Dates of Life
1894 – 1967
Place of birth
Berg am Starnberger See
Place of death
New York City
Occupation
Schriftsteller
Religious Denomination
Friedhof Bogenhausen
Authority Data
GND: 118541358 | OGND | VIAF: 56625411
Alternate Names
  • Graf, Oscar Maria
  • Graf-Berg, Oscar Maria
  • Jeremias
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Objekt/Werk(nachweise)

Places

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Citation

Graf, Oskar Maria, Index entry in: Deutsche Biographie, https://www.deutsche-biographie.de/pnd118541358.html [20.04.2024].

CC0

  • Oskar Maria Graf trat v. a. als Verfasser von Romanen und Erzählungen hervor. Weltbekannt wurde er mit seinem Aufruf „Verbrennt mich!“ in der Wiener „Arbeiterzeitung“ vom 12. Mai 1933, in dem er das NS-Regime aufforderte, seine Werke bei der Bücherverbrennung von der „weißen Liste“ der erlaubten Bücher zu entfernen. Seinen größten Erfolg als Romancier erzielte er mit dem Buch „Das Leben meiner Mutter“ (englisch 1940, deutsch 1946).

    Dates of Life

    Geboren am 22. Juli 1894 in Berg am Starnberger See
    Gestorben am 28. Juni 1967 in New York City
    Grabstätte Friedhof Bogenhausen in München
    Oskar Maria Graf, BSB / Bildarchiv / Fotoarchiv Timpe (InC)
    Oskar Maria Graf, BSB / Bildarchiv / Fotoarchiv Timpe (InC)
  • Curriculum Vitae

    22. Juli 1894 - Berg am Starnberger See

    1900 - 1907 - Aufkirchen bei Berg am Starnberger See

    Schulbesuch

    Volksschule

    1907 - 1911 - Berg

    Ausbildung zum Bäcker im Betrieb der Familie

    1911 - München

    Flucht vor der Familie; Aushilfsarbeiter

    1912 - München

    Schriftführer der anarchistischen Gruppe „Tat“; erste Publikationen

    1913 - Monte Verità (Kanton Tessin)

    erste längere Reise

    1914 - 1916

    Kriegsdienst

    1916 - München

    Hilfsarbeiter; freier Autor

    1918 - München

    Verhaftung wegen der Unterstützung des Deserteurs Paul Guttfeld (1893–1991)

    1918 - München

    Beteiligung an der Revolution

    1920 - 1921 - München

    Dramaturg

    Arbeiterbühnenverein „Neue Bühne“

    1926 - 1933 - München

    Mitgründer; Vorsitzender

    Jung-Münchner Kulturbund

    1933 - 1934 - Wien

    Exil

    1933 - 1935 - Prag

    Mitherausgeber

    Neue Deutsche Hefte

    1934 - Wien

    Obmannstellvertreter auf der Jahresversammlung

    Vereinigung sozialistischer Schriftsteller

    1934 - Moskau; UdSSR

    Reise zum 1. Allunionskongress der sowjetischen Schriftsteller und durch die UdSSR

    1934

    Aberkennung der deutschen Staatsangehörigkeit

    1934 - 1938 - Brünn (Tschechoslowakei, heute Brno, Tschechien)

