnungen

    1906 Paul Broca-Medaille der Société d‘ Anthropologie, Paris
    1910 Gründungsmitglied der Ortsgruppe der Gesellschaft für Rassenhygiene, Freiburg im Breisgau
    1922 Ehrenmitglied der Società italiana di antropologia, etnologia e psicologia comparata, Florenz
    1929 Ehrenmitglied der Anthropologischen Gesellschaft, Wien
    1933 Mitglied der Leopoldina
    1934 Rudolf-Virchow-Plakette der Berliner Anthropologischen Gesellschaft
    1936 Senatsmitglied für das Heeres-Sanitätswesen der Wehrmacht
    1937 ordentliches Mitglied der Preußischen Akademie der Wissenschaften (1945 gestrichen) (weiterführende Informationen)
    1937 Dr. sc. h. c., Universität Coimbra (Portugal)
    1939 Dr. med. h. c., Universität Freiburg
    1939 Goethe-Medaille für Kunst und Wissenschaft
    1941 Ehrenmitglied der Spanischen Gesellschaft für Anthropologie, Madrid
    1941 Beirat in der Forschungsabteilung Judenfrage des Reichsinstituts für Geschichte des neuen Deutschlands
    1944 Adlerschild des Großdeutschen Reiches
    1944 Hans-Thoma-Medaille für Verdienste um die deutsche Kultur des Badischen Staats
    1944 Ehrenmitglied der Deutschen Gesellschaft für Rassenkunde
    1951 Ehrenmitglied der Deutschen Gesellschaft für Konstitutionsforschung, Tübingen
    1952 Ehrenmitglied der Deutschen Gesellschaft für Anthropologie, Frankfurt am Main
    1954 Ehrenmitglied der Deutschen Anatomischen Gesellschaft
  • Quellen

    Nachlass:

    Archiv der Max-Planck-Gesellschaft, Berlin-Dahlem, III. Abt., Rep. 94, Nachlass Eugen Fischer, Nr. 1. (weiterführende Informationen)

    weitere Archivmaterialien:

    Archiv der Berlin-Brandenburgischen Akademie der Wissenschaften, Berlin, PAW 1812–1945, II-III-61. (Einzelakten der ordentlichen Mitglieder)

    Archiv der Humboldt-Universität zu Berlin, F 062. (Personalakte)

    Bundesarchiv, Berlin-Lichterfelde, R 9 361-IX Kartei. (NSDAP-Mitgliedskarte, Nr. 7 383062)

    Hessisches Hauptstaatsarchiv, Wiesbaden, Abt. 520 /ro, Nr. 1298/47. (Spruchkammerakte)

    Landesarchiv Berlin, Rep. 42. (Akten des Erbgesundheitsobergerichts Berlin)

    Stadtarchiv Freiburg im Breisgau, Akte Fischer, Eugen, C5/348. (Akten der Städtischen Hauptverwaltung)

    Universitätsarchiv Freiburg im Breisgau, B 24, Nr. 794. (Personalakte)

  • Werke

    Monografien und Herausgeberschaften:

    Die Rehobother Bastards und das Bastardisierungsproblem beim Menschen. Anthropologische und ethnologische Studien am Rehobother Bastardvolk in Deutsch-Südwest-Afrika, 1913.

    Das Problem der Rassenkreuzung beim Menschen, 1914.

    Erwin Baur/Eugen Fischer/Fritz Lenz, Grundriß der menschlichen Erblichkeitslehre und Rassenhygiene, 2 Bde., 1921, 41936 u. d. T. Menschliche Erblehre und Rassenhygiene, 51940 Teilaufl., schwed. 1925, engl. 1931.

    Gustav Schwalbe/Eugen Fischer, Anthropologie, 1923.

    Die Anfänge der Anthropologie an der Universität Freiburg, 1926.

    Deutsche Köpfe nordischer Rasse, 1927.

    Rasse und Rasse-Entstehung beim Menschen, 1927.

    Deutsche Rassenkunde. Forschungen über Rassen und Stämme, Volkstum und Familien im Deutschen Volk, 17 Bde., 1929–1938. (Hg.)

    Der völkische Staat, biologisch gesehen, 1933.

    Der Begriff des völkischen Staates, biologisch betrachtet. Rede bei der Feier der Erinnerung an den Stifter der Berliner Universität, König Friedrich Wilhelm III, in der Alten Aula am 29. Juli 1933, 1933.

    Zur Rassenfrage der Etrusker, 1938.

    Erbe als Schicksal. Vortrag, gehalten auf der 8. Technischen Tagung des Vereins für die bergbaulichen Interessen in Essen am 20. Juni 1939, 1939.

    Versuch einer Phänogenetik der normalen körperlichen Eigenschaften des Menschen, 1939.

    Die menschlichen Rassen als Gruppen mit gleichen Gen-Sätzen, 1940.

