Lebensdaten
1899 – 1958
Geburtsort
Pivitsheide Kreis Detmold
Sterbeort
Bonn
Beruf/Funktion
Politiker
Konfession
evangelisch
Normdaten
GND: 12996249X | OGND | VIAF: 57706390
Namensvarianten
  • Mellies, Wilhelm

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Zitierweise

Mellies, Wilhelm, Indexeintrag: Deutsche Biographie, https://www.deutsche-biographie.de/pnd12996249X.html [25.04.2024].

CC0

  • Genealogie

    V Heinrich Friedrich August, Bauer;
    M Sophie Karoline Auguste Brokmann;
    1) Lage 1933 Ella (1898–1937), Heimleiterin, T d. Hausmeisters Wilhelm Stüben in P. u. d. Helene N. N., 2) Hennef/Sieg 1953 Anni verw. Krahnstöver, geb. Leffler (1904–61) aus Kiel, SPD-Bundestagsabgeordnete; 2 Stief-K.

  • Biographie

    M. besuchte bis zu seiner Einberufung 1917 das Lehrerseminar in Detmold. Nach zweijähriger franz. Kriegsgefangenschaft wurde er 1921 Lehrer in Reitenheide, drei Jahre später in Lage. 1923 trat M. der SPD bei und wurde zwei Jahre später Abgeordneter, 1929 Präsident des Lippischen Landtags. Das Jahr 1933 brachte M. neben kurzzeitiger „Schutzhaft“ den Verlust seiner politischen Ämter und die Entlassung aus dem Schuldienst, so daß er sich als Lebensmittelkaufmann durchschlagen mußte. Am 2. Weltkrieg nahm er als Frontsoldat teil. 1945 wurde M. Landrat des Kreises Detmold, 1947 Abgeordneter im Frankfurter Wirtschaftsrat und 1948 Vorsitzender des SPD-Bezirks Ostwestfalen. 1949 wurde er in Lemgo in direkter Wahl in den Bundestag gewählt.

    Als Erich Ollenhauer nach dem Tod des SPD-Vorsitzenden Kurt Schumacher dessen Nachfolge antrat, wurde M. am 29.9.1952 vom Dortmunder SPD-Parteitag zum Stellvertretenden Parteivorsitzenden bestimmt. Im September 1953 übernahm der hervorragende Organisator auch das Amt des stellvertretenden Vorsitzenden der SPD Bundestagsfraktion. In dieser Eigenschaft trug er wiederholt die Positionen der SPD, nicht zuletzt zu bündnis- und wehrpolitischen Fragen, vor dem Plenum des Bundestages mit strenger Sachlichkeit vor. Dank seiner ausgleichenden, ruhigen Art und seiner weitgehenden Beschränkung auf die Partei- und Fraktionsarbeit übte er innerhalb der SPD großen Einfluß aus, wurde aber in der Öffentlichkeit nur wenig bekannt. 1957 wurde er als stellvertretender Fraktionsvorsitzender nicht wiedergewählt. Aus Enttäuschung darüber kündigte er an, bei der auf dem nächsten Parteitag anstehenden Neuwahl des Stellvertretenden Parteivorsitzenden nicht mehr kandidieren zu wollen. M. starb, während in Stuttgart der Parteitag stattfand, auf welchem Waldemar v. Knoeringen in dieses Amt gewählt wurde.

  • Literatur

    W. Papenhoff. in: Neue Ztg. v. 29.9.1952;
    W. Henkels, Der zweite Mann d. Opposition, in: FAZ v. 26.2.1953;
    ders., Zeitgenossen, 50 Bonner Köpfe, 1954 (P);
    E. Ollenhauer, in: SPD-Pressedienst. P/XIII/112 v. 20.5.1958;
    H. Schuster, W. M. – ein puritan. Funktionär, in: SZ v. 21.5.1958;
    E. Nagel, in: Dt. Woche München v. 28.5.1958;
    Kosch, Biogr. Staatshdb.

  • Porträts

    Phot. (Archiv d. soz. Demokratie, Bonn).

  • Autor/in

    Holger Feldmann-Marth
  • Zitierweise

    Feldmann-Marth, Holger, "Mellies, Wilhelm" in: Neue Deutsche Biographie 17 (1994), S. 22 [Online-Version]; URL: https://www.deutsche-biographie.de/pnd12996249X.html#ndbcontent

    CC-BY-NC-SA