Lebensdaten
um 1535 – 1581 oder 1582
Geburtsort
Buren (?)
Sterbeort
Orsoy (?)
Beruf/Funktion
Architekt
Konfession
evangelisch?
Normdaten
GND: 138712905 | OGND | VIAF: 220744732
Namensvarianten
  • Pasqualini, Johann I. von
  • Pasqualini, Johann von
  • Pasqualini, Johann I. von
  • mehr

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Zitierweise

Pasqualini, Johann von, Indexeintrag: Deutsche Biographie, https://www.deutsche-biographie.de/pnd138712905.html [19.03.2024].

CC0

  • Genealogie

    V Alessandro (s. 1);
    M Elisabeth Schouten;
    B Maximilian (s. 2);
    Orsoy (?) nach 1570 Katharina de Vall (1558–1624);
    2 T.

  • Biographie

    P. ist zunächst als Gehilfe seines älteren Bruders Maximilian in Hambach und Sittard nachweisbar. 1562-65 scheint er auf Reisen gegangen zu sein. Danach wurde er zur Entlastung seines Bruders Landeshaumeister im Hzgt. Kleve und in der Gfsch. Mark. Nach dessen frühem Tod 1572 übernahm er diese Funktion auch im Hzgt. Jülich-Berg. 1573 wurde er von Hzg. Wilhelm V. offiziell bestallt. Seit 1565 leitete P. den Ausbau der kleinen klevischen Stadt Orsoy zur fünfbastionären Landesfestung. Hier fand er seinen Lebensmittelpunkt, heiratete und kaufte ein Haus. In Kleve erweiterte er die von seinem Bruder gebaute Kanzlei und entwarf einen Galeriegang, der dieses Gebäude mit der Burg verband. Von Orsoy aus betreute P. 1568 den Bau einer Bastion in der Stadt Wesel. Für Hzg. Wilhelm V. ist er zudem in Grevenbroich, Hambach, Jülich und Sinzig nachweisbar. Wahrscheinlich entwarf P. in Jülich um 1575 für den hzgl.-jülichschen Rat und Marschall Johann v. Reuschenberg (um 1523–94) einen prächtigen Adelshof. Intensive Beziehungen pflegte P., wie schon sein Vater und sein Bruder, auch zum Haus Arenberg. Für Johann de Ligne (1525–68) und seine Frau Margarethe v. Marck-Arenberg ( 1599) leitete er am Ende der 1560er Jahre den Ausbau des Stammsitzes in der Eifel.

    Schon früh stand P. in herausragendem Ruf. 1560 war er für Hzg. Christoph von Württemberg (1515–68) in Schorndorf tätig. 1567 ist er hier wieder nachweisbar und hielt sich für kurze Zeit wohl auch in Stuttgart auf. Wenig später beriet er Mgf. Georg Friedrich von Brandenburg-Ansbach (1539–1603) auf Vermittlung des Herzogs von Württemberg auf der Plassenburg. 1574 wurde er nach Wolfenbüttel berufen. Die Stadt wurde zu dieser Zeit für Hzg. Julius von Braunschweig-Lüneburg (Haus Wolfenbüttel) (1528–89) zur Idealstadt ausgebaut. Vielleicht hat er in diesem Zusammenhang auch dessen Bruder, Erich II. von Braunschweig-Lüneburg (Haus Calenberg) (1528–84), beim Bau der Festung Landestrost in Neustadt am Rübenberge beraten. Für kurze Zeit ist P. auch im Elsaß nachweisbar. Der Pfalzgf. Georg Hans von Veldenz-Lützelstein (* 1543) ließ hier seit 1568 das Dorf Einartzhausen zur befestigten Residenzstadt Pfalzburg ausbauen; als einer der Baumeister ist P. aufgeführt. 1579 entwarf er für den Herzog von Alba (1507–82) eine Schanze vor der Stadt Maastricht.

    P.s Anteil an den zahlreichen Planungen und Bauten, die er begutachtete, im einzelnen herauszuarbeiten, ist nicht möglich. Keines seiner Gebäude oder Festungswerke ist erhalten.

  • Literatur

    G. H. Schwartz, Aus d. Vergangenheit v. Pfalzburg, 1930;
    F. Thöne, Wolfenbüttel, Geist u. Glanz e. Residenz, 1963;
    D. Kastner. Bau u. Entstehung d. Festung Orsoy, in: Ann. d. hist. Ver. f. d. Nioderrhein 187, 1984, S. 103-41;
    ders., J. P. u. d. Anfänge d. Festung Wesel, in: Wesel, Btrr. z. Stadtgesch., 1985, S. 5-24;
    P. Neu, Die Arenberger u. d. Arenberger Land, 1, 1989, S. 296-98.

  • Autor/in

    Guido von Büren
  • Zitierweise

    Büren, Guido v., "Pasqualini, Johann von" in: Neue Deutsche Biographie 20 (2001), S. 88-89 [Online-Version]; URL: https://www.deutsche-biographie.de/pnd138712905.html#ndbcontent

    CC-BY-NC-SA