Lebensdaten
1838 – 1918
Geburtsort
Herzogenbuchsee Kanton Bern
Sterbeort
Zürich
Beruf/Funktion
Eisenbahningenieur ; Geologe
Konfession
reformiert
Normdaten
GND: 137575157 | OGND | VIAF: 81748908
Namensvarianten
  • Moser, Robert
  • Moser, R.
  • Moser, Rob.

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Zitierweise

Moser, Robert, Indexeintrag: Deutsche Biographie, https://www.deutsche-biographie.de/pnd137575157.html [27.04.2024].

CC0

  • Genealogie

    V Samuel Friedrich (1808–91), Kaufm., Mitinh. e. 1720 gegründeten Seidenbandweberei, Landwirt, Präs. d. Gemeinderats in H. (s. HBLS), S d. Johannes (1777–1821), Textilfabr., Politiker, u. d. Barbara Schneeberger;
    M Verena Amalia (1808–81), T d. Johann Friedrich Gugelmann (1755–1815), Arzt in Langenthal;
    11 Geschw, u. a. Emil (1837–1913), Kaufm., eidgenöss. Oberst, Nationalrat, Amélie M.-Moser (1839–1925), Vorkämpferin f. Volksgesundheit u. Volksbildung;
    1874 Henriette Dorothea Cleophea (1847–1922), T d. Johann Heinrich Blass (1798–1866), ref. Pfarrer in Leipzig, u. d. Karoline Dorothea Bergemann (1814–67);
    4 S, 4 T, u. a. Paul Friedrich (1887–1958), Obering. d. Schweizer. Ver. v. Dampfkesselbesitzern;
    E Hans Peter (* 1920), Dr. iur., Dr. iur. h. c., Präs. d. Verw.gerichts d. Kt. Zürich, Konrad Bleuler (1912–92), Dr. math., Prof. d. Theoret. Physik in Bonn.

  • Biographie

    M. besuchte die obere Industrieschule (math.-naturwiss. Gymnasium) in Zürich, studierte 1856-58 am Eidgenössischen Polytechnikum in Zürich (der späteren ETH) und erwarb das Diplom als Zivilingenieur. Nach einer Praxis im Technischen Bureau der Stadt Basel wirkte M. 1860-65 als Bauleiter im Dienst der bern. Staatsbahnen. 1865/66 bearbeitete er Eisenbahnprojekte im Kgr. Württemberg, 1867/68 war er Kantonsingenieur in Solothurn. Nach Studien für den Bau einer Bahn von Passau nach Böhmen trat er in den Dienst der Kaschau-Oderberg-Bahn. 1872 wurde er als Oberingenieur der Schweizerischen Nordostbahn (N.O.B.) berufen, und leitete den Bau zahlreicher Strecken, u. a. der linksufrigen Zürichseebahn sowie der Linien Wintherthur-Koblenz, Wädenswil-Einsiedeln und Glarus-Linthal. Nach dem Rücktritt von diesem Amt war er 1879-88 Teilhaber und leitender Ingenieur eines Konsortiums für den Bau der Gotthard-Nordrampe Flüelen-Göschenen. 1888 kehrte er als Oberingenieur zur N.O.B. zurück, baute u. a. die rechtsufrige Zürichseebahn sowie die Linien Thalwil-Zug und Eglisau-Schaffhausen, trat aber aufgrund von Meinungsverschiedenheiten 1896 von dieser Stelle zurück und entfaltete fortan als selbständiger Ingenieur eine äußerst fruchtbare und vielseitige Tätigkeit bei der Projektierung von Eisenbahnlinien (u. a. Rhätische Bahn, insbesondere Albula-Linie; Bodensee-Toggenburg-Bahn), Eisenbahnbrücken (Aarebrücke Koblenz, Rheinbrücke Eglisau, Oerlikoner Viadukt Zürich, Lorrainebrücke Bern), als Gutachter und als Berater von Behörden, so des Schweizerischen Bundesrates. Wenn bei Bahn- und Tunnelbauten (z. B. Lötschberg und Simplon) besondere Schwierigkeiten auftraten, wurde sein Rat eingeholt. Etwa 1500 km Eisenbahnstrecken wurden nach seinen Plänen gebaut; rund 450 km führte er selbst als leitender Ingenieur aus. M., der seit der Gründung der Schweizerischen Bundesbahnen deren Verwaltungsrat angehörte, galt seinen Zeitgenossen als der bedeutendste Eisenbahningenieur der Schweiz.

    Er verdankte seinen Ruf seiner gründlichen, stets auf den Schutz der Natur bedachten Arbeitsweise: eingehende geologische Voruntersuchungen – vielfach zusammen mit Albert Heim (1849–1937), Professor am Eidgenössischen Polytechnikum –, Berücksichtigung der Bedürfnisse der Bevölkerung und der lokalen Wirtschaft sowie der überregionalen Verkehrszusammenhänge, straffe Organisation der Baumaßnahmen, schonungsvoller Umgang mit der Landschaft, kunstvolle Gestaltung der Bauwerke (Brücken) unter Bevorzugung einheimischer Materialien. M. verfaßte mehr als 50 wissenschaftliche Abhandlungen, hauptsächlich zu geologischen und geotechnischen, verkehrstechnischen, städtbaulichen und architektonischen Fragen. Von besonderer Bedeutung waren seine Mitarbeit an den „Beiträgen zur Geologie der Schweiz, Geotechnische Serie“ sowie seine Schrift „Die Katastrophe von Zug am 5. Juli 1887“ (1888), eine Untersuchung über Rutschungen, in der er zu heute noch gültigen erdbaumechanischen Erkenntnissen gelangte.|

  • Auszeichnungen

    Dr. phil. h. c. (Univ. Zürich 1905).

  • Werke

    Weitere W Haupt- u. Nebenbahnen, in: FS z. Feier d. fünfzigjähr. Bestandes d. Eidgenöss. Polytechnikums II (Die bauliche Entwicklung Zürichs), 1905, S. 209-39;
    Die schweizer. Tonlager, Volkswirtsch. Teil, in: Btrr. z. Geol. d. Schweiz, Geotechn. Serie IV, hrsg. v. d. Geotechn. Komm. d. Schweizer. Naturforschenden Ges., 1907;
    Die natürl. Bausteine u. Dachschiefer d. Schweiz, Volkswirtsch. Teil, ebd. V, 1915, S. 318-410.

  • Literatur

    U. Grubemann, in: Verhh. d. Schweizer. Naturforschenden Ges., 1918, S. 126-32 (W-Verz.);
    A. Jegher, in: Schweizer. Bauztg. 81, Nr. 5, v. 2.2.1918;
    M. Waser, in: Die Schweiz 22, Nr. 2, Febr. 1918, S. 110 ff.;
    A. Bühler, Die Brückenbauten d. SBB, in: Internat. Kongress f. Brücken- u. Hochbau, Zürich 1926;
    E. Mathys, Männer d. Schiene, ²1955;
    Schweizer Lex.

  • Autor/in

    Hans Peter Moser
  • Zitierweise

    Moser, Hans Peter, "Moser, Robert" in: Neue Deutsche Biographie 18 (1997), S. 203-204 [Online-Version]; URL: https://www.deutsche-biographie.de/pnd137575157.html#ndbcontent

    CC-BY-NC-SA