Lebensdaten
1882 – 1961
Geburtsort
Güstrow (Mecklenburg)
Sterbeort
Zweisimmen (Kanton Bern)
Beruf/Funktion
Publizist ; Schriftsteller
Konfession
keine Angabe
Normdaten
GND: 118739786 | OGND | VIAF: 78822655
Namensvarianten
  • Pechel, Rudolf Ludwig August Martin
  • Pechel, Rudolf
  • Pechel, Rudolf Ludwig August Martin
  • mehr

Porträt(nachweise)

Verknüpfungen

Von der Person ausgehende Verknüpfungen

Personen in der NDB Genealogie

Verknüpfungen auf die Person andernorts

Weitere Erwähnungen in der NDB-online/NDB/ADB

Verknüpfungen zu anderen Personen wurden aus den Registerangaben von NDB und ADB übernommen und durch computerlinguistische Analyse und Identifikation gewonnen. Soweit möglich wird auf Artikel verwiesen, andernfalls auf das Digitalisat.

Orte

Symbole auf der Karte
Marker Geburtsort Geburtsort
Marker Wirkungsort Wirkungsort
Marker Sterbeort Sterbeort
Marker Begräbnisort Begräbnisort

Auf der Karte werden im Anfangszustand bereits alle zu der Person lokalisierten Orte eingetragen und bei Überlagerung je nach Zoomstufe zusammengefaßt. Der Schatten des Symbols ist etwas stärker und es kann durch Klick aufgefaltet werden. Jeder Ort bietet bei Klick oder Mouseover einen Infokasten. Über den Ortsnamen kann eine Suche im Datenbestand ausgelöst werden.

Zitierweise

Pechel, Rudolf, Indexeintrag: Deutsche Biographie, https://www.deutsche-biographie.de/pnd118739786.html [28.03.2024].

CC0

  • Genealogie

    V Ludwig ( v. 1935), Dr. phil., Gymnasiallehrer;
    M Elisabeth Firnhaber;
    1) 1918 (⚭) Maria Fürst, 2) 1938 W. Madleen Mayser;
    2 S aus 1) Peter (* 1920), Journalist, 1966-91 Chefred. d. Senders Freies Berlin (s. Munzinger), Jürgen (* 1925), Publ., seit 1961 Hg. d. „Dt. Rdsch“.

  • Biographie

    P. besuchte das Gymnasium seiner Vaterstadt, wurde 1901 Seekadett und studierte dann in Göttingen und Berlin Germanistik, Philosophie, Nationalökonomie und Englisch. Nach seiner Promotion 1908 zum Dr. phil. bei dem Berliner Germanisten Erich Schmidt arbeitete er am Goethe- und Schiller-Archiv in Weimar und am Mark. Museum in Berlin, ehe er 1912 zum „Literarischen Echo“, einer „Halbmonatsschrift für Literaturfreunde“, wechselte. Bereits vor dem Krieg, den er als Marineoffizier erlebte, pflegte er Kontakt zu Julius Rodenberg (1831–1914) und der von ihm herausgegebenen Zeitschrift „Deutsche Rundschau“. Im April 1919 wurde P. für 23 Jahre deren Herausgeber und bestimmte damit einen wesentlichen Teil der konservativ-nationalistischen Publizistik der Weimarer Republik. Stets um politische Einflußnahme bemüht, unterhielt er enge Beziehungen zu jungkonservativen Kreisen; u. a. gehörte er zum Juniklub um Arthur Moeller van den Bruck (1876–1925) und stand in Kontakt zu dessen Nachfolger, dem Herrenklub, und der sog. Ring-Bewegung des konservativ-revolutionären Lagers, dessen Ideen P. mit der „Deutschen Rundschau“ förderte und dessen großdeutsches Bekenntnis er polemisch und zunehmend fanatisch vortrug. Als Vorsitzender der Arbeitsgemeinschaft für die Interessen der Grenz- und Auslandsdeutschen propagierte er die Politik dieser Organisation. Nach der Trennung von seinem bisherigen Verlag Gebr. Paetel 1924 führte P. die Zeitschrift im eigenen Verlag weiter, z. T. mit verdeckten Subventionen aus Kreisen der deutschen Industrie und der Ministerialbürokratie, die dadurch einen gewissen Einfluß z. B. auf die außenpolitische Linie der Zeitschrift nahm. Seit Mitte der 20er Jahre stellte er sein Blatt in den Dienst der neugegründeten „Münchner Akademie zur wissenschaftlichen Erforschung und zur Pflege des Deutschtums, Deutsche Akademie“, deren Senator er wurde. Aus finanziellen Gründen 1932 von der „Norddeutschen Buchdruckerei und Verlagsanstalt“ übernommen, erhielt die „Deutsche Rundschau“ im folgenden Jahr zwei zusätzliche Herausgeber, P.s Freund Paul Fechter (1880–1958) und Eugen Diesel (1889–1970), den Sohn Rudolf Diesels.

