Lebensdaten
1887 – 1947
Geburtsort
Svalöf (Südschweden)
Sterbeort
Locarno
Beruf/Funktion
Mediziner
Konfession
evangelisch
Normdaten
GND: 127897356 | OGND | VIAF: 60612894
Namensvarianten
  • Neergaard, Kurt von
  • Von Neergaard, Kurt
  • Neergaard, Curt von
  • mehr

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Zitierweise

Neergaard, Kurt von, Indexeintrag: Deutsche Biographie, https://www.deutsche-biographie.de/pnd127897356.html [26.04.2024].

CC0

  • Genealogie

    Die Vorfahren stammen aus Eckhof b. Kiel;
    V Theodor (1852–1911) auf Eckhof;
    M Carola Romundt (1855–1911);
    Ov Magnus (* 1855), Kammerherr u. Oberhofmarschall d. Fürsten v. Schwarzburg-Sondershausen, preuß. Kapitän;
    Davos 1917 Mathilde (* 1883), T d. Ernst Heim (1854–1935), aus St. Gallen, Violinist u. Musikdir. in Davos;
    Ov d. Ehefrau Albert Heim (1849–1937), Geologe (s. NDB VIII); – kinderlos.

  • Biographie

    N. kam zur Behandlung einer Tuberkuloseerkrankung nach Davos, wo er das Gymnasium besuchte. Seit 1910 studierte er in Zürich, Kiel und München Medizin. 1916 bestand er in Zürich das Staatsexamen und promovierte mit der Arbeit „Grundregeln der Mikrophotographie mit Angabe einer einfachen optisch-rationellen Apparatur“. 1917-19 betreute er als Arzt deutsche Kriegsinternierte in Klosters (Graubünden). Die folgenden drei Jahre arbeitete er als Assistenzarzt in Zürich. 1922-26 war er an der Medizinischen Klinik in Basel bei Rudolf Staehelin tätig, wo er sich 1925 mit der Schrift „Experimentelles zur intravenösen Silbertherapie“ habilitierte. In Basel schloß sich N. mit dem Physiologen Karl Wirz zusammen; es entstanden bedeutende Untersuchungen zur Lungenelastizität und zu den Strömungswiderständen in den Atemwegen (1927). Erweitert durch eine Abhandlung über die Retraktionskraft der Lunge und ihre Abhängigkeit von der Oberflächenspannung in den Alveolen (1929) stellen sie die wichtigsten Ergebnisse der wissenschaftlichen Forschung N.s dar. Sie enthalten bereits das Surfactant-Prinzip und führten später zur Entdeckung des Surfactant-Faktors, eines Phospholipids, das die Alveolen stabilisiert und Atelektasen verhindert. Allerdings fanden diese Mitteilungen zu ihrer Zeit und für die nächsten 25 Jahre kaum Beachtung, hauptsächlich deshalb, weil N. die entsprechenden Forschungen abbrach und sich anderen Gebieten zuwandte.

    Im Herbst 1926 wurde er Oberarzt am physikalisch-therapeutischen Institut in Zürich bei Otto Veraguth (1870–1944). Wissenschaftlich beschäftigte er sich mit den unspezifischen Abwehrreaktionen im Organismus und besonders mit der Senkungsreaktion, mit den Gelenkerkrankungen und ihrer Einteilung (er prägte 1933 den Begriff des „Rheumatismus verus“), mit der Erforschung physikalisch-therapeutischer Verfahren und mit sozialpolitischen Fragen. 1940 wurde er als Veraguths Nachfolger ao. Professor für physikalische Therapie und Direktor des Instituts|für physikalische Therapie in Zürich. Neben einer vielfältigen mit diesem Amt verbundenen Publizistik strebte N. danach, die Medizin auf der Grundlage der modernen Physik und Biologie zu erneuern und in ein einheitliches Weltbild einzufügen.

  • Werke

    Ueber e. Methode z. Messung d. Lungenelastizität am lebenden Menschen, insbes. beim Emphysem, in: Zs. f. klin. Medizin 105, 1927, S. 35-50 (mit K. Wirz);
    Die Messung d. Strömungswiderstände in d. Atemwegen d. Menschen, insbes. b. Asthma u. Emphysem, ebd., S. 51-82;
    Neue Auffassungen üb. e. Grundbegriff d. Atemmechanik, Die Retraktionskraft d. Lunge, abhängig v. d. Oberflächenspannung in d. Alveolen, in: Zs. f. d. gesamte experimentelle Med. 66, 1929, S. 373-94;
    Die Aufgabe d. 20. Jh., Die Bedeutung d. biolog. Weltbildes f. d. Verständnis d. großen Fragen unserer Zeit in Wiss., Ethik, Religion u. Ges.struktur, 1939, ³1943;
    Dynam. Reaktionspathol., 1946.

  • Literatur

    Hermann Schmid, K. v. N., 1986 (W-Verz., P);
    J. H. Comroe, Retrospectroscope, Insights into Medical Discovery, 1977. – Zur Fam.: Danmarks Adels Aarbog 44, 1927, S. 284-94.

  • Autor/in

    Beat Rüttimann
  • Zitierweise

    Rüttimann, Beat, "Neergaard, Kurt von" in: Neue Deutsche Biographie 19 (1999), S. 25-26 [Online-Version]; URL: https://www.deutsche-biographie.de/pnd127897356.html#ndbcontent

    CC-BY-NC-SA