Lebensdaten
1877 – 1944
Geburtsort
Güns (Ungarn)
Sterbeort
Berlin-Plötzensee
Beruf/Funktion
Oberst ; Widerstandskämpfer
Konfession
-
Normdaten
GND: 12864821X | OGND | VIAF: 33055723
Namensvarianten
  • Uexküll-Gyllenband, Nikolaus Graf von
  • Uxkull-Gyllenband, Nikolaus Graf von
  • Üxküll-Gyllenband, Nikolaus Graf von
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Quellen(nachweise)

Objekt/Werk(nachweise)

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Zitierweise

Üxküll-Gyllenband, Nikolaus Graf von, Indexeintrag: Deutsche Biographie, https://www.deutsche-biographie.de/pnd12864821X.html [26.04.2024].

CC0

  • Genealogie

    V Alfred (1838–77), k. u. k. Oberstlt., S d. Rudolf (1809–79), württ. Kammerherr u. Oberhofmeister, nassau. Kammerherr u. Hofmarschall, Ehrenritter d. Johanniterordens, u. d. Albertine Uhde (1817–56);
    M Valeria (1841–78), T d. Karl Gf. v. Hohenthal (1803–52), Fideikommißherr auf Püchau, kgl. sächs. Kammerherr, ghzgl. sächs. Obermundschenk, u. d. Emilie Gfn. Neidhardt v. Gneisenau (1809–55); UrGvv Karl August Bertram (1761–1812), württ. Kammerherr u. Landjägermeister, WGR, Ur-Gvm August Gf. Neidhardt v. Gneisenau (1760–1831, preuß. Gf. 1814), preuß. GFM, Heeresreformer (s. NDB VI);
    Tante-v Olga (1852–1935), Hofdame d. Kgn. Olga v. Württ.;
    Schw Albertine (1872–1946, Eberhard v. Hofacker, 1861–1928, württ. Adel 1909, württ. Gen.lt., Alexandrine (1873–1963), DRK-Oberin in Württ. u. Berlin, Vfn. v. „Aus e. Schwesternleben“, 1956, ²1957 (s. Wedel, Autobiogrr. Frauen), Caroline (1875–1956, Alfred Klemens Schenk Gf. v. Stauffenberg, 1860–1936, württ. Major, Oberhofmarschall);
    Wien 1908 Ida (1887–1952, kath.), T d. Kasimir Frhr. v. Pfaffenhofen-Chledowski (1852–1914), k. u. k. Rittmeister, u. d. Elisabeth (Lilly) Gfn. Kinsky v. Wchinitz u. Tettau (1855–1927);
    1 S Alexander Nikolaus (1909–99, Elisabeth Freiin v. Hammerstein-Equord, * 1921), Journ., 2 T Elisabeth Olga Ida (1911–80, Paul Frhr. v. Handel, 1901–81), Olga Leonie (* 1920, Wilhelm Ernst v. Saucken, 1908–82), Übers.;
    N Caesar v. Hofacker (1896–1944 hingerichtet), Prokurist in d. Stahlindustrie, Oberstlt. d. Res., Widerstandskämpfer (s. NDB IX), Alexander Schenk Gf. v. Stauffenberg (1905–64), Prof. f. Alte Gesch. in Würzburg u. München (s. Biogr. Lex. Gesch.wiss.; Munzinger;
    100 J. Alte Gesch. an d. LMU München, 2002), Berthold Schenk Gf. v. Stauffenberg (1905–44 hingerichtet), Dr. iur., Abt.leiter am KWI f. ausländ. öff. Recht u. Völkerrecht, Marineoberstabsrichter, Widerstandskämpfer, Claus Schenk Gf. v. Stauffenberg (1907–44 hingerichtet), Oberst, Widerstandskämpfer (s. NDB 22).

  • Biographie

    U.s Familie lebte zur Zeit seiner Geburt im ungar. Güns; beide Eltern starben vor seinem ersten Geburtstag. Seit 1878 wuchs er mit seinen Geschwistern bei seiner Tante Olga Gfn. v. Uexküll-Gyllenband, Hofdame der Kgn. Olga von Württemberg, in Stuttgart am kgl. Hof auf. Nach dem Abitur in Stuttgart trat U. 1895, wie schon sein Vater, als Fahnenjunker in die österr. Armee ein. Im 1. Weltkrieg diente er zunächst als Hauptmann im k. u. k. Generalstab, später als Vertreter des österr. Militärattachés bei der Hohen Pforte in Konstantinopel. Als Oberstleutnant im Generalstab verließ er 1918 die Armee und lebte danach in Berlin. In den 1920er Jahren arbeitete er als Holzkaufmann und leitete 1923–34 in Berlin die gfl. Tiele-Wincklersche Vermögensverwaltung. Er war zunächst vom „nationalen Aufbruch“ 1933 beeindruckt und trat am 1. Mai der NSDAP bei. Jedoch entfremdete er sich schon nach kurzer Zeit dem Regime, dessen Politik seine ethischen Prinzipien verletzte. 1937–41 war er Referent im Reichskommissariat für Preisbildung. Mit seiner regimekritischen Haltung versuchte er schon 1939, seine Neffen Berthold Schenk Gf. v. Stauffenberg und Claus Schenk Gf. v. Stauffenberg, dessen Pate er war, für den Widerstand zu gewinnen. 1941 bis Febr. 1944 leistete U. Kriegsdienst, bildete eine aserbeidschan. Hilfstruppe aus und befahl ihm unterstellten Soldaten, die Erschießung von Zivilisten durch dt. Sicherheitspolizei zu unterbinden. Er wurde als Oberst entlassen. 1943 wurde er von seinem Neffen Claus in die Umsturzpläne eingeweiht. U. wurde von den Verschwörern als Verbindungsoffizier zum Wehrkreis Böhmen-Mähren vorgesehen. Das Datum des Umsturzversuchs vom 20. 7. 1944 kannte er nicht, er hielt sich zur Zeit des Attentats im Stauffenberg-Schloß Lautlingen bei seiner Schwester Caroline auf. In der Nacht zum 23. 7. 1944 in Lautlingen verhaftet und zunächst gemeinsam mit Claus’ Witwe Nina in Rottweil, dann in Berlin inhaftiert, wurde er am 13. Sept. vom Volksgerichtshof unter Vorsitz von Roland Freisler zusammen mit Heinrich Gf. zu Dohna-Tolksdorf (1882–1944), Michael Gf. v. Matuschka (1888–1944) und Kaplan Hermann Josef Wehrle (1899–1944) zum Tode verurteilt und tags darauf in Berlin-Plötzensee hingerichtet.

  • Literatur

    L A. Späth, Zum Andenken an N. Gf. v. Ü., in: VfZ 8, 1960, S. 188–92;
    H.-A. Jacobsen (Hg.), „Spiegelbild e. Verschwörung“, Die Opposition gegen Hitler u. d. Staatsstreich v. 20. Juli 1944 in d. SD-Ber.erstattung, 1984;
    Peter Hoffmann, Claus Schenk Gf. v. Stauffenberg u. seine Brüder, 1992;
    Wenzel; Rhdb.

  • Porträts

    P Photogrr. (Gedenkstätte Dt. Widerstand, Berlin).

  • Autor/in

    Ekkehard Klausa
  • Zitierweise

    Klausa, Ekkehard, "Üxküll-Gyllenband, Nikolaus Graf von" in: Neue Deutsche Biographie 26 (2016), S. 527 [Online-Version]; URL: https://www.deutsche-biographie.de/pnd12864821X.html#ndbcontent

    CC-BY-NC-SA