Dieterich, Albrecht
- Lebensdaten
- 1866 – 1908
- Geburtsort
- Hersfeld (Hessen)
- Sterbeort
- Heidelberg
- Beruf/Funktion
- klassischer Philologe ; Religionswissenschaftler ; Philologe ; Jurist ; Hochschullehrer
- Konfession
- evangelisch
- Normdaten
- GND: 116111585 | OGND | VIAF: 25345072
- Namensvarianten
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- Dieterich, Albrecht
- Dieterich, Albrechtus
- Dietrich, Albrecht
- Dietherich, Albrecht
- Dietherich, Albrechtus
- mehr
Literatur(nachweise)
- Katalog des Bibliotheksverbundes Bayern (BVB)
- Deutsche Digitale Bibliothek
- Normdateneintrag des Südwestdeutschen Bibliotheksverbundes (SWB)
- * Landeskunde Entdecken Online - Baden-Württemberg (LEO-BW) [2015-]
- Österreichischer Bibliothekenverbund (OBV)
- Gemeinsamer Verbundkatalog (GBV)
- * Literaturnachweis in der Neuen Deutschen Biographie (NDB)
- Personen im Fachinformationsdienst Darstellende Kunst
- Index Theologicus (IxTheo)
- * Jahresberichte für deutsche Geschichte - Online
Objekt/Werk(nachweise)
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Genealogie
V Albrecht († 1889), Gymnasiallehrer in Hersfeld;
M Henriette (1830-73), T des Wilhelm Münscher (1795–1872), in Hersfeld (S des →Wilh. [1766–1814], Prof. der Theol. in Marburg, s. ADB 23);
⚭ 1899 Maria, T des →Herm. Usener (1834–1905), Prof. der klassischen Philol. in Bonn, u. der Lili († 1920, Schw des Philos. Wilh. Dilthey [† 1911], s. NDB III);
2 K. -
Biographie
Nach dem Besuch des Gymnasiums in Hersfeld und dem Studium in Leipzig und Bonn promovierte D. 1888 bei →H. Usener mit einer Arbeit über den Leidener Zauberpapyros J 384. Von seinem Lehrer stets gefördert, habilitierte er sich 1891 in Marburg mit einer Untersuchung zu den orphischen Hymnen und wandte sich dann, neben dem Studium der antiken Dichtung, dem Volksglauben als religionsgeschichtlicher Quelle zu. Nach Reisen in Hellas und Italien wurde er 1895 zum außerordentlichen Professor ernannt und 1897 als Nachfolger von E. Schwartz nach Gießen berufen. Seine starke Hinneigung zur Volkskunde (so wirkte er wesentlich bei der Gründung des hessischen Volkskunde-Vereins mit) schlug sich in zahlreichen Aufsätzen nieder („Ein hessisches Zauberbuch“ und andere). Die enge Verbindung mit der klassischen Philologie, die für ihn das Studium einer ganzen Volkskultur war, erwies sich dabei als besonders fruchtbar. Nach seiner Berufung nach Heidelberg 1903 - einen Ruf nach Halle 1907 lehnte er ab - übernahm er die Redaktion der „Religionsgeschichtliche Versuche und Vorarbeiten“ und gab seit 1904 auch das „Archiv für Religionswissenschaft“ heraus. Er sah es dabei als seine Aufgabe an, das Wesen der Volksreligion und die Genesis des Christentums zu erforschen. Nach der „Mithrasliturgie“ (1903), in der er das Verhältnis des primitiven Menschen zu Gott analysierte, erschien 1905 sein bekanntestes Buch „Mutter Erde, ein Versuch über Volksreligion“ (³1925), mit dem er entscheidend auf die Auffassung von der alten griechischen Religion eingewirkt hat, nicht zuletzt deshalb, weil er statt der Mythen nunmehr die Riten in den Vordergrund stellte. - Von temperamentvollem Wesen, umgänglich und mit dem starken Bedürfnis nach Freundschaft und Geselligkeit, war D. ebenso ein fesselnder Redner wie ein anregender Lehrer, aus dessen Schule viele bekannte Wissenschaftler hervorgingen, unter anderem L. Deubner.
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Literatur
R. Wünsch, in: Bursian-Jberr. 32, 1909, S. 70 bis 102 (W-Verz.);
ders., in: Archiv f. Rel.wiss., 1908, S. 161 f. (P);
G. Uhlig, in: Das Human. Gymnasium, 1908, S. 135 f. -
Autor/in
Peter Robert Franke -
Zitierweise
Franke, Peter Robert, "Dieterich, Albrecht" in: Neue Deutsche Biographie 3 (1957), S. 669-670 [Online-Version]; URL: https://www.deutsche-biographie.de/pnd116111585.html#ndbcontent