Dates of Life
unbekannt
Occupation
Architekten ; Ingenieure
Religious Denomination
mehrkonfessionell
Authority Data
GND: 129479675 | OGND | VIAF: 33078169
Alternate Names
  • Pasqualini

Relations

The links to other persons were taken from the printed Index of NDB and ADB and additionally extracted by computational analysis and identification. The articles are linked in full-text version where possible. Otherwise the digital image is linked instead.

Places

Map Icons
Marker Geburtsort Place of birth
Marker Wirkungsort Place of activity
Marker Sterbeort Place of death
Marker Begräbnisort Place of interment

Localized places could be overlay each other depending on the zoo m level. In this case the shadow of the symbol is darker and the individual place symbols will fold up by clicking upon. A click on an individual place symbol opens a popup providing a link to search for other references to this place in the database.

Citation

Pasqualini, Index entry in: Deutsche Biographie, https://www.deutsche-biographie.de/pnd129479675.html [26.04.2024].

CC0

  • Biographical Presentation

    Von der Mitte des 16. Jh. bis in das 1. Viertel des 17. Jh. standen Mitglieder der Familie in drei Generationen als Architekten und Festungsbaukundige im Dienst der Herzöge von Jülich-Kleve-Berg. Der in Bologna geborene Alessandro (1493–1559, s. 1) wanderte zu Beginn der 1530er Jahre in die Niederlande aus; er begründete den deutschen Zweig der Familie, der als adelig auftrat. 1709 ließ sich die|Familie ihre Zugehörigkeit zum Bologneser Stadtadel in zwei Urkunden bestätigen. Der Familienüberlieferung nach war Alessandro im Gefolge Kaiser Karls V. in die Niederlande gelangt. Seit 1549 stand er im Dienst Hzg. Wilhelms V. von Jülich-Kleve-Berg. Seine beiden Söhne Maximilian (1534–72, s. 2) und Johann (I.) (ca. 1535-82, s. 3) übernahmen nach seinem Tod die hzgl. Bauaufgaben. Maximilians Söhne Johann (II.) (1562–1612) und Alexander (1567–1623) bildeten die dritte Generation am jülich-klevischen Hof.

    Johann (II.) war seit 1586 hzgl. Baumeister. Da Vater und Onkel früh starben, erfuhr er seine Ausbildung in „fremden Landen“, wie er selbst 1607 festhielt. Neben der Betreuung der hzgl. Bauten, vor allem in Hambach und Düsseldorf, beriet er die Städte Lübeck (1595) und Wesel (1587–1607) sowie die Reichsstadt Köln (1604/05). 1604 begutachtete er für den Kurfürsten von Trier die Festung Ehrenbreitstein. Im selben Jahr lieferte er erste Entwürfe für das Schloß des Mainzer Kurfürsten in Aschaffenburg. 1588 wurde mit dem Ausbau und der Befestigung der berg. Stadt Mülheim begonnen, wobei Planung und Bauleitung in seinen Händen lagen. Die Arbeiten mußten auf Druck der Reichsstadt Köln bald wieder eingestellt werden, wurden aber 1612 erneut aufgenommen.

    Alexander ging anscheinend bei seinem älteren Bruder Johann (II.) in die Lehre und stieg dann zu seinem Kompagnon auf. Im August 1592 hatte sein Bruder in Wesel ein Gutachten abgegeben; die dazugehörige Planzeichnung stammt von Alexander. Daneben dürfte er eine Reise nach Italien zur weiteren Ausbildung unternommen haben (unklar bleibt, ob ein in Pavia 1602 erwähnter gleichnamiger Jurastudent mit ihm identisch ist). 1597-1602 stand er in kaiserl. Diensten und begutachtete die habsburg. Grenzfestungen gegen die Türken. Seit 1603 beriet er den Pfalzgrafen von Neuburg, der mit einer Tochter Hzg. Wilhelms V. verheiratet war, bei der Neugestaltung der Stadt Neuburg mit Rathaus und Stadtkirche nach Plänen von Josef Heintz I. (1564–1609). Diese Tätigkeit ist bis 1606 belegt. Zusammen mit seinem Bruder ist er in Heinsberg (1604) und Wesel (1605) nachweisbar. 1608 wurde er zum Generalbaumeister für das Hzgt. Kleve und gleichzeitig zum Schlüter von Uedem ernannt. Nach dem Tod seines Bruders Johann gelang es ihm jedoch nicht, diese Stellung auch im Hzgt. Jülich-Berg zu übernehmen; sein ref. Glaube stand dem im Wege. Sein Bruder und dessen Familie waren kath. geblieben.

    Die P. genossen vor allem als Festungsbaukundige einen guten Ruf, der sich auf einen reichen Erfahrungsschatz innerhalb der Familie und auch auf einen gewachsenen Bestand an Plänen gründete.

    Noch vier Generationen der Nachfahren Johanns (II.) lebten als niedere Adelige im deutsch-niederländ. Grenzbereich. Verschiedene Mitglieder der Familie dienten im kaiserl. Heer bzw. dem Fürstbischof von Münster. Maximilian Dietrich (1669–1720), der mit Anna Maria Friederika v. Covorden zu Rhede ( 1720) verheiratet war, stieg dabei bis zum Kommandanten von Luxemburg auf. Mit Otto Arnold (1674–1746) starb der letzte männliche Nachkomme Alessandros, ehe mit Anna Judith Elisabeth (1716–61), die 1737 Johann Hermann Winold van Höevell geheiratet hatte, die Linie erlosch.

  • Literature

    ADB 25;
    F. Lau, Die Architektenfam. P., in: Düsseldorfer Jb. 31, 1925, S. 96-154;
    ders., Nachträge, ebd. 44, 1947, S. 243-45;
    A. Schmeddinghoff, Btrr. z. Gesch. d. Fam. v. P, in: Westfäl. Zs. 93, 1937, S. 1-38;
    ThB;
    Dict. of Art. |

  • Primary Sources

    Qu Fam.archiv: Zwolle (Niederlande), Rijksarchief Overijssel.

  • Portraits

    zu Maximilian Dietrich, Anna Maria Friederika, Anna Judith Elisabeth, Otto Arnold v. unbek. zeitgenössischem Künstler, Öl/Lwd., alle in: Rhede, Haus Kretier.

  • Author

    Guido von Büren
  • Familienmitglieder

  • Citation

    Büren, Guido v., "Pasqualini" in: Neue Deutsche Biographie 20 (2001), S. 85-86 [online version]; URL: https://www.deutsche-biographie.de/pnd129479675.html#ndbcontent

    CC-BY-NC-SA