Adler, Guido
Adler, Guido
Musikhistoriker, * 1.11.1855 Eibenschitz (Mähren), † 15.2.1941 Wien. (israelitisch)
- Lebensdaten
- 1855 bis 1941
- Geburtsort
- Eibenschitz (Mähren)
- Sterbeort
- Wien
- Beruf/Funktion
- Musikhistoriker
- Konfession
- jüdisch
- Normdaten
- GND: 118500694 | OGND | VIAF
- Namensvarianten
-
- Adler, Guido
- Adler, G.
Biografische Lexika/Biogramme
- Musik und Gender im Internet (Hochschule für Musik und Theater Hamburg) [2002-]
- Oesterreichisches Musiklexikon online [2002-2006]
- Carl Maria von Weber - Gesamtausgabe [2006-]
- Bayerisches Musikerlexikon Online (BMLO) [2005-]
- Lexikon verfolgter Musiker und Musikerinnen der NS-Zeit [2005-]
- Österreichisches Biographisches Lexikon 1815-1950 [2003-] Autor/in: N.N. (1954)
- * Neue Deutsche Biographie (NDB) [1953] Autor/in: Ficker, Rudolf von (1953)
- I. Singer (Hg.): Jewish Encyclopedia. 1901-1906 [1901-1906]
Quellen(nachweise)
- * Kalliope-Verbund
- Verzeichnis der künstlerischen, wissenschaftlichen und kulturpolitischen Nachlässe in Österreich
- * Deutsches Literaturarchiv Marbach - Kallías
- Personendaten-Repositorium der BBAW [2007-2014]
- Carl Maria von Weber - Gesamtausgabe [2006-]
- Musica Migrans (Leipzig)
- Interimsregister der Enzyklopädie der Neuzeit (Bd. 1-13)
Literatur(nachweise)
- * NDB/ADB-Register [1912-]
- Gemeinsamer Verbundkatalog (GVK) des Gemeinsamen Bibliotheksverbundes (GBV) : 78
- * Katalog der Bayerischen Staatsbibliothek München (BSB) : 17
- * Katalog des Bibliotheksverbundes Bayern (BVB) : 61
- HBZ-Verbundkatalog (Open-Data-Ausschnitt des Hochschulbibliothekszentrum des Landes Nordrhein-Westfalen)
- * Deutsches Literaturarchiv Marbach - Kallías
- * Literaturnachweis in der Neuen Deutschen Biographie (NDB)
- Virtuelle Fachbibliothek Musikwissenschaft (ViFa Musik) : 61
- * Werknachweis in der Neuen Deutschen Biographie (NDB)
- Zentrales Personenregister des Herder-Instituts für historische Ostmitteleuropaforschung
- * Jahresberichte für deutsche Geschichte - Online
- Bibliothek des Instituts für Zeitgeschichte München - Berlin
Verknüpfungen
Verknüpfungen auf die Person andernorts
Aus dem Register von NDB/ADB
- NDB 7 (1966), S. (Gregor, Joseph)
- NDB 13 (1982), S. (Kurth, Ernst)
- NDB 13 (1982), S. (Lach, Robert)
- NDB 14 (1985), S. (Lechthaler, Josef)
- NDB 18 (1997), S. (Nadel, Siegfried Ferdinand)
- NDB 20 (2001), S. 483 in Artikel Pisk, Paul (Pisk, Paul Amadeus)
- NDB 20 (2001), S. 103 (Patzak, Julius)
- NDB 24 (2010), S. 710 in Artikel Spitta, Philipp
Verknüpfungen zu anderen Personen wurden aus den Registerangaben von NDB und ADB übernommen und durch computerlinguistische Analyse und Identifikation gewonnen. Soweit möglich wird auf Artikel verwiesen, andernfalls auf das Digitalisat.
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Genealogie
V Joachim Adler, praktischer Arzt († 1856);
M Franziska Eisenschitz;
⚭ 22.3.1887 Betti Berger;
S Hubert Joachim Adler, Laryngologe, jetzt in USA;
T Melanie Adler († 1942 Theresienstadt), Homöopathin. -
Leben
A. besuchte während der Gymnasialzeit das Konservatorium in Wien, wo u. a. A. Bruckner sein Lehrer war. Nach dem Abitur wandte er sich vorerst dem Studium der Rechte zu, das er 1878 mit der Promotion beendete. Daneben widmete er sich, gefördert von E. Hanslick, musikgeschichtlichen Studien und wurde 1880 zum Dr. phil. promoviert. Neben Ph. Spitta und F. Chrysander wurde A. einer der Begründer der modernen Musikwissenschaft. In Wien 1882 für dieses Fach habilitiert, wurde A. 1885 außerordentlicher Professor in Prag und 1898 ordentlicher Professor in Wien als Nachfolger Hanslicks. Er begründete hier das „Musikhistorische Institut“ der Universität, aus dem unter seiner Führung zahlreiche Musikforscher hervorgingen. Er organisierte die Herausgabe der „Denkmäler der Tonkunst in Österreich“, die unter seiner Leitung bis 1938 in 83 Bänden erschienen. 1927 trat A. in den Ruhestand. Im Wiener Musikleben nahm A. eine führende Stellung ein und organisierte die internationalen Kongresse und Veranstaltungen der Wiener Haydn- und Beethoven-Zentenarfeier 1909 bzw. 1927. - Das zentrale Forschungsgebiet A.s bildete die reiche musikalische Vergangenheit Österreichs vom 15. bis zum 19. Jahrhundert. Daneben beschäftigten ihn die methodisch-systematischen Probleme der Entwicklung der musikalischen Stilformen, die in seiner „Wiener Schule“ eine frühe und eingehende Behandlung erfuhren. Seiner Initiative war nach dem ersten Weltkrieg der Zusammenschluß der Musikforscher in der „Internationalen Gesellschaft für Musikwissenschaft“ zu verdanken, deren Ehrenpräsident er bis zum Lebensende blieb.
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Werke
u. a. Richard Wagner, 1904, 21923 (französ. 1910);
Der Stil in der Musik, 1911;
Methode d. Musikgesch., 1919;
Hdb. d. Musikgesch., 1924, 21930;
Wollen u. Wirken, Aus d. Leben eines Musikhistorikers, 1935;
Zahlreiche Edd. österr. Musikdenkmäler u. sonstige Arbb. A.s s. Schr.-Verz. in: Festschr. f. G. A., 1930, S. 221-24 u.
MGG. -
Literatur
R. v. Ficker, in: Österr. Musik-Ztschr. I, 1946, S. 185 f. u. MGG.
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Portraits
Phot., in: Festschr. f. G. A., 1930;
Phot. nach Ölgem. v. T. Dreger, in: G. A., Wollen u. Wirken, 1935. -
Autor/in
Rudolf von Ficker -
Empfohlene Zitierweise
Ficker, Rudolf von, "Adler, Guido" in: Neue Deutsche Biographie 1 (1953), S. 70 [Online-Version]; URL: https://www.deutsche-biographie.de/pnd118500694.html#ndbcontent