Lebensdaten
1898 – 1971
Geburtsort
Regensburg
Sterbeort
München
Beruf/Funktion
Romanist
Konfession
katholisch
Normdaten
GND: 118744836 | OGND | VIAF: 32012963
Namensvarianten
  • Rheinfelder, Hans Anton Felix
  • Rheinfelder, Hans
  • Rheinfelder, Hans Anton Felix

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Zitierweise

Rheinfelder, Hans, Indexeintrag: Deutsche Biographie, https://www.deutsche-biographie.de/pnd118744836.html [19.04.2024].

CC0

  • Genealogie

    V Hans ( 1934), Dr. phil., Oberstudiendir. am Alten Gymnasium in Würzburg;
    M Maria Woehrl ( 1946), aus Vilsbiburg;
    1) 1926 ( 1935) Herta|( 1980), T d. Wilhelm Rossmann, Dr. iur., Reichsbahnpräs., u. d. Emma Knote v. der Nahmer, 2) 1971 Ioana Buescu, aus Bukarest;
    2 S, 1 T aus 1); Schwägerin Emmy Rossmann (* 1903, Rudolf v. Miller, 1899–1996, Dipl.-Ing., Dr. sc. h. c., Hptm., Ehrenmitgl. d. Ver. dt. Ing. d. Dt. Mus. u. d. Dt. Nat. Komitees d. Weltenergiekonferenz, s. NDB 17*, S d. Oskar v. Miller, 1855–1934, Gründer d. Dt. Mus., s. NDB 17), Förderin d. Una-Sancta-Bewegung.

  • Biographie

    In Landau (Pfalz) aufgewachsen, studierte R. nach der Rückkehr aus dem 1. Weltkrieg seit 1919 Romanistik und Anglistik in Würzburg und München. Daneben lernte er Hebräisch, Sanskrit und Russisch und betrieb altphilologische sowie kunsthistorische Studien. Seine akademischen Lehrer waren v. a. Karl Vossler, Leo Jordan, Eugen Lerch und Josef Schick. Nach dem Staatsexamen 1921 bekleidete er seit 1923 auf Vorschlag Vosslers bis 1929 das Deutschlektorat an der Kgl. Univ. in Rom. Hier schrieb er seine wortgeschichtliche Dissertation über die Bedeutung von ‚persona' im Französischen und Italienischen des Mittelalters, die 1926 von Arthur Franz und Adalbert Hämel in Würzburg angenommen wurde. In Rom, wo er seine Studien am Dt. Historischen Institut, der Biblioteca Hertziana und in der Vatikan. Bibliothek fortsetzte, entstand auch seine Habilitationsschrift, in der er die lexikalischen Reflexe der Liturgie in den roman. Sprachen untersuchte. R. reichte seine Arbeit 1929 bei Hanns Heiß in Freiburg (Br.) ein und wurde dort im selben Jahr zum Privatdozenten ernannt. Zwei Jahre später wurde er als Extraordinarius an die Seite Vosslers nach München berufen (o. Prof. 1946, em. 1966) und zugleich zum Vorstand des Maximilianeums bestellt. Der Umstand, daß er als bekennender Christ während des Nationalsozialismus u. a. den ‚Dt. Gruß' untersagte, führte 1935 zu seiner Absetzung als Vorstand des Maximilianeums. Nach dem 2. Weltkrieg trug R. wesentlich zum Aufbau der bayer. Universitäten bei, 1947-53 zunächst als Hochschulreferent, danach bis 1958 als persönlicher Berater des bayer. Kultusministers. 1955 gründete er den Dt. Romanistenverband. 1949 war R. Nachfolger von Walter Goetz als Präsident der Dt. Dante-Gesellschaft. Zu seinem großen Schülerkreis gehören u. a. Alfred Noyer-Weidner, Heinrich Bihler und Marcella Roddewig.

    R., der den franz., ital., portugies. und span. Kulturkreis überblickte, lehrte sowohl Sprach- als auch Literaturwissenschaft. Sprachgeschichte war für ihn zugleich Geistesgeschichte, wobei er sich insbesondere auf die Beziehungen zwischen Semantik und Theologie konzentrierte. Eine ausgedehnte Vortragsreise führte ihn 1955 in alle Länder Südamerikas. Ein Nachschlagewerk von bleibender Bedeutung schuf R. mit seiner „Altfranz. Grammatik“ (2 Bde., I: Lautlehre, 1936, ⁵1987, Nachdr. 1987, II, Formenlehre, 1967, ²1985, Nachdr. 1985). Seine literaturwissenschaftlichen Interpretationen galten vor allem Dante, Camões, Pascal, Lamartine, den ital. Lyrikern des 19. Jh. sowie der Chilenin Gabriela Mistral. Stets versuchte R., durch die dichterische Form den Sinngehalt der Texte verständlich zu machen.|

  • Auszeichnungen

    Mitgl. d. Bayer. Ak. d. Wiss. (1947) u. d. Soci dou Felibrige, Toulouse (1950);
    Komtur mit Stern Alfonso X. el Sabio (1954).

  • Werke

    u. a. Philol. Schatzgräbereien, Ges. Aufss., Mit e. Geleitwort v. A. Noyer-Weidner, 1968 (W, P);
    Dante-Studien, hg. v. M. Roddewig, 1975 (W, P).

  • Literatur

    Medium aevum romanicum. FS f. H. R., hg. v. H. Bihler u. A. Noyer Weidner, 1963 (W, P); – Nachrufe:
    A. Noyer-Weidner, in: Revue de Linguistique Romane 36, 1972, S. 237-39;
    ders., in: Dt. Dante Jb. 47, 1972, S. 11-16;
    ders., in: Jb. d. Bayer. Ak. d. Wiss. 1972, S. 244-50 (P);
    Th. W. Elwert, in: Enc. Dantesca IV, ²1984, S. 901;
    R. Baehr, in: Die Neueren Sprachen 70, 1971, S. 621 f.;
    H. Bihler, in: Iberoromania 3, 1971, S. 193-200;
    H. Hatzfeld, in: Italica 49, 1972, S. 108 f.;
    Y. Malkiel, in: Romance Philology 26, 1973, S. 689-91;
    F. Mazzoni, in: Studi Danteschi 49, 1972, S. 358 f.;
    A. G. Reichenberger, in: Hispanic Review 40, 1971, S. 481-83;
    F. Niedermayer, in: Arbor 81, 1972, S. 381-84;
    Kürschner, Gel.-Kal. 1970.

  • Autor/in

    Frank-Rutger Hausmann
  • Zitierweise

    Hausmann, Frank-Rutger, "Rheinfelder, Hans" in: Neue Deutsche Biographie 21 (2003), S. 490-491 [Online-Version]; URL: https://www.deutsche-biographie.de/pnd118744836.html#ndbcontent

    CC-BY-NC-SA