    Exil

    1938 - Prag

    Delegierter der deutschen Gruppe

    Internationaler PEN-Kongress

    1938 - 1967 - New York City

    Exil; Nachexil

    1938 - 1940

    Vorsitzender

    German American Writers Association

    1958

    US-amerikanischer Staatsbürger

    1958 - 1965

    vier Europareisen

    28. Juni 1967 - New York City
  • Genealogy

    Vater Max Graf 1846–1906 Bäckermeister in Berg am Starnberger See
    Großvater väterlicherseits Lorenz Graf 1816–1874 Stellmacher, Bäckermeister in Berg am Starnberger See
    Großmutter väterlicherseits Anna Maria Graf, geb. Pollinger 1814–1891
    Mutter Therese Graf, geb. Heimrath 1857–1934
    Großvater mütterlicherseits Ferdinand Heimrath 1824–1870 Bauer in Aufkirchen bei Berg
    Großmutter mütterlicherseits Maria Heimrath, geb. März 1824–1888
    Bruder Max Graf 1882–1915, gefallen Bäckermeister in Berg
    Bruder Joseph Graf 1883–1883
    Schwester Theres Graf 1884–1969 Schneiderin
    Bruder Eugen Graf 1885–1979 Buchhalter, Bäckereibesitzer
    Schwester Luzie Graf 1886–1887
    Schwester Emma Graf 1889–1917 Näherin, Damenschneiderin
    Bruder Maurus Graf 1890-1971 Konditor
    Bruder Lorenz Graf 1891–1977 Konditor
    Schwester Anna Graf 1896–1976 Friseurin
    Schwester Maria Graf 1897–1897
    1. Heirat 26.5.1917
    Ehefrau Karoline Graf, geb. Bretting 1889–1947 Büroangestellte
    Tochter Annamarie Graf 1918–2008 Hauswirtschafterin
    Scheidung 1944 (Trennung 1919)
    2. Heirat 2.10.1944
    Ehefrau Mirjam Graf, geb. Sachs 1890–1959 Verlagsangestellte, Fremdsprachensekretärin, Cousine der Schriftstellerin Nelly Sachs (1891–1970)
    3. Heirat 28.6.1962
    Ehefrau Gisela Graf, geb. Blauner 1907–1996 Juristin
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    Graf, Oskar Maria (1894 – 1967)

    • Vater

      Max Graf

      1846–1906

      Bäckermeister in Berg am Starnberger See

      • Großvater väterlicherseits

        Lorenz Graf

        1816–1874

        Stellmacher, Bäckermeister in Berg am Starnberger See

      • Großmutter väterlicherseits

        Anna Maria Graf

        1814–1891

    • Mutter

      Therese Graf

      1857–1934

      • Großvater mütterlicherseits

        Ferdinand Heimrath

        1824–1870

        Bauer in Aufkirchen bei Berg

      • Großmutter mütterlicherseits

        Maria Heimrath

        1824–1888

    • Bruder

      Max Graf

      1882–1915, gefallen

      Bäckermeister in Berg

    • Bruder

      Joseph Graf

      1883–1883

    • Schwester

      Theres Graf

      1884–1969

      Schneiderin

    • Bruder

      Eugen Graf

      1885–1979

      Buchhalter, Bäckereibesitzer

    • Schwester

      Luzie Graf

      1886–1887

    • Schwester

      Emma Graf

      1889–1917

      Näherin, Damenschneiderin

    • Bruder

      Maurus Graf

      1890-1971

      Konditor

    • Bruder

      Lorenz Graf

      1891–1977

      Konditor

    • Schwester

      Anna Graf

      1896–1976

      Friseurin

    • Schwester

      Maria Graf

      1897–1897

    • 1.·Heirat

      • Ehefrau

        Karoline Graf

        1889–1947

        Büroangestellte

    • 2.·Heirat

      • Ehefrau

        Karoline Graf

        1889–1947

        Büroangestellte

    • 3.·Heirat

      • Ehefrau

        Karoline Graf

        1889–1947

        Büroangestellte

  • Biografie

    alternativer text
    Oskar Maria Graf, BSB / Bildarchiv / Fotoarchiv Timpe (InC)

    Graf besuchte die Volksschule in Aufkirchen und absolvierte eine Ausbildung zum Bäcker im familieneigenen Betrieb bei seinem Bruder Max. Nach innerfamiliären Konflikten und Gewalterfahrungen, v. a. mit seinem herrschsüchtigen Bruder, von denen Graf in den Erzählungen „Dorfbanditen. Erlebnisse aus meinen Schul- und Lehrlingsjahren“(1932) berichtete, brach er 1911 nach München aus, um sich dort als freier Schriftsteller zu etablieren.

