Lebensdaten
1853 – 1924
Geburtsort
Sanok (Galizien)
Sterbeort
Wien
Beruf/Funktion
Chemiker
Konfession
jüdisch
Normdaten
GND: 116761482 | OGND | VIAF: 27831018
Namensvarianten
  • Herzig, Josef
  • Herzig, Joseph

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Zitierweise

Herzig, Josef, Indexeintrag: Deutsche Biographie, https://www.deutsche-biographie.de/pnd116761482.html [28.03.2024].

CC0

  • Genealogie

    V Gutsbesitzer.

  • Biographie

    Nach einem einsemestrigen Studium an der Universität Wien ging H. 1875 nach Berlin, wo ihn „die blendende Erscheinung A. W. Hofmanns für die experimentelle Chemie gewann“. Anschließend begab er sich auf ein Jahr zu Bunsen und beendete seine Studien 1879 unter L. von Barth in Wien. 1880 wurde er Assistent am 1. Chemischen Universitätslaboratorium in Wien, 1886 Adjunkt, 1887 Privatdozent für Chemie, 1897 außerordentlicher und 1913 ordentlicher Professor. 1902 erhielt er einen Lehrauftrag für pharmazeutische Chemie. Die chemische Ausbildung der Pharmazeuten oblag ihm bis zu seinem Übertritt in den Ruhestand 1923. – Durch Barth wurde H. mit der Untersuchung organischer Naturstoffe vertraut. Dieser in Österreich traditionsreichen Forschungsrichtung ist er in vielen seiner wissenschaftlichen Arbeiten gefolgt. Seine Beobachtungsgabe und Exaktheit ließen ihn bei seinen analytischen Untersuchungen, die zu einem Großteil technisch verwertbaren natürlichen Pflanzenstoffen galten, eine Fülle konstitutionsbestimmender Tatsachen entdecken, die es dann Stefan von Kostanecki und andere ermöglichten, endgültige Formeln aufzustellen. Die Arbeiten H.s über Quercetin und Fisetin, in denen das Prinzip des Schutzes der Hydroxylgruppe durch Alkylierung und Acylierung zum ersten Male bei Flavonolen in ausgedehntestem Maße Anwendung fand, bedeutete eine neue Ära in der Untersuchung dieser Gruppe. Arbeiten über die Konstitution der den Flavonolen nahestehenden Farbstoffe des Rot- und Blauholzes, über gewisse sich von Hydroxydiphensäuren ableitende Farbstoffe sowie über Tannine schlossen sich an. Alkylierungen, die bei den Untersuchungen H.s eine so große Rolle spielten, haben ihn auch eine bei gewissen mehrwertigen Phenolen auftretende Erscheinung, nach welcher das Alkyl nicht an den Sauerstoff der Hydroxylgruppe, sondern an den aromatischen Kern selbst tritt, entdecken lassen. Die mit H. Meyer ausgearbeitete Analysenmethode zur quantitativen Bestimmung des an Stickstoff gebundenen Methyls wurde in der Folgezeit ein unentbehrliches Hilfsmittel bei der Untersuchung stickstoffhaltiger organischer Stoffe. – Liebenpreis d. Akademie der Wissenschaften zu Wien (1902), korrespondierend Mitglied dieser Akademie (1906).

  • Werke

    u. a. Arbb. üb. Quercetin, in: Mhh. f. Chemie 5, 6, 9, 12, 14-16, 1884-96;
    Rhamnetin, ebd. 6, 9, 10, 1885-89;
    Desmotropie bei mehrwertigen Phenolen, ebd. 9, 10, 11, 14, 1888-93, 27, 31, 32, 1906-11;
    Fisetin, ebd. 12, 14, 1891-93;
    Farbstoffe d. Rot- u. Blauholzes, ebd. 15, 16, 19, 20, 22, 23, 25, 27, 1894-1906;
    Methylimid-Bestimmung, ebd. 15, 16, 18, 1894-97 (mit Hans Meyer).

  • Literatur

    Österr. Chemiker-Ztg. 26, 1923, S. 139;
    ebd. 27, 1924, S. 114;
    R. Wegscheider, in: Alm. d. Österr. Ak. d. Wiss. 75, 1925, S. 194-98;
    I. Pollak, in: Berr. d. Dt. Chem. Ges. 58, 1925, Abt. A, S. 556-75 (P);
    Pogg. IV-VI;
    ÖBL.

  • Porträts

    Denkmal v. S. Charoux, 1935 (Wien, Arkadenhof d. Univ.).

  • Autor/in

    Wilfrid Oberhummer
  • Zitierweise

    Oberhummer, Wilfrid, "Herzig, Josef" in: Neue Deutsche Biographie 8 (1969), S. 735 [Online-Version]; URL: https://www.deutsche-biographie.de/pnd116761482.html#ndbcontent

    CC-BY-NC-SA