Heyking, Elisabeth Baronin von
- Lebensdaten
- 1861 – 1925
- Geburtsort
- Karlsruhe
- Sterbeort
- Berlin
- Beruf/Funktion
- Schriftstellerin
- Konfession
- lutherisch
- Normdaten
- GND: 104359080 | OGND | VIAF: 22574783
- Namensvarianten
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- Flemming, Elisabeth Gräfin von (geborene)
- Putlitz, Elisabeth zu (verheiratete, in 1. Ehe)
- Heyking, Elisabeth Baronin von
- Flemming, Elisabeth Gräfin von (geborene)
- flemming, elisabeth gräfin von
- Putlitz, Elisabeth zu (verheiratete, in 1. Ehe)
- putlitz, elisabeth zu
- Heyking, Elisabeth von
- Flemming, Elisabeth
- Flemming, Elisabeth Auguste Louise Helene Melusine Maximiliane von
- Gans von Putlitz, Elisabeth
- Gans zu Putlitz, Elisabeth von
- Heyking, Elisabeth v.
- Putlitz, Elisabeth von
- mehr
Biografische Lexika/Biogramme
Literatur(nachweise)
- Katalog des Bibliotheksverbundes Bayern (BVB)
- Deutsche Digitale Bibliothek
- Normdateneintrag des Südwestdeutschen Bibliotheksverbundes (SWB)
- * Landeskunde Entdecken Online - Baden-Württemberg (LEO-BW) [2015-]
- * Deutsches Literaturarchiv Marbach - Kallías
- Österreichischer Bibliothekenverbund (OBV)
- Gemeinsamer Verbundkatalog (GBV)
- * Literaturnachweis in der Neuen Deutschen Biographie (NDB)
- * Werknachweis in der Neuen Deutschen Biographie (NDB)
- Deutsches Textarchiv (Autoren)
- * Jahresberichte für deutsche Geschichte - Online
Objekt/Werk(nachweise)
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Genealogie
V →Albert Gf. v. Flemming (1813–84), auf Buckow, preuß. WGR u. Gesandter in K., S d. →Karl (1783–1866), preuß. Reg.präs. in Erfurt (E d. →Carl Gg. Frdr., † 1767, kursächs. Min., s. NDB V), u. d. Wilhelmine Gfn. v. Hardenberg (N d. preuß. Staatskanzlers Carl Aug. Fürst v. H., † 1822, s. NDB VII);
M Armgard (1821–80), T d. Dichters →Achim v. Arnim († 1831, s. NDB I) u. d. Bettina Brentano († 1859, s. NDB II);
Om →Herm. Grimm († 1901), Kunst- u. Lit.hist. (s. NDB VII);
Schw →Irene Forbes-Mosse († 1946), Dichterin (s. NDB V);
- ⚭ 1) Berlin 1881 →Stephan Gans Edler Herr zu Putlitz (1854–83), Prof. d. Staatswiss. in Halle, S d. →Gustav (Gans) zu Putlitz (1821–90), Intendant u. Schriftsteller (s. ADB 53), 2) Soest 1884 →Edmund Baron v. Heyking (1850–1915), dt. Gesandter, S d. Alfred Baron v. H. (1813-1905), russ. Staatsrat u. Vizegouverneur v. Kurland, u. d. Amelia v. Jacobs;
2 S aus 2) (⚔). -
Biographie
H.s erste Ehe mit Stephan Gans zu Putlitz, der nach Johann Werner „mit seinem burschikosen Wesen durchaus nicht zu der kühl reservierten, anspruchsvollen, hyperästhetischen Diplomatentochter“ paßte, war zum Scheitern verurteilt und endete mit dem Selbstmord des Mannes. Nach ihrer Heirat mit dem Gesandten von Heyking lebte sie, bedingt durch dessen diplomatische Tätigkeit, in Peking und Valparaiso, Kairo und New York, Kalkutta und Mexiko. Ihre letzten Lebensjahre verbrachte sie auf Schloß Crossen bei Zeitz.
1902 erschien in der „Täglichen Rundschau“, dem rechtsstehenden Berliner Blatt mit dem damals höchsten Niveau, anonym H.s Roman „Briefe, die ihn nicht mehr erreichten“ (ab der 6. Fortsetzung „Briefe, die ihn nicht erreichten“, 1903 – ebenfalls anonym – als Buch). Der Roman war einer der größten Erfolge jener Zeit; bereits ein Jahr später mußte die 64. Auflage herauskommen. Der „glatte Stil, der aristokratische Ton und das interessante Milieu“ (R. M. Meyer) machten das Werk zu einem „Bestseller“. Es ist eine Sammlung von Briefen, die den Mann, an den sie gerichtet sind, nicht mehr erreichten, da er 1900 in den Boxerkämpfen in Peking gefallen ist. Der Roman ist das verhaltene Bekenntnis einer Frau an einen Mann, mit dem sie eigentlich nur Unausgesprochenes verbindet, eine Neigung, die höchstens die Formel „Lieber Freund“ verwendet. Ohne Worte wird alles das gesagt, wozu eine Dame jener Zeit und jener Kreise bereit und fähig war. Die Psychologie des Diplomatenberufs im Ausland wird (obwohl ein sehr dankbares Thema) nur kurz berührt, dafür werden gut erfaßte und charakteristisch wiedergegebene Bilder des Lebens um die Jahrhundertwende in Peking und Vancouver, New York und Berlin vermittelt. – Auch die späteren Werke H.s behandeln ähnliche Themen, dennoch erreichte keines wieder das Echo ihres ersten Buches, das in alle führenden Weltsprachen übersetzt wurde.
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Werke
Weitere W Romane: Der Tag anderer, 1905;
Ille mihi, 1912;
Tschun, 1914;
Die Orgelpfeifen, 1918;
Liebe, Diplomatie u. Holzhäuser, 1919;
Das vollkommene Glück, 1920;
Weberin Schuld, 1921. -
Tagebücher aus vier Weltteilen 1886/1904, hrsg. v. G. Litzmann, 1926 (P). -
Literatur
J. Hart, in: Das Literar. Echo 8, 1905/06;
Richard M. Meyer, Die dt. Lit. d. 19. Jh., ⁴1910, T. 2, S. 233;
E. v. Watzdorf, in: Die dt. Frau, Okt. 1912;
M. v. Bunsen, in: Die Literatur 27, 1924/25;
E. Krzyzanowska-Kessler, Briefe, d. ihn nicht erreichten, in: Neues Wiener Tagbl., Nr. 342, 1937;
P. Lindenberg, Es lohnte sich, gelebt zu haben, 1941;
W. Oehlke, Dt. Lit. d. Gegenwart, 1942, S. 236;
P. Fechter, Gesch. d. dt. Lit., 1954, S. 718 f.;
Kosch, Lit.-Lex. - Zu Ehemann Gans zu Putlitz:
J. Werner, Maxe v. Arnim, Tochter Bettinas, Gräfin v. Oriola, 1937. -
Autor/in
Eckhard Schulz -
Zitierweise
Schulz, Eckhard, "Heyking, Elisabeth Baronin von" in: Neue Deutsche Biographie 9 (1972), S. 81 [Online-Version]; URL: https://www.deutsche-biographie.de/pnd104359080.html#ndbcontent