    Von Aushilfsarbeiten lebend, kam Graf 1912 mit der 1909 von Erich Mühsam (1878–1934) gegründeten Gruppe „Tat“ in Kontakt, einer Sektion von Gustav Landauers (1870–1919) „Sozialistischem Bund“. Er wurde Schriftführer und mit dem Vertrieb der Zweimonatsschrift „Der Sozialist. Organ des sozialistischen Bundes“ beauftragt. Bei Veranstaltungen der Gruppe lernte er den Künstler Georg Schrimpf (1889–1938) sowie die Schriftsteller und politischen Aktivisten Franz Jung (1888–1963) und Richard Oehring (1891–1940) kennen. Graf las sich in jenen Jahren autodidaktisch in die Literatur und Philosophie der Zeit ein und publizierte erste Beiträge in den Zeitschriften „Der Anarchist“ und „Der freie Arbeiter“. Bei einer Reise nach Berlin traf er u. a. mit Franz Pfemfert (1879–1954) zusammen, dem Herausgeber der expressionistischen Zeitschrift „Die Aktion“, in der er Gedichte publizierte. Weitere Texte erschienen 1914 in der Zeitschrift „Jugend“.

    1914 zum Militärdienst eingezogen, wurde Graf nach einer Grundausbildung zur „Eisenbahntruppe zur besonderen Verwendung Nr. 2“ an die russische Front geschickt. Im Januar 1916 verweigerte er Befehle und wurde nach einem Hungerstreik psychiatrisch untersucht. Zur endgültigen Klärung des Falls kam er in die psychiatrischen Anstalten Görden bei Brandenburg und Haar bei München. Im Dezember 1916 wurde er als „dienstunbrauchbar“ entlassen, blieb in München und fand Arbeit in einer Keks-, später in einer Brotfabrik. Daneben betätigte er sich als Literatur- und Kunstkritiker für Zeitungen und Zeitschriften und publizierte Aphorismen, Gedichte und Erzählungen.

    1918/19 trat Graf für die Räte-Idee ein und war während der letzten Phase der Revolution gelegentlich als Hilfszensor tätig. Die Dichtungen der Zeit spiegeln sein politisches Engagement: 1918 erschien der erste Gedichtband „Die Revolutionäre“, 1919 der zweite „Amen und Anfang“. Seine wichtigste Darstellung der Revolutionszeit gelang Graf mit dem Bekenntnisbuch „Wir sind Gefangene“ (1927), das Ereignisse aus seinem Leben von 1905 bis 1918 verarbeitete und ihm den literarischen Durchbruch brachte. Thomas Mann (1875–1955) betrachtete das Buch als Zeugnis von „unvergänglichem Wert“ (Frankfurter Zeitung v. 17.4.1927).

    1920 wurde Graf Dramaturg an der „Neuen Bühne“, einer Arbeiterbühne in München, und arbeitete nach deren Schließung 1922 als freier Autor. Seine sozial engagierte Literatur fand ihr Komplement in politischen Aktivitäten: Graf hielt Vorleseabende, verfasste offene Briefe, unterstützte die Rote Hilfe, wurde Mitglied im Schutzverband deutscher Schriftsteller und setzte sich für die Abschaffung der Todesstrafe ein. Er bezog Stellung gegen das Gesetz zum Schutze der Jugend vor Schund und Schmutz (1927) und engagierte sich in dem von ihm 1926 mitgegründeten „Jungmünchner Kulturbund“. Literarisch verstand er sich zunehmend in der Tradition eines Volksschriftstellers und verfasste insbesondere Zeitromane, so „Bolwieser. Roman eines Ehemanns“ (1931), in dem er sich kritisch mit der Mentalität von Kleinbürgern auseinandersetzte. Walter Benjamin (1892–1940) erkannte in dem Roman eine „neue epische Schule“, die den Abbau der Protagonisten betreibe (Frankfurter Zeitung v. 22.11.1931).

