Hollaender, Victor
Hollaender, Victor
Komponist und Kapellmeister, * 20.4.1866 Leobschütz (Oberschlesien), † 24.10.1940 Hollywood.
- Lebensdaten
- 1866 bis 1940
- Geburtsort
- Leobschütz (Oberschlesien)
- Sterbeort
- Hollywood
- Beruf/Funktion
- Komponist ; Kapellmeister ; Dirigent
- Konfession
- jüdisch
- Normdaten
- GND: 116961945 | OGND | VIAF: 59350558
- Namensvarianten
-
- Arricha del Tolveno (Pseudonym)
- Hollaender, Victor
- Arricha del Tolveno (Pseudonym)
- arricha del tolveno
- Del Tolveno, Arricha
- Hollaender, Viktor
- Hollander, Victor
- Holländer, V.
- Holländer, Victor
- Holländer, Viktor
- Hollis, Victor
- Victor, Hollis
- mehr
Literatur(nachweise)
- * NDB/ADB-Register [1912-]
- * Katalog des Bibliotheksverbundes Bayern (BVB) : 79
- * Katalog der Bayerischen Staatsbibliothek München (BSB) : 29
- Deutsche Digitale Bibliothek : 12
- Gemeinsamer Verbundkatalog (GVK) des Gemeinsamen Bibliotheksverbundes (GBV) : 104
- HBZ-Verbundkatalog (Open-Data-Ausschnitt des Hochschulbibliothekszentrum des Landes Nordrhein-Westfalen)
- * Deutsches Literaturarchiv Marbach - Kallías
- Österreichischer Bibliothekenverbund (OBV)
- * Literaturnachweis in der Neuen Deutschen Biographie (NDB)
- * Werknachweis in der Neuen Deutschen Biographie (NDB)
- Virtuelle Fachbibliothek Musikwissenschaft (ViFa Musik) : 121
- * Jahresberichte für deutsche Geschichte - Online
- Internationales Quellenlexikon der Musik (RISM) : 5
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Genealogie
B Felix (s. 1), →Gustav (1855–1915), Violinist, seit 1874 Kammermusiker in Berlin, seit 1881 Konzertmeister d. Gürzenichkonzerte u. Konservatoriumslehrer in Köln, seit 1895 Dir. d. Sternschen Konservatoriums in Berlin, Komponist u. a. v. Violinkonzerten (s. MGG VI);
- ⚭ Rosa Perl;
S Friedrich (1896-1976), Komponist. -
Leben
H. studierte nach dem Besuch des Gymnasiums in Berlin an der dortigen Kullakschen Akademie Musik; seine Lehrer wurden Franz Kullak (Klavier), Heinrich Urban, Alb. Becker und Otto Neitzel (Komposition). Schon in dieser Zeit trat er mehrfach als Komponist hervor, bezeichnenderweise auch bereits mit 2 kleinen Operetten. 1886 begann er seine Laufbahn als Theaterkapellmeister, die ihn zunächst nach Hamburg, Marienbad und Budapest, später nach Milwaukee und Chicago und schließlich, für 6 Jahre, nach London führte. Vor der Jahrhundertwende kehrte er, nun für immer, nach Berlin zurück und wurde 1901 für lange Zeit Dirigent und Hauskomponist des Metropoltheaters, später (seit 1908) auch Kapellmeister des Neuen Operettentheaters. Daneben amtierte er seit 1906 als stellvertretender Direktor am Sternschen Konservatorium. Im Zusammenhang mit seinen Positionen an volkstümlichen Musiktheatern und gemäß der besonderen Art seines starken produktiven Talents entwickelte er sich, nach mannigfachen Erfolgen mit Liedern, Chansons und heiteren vokalen Ensembleszenen, in den Jahren bis zum 1. Weltkrieg zum beliebtesten Berliner Unterhaltungs- und Operettenkomponisten neben dem gleichaltrigen →Paul Lincke. Mit ihm vertrat er die damals zur Geltung gelangende Berliner Sonderart der Operette am wirkungsvollsten, namentlich in seinen Beiträgen zum populär werdenden Typ der Revue (seit 1904). Seine stärksten Erfolge erzielte er aber – außer mit zahlreichen einprägsam erfundenen, lange Zeit dauerhaften Liedern (zum Teil aus seinen Bühnenwerken) – mit der Operette „Die Prinzessin vom Nil“ (1915) und dem im gleichen Jahr entstandenen Schwank „Die Schöne vom Strande“ sowie mit der (für →Max Reinhardt geschriebenen) Tanzpantomime „Sumurun“ (1914). Im Gegensatz zu Lincke, Kollo, Gilbert und anderen hat H. jedoch trotz seines Reichtums an Einfällen und trotz seines gediegenen Könnens mit keinem Werk die Zeit seiner modischen Erfolge überdauert. 1934 emigrierte er nach Amerika.
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Werke
Weitere W u. a. Operetten (Singspiele, Schwänke usw.): Primanerliebe, 1885 (Berlin);
Carmosinella, 1888;
Der Bey v. Marokko, 1894 (London);
Die zwölf Frauen d. Japhet, 1902;
Der rote Kosak, 1903 (Berlin);
Ein tolles Jahr, 1904;
Der Sonnenvogel, 1907 (St. Petersburg);
Der Jockeyklub|1909 (Weimar);
The Charity Girl, 1912 (New York);
Der Mann mit d. grünen Maske, 1913;
Der Regimentspapa, 1914 (Berlin);
Zigeuner, 1918 (Würzburg, mit Musik v. F. Liszt). -
Revuen: Neuestes, Allerneuestes, 1904 (Berlin);
Auf ins Metropol, 1905 (Berlin);
Auf ins Orpheum, 1905 (Wien);
An d. grünen Isar, 1905 (München);
Das muß man sehen, 1907 (Berlin);
Rund um d. Dollar, 1922. -
San Lin (Oper a. d. Volksleben im ChinesenvierteJ v. San Franzisko);
Die Jugend Samuels (Oratorium);
außerdem versch. Orchesterwerke (Tänze, Märsche), Klavierstücke, Lieder, Chansons, Duette, Terzette, Ensembleszenen, Chormusik u. a. The Christmas, op. 120. -
Literatur
O. Keller, Die Operette in ihrer geschichtl. Entwicklung, 1926;
Frdr. Hollaender (S), Von Kopf bis Fuß - Mein Leben mit Text u. Musik, 1956;
B. Grun, Kulturgesch. d. Operette, 1961;
G. Hughes, Composers of Operetta, 1962;
A. Einstein, Das Neue Musiklex., 1926;
Erich H. Müller, Dt. Musikerlex., 1929;
Grove;
Riemann;
MGG VI (ausführt. W-Verz.), X, Sp. 103;
F. Padzirek, Universal-Hdb. d. Musik-Lit. aller Völker, o. J. -
Autor/in
Anton Würz -
Empfohlene Zitierweise
Würz, Anton, "Hollaender, Victor" in: Neue Deutsche Biographie 9 (1972), S. 535-536 [Online-Version]; URL: https://www.deutsche-biographie.de/pnd116961945.html#ndbcontent