Lebensdaten
1893 – 1945
Geburtsort
(Berlin-)Charlottenburg
Sterbeort
Berlin-Plötzensee
Beruf/Funktion
Staatssekretär
Konfession
evangelisch?
Normdaten
GND: 124996752 | OGND | VIAF: 67414038
Namensvarianten
  • Planck, Erwin

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Zitierweise

Planck, Erwin, Indexeintrag: Deutsche Biographie, https://www.deutsche-biographie.de/pnd124996752.html [29.03.2024].

CC0

  • Genealogie

    V Max (s. 2);
    Berlin 1923 Cornelie (Nelly) (* 1903), T d. Alexander Schöller, preuß. Geh. Seehandlungsrat, Teilh. d. Discontoges., u. d. Maria Dirksen;
    Gr-Ov Gottlieb (s. 1); – kinderlos.

  • Biographie

    Nach der Reifeprüfung war P. 1911-13 aktiver und nach kurzem Medizinstudium seit Kriegsausbruch 1914 Reserveoffizier, 1914-17 in franz. Kriegsgefangenschaft. 1918 reaktiviert, wurde er 1919 im Reichswehrministerium Mitarbeiter von Kurt v. Schleicher (1882–1934) und – inzwischen Rittmeister – zum 1.1.1924 als Verbindungsoffizier in die Reichskanzlei kommandiert, wo er sich rasch bewährte und 1926 als Regierungsrat (1929 Oberreg.rat) übernommen wurde. Nach Brünings Sturz wurde er am 2.6.1932 Reichskanzler v. Papen, wie dieser angibt, von Schleicher als Staatssekretär „zugeteilt“ und blieb im Amt, als dieser selbst Reichskanzler wurde. P. vertrat die Regierung im Reichstag und bemühte sich, einen innenpolitischen Nachrichtendienst aufzubauen; an Schleichers Bemühungen um eine Verständigung mit den Gewerkschaften, an den Arbeitsbeschaffungsprogrammen und an Plänen, durch Proklamierung des Staatsnotstandes die Machtübernahme Hitlers zu verhindern, war er stark beteiligt.

    Auf eigenen Antrag wurde P. am 31.1.1933 entlassen und im September „zur Vereinfachung der Verwaltung“ mit voller Pension in den Ruhestand versetzt. Während einer Ostasienreise, für die Hitler einen Teil der Kosten bewilligt hatte, in der Presse 1933 erhobene Korruptionsvorwürfe erwiesen sich rasch als unbegründet. Vergeblich forderte er nach der Ermordung Schleichers am 30.6.1934 General Werner v. Fritsch zum aktiven Widerstand gegen das NS-Regime auf. 1937 übernahm er eine leitende Position im Otto-Wolff-Konzern in Köln. Bei Kriegsbeginn wurde er für einige Zeit Mitarbeiter von General Georg Thomas (1890–1946) im Wehrwirtschaftsstab des Oberkommandos des Heeres und wirkte an dessen Denkschrift mit, die auf die unzureichenden Rüstungen hinwies. Seine Sorge vor einem Untergang Deutschlands und die Überzeugung, daß die Politik nicht gegen die Moral verstoßen dürfe, führten ihn 1941 in den Widerstandskreis um Goerdeler, zu dem auch sein Freund Johannes Popitz (1884–1945) gehörte. Seine Teilnahme an Besprechungen über ein konservatives Regierungsprogramm und eine Verfassung nach einem erfolgreichen Staatsstreich wurde der Gestapo rasch bekannt, so daß er bereits drei Tage nach dem 20. Juli 1944 verhaftet wurde. Der Volksgerichtshof verurteilte P. am 23. Oktober zum Tode, nachdem schon im September seine „Ausstoßung“ aus dem Verhältnis als Ruhestandsbeamter verfügt worden war. Das Gnadengesuch seines Vaters an Hitler blieb erfolglos.

  • Literatur

    A. Leber, Das Gewissen steht auf, Lb. aus d. dt. Widerstand v. 1933-1945, 1956, S. 128-30 (P);
    H.-A. Jacobsen (Hg.), Spiegelbild e. Verschwörung, 1984 (Gestapoberr. üb. P.s Vernehmungen);
    Akten d. Reichskanzlei, Weimarer Rep., Das Kab. v. Papen, bearb. v. K. H. Minuth, 1989;
    dass., Das Kab. v. Schleicher, bearb. v. A. Golecki, 1986;
    W. Benz u. H. Graml (Hg.), Biogr. Lex. z. Weimarer Rep., 1988;
    Biogr. Lex. z. Dritten Reich, hg. v. H. Weiß, ²1998.|

  • Quellen

    Qu BA Koblenz, Personalakten d. Reichskanzlei. |

  • Nachlass

    Nachlaß: Staatsbibl. Berlin.

  • Autor/in

    Heinz Boberach
  • Zitierweise

    Boberach, Heinz, "Planck, Erwin" in: Neue Deutsche Biographie 20 (2001), S. 500-501 [Online-Version]; URL: https://www.deutsche-biographie.de/pnd124996752.html#ndbcontent

    CC-BY-NC-SA