    Im Februar 1933 folgte Graf einer Einladung zu einer Lesereise nach Wien, wohin ihm seine Lebensgefährtin Mirjam Sachs (1890–1959) folgte. Damit begann für beide ein lebenslanges Exil. Zwei Tage nach der Bücherverbrennung vom 10. Mai 1933 publizierte Graf in der Wiener „Arbeiterzeitung“ den Artikel „Verbrennt mich!“, in dem er das NS-Regime aufforderte, seine Bücher von der sog. weißen Liste der erlaubten Literatur zu entfernen. Das Regime reagierte unmittelbar mit einem nachträglichen Verbot aller Werke Grafs. Einzelne Titel wie „Wir sind Gefangene“ wurden bereits an einzelnen Orten wie Würzburg am 10. Mai 1933 verbrannt. Nach den Februarkämpfen in Österreich 1934 übersiedelten Graf und Sachs nach Brünn (Tschechoslowakei, heute Brno, Tschechien); bald darauf wurde ihm die deutsche Staatsbürgerschaft aberkannt.

    Von 1933 bis 1935 gab Graf mit Anna Seghers (1900–1983), Wieland Herzfelde (1896–1988) und Jan Petersen (1906–1969) in Prag die „Neuen Deutschen Blätter“ heraus. 1938 übersiedelten er und Sachs nach New York City, wo er sich in der German-American Writers Association engagierte, von der er sich nach Flügelkämpfen bei der Beurteilung des Hitler-Stalin-Pakts und Diffamierungen als Kommunist enttäuscht abwandte. Aufgrund seines Engagements wurde Graf vom Federal Bureau of Investigation beobachtet – 1943 erfolgte eine Hausdurchsuchung – und erhielt erst 1958 die US-amerikanische Staatsbürgerschaft. Als Stipendiat in der Künstlerkolonie Yaddo in Saratoga Springs (New York, USA) beendete er 1940 die Arbeit an seinem für ihn wichtigsten Werk „Das Leben meiner Mutter“. Der Roman erschien 1940 zuerst in englischer Sprache, die deutschsprachige Ausgabe folgte 1946. Graf schilderte darin die Geschichte seiner Familie entlang der Ahnen und der Biografie seiner 1934 verstorbenen Mutter. Andere Werke brachte Graf in New York City im Selbstverlag, später im Verlag der Exilautoren, dem Aurora-Verlag von Herzfelde, heraus.

    Nach dem Ende des Zweiten Weltkriegs unterstützte Graf in Deutschland verbliebene Freunde wie Max Radler (1904–1971) und Wilhelm Maxon (1894–1971). Neue Publikationsmöglichkeiten im befreiten Deutschland nutzte er, um seine Werke den Leserinnen und Lesern im Ost- und Westteil näher zu bringen. Die Teilung Deutschlands lehnte er wie Thomas Mann ab. Die Erfahrungen des Nachexils in New York City verarbeitete Graf exemplarisch in dem Roman „Die Flucht ins Mittelmäßige“ (1959). Seit 1958 reiste er mehrmals in beide Teile Deutschlands, konnte sich aber nicht zur Remigration in die Bundesrepublik entschließen, bis letztlich eine schwere Krankheit die endgültige Rückkehr nach München verhinderte.

    Im Rahmen der geplanten Feierlichkeiten zum 100. Geburtstag in München wurde 1992 die Oskar Maria Graf-Gesellschaft gegründet, die mit einem „Jahrbuch“ seit 1993 und einem „Journal“ seit 2002 die Erforschung seines Werks fördert. Graf bezeichnete sein Werk nach 1945 unter Verweis auf einen Begriff Jean-Paul Sartres (1905–1980) als „engagierte Literatur“, ordnete es jedoch keiner politischen Theorie unter. Kritik übte er an beiden deutschen Staaten. Als linksengagierter Autor publizierte Graf nach dem Zweiten Weltkrieg in beiden Teilen Deutschlands, die Einheit beider Länder und seiner Leserschaft im Blick.

  • Awards

    1956 Mitglied der Akademie der Künste, Berlin-West
    1960 Ehrendoktor der Wayne State University, Detroit (Michigan, USA)
    1964 Ehrengabe der Stadt München
    1964 korrespondierendes Mitglied der Deutschen Akademie der Künste der DDR, Berlin-Ost
    Oskar-Maria-Graf-Gymnasium Neufahrn bei Freising
    1992 Oskar Maria Graf-Gesellschaft, München
  • Primary Sources

    Nachlass:

    Monacensia Literaturarchiv, München.

    Bayerische Staatsbibliothek, München.

