Lebensdaten
1855 – 1941
Geburtsort
Pforzheim
Sterbeort
Hamburg-Altona
Beruf/Funktion
Germanist
Konfession
evangelisch
Normdaten
GND: 118681753 | OGND | VIAF: 71486101
Namensvarianten
  • Ehrismann, Gustav Adolph
  • Ehrismann, Gustav
  • Ehrismann, Gustav Adolph
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Zitierweise

Ehrismann, Gustav, Indexeintrag: Deutsche Biographie, https://www.deutsche-biographie.de/pnd118681753.html [19.03.2024].

CC0

  • Genealogie

    V Friedrich, Goldwarenfabrikant in Pforzheim, aus badischem Bauerngeschlecht;
    M Caroline Kämpff ( 1869) aus Pforzheim;
    1892 Emma (1864–1936), T des Apothekers Gustav Pregizer in Pforzheim;
    2 S.

  • Biographie

    Während seines Studiums der klassischen, romanischen und deutschen Philologie in Heidelberg und Leipzig (1875–81) wandte E. sich, beeindruckt von K. Bartsch in Heidelberg, vornehmlich der deutschen Philologie zu und promovierte bei ihm 1880 mit einer Untersuchung über die Handschriftenverhältnisse des „Renner“ des Hugo von Trimberg. Unter seinen Lehrern waren in Heidelberg O. Behaghel, in Leipzig Wilhelm Braune, R. Hildebrand und Friedrich Zarncke. Aus gesundheitlichen Rücksichten zog er sich 1881 nach Pforzheim als Privatgelehrter zurück, veröffentlichte Aufsätze in Bartsch' Zeitschrift „Germania“ und ging erst 1894 wieder nach Heidelberg. Diese stillen Pforzheimer Jahre (1881–94) wurden für E. entscheidend. In ihnen eignete er sich seine umfassende, eindringliche Textkenntnis des gesamten älteren germanischen und deutschen Schrifttums und eine für einen Germanisten zu seiner Zeit wohl einzigartige Vertrautheit mit der mittelalterlichen Philosophie und der kirchlichen Literatur an. So war er befähigt, in noch heute grundlegenden und unentbehrlichen Aufsätzen und bahnbrechenden Werken, im besonderen in seiner „Geschichte der deutschen Literatur bis zum Ausgang des Mittelalters“, das Verständnis der deutschen Literatur des Mittelalters vom Denken des Mittelalters selbst, also von innen her, aufzuschließen und die Kontinuität und den Wandel der mittelalterlichen deutschen Literatur von der Antike her geistesgeschichtlich nachzuweisen. Erst 1897 habilitierte er sich in Heidelberg, wurde hier 1901 außerordentlicher Professor und 1909 ordentlicher Professor in Greifswald, wo er bis zu seiner Emeritierung 1924 blieb. Nach weiteren neun Jahren in Heidelberg siedelte er erst nach Berlin, dann nach Hamburg über.|

  • Auszeichnungen

    GR;
    Mitgl. der Berliner, Göttinger u. der Bayerischen Ak. der Wiss.

  • Werke

    Weitere W Das Hss.verhältnis des Renner, in: Germania 30, 1885, S. 129-52; Unterss. üb. d. mittelhochdt. Gedicht v. d. Minneburg, = PBB 22, 1897, S. 257-341 (Habil.-Schr.);
    Üb. Wolframs Ethik, 1908;
    Die Grundlagen d. ritterl. Tugendsystems, in: ZDA 56, 1919, S.137-216;
    Stud. üb. Rudolf v. Ems, = Btrr. z. Gesch. d. Rhetorik u. Ethik im MA, 1919;
    Hugo v. Trimbergs Renner u.d.ma.Wissenschaftssystem, 1920;
    Gesch. d. dt. Lit. bis z. Ausgang d. MA, 4 Bde. (1. T. Die althochdt. Lit., 1918, ²1932;
    2. T. Die mittelhochdt. Lit., 1. Frühmittelhochdt. Zeit, 1922, 2. Blütezeit, 1927;
    Schlußbd. 1935), = Hdb. d. dt. Unterrichts an höheren Schulen VI. – Hrsg.: Der Renner d. Hugo v. Trimberg, 1908-11; Rudolf v. Ems' „Weltchronik“, 1915.

  • Literatur

    Vom Werden d. dt. Geistes, Festgabe G. E., 1925 (W-Verz.);
    E. Gülzow, Unserm Lehrer G. E. z. Gedächtnis, 1943 (W-Verz., P);
    E. R. Curtius, Das ritterl. Tugendsystem, in: DVjS 21, 1943, S. 343-68;
    ders., in: Europ. Lit. u. lat. MA., 1948, S. 510 ff.;
    E. Neumann, Der Streit um d. „ritterl. Tugendsystem“, in: Erbe d. Vergangenheit, Festgabe K. Helm, 1951;
    ders., in: Wirkendes Wort, 1. Sonderh., 1953.

  • Autor/in

    Eduard Neumann
  • Zitierweise

    Neumann, Eduard, "Ehrismann, Gustav" in: Neue Deutsche Biographie 4 (1959), S. 359-360 [Online-Version]; URL: https://www.deutsche-biographie.de/pnd118681753.html#ndbcontent

    CC-BY-NC-SA