Lebensdaten
1878 – 1941
Geburtsort
Breslau
Sterbeort
München
Beruf/Funktion
Althistoriker
Konfession
evangelisch
Normdaten
GND: 117189855 | OGND | VIAF: 71404377
Namensvarianten
  • Otto, Walter Gustav Albrecht
  • Otto, Walter
  • Otto, Walter Gustav Albrecht
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Zitierweise

Otto, Walter, Indexeintrag: Deutsche Biographie, https://www.deutsche-biographie.de/pnd117189855.html [28.03.2024].

CC0

  • Genealogie

    V Ludwig (1847–79), Lt., Kaufm.;
    M Anna Haß (1851–1928);
    Neusalz/Oder 1910 Gertrud (1890–1972), T d. Justizrats Colmar v. Sprockhoff (1850–1917) u. d. Margarete Klopsch (1851–1909);
    1 S (früh †).

  • Biographie

    Nach dem Abitur am Kg. Wilhelm-Gymnasium in Breslau studierte O. an der dortigen Universität 1896-1903 Geschichte, Nationalökonomie und oriental. Sprachen, dazu klass. Philologie. Seine wichtigsten Lehrer waren Ulrich Wilcken, bei dem er 1903 promovierte, Conrad Cichorius, Julius Wolf, Friedrich Delitzsch und Eduard Norden. Für weitere zwei Semester ging O. zu ergänzenden Studien vor allem der Ägyptologie und der klass. Philologie nach Berlin. 1907 habilitierte er sich in Breslau für Alte Geschichte und wurde im selben Jahr an die Univ. Greifswald berufen (ao., 1909 o. Prof.). 1914 erhielt er den Lehrstuhl für Alte Geschichte in Marburg, 1916 wechselte er als Nachfolger von Cichorius nach Breslau; seit 1918 wirkte er als Ordinarius für Alte Geschichte an der Univ. München auf dem Lehrstuhl seines Lehrers Wilcken. O. war geprägt von „preuß.“ Pflichtauffassung, Prinzipientreue, Korpsstudentengeist (Korps Borussia, Breslau) und patriotischer Gesinnung. 1917 gehörte er zu den Begründern der Vaterlandspartei, 1919-30 war er aktiv in der Bayer. Mittelpartei/DNVP, zeitweise als Landesverbandsvorsitzender. 1930 schloß er sich der „Volkskonservativen Vereinigung“ an, in deren „Führerring“ er im Februar 1931 gewählt wurde. Nach deren Auflösung 1931 blieb er parteilos.

    Als Forscher auf dem Gebiet des Hellenismus und als Wissenschaftsorganisator erwarb sich O. internationales Ansehen. Seine Untersuchungen etwa zur Geschichte des Ptolemäerreichs sind in ihrer souveränen Beherrschung der Quellen, ihrer methodischen Strenge und ihrer scharfsinnigen Detailkritik bis heute nicht übertroffen. Daß sich bei ihm ein positivistischer Ansatz mit Überlegungen zu einem umfassenden Gesamtkonzept von „Universalgeschichte“ verband, wurde vor allem außerhalb Deutschlands anerkannt. Einen großen Teil seiner Arbeitskraft widmete O. der Herausgebertätigkeit; das „Handbuch der Altertumswissenschaft“ wurde seit 1920 unter seiner Leitung u. a. durch Einbeziehung des Alten Orients und der Byzantinistik aus klassizistischer Begrenzung herausgeführt. Zu seinen Schülern zählten Helmut|Berve, Hermann Bengtson und Franz Josef Strauß.|

  • Auszeichnungen

    Geh. Reg.rat (1925);
    griech. Erlöser-Orden (1931);
    o. Mitgl. d. Bayer. Ak. d. Wiss. (1920) u. d. Dt. Archäolog. Inst. (1930);
    korr. Mitgl. d. Ak. d. Wiss. in Wien (1937), Berlin (1938) u. d. British Royal Academy (1938).

  • Werke

    u. a. Priester u. Tempel im hellenist. Ägypten, 2 Bde., 1905-08;
    Btrr. z. Seleukidengesch. d. 3. Jh. v. Chr., 1928;
    Zur Gesch. d. Zeit d. 6. Ptolemäers, 1934;
    Zur Gesch. d. Niederganges d. Ptolemäerreiches, 1938 (mit H. Bengtson).

  • Literatur

    A. Rehm, in: SB d. Bayer. Ak. d. Wiss. 1941/42, S. 26-32;
    L. Wenger, in: Aegyptus 21, 1941, S. 420;
    ders., in: Alm. d. Wiener Ak. d. Wiss. 92, 1942, S. 286-313, ders., in: ZSRGR 62, 1942, S. 469-71;
    H. Berve, in: Gnomon 18, 1942, S. 125-28;
    ders., in: Geist u. Gestalt I u. III (P);
    A. Scharff, in: FF 18, 1942, S. 23 f.;
    A. E. Breccia, in: Scienza e tecnica 6, 1942, S. 125 ff.;
    ders., in: Uomini e libri (Pisa), 1959, S. 265-91;
    C. Préaux, in: Chronique d'Égypte 17, 1942, S. 153-58;
    H. Bengtson, in: Bursian-BJ 284, 1943, S. 24-42 (W-Verz.;
    wieder [verbessert u. ergänzt] in: ders., Kl. Schrr. z. Alten Gesch., 1974, S. 599-618).

  • Porträts

    Ölgem. v. Hans Jakob Mann, 1930 (Univ. München, Inst. f. Alte Gesch.).

  • Autor/in

    Wolfgang Orth
  • Zitierweise

    Orth, Wolfgang, "Otto, Walter" in: Neue Deutsche Biographie 19 (1999), S. 714-715 [Online-Version]; URL: https://www.deutsche-biographie.de/pnd117189855.html#ndbcontent

    CC-BY-NC-SA