    Bibliothek der University at Albany (New York City, USA).

  • Works

    Einzelausgaben:

    Die Revolutionäre, 1918.

    Amen und Anfang, 1919.

    Ua-Pua! Indianerdichtungen. Mit 30 Kreidezeichnungen von Georg Schrimpf, 1921.

    Maria Uhden, 1921.

    Frühzeit. Jugenderlebnisse, 1922.

    Zur freundlichen Erinnerung. Acht Erzählungen, 1922, Neuausg. 2009.

    Bayrisches Lesebücherl. Weißblaue Kulturbilder, 1924, Neuausg. 2009.

    Die Traumdeuter. Aus einer alter bayrischen Familienchronik, 1924.

    Die Heimsuchung. Roman, 1925.

    Die Chronik von Flechting. Ein Dorfroman, 1925, Neuausg. 2009.

    Finsternis. Sechs Dorfgeschichten, 1926, Neuausg. 2010.

    Wunderbare Menschen. Heitere Chronik einer Arbeiterbühne, 1927, Neuausg. 2010.

    Wir sind Gefangene. Ein Bekenntnis aus diesem Jahrzehnt, 1927, Neuausg. 1965.

    Im Winkel des Lebens. Erzählungen, 1927, Neuausg. 2013.

    Licht und Schatten. Eine Sammlung zeitgemäßer Märchen, 1927, Neuausg. 2017.

    Das bayrische Dekameron. Erzählungen, 1928, Neuausg. 1959, als Spielfilm u. d. T. Das Glöcklein unterm Himmelbett v. Hans Heinrich.

    Kalendergeschichten, 1929, Neuausg. 1975, Spielfilm Hölleisengretl 1995 nach der darin enthaltenen Erzählung Die Geschichte der buckligen Hölleisengretl, Buch u. Regie: Jo Baier, Spielfilm Triumph der Gerechten 1985/87 nach der darin enthaltenen gleichnamigen Erzählung, Buch u. Regie: Josef Bierbichler.

    Bolwieser. Roman eines Ehemanns, 1931, Neuausg. 1964 u. d. T. Die Ehe des Herrn Bolwieser, 1964, Spielfilm 1976, Buch u. Regie: Rainer Werner Fassbinder, Kinoversion 1983, Hörspiel Der Fall Bolwieser, 1969 Bearb. u. Regie: Edmund Steinberger.

    Notizbuch des Provinzschriftstellers. Erlebnisse, Intimitäten, Meinungen, 1932, Neuausg. 2011.

    Einer gegen alle. Roman, 1932, Neuausg. 2014, Hörspiel 2005, Bearb.: Mira Alexandra Schnoor, Regie: Bernadette Sonnenbichler.

    Dorfbanditen. Erlebnisse aus meinen Schul- und Lehrlingsjahren, 1932, Neuausgabe 2011, vom Autor redigierte zweite Ausg. u. d. T. Größtenteils schimpflich. Von Halbstarken und Leuten, welche dieselben nicht leiden können, 1980, Taschenbuchausg. u. d. T. Größtenteils schimpflich. Erlebnisse aus meinen Schul- und Lehrlingsjahren, 1985.

    Der harte Handel. Roman, 1935, Neuausg. 2012, Spielfilm 1978, Buch u. Regie: Ulrich Edel/Leopold Ahlsen, Hörspiel 1970, Bearb. u. Regie: Edmund Steinberger.

    Der Abgrund. Ein Zeitroman, 1936, überarb. Ausg. u. d. T. Die gezählten Jahre, 1976, Neuausg. 2020.

    Anton Sittinger. Roman, 1937, Neuausg. im Eigenverlag 1941, Spielfilm 1979, Buch: Helmut Pigge, Regie: Rainer Wolffhardt.

    The Life of my Mother, 1940, dt. Das Leben meiner Mutter, 1946, Neuausg. 2016.

    Der Quasterl. Erzählungen, 1945

    Unruhe um einen Friedfertigen. Roman, 1947, zweiteiliges Hörspiel 1984, Bearb.: Sebastian Goy, Regie: Ulrich Heising.

    Mitmenschen. Erzählungen, 1948, Neuausg. 2015.

