Lebensdaten
1871 – 1942
Geburtsort
Wien
Sterbeort
Ghetto Theresienstadt (Böhmen)
Beruf/Funktion
Chemiker ; Professor der Chemie in Prag
Konfession
evangelisch
Normdaten
GND: 129697028 | OGND | VIAF: 84073580
Namensvarianten
  • Meyer, Hans Leopold
  • Meyer, Hans
  • Meyer, Hans Leopold

Objekt/Werk(nachweise)

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Zitierweise

Meyer, Hans, Indexeintrag: Deutsche Biographie, https://www.deutsche-biographie.de/pnd129697028.html [19.03.2024].

CC0

  • Genealogie

    V Gotthelf Karl (1844–1905, isr.), Dr. iur., Großhändler, Schriftst., Gen.konsul d. Republik Guatemala in W., ließ seine Kinder christl. erziehen, S d. Isaak Lewin (ca. 1802–71) aus Stavenhagen (Mecklenburg), Kaufm. u. Konsul in W., u. d. Theresia Weikersheim (ca. 1814–52) aus W.;
    M Clara Regina (1847–1924), T d. Salomon Benedikt Goldschmidt (1818–1906), Kaufm. in Mainz, u. d. Josephine Porges v. Portheim (1821–69) aus Prag; Vorfahr Josef Manes Oesterreicher (1756–1832), Dr. med., Arzt u. Sodafabr. in W. (s. Wurzbach 21);
    Om Victor Goldschmidt (1853–1933), Mineraloge (s. NDB VI);
    B Stefan (s. 2);
    Schw Hertha ( Immanuel Friedlaender, 1871–1948, Vulkanforscher, s. Wi. 1935);
    - 1) Prag 1898 Ottilie (1876–1919), T d. Dr. iur. Otto Pribram (1844–1917), 2) Prag 1921 Alice (1891–1981), Dr., T d. Josef Hofmann u. d. Paula Zechendorf;
    3 S, 1 T aus 1).

  • Biographie

    Nach dem Schulbesuch in Wien und Horn (Niederösterreich) studierte M. seit 1888 in Wien, Heidelberg und Freiberg Chemie. Mit der Dissertation „Ueber einige Derivate der Picolinsäure und deren Überführung in α-Amidopyridin“ promovierte er 1894 an der Univ. Wien bei Hugo Weidel. Es folgte eine dreijährige Assistententätigkeit an der Lehrkanzel für analytische Chemie der TH Wien. In diesen Jahren führte er gemeinsam mit Josef Herzig (Univ. Wien) Untersuchungen verschiedener Naturstoffe durch; dabei entwickelten die beiden eine Methode zur quantitativen Bestimmung von stickstoffgebundenem Alkyl, die ein wertvolles Hilfsmittel bei der Ermittlung von Alkaloidstrukturen wurde. 1897 wurde M. Adjunkt an der Deutschen Univ. Prag, 1898 zugleich Privatdozent, 1904 ao. Professor. 1908 wechselte er als o. Professor für allgemeine und analytische Chemie an die Deutsche TH Prag über, doch schon 1911 kehrte er als Ordinarius für Chemie und Leiter des Chemischen Instituts an die Deutsche Universität zurück. In dieser Stellung blieb er bis zu seinem 1936 aus Gesundheitsgründen erfolgten Übertritt in den Ruhestand.

    Allein und mit zahlreichen Schülern, darunter Hans Tropsch und Hans Kautsky, bearbeitete M. vorwiegend Themen aus dem Gebiet der experimentellen organischen Chemie. Seine Bemühungen, das Thionylchlorid für präparative Zwecke und zur Entscheidung von Konstitutionsfragen einzusetzen, wurden besonders anerkannt. Bekannter machten ihn aber seine literarischen Arbeiten. Bereits 1897 hatte er eine „Anleitung zur quantitativen Bestimmung der organischen Atomgruppen“ veröffentlicht (²1904, engl. 1899, ³1908, ital. 1906). Aus diesem Buch entwickelte sich die „Analyse und Konstitutionsermittlung organischer Verbindungen“ (1903, ⁶1938, ⁴1925 franz.), die von der 4. Auflage an im Rahmen von M.s „Lehrbuch der organisch-chemischen Methodik“ erschien und dessen 1. Band bildete. Die Bände 2 und 3 des „Lehrbuchs“ beschäftigten sich mit „Nachweis und Bestimmung organischer Verbindungen“ (1933) und der „Synthese der Kohlenstoffverbindungen“ (1938-40). – Lieben-Preis d. Ak. d. Wiss. Wien (1905).

  • Werke

    Weitere W u. a. Über d. Nachweis u. d. Bestimmung d. an Stickstoff gebundenen Alkyls, in: Berr. d. Dt. Chem. Ges. 27, 1894, u. in: Mhh. f. Chemie 15, 1894 (beide mit J. Herzig);
    Über e. allg. anwendbare Methode z. Darst. v. Chloriden d. organ. Säuren, ebd. 22, 1901;
    Böhm. Porzellan u. Steingut, 1927.

  • Literatur

    F. Böck, in: Österr. Chemiker-Ztg. 48, 1947, S. 212;
    Pogg. IV-VIIa;
    ÖBL;
    Biographisches Lexikon Böhmen.

  • Porträts

    Familienphot. (Bildarchiv d. Ges. Dt. Chemiker, Frankfurt/M.).

  • Autor/in

    Bernd Wöbke
  • Zitierweise

    Wöbke, Bernd, "Meyer, Hans" in: Neue Deutsche Biographie 17 (1994), S. 320-321 [Online-Version]; URL: https://www.deutsche-biographie.de/pnd129697028.html#ndbcontent

    CC-BY-NC-SA