Lebensdaten
1699 – 1757
Geburtsort
Wien
Sterbeort
Dresden
Beruf/Funktion
Kurfürstin von Sachsen ; Königin von Polen ; Erzherzogin von Österreich
Konfession
katholisch
Normdaten
GND: 11917426X | OGND | VIAF: 74657259
Namensvarianten
  • Maria Josefa
  • Maria Josefa von Österreich (geborene)
  • Maria Josepha von Österreich (geborene)
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Zitierweise

Maria Josepha, Indexeintrag: Deutsche Biographie, https://www.deutsche-biographie.de/pnd11917426X.html [29.03.2024].

CC0

  • Genealogie

    Aus d. Hause Habsburg;
    V Kaiser Joseph I. ( 1711, s. NDB X), S d. Kaisers Leopold I. ( 1705, s. NDB 14) u. d. Eleonore v. Pfalz-Neuburg (1655–1720);
    M Wilhelmine Amalie (1673–1742), T d. Hzg. Joh. Friedrich v. Braunschweig-Lüneburg ( 1679, s. NDB X) u. d. Benedicta Henriette Philippine v. Pfalz-Simmern (1652–1730);
    Ov Kaiser Karl VI. ( 1740, s. NDB XI);
    Schw Maria Amalia ( 1756, s. NDB 16, Kaiser Karl VII., 1697–1745, s. NDB XI);
    Wien 1719 Kf. Friedrich August II. v. Sachsen (als Kg. v. Polen August III., 1696–1763, s. NDB V), S d. Kf. Friedrich August I. v. Sachsen (als Kg. v. Polen August II., 1670–1733, s. NDB V) u. d. Christiane Eberhardine v. Brandenburg-Bayreuth (1671–1727);
    7 S, 7 T, u. a. Kf. Friedrich Christian v. Sachsen ( 1763, s. NDB V), Xaver ( 1806), Administrator v. Sachsen 1763-68 (s. ADB 44), Hzg. Karl v. Kurland ( 1796, s. ADB 15), Hzg. Albert v. Sachsen-Teschen ( 1822, s. NDB I), Kf. Clemens Wenzeslaus ( 1812), EB v. Trier (s. NDB III), Maria Amalia (1724–60, Kg. Karl III. v. Spanien, 1788), Maria Anna (1728–97, Kf. Max III. Joseph v. Bayern, 1777, s. NDB 16), Maria Josepha (1731–67, Ludwig, Dauphin v. Frankreich, 1765), Christine|(1735-82), Fürst-Äbtissin v. Remiremont, Maria Kunigunde (1740–1826), Fürst-Äbtissin v. Essen u. Thorn.

  • Biographie

    August d. Starke dachte schon seit 1704 daran, seinen Sohn Friedrich August mit einer Erzherzogin zu verheiraten, um Sachsen nicht zu sehr in den Sog des erstarkenden Preußens geraten zu lassen. Außerdem erhoffte man sich in Sachsen für den Fall eines Aussterbens des Hauses Habsburg die Möglichkeit zum Gewinn der Kaiserkrone und eines Teils der österr. Erblande. Als es dann 1719 zur Ehe zwischen dem Thronfolger, der 1712 zum kath. Glauben konvertiert war, und M. kam, signalisierte dieses Ereignis eine politische Neuorientierung des ev. Territoriums nach dem kath. Süden.

    Auf kulturellem Gebiet öffnete sich das Land noch mehr dem Barock österr.-süddeutscher Prägung. Die Residenzstadt Dresden erhielt ein barockes Aussehen und wurde als „Elbflorenz“ der kulturelle und künstlerische Mittelpunkt des gesamten mitteldeutschen Raums.

    M. war eine weit stärkere Persönlichkeit als der weiche, menschenscheue Friedrich August II., dessen Interessen auf den Gebieten von Kunst und Musik lagen. Mit Geschick wußte sie Menschen für sich und ihre Politik zu gewinnen und ging bei der Durchsetzung ihrer Pläne diplomatisch, manchmal auch intrigant vor. 1733 vermochte sie zwar nicht zu verhindern, daß Friedrich August II. als Preis für den Erwerb der poln. Königskrone im Defensiwertrag mit Österreich die Pragmatische Sanktion anerkannte. Dennoch konnte sie – entgegen dem Rat ihres Gegenspielers Heinrich Gf. Brühl – ihren Gemahl überreden, sich nach dem Tode Karls VI. 1740 um die Kaiserkrone zu bewerben. Seit 1736 wurde immer offenkundiger, daß Gf. Brühl das Ringen um den politischen Einfluß auf den Kurfürst-König gewonnen hatte. M. nahm aber weiterhin aktiven Anteil an den Beratungen des poln. Reichstages. Wiederholt wandte sie sich gegen die hohen Kosten der Polenpolitik Kursachsens.

    M. war von ihrer Großmutter, Eleonore von Pfalz-Neuburg, streng katholisch erzogen worden. Dies sollte für die spätere Königin von Polen bedeutsam werden. Der Stimmung unter den poln. Adeligen entsprechend, trat sie energisch für die Interessen der kath. Kirche ein. Mit Hilfe der Jesuiten – vor allem des Paters Salerno – war sie auch um die Stärkung des Katholizismus in Sachsen bemüht. In Dresden gründete sie 1732 die „Kaiserkapelle“, die Franz Xaver, dem Patron des Hauses Wettin (Albertin. Linie), geweiht war, 1746 das nach ihr benannte „Josephinenstift“, eine Erziehungs- und Lehranstalt für unbemittelte Mädchen, 1747 ein Krankenstift mit der St. Michaelskapelle. Vor allem ist ihr und ihrem Gemahl der prächtige Bau der Dresdener Hofkirche von 1751 zu verdanken. Besondere Sorgfalt verwandte M. auf die Erziehung ihrer vierzehn Kinder.

  • Literatur

    A. Hermann, Leben u. Tugenden d. …M. J., 1766;
    E. Rostworowski, O Polska Korone, Polityka w latach 1725-33, 1958;
    H. Raab, Clemens Wenzeslaus u. s. Zeit, 1962;
    J. Staszewski, August III., 1986;
    E. Gotthardt, Die Kaiserwahl Karls VII., 1986;
    K. Czok, August d. Starke u. Kursachsen, 1988;
    S. Seifert, August III. u. M. J., Ihre Bedeutung f. d. kath. Kirche in Sachsen, in: 900 J. Haus Wettin, 1989, S. 55 ff. (P);
    Polski słownik biograficzny 20, 1975;
    W. Leitsch, in: B. Hamann (Hrsg.), Die Habsburger, 1988 (P);
    Wurzbach VII.

  • Porträts

    Ölgem. v. Louis de Silvestre, Dresden, Gem.gal., u. Osterhofen, Engl. Inst., Abb. b. S. Seifert (s. L).

  • Autor/in

    Albert Herzog zu Sachsen
  • Zitierweise

    Sachsen, Albert Herzog zu, "Maria Josepha" in: Neue Deutsche Biographie 16 (1990), S. 197-198 [Online-Version]; URL: https://www.deutsche-biographie.de/pnd11917426X.html#ndbcontent

    CC-BY-NC-SA