    Die Eroberung der Welt. Roman, 1949, Neuausg. u. d. T. Die Erben des Untergangs, 1959.

    Menschen aus meiner Jugend auf dem Dorfe. Erzählungen, 1953.

    Der ewige Kalender. Gedichte, 1954.

    Die Flucht ins Mittelmäßige. Roman, 1959.

    An manchen Tagen. Reden, Gedanken und Zeitbetrachtungen, 1961.

    Der große Bauernspiegel. Erzählungen, 1962.

    Altmodische Gedichte eines Dutzendmenschen, 1962.

    Er nannte sich Banscho. Roman, 1964.

    Gelächter von außen. Aus meinem Leben 1918–1933, 1966, Neuausg. 2009.

    Reise in die Sowjetunion 1934, 1974.

    Werkausgaben:

    Gesammelte Werke in Einzelausgaben, hg. v. Hans Dollinger, 18 Bde., 1975–1989.

    Werkausgabe, hg. v. Wilfried F. Schoeller, 16 Bde., 1982–1994.

    Kritisch durchgesehene und kommentierte Nachdrucke der Werke Oskar Maria Grafs, hg. v. Ulrich Dittmann, 2004 ff.

    „Manchmal kommt es, dass wir Mörder sein müssen“. Gesammelte Gedichte, hg. v. Katrin Sorko, 2007.

    Stefan Seidl, Oskar Maria Grafs kunstkritische Schriften. Einführung, Edition und Kommentar, 2020.

    Bibliografie:

    Helmut F. Pfanner, Oskar Maria Graf. Eine kritische Bibliographie, 1976.

  • Literature

    Monografien und Sammelbände:

    Wolfgang Dietz/Helmut F. Pfanner (Hg.), Oskar Maria Graf. Beschreibung eines Volksschriftstellers, 1974.

    Rolf Recknagel, Ein Bayer in Amerika. Oskar Maria Graf. Leben und Werk, 31984. (P)

    Georg Bollenbeck, Oskar Maria Graf. Mit Selbstzeugnissen und Bilddokumenten, 1985. (P)

    Heinz Ludwig Arnold (Hg.), Oskar Maria Graf, 1986. (P)

    Gerhard Mersmann, Oskar Maria Graf. Rebellisches Exil – Utopische Provinz, 1988.

    Gerhard Bauer, Oskar Maria Graf. Ein rücksichtslos gelebtes Leben, 1994.

    Wilfried F. Schoeller, Oskar Maria Graf. Odyssee eines Einzelgängers. Texte, Bilder, Dokumente, 1994. (P)

    Ulrich Kaufmann, O. M. Graf. Rebell – Erzähler – Weltbürger. Studien und Materialien, 1994. (P)

    Joachim Mohr, Hunde wie ich. Selbstbild und Weltbild in den autobiographischen Schriften Oskar Maria Grafs, 1999.

    Ulrich Dittmann/Waldemar Fromm,Oskar Maria Graf. Rebellischer Weltbürger, kein bayerischer Nationaldichter, 2017. (P)

    Waldemar Fromm/Ulrich Dittmann (Hg.), Ein neuer Blick auf Oskar Maria Graf Illustration, Fotografie, Malerei, 2020. (P)

    Aufsätze:

    Helmut F. Pfanner, Oskar Maria Graf. Exile in Permanence, in: John Spalek (Hg.), Exile. The Writer‘s Experience, 1982, S. 168–181.

    Georg Bollenbeck, Vom Exil zur Diaspora. Zu Oskar Maria Grafs Roman „Die Flucht ins Mittelmäßige“, in: Exilforschung. Ein internationales Jahrbuch 3 (1985), S. 260–269.

    Sheila Johnson, Oskar Maria Grafs „Die Flucht ins Mittelmäßige“ und Thomas Manns „Doktor Faustus“. Einflüsse und Parallelen, in: Donald G. Daviau/Ludwig M. Fischer (Hg.), Das Exilerlebnis. Verhandlungen des vierten Symposiums über deutsche und österreichische Exilliteratur, 1982, S. 289–296.

