Lebensdaten
1850 – 1936
Geburtsort
Tambach (Oberfranken)
Sterbeort
München
Beruf/Funktion
Geodät ; Markscheider
Konfession
evangelisch
Normdaten
GND: 117644358 | OGND | VIAF: 15551676
Namensvarianten
  • Schmidt, Max Carl Ludwig
  • Schmidt, Max
  • Schmidt, Max Carl Ludwig
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Zitierweise

Schmidt, Max, Indexeintrag: Deutsche Biographie, https://www.deutsche-biographie.de/pnd117644358.html [26.04.2024].

CC0

  • Genealogie

    V Karl (1807–87), Dr. med., Arzt in T, HR;
    M Maria (1813–62), T d. August Wilhelm Hertel;
    Stuttgart 1877 Bertha (1852–1934), T d. Carl Emil Kittel, Realschullehrer in Urach;
    3 S, 1 T.

  • Biographie

    Nach dem Besuch des humanistischen Gymnasiums in Schweinfurt begann S. 1868 das Studium der Ingenieurwissenschaften an der TH München und schloß es 1872 mit ausgezeichnetem Erfolg ab (Ehrendiplom e. Ingenieurs). Anschließend führte er im Dienst der Generaldirektion der bayer. Eisenbahnen verschiedene Arbeiten aus; dazu zählten die Ausarbeitung von Bauentwürfen, umfangreiche barometrische Höhenmessungen in Unterfranken, die Überwachung von Flußkorrektionen, der Bau von Brücken an der Lechmündung sowie des 640 in langen Tunnels von Langentheilen. 1875 bestand S. die praktische Staatsprüfung und wurde, nun als Assistent am Geodätischen Institut der TH München, im selben Jahr an der Univ. Jena zum Dr. phil. promoviert (Über d. prakt. Wert Naudet’scher Aneroide). 1876 zum Privatdozenten für Geodäsie und Ingenieurwissenschaften an der TH München ernannt, folgte er 1877 einem Ruf als Professor für Geodäsie und Markscheidekunde an die Bergakademie Freiberg. Dort widmete er sich der Verfeinerung bergmännischer Instrumente und Meßverfahren, speziell der Schachtlotung, und beteiligte sich über viele Jahre an großräumigen Refraktionsbeobachtungen Karl v. Bauernfeinds (1818–94) im Fichtelgebirge und im Alpenvorland. Als Nachfolger Bauernfeinds übernahm er 1890 den Lehrstuhl für Geodäsie und Topographie der TH München (em. 1925). In langjährigen Messungsreihen beobachtete er in eigens eingerichteten Observatorien das Erdmagnetfeld sowie das Gangverhalten von Präzisionspendeln und -uhren des Instituts. Er stellte die hydrometrische Prüfungsanstalt der TH München – als erste in Deutschland – auf elektrischen Betrieb um, und publizierte wichtige Ergebnisse über die Umlaufbewegung hydrometrischer Flügel. Später standen Probleme der Erdmessung im Vordergrund. S. initiierte maßgeblich die Erneuerung und Ergänzung der südbayer. Dreieckskette und des bayer. Präzisionsnivellements. Während Mitarbeiter der Bayer. Erdmessungskommission und des bayer. Landesvermessungsamts die praktischen Arbeiten ausführten, widmete S. sich der kritischen Auswertung der Ergebnisse mit dem Ziel, die Positionen der geodätischen Festpunkte zu verschiedenen Zeitpunkten zu vergleichen, um daraus die langsamen Bewegungen der Plattentektonik zu bestimmen. Sein Ansatz war seiner Zeit weit voraus, denn erst mit dem heutigen Instrumentarium lassen sich diese großräumigen Bewegungen eindeutig nachweisen.

  • Auszeichnungen

    Mitgl. d. Leopoldina (1888), d. Bayer. Erdmessungskomm. (1897, 1919-30 ständiger Sekr.) u. d. Bayer. Ak. d. Wiss. (1911);
    Ehrenmitgl. d. Dt. Marksheiderver. (1912);
    Dr-Ing. E. h. (Dresden 1918, Bergak. Freiberg 1918);
    GR (1925);
    Goldener Ehrenring d. Dt. Mus. (1925).

  • Werke

    Weitere W Das Problem d. Schachtlotung u. seine Lösung mit schwingenden Loten, in: Sächs. Jb. f. Berg- u. Hüttenwesen, 1882;
    Unterss. über d. Umlaufbewegung hydrometr. Flügel, in: Mitt. über Forsch.arbb. 11, 1903, S. 1-35;
    Das bayer. Landesnivellement, 1910;
    Erg.messungen z. Bayer. Präzisions-Nivellement, 2 T., 1908/19;
    Neuberechnung d. Anschlusses d. südbayer. Dreieckskette an d. österr. Triangulierung, in: SB d. Bayer. Ak. d. Wiss., 1912, S. 199-208.

  • Literatur

    A. Schlötzer, in: Zs. f. Vermessungswesen 54, 1925, S. 161-66 (W-Verz.);
    S. Finsterwalder, in: Jb. d. Bayer. Ak. d. Wiss. 1935/36, S. 49 f.;
    M. Näbauer, in: Allg. Vermessungs-Nachrr. 56, 1936, S. 2-7 (W-Verz., P);
    Wi. 1928;
    Pogg. IV-VII a.

  • Autor/in

    Klaus Schnädelbach
  • Zitierweise

    Schnädelbach, Klaus, "Schmidt, Max" in: Neue Deutsche Biographie 23 (2007), S. 207-208 [Online-Version]; URL: https://www.deutsche-biographie.de/pnd117644358.html#ndbcontent

    CC-BY-NC-SA