Lebensdaten
unbekannt
Beruf/Funktion
Kaufleute
Konfession
keine Angabe
Normdaten
GND: 11883486X | OGND | VIAF: 95657793
Namensvarianten
  • Reinhart

Quellen(nachweise)

Objekt/Werk(nachweise)

Verknüpfungen

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Zitierweise

Reinhart, Indexeintrag: Deutsche Biographie, https://www.deutsche-biographie.de/pnd11883486X.html [23.04.2024].

CC0

  • Biographie

    Die Familie R. ist seit dem 15. Jh. in Winterthur bezeugt. Vom 16. bis 18. Jh. weist die Familie während sechs Generationen 18 Hafner auf. Im 18. Jh. gehörten die R. zu den führenden Rats- und Gerichtsherren. Seit dem Beginn des 19. Jh. waren sie von Winterthur aus im Überseehandel, vornehmlich mit Baumwolle, tätig. Johann Caspar (1798–1871), Teilhaber der 1788 gegründeten Firma „Geilinger und Blum“, begründete die Baumwollhandelstradition der Familie. Die Linie von Paul (1836–1902), Sohn des Johann Caspar, betreibt heute in der 4. und 5. Generation mit|Alfred (* 1928), Thomas (* 1956) und Jürg (* 1958) die „Paul Reinhart AG“, welche zu den Marktführern im internationalen Baumwollhandel gehört. Der Zweig von Theodor (1849–1919), ebenfalls Sohn des Johann Caspar, heiratete durch seine Ehe mit Lilly (1855–1916), Tochter des Firmengründers Salomon Volkart (1816–93), in das Handelshaus „Gebr. Volkart“ in Winterthur ein und wurde Teilhaber und Seniorchef. Theodor war Mitglied der Gesellschaft zur Erbauung des Simplontunnels und des Bankrats der Schweizer. Nationalbank. Er begründete das Mäzenatentum der Familie. Von den vier Söhnen Theodors widmete sich Georg (1877–1955) v. a. dem Ausbau des Handelshauses Gebr. Volkart, daneben war er ein bedeutender Kunstsammler. Sein Bruder Hans (1880–1963, s. 1) engagierte sich für die Literatur und war Stifter des heute noch verliehenen „Hans Reinhart-Ringes“ für hervorragende schauspielerische Leistungen. Dr. h. c. Werner (1884–1951, s. L) war ein Förderer des Musiklebens in Winterthur. Er hatte gute Kontakte u. a. zu Strawinski, Schönberg, Webern, Berg, Křenek, Hindemith, Honegger, Pfitzner, R. Strauss, O. Schoeck und Hermann Scherchen. 1918 förderte er die Entstehung von „Histoire du Soldat“ (Strawinski, Ramuz, Auberjonois, Ansermet) und erstellte gemeinsam mit seinem Bruder Hans auch eine dt. Version. Sein 1922 erworbenes Schlößchen Muzot bei Siders stellte er u. a. Rilke zur Verfügung. Zur Unterstützung des Musikkollegiums gründete er die Rychenberg-Stiftung. Der jüngste Sohn Oskar (1885–1965, s. 2) baute eine berühmte Gemäldesammlung auf.

    Das Haus Volkart wird in der fünften Generation von Andreas (* 1944, s. NZZ v. 14.11.2001, P) geführt. Er vollzog die Abkehr des Unternehmens vom Baumwoll- und Kaffeehandel (Teile d. Untern, wurden an d. Paul Reinhart AG verkauft) und leitet heute die „Volkart Holding“, ein Netzwerk verschiedener Firmen und Institutionen. Als Mäzen fördert er besonders die Schweizer. Fotostiftung, die 2002 ihren Sitz nach Winterthur verlegte. Sein Bruder Georg (1942–1997,) war Initiator und Förderer des 1966 gegründeten Fotomuseums in Winterthur. Anläßlich des 100jährigen Jubiläums der Fa.Gebr. Volkart“ 1951 gründeten die beiden damaligen Teilhaber Peter (1907–88) und Balthasar (* 1916), Söhne Georgs, die „Volkart-Stiftung“, welche Zuwendungen im Bereich Kunst, Wissenschaft, Fürsorge, Entwicklungshilfe sowie Natur- und Heimatschutz leistet.

  • Literatur

    K. Hauser u. M. Fehr, Die Fam. R., 1922;
    Rainer Maria Rilke, Briefwechsel mit d. Brüdern R. 1919-1936, 1988;
    W. H. Rambousek, A. Vogt u. H. R. Volkart, Die Gesch. e. Welthandelsfirma, 1990;
    Schweizer Lex.;
    zu Werner:
    P. Sulzer, Zehn Komp. um W. R., 3 Bde., 1979-83;
    G. Duplain, L'homme au mains d'or, 1988.

  • Autor/in

    Urs Widmer
  • Familienmitglieder

  • Zitierweise

    Widmer, Urs, "Reinhart" in: Neue Deutsche Biographie 21 (2003), S. 363-364 [Online-Version]; URL: https://www.deutsche-biographie.de/pnd11883486X.html#ndbcontent

    CC-BY-NC-SA