Dates of Life
1899 – 1976
Place of birth
Berlin
Place of death
Braunlage
Occupation
Schauspielerin
Religious Denomination
jüdisch
Authority Data
GND: 118730665 | OGND | VIAF: 88079042
Alternate Names
  • Goring, Lucie (verheiratete)
  • Mannheim, Lucie
  • Goring, Lucie (verheiratete)
  • more

Objekt/Werk(nachweise)

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Citation

Mannheim, Lucie, Index entry in: Deutsche Biographie, https://www.deutsche-biographie.de/pnd118730665.html [19.03.2024].

CC0

  • Genealogy

    V Louis, Kaufm.;
    M Gertrude Zander;
    London 1941 Marius Goring (* 1912), Schauspieler, Leiter d. dt. Sendung in d. BBC.

  • Biographical Presentation

    M. besuchte die Dorotheen- und die Eupelschule in Berlin. Schon mit 13 Jahren stand sie in Friedrichshagen als Göre Käthi in Meyer-Försters „Alt-Heidelberg“ auf der Bühne. Nach Abschluß der Berliner „Hochschule für dramatische Kunst“ kam sie 1916 über Libau ans Königsberger Neue Schauspielhaus zu Leopold Jessner. Seit 1918 spielte sie bei Friedrich Kayßler an der Berliner Volksbühne, bis Jessner sie ans Staatstheater Berlin holte. Hier errang sie 1922-33, meist unter Jürgen Fehlings Regie, große|Erfolge. Sie war die Piperkarcka in Hauptmanns „Ratten“, die Julia in Shakespeares „Romeo und Julia“, eine kecke Franziska in „Minna von Barnhelm“, die Nora in Ibsens „Nora“ und das Wirtschaftsfräulein in Rehfischs „Nickel und die 36 Gerechten“. – M. spielte die großen Charakterrollen und trat zugleich, wie es seinerzeit erwartet wurde, in Possen und in Operetten auf, noch 1933 mit Käthe Dorsch in Leo Falls „Die Kaiserin“. Im Gegensatz zum verinnerlichten Zauber Elisabeth Bergners und dem robusten Charme Käthe Dorschs, mit denen gemeinsam M. eine der großen Epochen des deutschen Theaters prägte, blieb sie die „ewige Berlinerin“ mit „vernünftig-gutsitzendem Reiz“ (Alfred Kerr). Noch den tragischen Gestalten, die sie verkörperte, gab sie eine zaghafte Lebenslust, einen Schimmer von Frechheit und Koketterie. In Tschechows „Drei Schwestern“ (1926, am Schiller-Theater) vergegenwärtigte sie den tapferen Entschluß zum Älterwerden, zur Resignation in das Unvermeidliche, um später in Friedrich Hollaenders Revue „Das bist du“ mit dem schnodderigen Charme der Straßengöre das Lied von Wilhelm, der nicht wiederkommt, zu singen. Neben dem Theater, für das sie ạuch selbst Regie führte, spielte sie in Filmen mit, darunter in „Die Hose“ (1927) und „Atlantik“ (1929). M. wurde zum Idol, weil sie den Typus der kessen Berlinerin mit dem Herz auf dem rechten Fleck vollendet verkörperte, deren vernünftiger Witz über die Widrigkeiten des Lebens triumphiert. Sie ließ sich auf kein Rollenfach festlegen, deshalb nannte Jürgen Fehling sie ein „kleines Welttheater“. – 1934 emigrierte M. nach London. Auch dort bezauberte sie ihr Publikum in Bruno Franks „Nina“ und Ibsens „Nora“, in Filmen wie „The 39 Steps“ (Regie: Alfred Hitchcock, 1939) und „Yellow Canary“ (1943). Als der brit. Rundfunk nach dem Kriege eine eigene Theaterabteilung einrichtete, in der bekannte Stücke der Weltliteratur in deutscher Sprache gesendet wurden, war M. eine der ersten und populärsten Sprecherinnen. 1947 kam sie, zusammen mit ihrem Mann, der fortan immer wieder mit ihr auftrat, nach Deutschland zurück. In den 50er Jahren wechselte sie allmählich ins Fach der patenten und wackeren Ehefrau und Mutter. Großen Erfolg hatte sie als Frau John in den „Ratten“ und als Mutter Wolffen im „Biberpelz“, in den Filmen „Nachts auf den Straßen“ (1952), „Du darfst nicht länger schweigen“ (1955), „Gestehen Sie, Dr. Corda“ (1958), „Der letzte Zeuge“ (1960) sowie in engl. und deutschen Fernsehstücken.|

  • Awards

    Gr. Bundesverdienstkreuz (1959);
    Berliner Staatsschauspielerin (1963);
    Bundesfilmpreis/Filmband in Gold (1967).

  • Literature

    J. v. Sternberg, Ich, Josef v. Sternberg, 1967;
    R. Lehnhard, Die L. M. Story, Gesch. e. Schauspielerlebens, 1973 (P);
    H. Z. Ziermann, L. M., in: Die Welt v. 30.4.1974 (P);
    A. Kerr, Mit Schleuder u. Harfe, Theaterkritiken aus drei Jahrzehnten, 1985.

  • Author

    Manfred Kreckel
  • Citation

    Kreckel, Manfred, "Mannheim, Lucie" in: Neue Deutsche Biographie 16 (1990), S. 69-70 [online version]; URL: https://www.deutsche-biographie.de/pnd118730665.html#ndbcontent

    CC-BY-NC-SA