    Wilfried F. Schoeller, Der Unterhaltungsschriftsteller als Rebell. Sondierungen bei Oskar Maria Graf, in: Herbert Heckmann (Hg.), Angst vor Unterhaltung? Über einige Merkwürdigkeiten unseres Literaturverständnisses, 1986, S. 71–84.

    Sigrid Schneider, Die FBI-Akte über Oskar Maria Graf, in: Heinz Ludwig Arnold (Hg.), Oskar Maria Graf, 1986, S. 130–150.

    Paul Michael Lützeler, Die Münchner Revolution bei Oskar Maria Graf. Erlebnis und Roman, in: ders. (Hg.), Zeitgeschichte in Geschichten der Zeit. Deutschsprachige Romane im 20. Jahrhundert, 1986, S. 55–77.

    Walter Seifert, Oskar Maria Graf und sein Roman „Anton Sittinger“, in: Albrecht Weber (Hg.), Handbuch der Literatur in Bayern. Vom Frühmittelalter bis zur Gegenwart, 1987, S. 517–526.

    Robert Stockhammer, Heimatliteratur im Exil. Oskar Maria Graf, in: Exil. Forschung, Erkenntnisse, Ergebnisse 11 (1991), S. 71–80.

    Gerhard Bauer, Grafs Kunst der Negation, in: Jahrbuch der Oskar-Maria-Graf-Gesellschaft 1994/95, S. 252–273.

    Ulrich Kaufmann, „... so hab ich noch nie den ‚Sozialismus‘ aufgefaßt!“. Aus neuer Sicht – Oskar Maria Graf und die DDR, in: Jahrbuch der Oskar-Maria-Graf-Gesellschaft 1994/95, S. 125–140.

    Walter Müller-Seidel, ‚Wir sind Gefangene‘. Oskar Maria Grafs Autobiographik im Kontext der Weimarer Republik, in: Jahrbuch der Oskar-Maria-Graf-Gesellschaft 1997/98, S. 11–33.

    Gert Sautermeister, Selbstdurchleuchtung, Sozialisation und Phantasie in Oskar Maria Grafs „Wir sind Gefangene“, in: Jahrbuch der Oskar-Maria-Graf-Gesellschaft 1997/98, S. 34–68.

    Nikolaus Brauns, „Kraft wahrer Solidarität“. Oskar Maria Graf und die Rote Hilfe in München, in: Jahrbuch der Oskar-Maria-Graf-Gesellschaft 2008/09, S. 9–69.

    John Margetts, Gegenseitiger Respekt und tiefe Zuneigung. Thomas Mann und seine Beziehung zu Oskar Maria Graf, in: Jahrbuch der Oskar-Maria-Graf-Gesellschaft 2006, S. 53–75.

    Hans Dollinger, ‚Aufgestapelte Erinnerungen‘ hinter der Maske des Satirikers. Zu Grafs Autobiografie „Gelächter von außen - Aus meinem Leben 1918–1933“, in: Jahrbuch der Oskar-Maria-Graf-Gesellschaft 2011, S. 128–136.

    Dieter Schiller, Oskar Maria Graf und die German-American Writers Association (GAWA), in: Jahrbuch der Oskar-Maria-Graf-Gesellschaft 2011, S. 9–84.

    Ulrich Dittmann, Oskar Maria Grafs Appell ‚Verbrennt mich!‘ im Kontext seiner Zeit, in: Jahrbuch der Oskar-Maria-Graf-Gesellschaft, 2012, S. 39–53.

    Robert Stockhammer, “Lesen Sie before the letter”. Oskar Maria Graf in New York, in: Eckart Goebel (Hg.), “Escape to life”. German intellectuals in New York, 2012, S. 182–194.

    Stephanie Großmann, „Nimm ein Weib, das dir an Kraft nicht nachsteht und mache es dir schmackhaft.“ Konzeption der Erotik und der Ehe in Oskar Maria Grafs „Bolwieser. Roman eines Ehemannes“ (1931) und „Bayrisches Dekameron“ (1928), in: Jan-Oliver Decker (Hg.), Skandal und Tabubruch – heile Welt und Heimat, 2014, S. 39–63.

