Lebensdaten
1876 – 1957
Geburtsort
Wischau (Mähren)
Sterbeort
München
Beruf/Funktion
Geograph
Konfession
keine Angabe
Normdaten
GND: 118781030 | OGND | VIAF: 77111778
Namensvarianten
  • Machatschek, Friedrich
  • Machatschek, Fritz
  • Machatschek, Friedrich
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Objekt/Werk(nachweise)

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Zitierweise

Machatschek, Fritz, Indexeintrag: Deutsche Biographie, https://www.deutsche-biographie.de/pnd118781030.html [24.04.2024].

CC0

  • Genealogie

    V Karl, Eisenbahn-Obering.;
    M Marie Knapp.

  • Biographie

    M. studierte 1894-99 in Wien Geographie und promovierte bei A. Penck mit einer Arbeit zur Klimatologie und Glazialmorphologie. Zu seinen akademischen Lehrern gehörten E. Suess und J. v. Hann. 1899/1900 verbrachte er je ein Semester bei F. v. Richthofen in Berlin und Albert Heim in Zürich. Anschließend war M. 15 Jahre lang Gymnasiallehrer in Brünn und Wien. 1906 wurde er mit einer morphologischen Arbeit über den Schweizer Jura habilitiert. 1911-14 führten ihn zwei Reisen nach Turkestan, die später ihren Niederschlag in einer „Landeskunde von Russ.-Turkestan“ (1920) fanden. 1915 wurde er nach kurzer Militärdienstzeit als Nachfolger von Alfred Grund als o. Professor an die Deutsche Univ. Prag berufen, wo er bis 1924 blieb, als er den durch die Emeritierung von Jakob Früh freigewordenen Lehrstuhl für Geographie an der ETH Zürich übernahm. Die Züricher Jahre bezeichnete M. als die schönsten seiner akademischen Lehrtätigkeit. Dort entstand eine Landeskunde der Sudeten und der Westkarpaten-Länder, eine Frucht seiner Prager Forschungen. 1928 kehrte er an die Univ. Wien zurück, ließ sich aber – wohl im Zusammenhang mit politischen Unruhen – schon 1934 im Alter von 58 Jahren pensionieren. 1935 folgte er einem Ruf nach München auf den Lehrstuhl Erich v. Drygalskis, den er bis 1946 innehatte.

    M.s wissenschaftliches Werk ist vielseitig und von anhaltender Wirkung. Geomorphologische Arbeiten über den Schweizer Jura, die Salzburger Alpen, die Südabdachung des Erzgebirges und über den Tienschan führten zu Gesamtdarstellungen der Gletscherkunde und der Geomorphologie, die durchweg mehrfach aufgelegt wurden. Das großangelegte Werk „Relief der Erde“ (2 Bde., 1938–40, ²1955) bietet eine kritische Gesamtübersicht über die weltweite geomorphologische Forschung. Den zweiten Schwerpunkt von M.s Schaffen bilden seine umfangreichen Länderkunden (Alpen, Mitteleuropa, Nordamerika, Ostasien etc.), die zu Standardwerken wurden. 1949-51 wirkte er an der Univ. Tucumán in Argentinien, wo damals die Mehrzahl der naturwissenschaftlichen und technischen Fächer durch deutsche Gelehrte vertreten wurde. Seine letzten Lebensjahre verbrachte M. in München|

  • Auszeichnungen

    Mitgl. d. Bayer. Ak. d. Wiss. (1938–46).

  • Werke

    Weitere W u. a. Geomorphol., 1919, ⁹1968;
    Landeskde, v. Russ.-Turkestan, 1921;
    Landeskde. d. Sudeten u. Westkarpatenländer, 1927;
    Allg. Länderkde, v. Nordamerika, 1928;
    - Autobiogr., in: Österr. Hochschulztg. 6, Nr. 10, 1954.

  • Literatur

    E. Wiberg, in: Jb. d. Univ. München 1957/58, S. 123-25;
    G. Fochler-Hauke, in: Petermanns Geogr. Mitt. 102, 1958;
    Geographia Helvetica 12, 1957;
    I. Schaefer, in: Mitt. d. Geogr. Ges. München, 1957, S. 202-32;
    H. Louis, in: Geist u. Gestalt, Biogr. Btrr. z. Gesch. d. Bayer. Ak. d. Wiss., II, 1959, S. 290 f.;
    Pogg. VII a;
    Kürschner, Gel.-Kal. 1926–61.

  • Autor/in

    Uta Lindgren
  • Zitierweise

    Lindgren, Uta, "Machatschek, Fritz" in: Neue Deutsche Biographie 15 (1987), S. 610 [Online-Version]; URL: https://www.deutsche-biographie.de/pnd118781030.html#ndbcontent

    CC-BY-NC-SA