    P. suchte 1933 zunächst mit den neuen Machthabern zu kooperieren, bis ihn die Ermordung seines engen Freundes und Mitarbeiters Edgar Julius Jung (1894–1934) und der totalitäre Machtanspruch dar NSDAP in den Widerstand drängten, was nicht bedeutete, daß er seine Überzeugungen änderte. Seit 1934 betrieb er Camouflage-Publizistik in der „Deutschen Rundschau“, wurde 1942 verhaftet und kam bis 1945 ins KZ Sachsenhausen; die „Deutsche Rundschau“ wurde im April 1942 verboten. 1945/46 war P. Chefredakteur des CDU-Organs „Neue Zeit“ (Berlin), seit 1946 bis zu seinem Tod gab er erneut die „Deutsche Rundschau“ heraus, seit 1948 in Stuttgart.|

  • Auszeichnungen

    Präs. d. Dt. Ak. f. Sprache u. Dichtung (Darmstadt) (1950–52, danach Ehrenpräs.);
    Vors. d. Südwestdt. Schriftst.verbands (1951);
    Gr. BVK (1952);
    Goethe-Plakette d. Stadt Frankfurt (1957);
    Dr. phil. h. c. (FU Berlin, 1957).

  • Werke

    u. a. Goethe u. Goethestätten, 1932;
    Deutschen-Spiegel, 1946;
    Dt. Widerstand, 1947;
    Zw. d. Zeilen, Der Kampf e. Zs. f. Freiheit u. Recht 1932-1942, 1948. z– Hg.: Franz. Rheinpol. in amerik. Beleuchtung, Ausgew. Stücke aus d. Tagebuch d. Oberkommandierenden d. amerik. Besatzungstruppen Henry T. Allen, 1925;
    Dt. Rundschau, Acht J.zehnte dt.|Geisteslebens, 1961;
    Wie sie sich selber sehen, Antrittsreden d. Mitglieder vor d. Kollegium d. Dt. Ak., 1999.

  • Literatur

    V. Mauersberger, R. P. u. d. „Dt. Rundschau“, Eine Studie z. kons.-revolutionären Publizistik in d. Weimarer Rep. (1918–1933), 1971;
    A. Mohler, Die kons. Rev. in Dtld., ²1972;
    Rosemarie Schäfer, R. P. u. d. „Dt. Rundschau“ 1946-61, Diss. Göttingen 1975;
    G. Imhoff, in: Revue d'Allemagne 16, Nr. 3, 1984, S. 397-412;
    E. Rotermund, Tarnung u. Absicherung in R. P.s Aufs. „Sibirien“ (1937), in: H. Reinitzer (Hg.), Textkritik u. Interpretation, 1987, S. 417-38;
    Zw. Kritik u. Zuversicht, 50 J. Dt. Ak. f. Sprache u. Dichtung, 1999;
    Ch. König, in: FAZ Nr. 245 v. 21.10.1999 (P);
    Rhdb. (P);
    Klimesch (P);
    S. Schneider, in: Biogr. Lex. z. Weimarer Rep., hg. v. W. Benz u. H. Graml, 1988;
    Frankfurter Biogr. |

  • Nachlass

    Nachlaß: BA Koblenz.

  • Autor/in

    Sigrid Schneider
  • Zitierweise

    Schneider, Sigrid, "Pechel, Rudolf" in: Neue Deutsche Biographie 20 (2001), S. 150-151 [Online-Version]; URL: https://www.deutsche-biographie.de/pnd118739786.html#ndbcontent

    CC-BY-NC-SA