    Ulrich Dittmann, Die Gruppe ‚Tat‘ war seine Universität. Zum Verhältnis Oskar Maria Grafs zu Erich Mühsam, in: Conrad Müller (Hg.), Erich Mühsam und die Gruppe TAT, 2015, S. 109–116.

    Jennifer Tharr, Oskar Maria Graf. „Das Leben meiner Mutter“ (1940), in: Sonja Klein (Hg.), Die deutsche Exilliteratur 1933 bis 1945. Perspektiven und Deutungen, 2015, S. 110–125.

    Ulrich Dittmann, Krieg als Lebensthema und literarisches Motiv. Oskar Maria Graf, in: Michael Henke (Hg.), Felder der Ehre? Krieg und Nachkrieg in der deutschen Literatur des 20. Jahrhunderts, 2015, S. 89–101.

    Walter Fähnders, Anarchismus, Boheme, Ästhetik – Konjunkturen einer Beziehung, in: Jahrbuch der Oskar-Maria-Graf-Gesellschaft 2016, S. 57–70.

    John Margetts, Mittelmaß in New York. Oskar Maria Grafs Roman „Die Flucht ins Mittelmäßige. Ein New Yorker Roman“, in: Jahrbuch der Oskar-Maria-Graf-Gesellschaft 2016, S. 23–38.

    Stefan Seidl, Formen der (Selbst-)Inszenierung und Maskerade in Grafs autobiografischen Schriften am Beispiel des Kunstkritikers, in: Jahrbuch der Oskar-Maria-Graf-Gesellschaft 2016, S. 93–116.

    Walter Fähnders,„Wir Anarchisten“. Frühe Texte von Oskar Maria Graf in der anarchistischen Presse. Eine Dokumentation zu Grafs 50. Geburtstag, in: Freunde der Monacensia e.V. Jahrbuch, 2017, S. 169–194.

    Waldemar Fromm, Von der Revolution zum Exil. Zum Verhältnis von Literatur und Politik im Werk Oskar Maria Grafs in den 1920er Jahren, in: Einsichten und Perspektiven, H. 4 (2019), S. 60–69.

    Lexikonartikel:

    Gerhard Bauer, Art. „Graf, Oskar Maria“, in: Simone Barck/Silvia Schlenstedt/Tanja Bürgel/Volker Giel/Dieter Schiller (Hg.), Lexikon sozialistischer Literatur, 1994, S. 176–178. (P)

    Andreas Klimt, Art. „Graf, Oskar Maria“, in: Deutsches Literatur-Lexikon. Das 20. Jahrhundert, Bd. 12, hg. v. Konrad Feilchenfeldt, 2008, Sp. 120–144. (W, L)

    Monacensia Literaturarchiv und Bibliothek, Art. „Oskar Maria Graf“, in: Literaturportal Bayern. (P) (Onlineressource)

    Dokumentarfilme:

    Kindheit in Berg. Die Tochter von Oskar Maria Graf erzählt, 2004, Buch u. Regie: Sybille Krafft.

    Oskar Maria Graf – Dahoam in Amerika, 2009, Buch u. Regie: Klaus Ickert.

    Ein Oskar für Bayern – Die Rebellion des Oskar Maria Graf, 2017, Buch u. Regie: Andreas Ammer.

  • Onlineressourcen

  • Portraits

    Gemälde (Öl/Leinwand) v. Georg Schrimpf (1889–1938), 1927 (Lenbachhaus, München).

    Denkmal v. Max Wagner (geb. 1956), 1994 (Aufkirchen, Lindenallee 2).

    Kunstinstallation v. Jenny Holzer (geb. 1950), 1997 (Literaturhaus München).

    Büste v. Max Wagner (geb. 1956), 2014 (Oskar-Maria-Graf-Gymnasium, Neufahrn).

  • Author

    Waldemar Fromm (München)

  • Citation

    Fromm, Waldemar, „Graf, Oskar Maria“ in: NDB-online, veröffentlicht am 01.10.2022, URL: https://www.deutsche-biographie.de/118541358.html#dbocontent

    CC-BY-NC-SA