    Eugen Fischer/Gerhard Kittel, Das antike Weltjudentum. Tatsachen. Texte. Bilder, 1943.

    Aufsätze:

    Beiträge zur Anatomie der weiblichen Urogenitalorgane des Orang-Utan, in: Morphologische Arbeiten 8 (1898), S. 153–218. (Diss. med.)

    Das Primordialcranium von Talpa europaea. Ein Beitrag zur Morphologie des Säugetierschädels, in: Anatomische Hefte 17 (1901), S. 467–548. (Habilitationsschrift)

    Rassen und Rassenbildung, in: Eugen Korschelt (Hg.), Handwörterbuch der Naturwissenschaften, Bd. 8, 1913, S. 78–105.

    Rassenmorphologie, in: ebd., S. 106–114.

    Rassenpathologie, in: ebd., S. 115 f.

    Rassenphysiologie, in: ebd., S. 116–120.

    Die Fortschritte der menschlichen Erblehre als Grundlage eugenischer Bevölkerungspolitik, in: Mein Heimatland. Badische Blätter für Volkskunde, ländliche Wohlfahrtspflege, Familienforschung, Heimatschutz und Denkmalpflege 20 (1933), H. 7/8, S. 210–219.

    Rassenentstehung und älteste Rassengeschichte der Hebräer, in: Forschungen zur Judenfrage. Bd. 3, 21943, S. 123–138.

    Die Wissenschaft vom Menschen. Anthropologie im 20. Jahrhundert, in: Hans Schwerte/Wilhelm Spengler (Hg.), Forscher und Wissenschaftler im heutigen Europa. Erforscher des Lebens, 1955, S. 272–287.

  • Literatur

    Léon Poliakov/Joseph Wulf, Das Dritte Reich und seine Denker, 1959.

    Benno Müller-Hill, Tödliche Wissenschaft. Die Aussonderung von Juden, Zigeunern und Geisteskranken 1933–1945, 1984.

    Peter Emil Becker, Zur Geschichte der Rassenhygiene, 1988.

    Peter Weingart/Jürgen Kroll/Kurt Bayertz, Rasse, Blut und Gene. Geschichte der Eugenik und Rassenhygiene in Deutschland, 1988.

    Niels C. Lösch, Rasse als Konstrukt. Leben und Werk Eugen Fischers, 1997.

    Bernhard Gessler, Eugen Fischer (1874–1967). Leben und Werk des Freiburger Anatomen, Anthropologen und Rassehygienikers bis 1927, 2000.

    Heiner Fangerau, Das Standardwerk zur menschlichen Erblichkeitslehre und Rassenhygiene von Erwin Baur, Eugen Fischer und Fritz Lenz im Spiegel der zeitgenössischen Rezensionsliteratur 1921–1941, 2000. (Onlineressource)

    Carola Sachse/Benoit Massin, Biowissenschaftliche Forschung an Kaiser-Wilhelm-Instituten und die Verbrechen des NS-Regimes. Informationen über den gegenwärtigen Wissensstand, 2000. (Onlineressource)

    Peter Weingart/Jürgen Kroll/Kurt Bayertz, Rasse, Blut und Gene. Geschichte der Eugenik und Rassenhygiene in Deutschland, 32001.

    Ernst Klee, Art. „Fischer, Eugen“, in: ders., Das Personenlexikon zum Dritten Reich. Wer war was vor und nach 1945, 2003, S. 151 f.

    Sheila Faith Weiss, Humangenetik und Politik als wechselseitige Ressourcen. Das Kaiser-Wilhelm-Institut für Anthropologie, menschliche Erblehre und Eugenik im „Dritten Reich“, 2004.

    Hans-Walter Schmuhl, Grenzüberschreitungen. Das Kaiser-Wilhelm-Institut für Anthropologie, menschliche Erblehre und Eugenik 1927–1945, 2005.

    Markus Wolter, Prof. Dr. Eugen Fischer. Die Freiburger Schule des Rassenwahns, in: Wolfgang Proske (Hg.), Täter – Helfer – Trittbrettfahrer. NS-Belastete aus Baden-Württemberg, Bd. 9, 2018, S. 66–91.

    Amos Morris-Reich, Album of an Extinct Race. Eugen Fischer and Photography, in: ders., Photography and Jewish History. Five Twentieth-Century Cases, 2022, S. 87–119.

  • Onlineressourcen

  • Porträts

    Fotografien, 1934/35, Digitales Bildarchiv des Bundesarchivs.

  • Autor/in

    Markus Wolter (Emmendingen)

  • Zitierweise

    Wolter, Markus, „Fischer, Eugen“ in: NDB-online, veröffentlicht am 01.10.2024, URL: https://www.deutsche-biographie.de/118691171.html#dbocontent

    CC-BY-NC-SA