Lebensdaten
1676 – 1743
Geburtsort
Mainz
Sterbeort
Bruchsal
Beruf/Funktion
Bischof von Speyer und Konstanz ; Kardinal
Konfession
katholisch
Normdaten
GND: 118820613 | OGND | VIAF: 84146634288341930362
Namensvarianten
  • Damian Hugo Philipp Graf von Schönborn
  • Damian Hugo von Schönborn
  • Schönborn, Damian Hugo Graf von
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Zitierweise

Damian Hugo, Indexeintrag: Deutsche Biographie, https://www.deutsche-biographie.de/pnd118820613.html [19.03.2024].

CC0

  • Genealogie

    V Melchior Frdr. (1644–1717), kaiserlicher GR, Bevollmächtigter beim Frieden zu Ryswyk, kurmainzischer Staatsmann, S des Phil. Erwein (1607–68), kurmainzischer GR, u. der Maria Ursula Freiin v. Greiffenclau zu Vollrads;
    M Maria Sophia, T des kurmainzischen Staatsmannes Joh. Christian Frhr. v. Boineburg ( 1672, s. NDB II);
    Ov Lothar Franz ( 1729), Bischof v. Bamberg, EB v. Mainz; Großonkel väterlicherseits Joh. Phil. ( 1673), Bischof v. Würzburg, EB v. Mainz, Bischof v. Worms;
    B u. a. Joh. Phil. Franz ( 1724), Bischof v. Würzburg, Friedr. Karl ( 1746), Reichsvizekanzler, Bischof v. Bamberg u. Würzburg, Rudolf Erwein Franz (1675–1754), kaiserlicher WGR, Stammvater der blühenden Linie, Franz Georg ( 1756), EB v. Trier, Bischof v. Worms u. gefürsteter Propst zu Ellwangen, Marquard Wilh. (1683–1770), Dompropst zu Bamberg, Anselm Franz (1687–1770), kaiserlicher Gen.; Neffe (Sohn der Schw Amalie Elis. Maria) August Gf. v. Limburg-Stirum, Bischof v. Speyer ( 1797, s. NDB I).

  • Biographie

    D. studierte als Germaniker in Rom, darnach in Leiden und Löwen. Auf den Deutschordensritter (seit 1699) wurde Kaiser Josef I. aufmerksam. Er schickte ihn nach Hamburg, um dort die verworrenen Rechtsverhältnisse zu klären. 1714 war D. Präsident des Braunschweiger Kongresses, der den Nordischen Krieg beenden sollte. Auf Betreiben des Kaisers wurde er am 29.5.1715 in das Kardinalskollegium aufgenommen. Nach Antritt seines Amtes als Bischof von Speyer am 30.11.1719 - seit 5.8.1740 war D. auch Bischof von Konstanz - bemühte er sich, die bischöfliche Pfalz in Speyer wieder aufzubauen. Die Stadt bereitete ihm Schwierigkeiten. Jetzt erhob er Bruchsal zur Residenzstadt und errichtete dort sein Schloß, das als Meisterwerk des Barocks gerühmt wird. Nur eine intensive Förderung des Wirtschaftslebens und eine gewissenhafte Finanzverwaltung, die er als Deutschordenskomtur von Altenbiesen und Hessen gelernt hatte, ermöglichten es ihm, die erheblichen Kosten für seine Bauten aufzubringen und noch 1,7 Millionen Gulden seinem Nachfolger zu hinterlassen. In den Kriegen, die das Bistum Speyer heimgesucht hatten, lag das religiös-sittliche Leben darnieder. Durch zahlreiche Verordnungen, die D. im Anschluß an die Reformdekrete des Konzils von Trient erließ und als verantwortungsbewußter Oberhirte tatkräftig durchführte, erneuerte er das kirchliche Leben. Die Geistlichen, die er in dem von ihm neuerrichteten Seminar in Bruchsal erzog, und die Lehrer der Volksschulen, die er durch zahlreiche Prüfungen streng auslas, unterstützten ihn in seinem großen Reformwerk. D. war tief fromm, jedoch von Skrupeln geplagt, an denen sein geistlicher Berater, der hochgebildete aber pedantische Georg Ulrich Kellermann nicht unschuldig war.

  • Literatur

    F. X. Remling, Gesch. d. Bischöfe zu Speyer, 1852-54, Bd. 2, S. 625-65;
    I. Wille, Bruchsal, Bilder a. e. geistl. Staat d. 18. Jh., 1900;
    ders., Berr. d. Kard. D. H., Fürstbischofs v. Speyer üb. d. Papstwahl 1730, in: ZGORh 1918, S. 174-212;
    A. Wetterer, Das religiös-aszetische Leben d. Kard. D. H. v. Sch., in: Freib. Diöz. Archiv 1915, S. 1-15, 151 bis 166;
    ders., Das Bruchsaler Schloß, 1927;
    O. B. Roegele, D. H. v. Sch. u. d. Anfänge d. Bruchsaler Priesterseminars, in: Freib. Diöz. Archiv 71, 1951, S. 5-51;
    ders., Ein Schulreformer d. 18. Jh., Kard. D. H. v. Sch. u. d. Reorganisation d. Schulwesens im Fürstbistum Speyer, in: Jb. d. Görresges., 1955, S. 351-62;
    ders., Bruchsal, Wie es war, 1955 (L, P);
    ders., Die drei Berliner Missionen d. Gf. D. H. v. Schönborn (1712–13), in: ZGORh 103, 1955, S. 426-67.

  • Autor/in

    Ludwig Stamer
  • Zitierweise

    Stamer, Ludwig, "Damian Hugo" in: Neue Deutsche Biographie 3 (1957), S. 500 [Online-Version]; URL: https://www.deutsche-biographie.de/pnd118820613.html#ndbcontent

    CC-BY-NC-SA