Lebensdaten
1848 oder 1849 – 1937
Geburtsort
Zürich
Sterbeort
Zürich
Beruf/Funktion
Geologe
Konfession
mehrkonfessionell
Normdaten
GND: 118773658 | OGND | VIAF: 12608356
Namensvarianten
  • Heim, Jacob Albert
  • Heim, Albert
  • Heim, Jacob Albert
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Zitierweise

Heim, Albert, Indexeintrag: Deutsche Biographie, https://www.deutsche-biographie.de/pnd118773658.html [20.04.2024].

CC0

  • Genealogie

    V Konrad (1815–87), Kaufm., Inh. e. Bankgeschäfts, S d. Pfarrers Joh. Jakob (aus Hirtenfam. in Gais Kt. Appenzell) u. d. Sara Vonwiller;
    M Sophie (1820–99), T d. Landschreibers Johs. Fries in Z. u. d. Susanna Freudweiler;
    Ur-Gvm Heinr. Freudweiler (1755–95), Genremaler, Mitbegr. d. Zürcher Künstlerges. (s. ThB);
    Tante-m Anna Fries (1827–1901), Malerin (s. ThB);
    B Frdr. Ernst (1854–1935), Violinist;
    - Gebensdorf/AG 1875 Marie Vögtlin (s. 3);
    1 S, 2 T (1 früh †), u. a. Arnold (s. 2).

  • Biographie

    H. studierte bis auf ein Berliner Semester (1869/70) am Polytechnikum (heute ETH) in Zürich, habilitierte sich dort 1871 am Polytechnikum und wurde schon 1872 als Nachfolger seines Lehrers A. Escher von der Linth als ordentlicher Professor an diese Schule sowie 2 Jahre später an die Universität Zürich gewählt. Bis zu seinem Rücktritt (1911) wirkte er als fruchtbarer Lehrer persönlich stark auf seine Schüler.

    Auf die Entwicklung der Alpengeologie übte H.s Frühwerk „Untersuchungen über den Mechanismus der Gebirgsbildung, im Anschluß an die geologische Monographie der Tödi-Windgällen-Gruppe“ (2 Bände, 1 Atlas 1878) einen nachhaltigen Einfluß aus. Es enthält ausgezeichnete Beobachtungen über Gesteinsdeformation (Schieferung, Streckung, Verfaltung, Deformation durch Brechen), wie sie erst wieder seit 1920 systematisch durchgeführt worden sind. Die mechanische Passivität der alpinen Eruptivgesteine wurde betont und die meisten Lagerungsstörungen auf mehr oder weniger plastische Faltung zurückgeführt. Dies brachte H. auch auf den Gedanken, die große Überschiebung der Glarner Alpen (Vorrucano = Rotliegendes über eocaenem bis oligocaenem Flysch) durch die These der berühmt gewordenen „Doppelfalte“ (zwei von Norden beziehungsweise Süden überschobene liegende Falten) zu erklären und diese gegen A. Rothpletz, F. Vacek und andere energisch zu verteidigen, während er die geniale Umdeutung von M. Bertrand (1884) zunächst ignorierte. Erst 1902 trat er, in einem offenen Brief an M. Lugeon, zu den Anhängern der Deckenlehre über; sein monumentales Hauptwerk, die „Geologie der Schweiz“ (3 Bände, 1916–22) steht ganz auf deren Boden. Als Ursache für die Faltung der Gebirge nahm er die Kontraktion der Erdrinde an. Auch zur Gletscherkunde und Morphologie hat er entscheidende Beiträge geleistet. – H. war ein sehr guter Naturbeobachter und glänzender Zeichner, was sich besonders in seinen Reliefs (Säntisgruppe, 1902) und Panoramen zeigt. Als Forscher, Lehrer und Präsident der Schweizerischen Geologischen Kommission (1894–1925) wies er den Schweizer Geologen während vieler Jahrzehnte die Richtung. Dazu kam eine umfangreiche Gutachtertätigkeit (besonders Wasserversorgung, Thermalquellen, Bergstürze). Ferner beschäftigte er sich mit kynologischen Fragen (Neufundländer, Berner Sennenhund) und war ein entschiedener Förderer der Feuerbestattung.|

  • Auszeichnungen

    Korr. Mitgl. d. Ak. d. Wiss. Wien (1918).

  • Werke

    Weitere W u. a. Hdb. d. Gletscherkde., 1885;
    Les dislocations de l'écorce terrestre, 1888 (mit E. de Margerie);
    Geol. d. Hochalpen zw. Reuß u. Rhein, 1891;
    Geolog. Karte d. Schweiz, 1: 500 000, 1894;
    Das Säntisgebirge, 1905;
    Bergsturz u. Menschenleben, = Beibl. z. Vj.schr. d. Naturforsch. Ges. in Zürich 77, 1932. - W-Verz. in: Vj.schr. d. Naturforsch. Ges. in Zürich 64, 1919, S. 499-518, Nachtrag, ebd. 74, 1929.

  • Literatur

    P. Arbenz, in: Verhh. d. Schweizer. Naturforsch. Ges. 118, 1937, S. 330-53 (W-Verz., L, P);
    A. Buxtorf, in: Verhh. d. Naturforsch. Ges. Basel 40, 1938, S. 1-8 (P);
    E. Sueß, in: Alm. d. Ak. d. Wiss. Wien 88, 1938, S. 269-83;
    M. Brockmann-Jerosch, Marie, Arnold u.Helene Heim, A. H., Leben u. Forschung, 1952 (P);
    Pogg. III-VII a.

  • Autor/in

    Rudo Trümpy
  • Zitierweise

    Trümpy, Rudolf, "Heim, Albert" in: Neue Deutsche Biographie 8 (1969), S. 264-265 [Online-Version]; URL: https://www.deutsche-biographie.de/pnd118773658.html#ndbcontent

    CC-BY-NC-SA