Goetz, Wolfgang
- Lebensdaten
- 1885 – 1955
- Geburtsort
- Leipzig
- Sterbeort
- Berlin
- Beruf/Funktion
- Schriftsteller ; Kritiker ; Biograph ; Publizist ; Drehbuchautor
- Konfession
- evangelisch
- Normdaten
- GND: 11869605X | OGND | VIAF: 100969977
- Namensvarianten
-
- Goetz, Karl Wolfgang Gustav
- Götz, Wolfgang
- Goetz, Wolfgang
- Goetz, Karl Wolfgang Gustav
- Götz, Wolfgang
- Goetz, Carolus Wolfgangus Gustavus
- Goetz, Carl Wolfgang Gustav
- Goetz, Karolus Wolfgangus Gustavus
- mehr
Quellen(nachweise)
- * Kalliope-Verbund
- Archivportal-D
- * Deutsches Literaturarchiv Marbach - Kallías
- Mitgliederverzeichnis der Akademie der Bildenden Künste Berlin [2006-]
- Briefwechsel zwischen Eduard Spranger und Käthe Hadlich
- * Nachlassdatenbank beim Bundesarchiv
- * Forschungsdatenbank so:fie Personen
- Personenliste "Simplicissimus" 1896 bis 1944 (Online-Edition)
- * Katalog des Deutschen Kunstarchivs (DKA) im Germanischen Nationalmuseum
Literatur(nachweise)
- Katalog des Bibliotheksverbundes Bayern (BVB)
- Deutsche Digitale Bibliothek
- Normdateneintrag des Südwestdeutschen Bibliotheksverbundes (SWB)
- * Deutsches Literaturarchiv Marbach - Kallías
- Österreichischer Bibliothekenverbund (OBV)
- Gemeinsamer Verbundkatalog (GBV)
- * Literaturnachweis in der Neuen Deutschen Biographie (NDB)
- * Werknachweis in der Neuen Deutschen Biographie (NDB)
- * Bibliothek des Instituts für Zeitgeschichte München - Berlin
- Personen im Fachinformationsdienst Darstellende Kunst
- Sächsische Bibliographie
- Index Theologicus (IxTheo)
Objekt/Werk(nachweise)
Verknüpfungen
Von der Person ausgehende Verknüpfungen
Personen in der NDB Genealogie
Personen im NDB Artikel
- Brentano, Clemens
- Eduard Stucken
- Fehling, Jürgen
- Fontane, Theodor
- Goethe, Johann Wolfgang von/seit 1782
- Grimm, Jakob
- Hoffmann, Ernst
- J. Bab
- Kayssler, Friedrich
- Krauß, Werner
- Napoléon I.
- Nielsen, Asta
- Reinhardt, Max
- Ringelnatz, Joachim
- Schleich, Carl Ludwig
- Schmidt, Erich
- Spranger, Eduard
- Ziegler, Leopold
- Zuckmayer, Carl
Verknüpfungen auf die Person andernorts
Aus dem Register von NDB/ADB
Verknüpfungen zu anderen Personen wurden aus den Registerangaben von NDB und ADB übernommen und durch computerlinguistische Analyse und Identifikation gewonnen. Soweit möglich wird auf Artikel verwiesen, andernfalls auf das Digitalisat.
Orte
Symbole auf der Karte
Auf der Karte werden im Anfangszustand bereits alle zu der Person lokalisierten Orte eingetragen und bei Überlagerung je nach Zoomstufe zusammengefaßt. Der Schatten des Symbols ist etwas stärker und es kann durch Klick aufgefaltet werden. Jeder Ort bietet bei Klick oder Mouseover einen Infokasten. Über den Ortsnamen kann eine Suche im Datenbestand ausgelöst werden.
-
Genealogie
V Ernst (1856–1921), Fabr. in L., S d. →Gustav (1821–98), Fabr., Mitgl. d. Reichstags 1890–93, u. d. Caroline Bäumler;
M Helene (1863–1950), T d. →Carl Reinecke († 1910), Dirigent, Komp., Leiter d. Leipziger Gewandhauskonzerte;
Groß-Ov →Ferdinand (s. 1);
Ov →Walter (s. 2);
⚭ 1) Berlin 1917 →Elisabeth (1881–1947), Bildhauerin (Kleinplastik) u. Malerin (s. ThB; Vollmer), T d. Kaufm. Gg. Gleistein u. d. Johanna Ulrichs, 2) ebd. 1948 Mathilde (*1906), Schriftstellerin, Wwe d. Schriftstellers →Ernst Hardt († 1947), T d. Kaufm. Otto Schmalhorst u. d. Helene Eick; kinderlos. -
Biographie
Nach dem Besuch der Thomasschule studierte G. erst in Leipzig, dann in Berlin (unter anderem bei →Erich Schmidt) Germanistik und Geschichte. Er verkehrte gern in den Berliner Salons und Literatencafés. Darüber berichtet sein Buch „Im Größenwahn“ (1936). Reisen nach Italien, Griechenland, England, Frankreich und der Türkei vermehrten seine Welterfahrung. 1920-29 als Regierungsrat bei der Filmprüfstelle Berlin tätig, wurde er Mitglied der Halkyonischen Akademie für unangewandte Wissenschaften zu Saló, Vorsitzender der Gesellschaft für Theatergeschichte, nach 1945 Herausgeber der „Berliner Hefte für geistiges Leben“, Mitglied des Deutschen PEN-Zentrums, Präsidialmitglied der Vereinigung deutscher Schriftstellerverbände, Vorsitzender des Schutzverbandes Berliner Schriftsteller und Mitbegründer der Akademie der Künste, Berlin, die heute das Wolfgang-Goetz-Archiv betreut. Gerühmt wurde seine kostbare wie exquisite Autographen-Sammlung. Nicht nur als Theaterkritiker und kluger Gesellschafter war er mit vielen Gelehrten, Dichtern, Schauspielern und Regisseuren befreundet, unter anderem mit →C. L. Schleich, →Leopold Ziegler und →Eduard Spranger, mit →J. Ringelnatz, →Eduard Stucken und →C. Zuckmayer, mit →Asta Nielsen, →Friedrich Kayßler und →W. Krauss, mit →M. Reinhardt, →J. Bab und →J. Fehling. Er galt als einflußreicher Mann, Initiator und Berater im kulturellen Nachkriegs-Berlin.
