Lebensdaten
1877 – 1957
Geburtsort
München
Sterbeort
Zürich
Beruf/Funktion
Forschungsreisender ; Geodät
Konfession
katholisch
Normdaten
GND: 118687174 | OGND | VIAF: 42010674
Namensvarianten
  • Filchner, Wilhelm
  • Filchner, W.
  • Filchner, Wilh.

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Zitierweise

Filchner, Wilhelm, Indexeintrag: Deutsche Biographie, https://www.deutsche-biographie.de/pnd118687174.html [29.03.2024].

CC0

  • Genealogie

    V Eduard (1838–82), Lazarettverwaltungsinspektor in Bayreuth, Mitgründer d. Bayer. Roten Kreuzes, S d. Forstmeisters Frdr. aus Forstmeisterfam. in d. Oberpfalz;
    M Rosine (1855–1908), T d. Advokaten Eduard v. Leistner (1816–74) in M. u. d. Helene Kirchmayer (T d. Hofbildhauers Jos. K., 1845, s. ThB);
    Tante-m Eugenie v. L. ( Thomas Knorr, 1851–1911, Verleger d. Münchener Neuesten Nachrr., s. BJ XI, Tl. 1911, L);
    München 1902 ( 1909) Ilse (1880–1959), T d. Apothekers Adolf Ostermaier in M.;
    1 T.

  • Biographie

    Nach dem frühen Tode des Vaters zog die Familie nach München, wo F. viel bei seinem Onkel Th. Knorr und dessen Freund G. Hirth verkehrte. Hier erhielt er künstlerische Impulse, besonders durch Lenbach, Stuck, Böcklin, Siegfried Wagner und andere. Seine Erzieher entschieden sich aber für den Offiziersberuf. 1900 machte er als Fähnrich in einem Urlaub seinen Ritt über den Pamir („Ein Ritt über den Pamir“, 1903, mit Vorwort von Sven Hedin). Durch diese Leistung fand er Gönner und Förderer für seine weiteren Pläne. Zur Fundierung seiner Forschungsreisen studierte er in München Vermessungskunde bei M. Schmidt und Geographie bei S. Günther. Praktische Ausbildung erhielt er in der Trigonometrischen Abteilung des Preußischen Generalstabes, in der Kartographischen Anstalt von Moisel und Sprigade in Berlin, ferner beim Meteorologisch-magnetischen Observatorium in Potsdam, im Erdmagnetischen Observatorium in Berlin und beim Astrophysikalischen Institut Potsdam. Seine Reisen (Nord-Ost-Tibet und China 1903-05; Vorexpedition nach Spitzbergen 1910; Südpolexpedition 1911-12) schilderte er in zahlreichen populärwissenschaftlichen Büchern, die wissenschaftliche Ausbeute wurde in mehreren Werken und Arbeiten veröffentlicht. Bei der zuletzt erwähnten Reise entdeckte er das „Prinz-Luitpold-Land“ und die „Filchner-Barriere“. Die Teilnahme an einer geplanten Arktis-Expedition (unter Amundsen) scheiterte durch den Ausbruch des 1. Weltkrieges, den er als Offizier teilweise an der Westfront mitmachte; später hielt er sich im Auftrag der Obersten Heeresleitung in Norwegen auf. Es folgten die Reise nach China und Tibet 1926/28 und die Reise nach Tibet 1935-37. Die letzte Expedition führte 1939 nach Nepal. Durch den Ausbruch des 2. Weltkrieges wurde F. in Indien interniert, wo er, wenig behindert, frei arbeiten konnte. 1949 kehrte er nach Europa zurück. Er fand in Zürich eine neue Heimat, wo er seine Autobiographie „Ein Forscherleben“ (1950, ⁴1956, Werkverzeichnis, Porträt) verfaßte. Erwähnung verdient sein letztes Werk „Route-Mapping and Position Locating in Unexplored Regions“ (1957), mit dessen Ausarbeitung er schon etwa 1906 begonnen hatte. Seine Leistungen haben im In- und Ausland volle Anerkennung gefunden.

  • Auszeichnungen

    Dr. phil. h.c. (Königsberg 1911), Dr.-Ing. E. h. (TH München 1938), Professor (Berlin 1938);
    Mitgl. d. Leopoldina (1938), d. Academie Sinica, Nanking (1934?).

  • Literatur

    M. Kneißl, W. F. z. Gedächtnis, in: Zs. f. Vermessungswesen, 1957, S. 314-20 (vollst. W-Verz., L);
    Rhdb. (P)

  • Quellen

    Qu.: F.-Archiv b. d. I. Abt, d. Dt. Geodät. F-inst. München.

  • Autor/in

    Gottlob Kirschmer
  • Zitierweise

    Kirschmer, Gottlob, "Filchner, Wilhelm" in: Neue Deutsche Biographie 5 (1961), S. 145-146 [Online-Version]; URL: https://www.deutsche-biographie.de/pnd118687174.html#ndbcontent

    CC-BY-NC-SA