G. war ein Sohn der Wilhelminischen Zeit. Sein Oeuvre enthält Dramatik, Epik, wenig Lyrik, viele Essays, biographische und kritische Schriften. Geistreiches Plaudern war seine Stärke. Wie er selbst bekennt, begann er „schriftstellerisch mit zwei schlechten Einaktern“ (1911). Er liebte es, seine „Helden“ der gesellschaftlichen crème zu entleihen, sich aber auch für den „Mann im Schatten“ zu engagieren, das biedermeierliche Metier nicht ohne Leidenschaft zu pflegen und mit Idealismus, ja Verehrung patriotische Leistungen auszuwerten. Mit leichter Hand diente er zeitweilig der pathetischen Kolportage des legendären oder folkloristischen Historismus. Seine kritischen und biographischen Texte beweisen ein beträchtliches Bildungsreservoir. Sie stehen zumeist unter dem Einfluß der Bewunderung für das jeweilige Objekt (Biographien: →Napoleon, 1926; Goethe, 1938, erweitert 1959; Die Welt Mozarts, 1941). Das historische Thema und das „Siebenschläfermotiv“, das große Erbe deutscher Erzählkunst (→Goethe, →Brentano, →Jakob Grimm, →E. T. A. Hoffmann und →Fontane) und starke Sympathie für Mozarts Genie bestimmen das Werk dieses Don Quichotte eines neuromantischen Humanismus, der von seinen Zeitgenossen gern gesehen wurde.
-
Werke
Weitere W u. a. Die Wiederkehr, Lustspiel, 1913;
Clotilde u. ihre Offiziere, Novelle, 1914;
Das Wunder, Einakter, 1919;
Die Reise ins Blaue, Erz., 1920;
Das wilde Säuseln, Novelle, 1921;
Gneisenau, Drama, 1925;
Das Gralswunder, Roman, 1926;
Von Zauberern u. Soldaten, Geschichten, 1926;
Finkenkrug, Festspiel, 1927;
Robert Emmet, Drama, 1927;
Muspilli, Groteske, 1929;
Kavaliere, Komödie, 1930;
Eine dt. Gesch., 1931;
Franz Hofdemel, Novelle, 1933;
Kuckuckseier, Komödie, 1934;
Der Mönch v. Heisterbach, Roman, 1935;
Der Min.präs., Schauspiel, 1936;
50 J. Goethe-Ges., 1936;
Eines Gottes Wiederkehr, dramat. Zeitlegende, 1936, (mit R. Dix);
Kampf ums Reich, Schauspiel, 1939;
Ergoetzliches, Feuilletons, 1940;
Der Herr Geheimrat, 1941;
Geschichten, 1942;
Schiller, biogr. Anekdoten, 1944;
Das Wiegenlied, Novelle, 1946;
Du u. d. Lit., 1951;
Werner Krauss, Biogr., 1954;
Das Glück sitzt in d. nächsten Ecke, Erzz., 1958. -
Literatur
Kosch, Theater-Lex.;
F. Lennartz, Dt. Dichter u. Schriftsteller unserer Zeit, ⁸1959;
- Bibliogr. d. gesamten Nachlasses in Hs. u. Druck sowie d. Sekundärlit. im W.-G.-Archiv b. d. Ak. d. Künste, Berlin. -
Porträts
Wachsrelief v. Elis. Goetz-Gleistein (Ehefrau), wahrsch. 1923, Abb. in: J.-H. d. Volksverbandes d. Bücherfreunde, 1926, S. 7, u. Rhdb.;
Ölbild v. A. v. Zitzewitz, wahrsch. 1947 (beide im Bes. d. Wwe Tilla G., Berlin);
Zeichnung v. J. Futterer, 1928, Abb. in: Halkyon. J.gabe f. 1949. -
Autor/in
Walther Huder -
Zitierweise
Huder, Walther, "Goetz, Wolfgang" in: Neue Deutsche Biographie 6 (1964), S. 584-585 [Online-Version]; URL: https://www.deutsche-biographie.de/pnd11869605X.html#ndbcontent