Lebensdaten
1874 – 1936
Geburtsort
Nördlingen (Ries)
Sterbeort
Erlangen
Beruf/Funktion
klassischer Philologe
Konfession
-
Normdaten
GND: 117202568 | OGND | VIAF: 34697846
Namensvarianten
  • Stählin, Friedrich
  • Stählin, Friedrich
  • Staehlin, Friedrich

Objekt/Werk(nachweise)

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Zitierweise

Stählin, Friedrich, Indexeintrag: Deutsche Biographie, https://www.deutsche-biographie.de/pnd117202568.html [19.04.2024].

CC0

  • Genealogie

    Aus d. Memminger Zweig d. Fam.;
    V Leonhard (1835–1907, aus Westheim (Pfalz), Pfarrer auf d. Wülzburg, in N., Beyerberg, Bayreuth u. Ansbach, 1906 Oberkonsistorialrat, S d. Martin (1781–1855), 1] Sibylla Schätzler, 1793–1820, T e. Tabakfabr. in Augsburg), aus Memmingen, Progymn.dir. ebd., Pfarrer in Schmähingen, W. u. Markt Weiltingen, u. d. Ida (Juditha) Brack (1796–1885);
    M Julie Burger (1843–88), T d. August v. Burger (1805–84, Pfarrer in Fürth u. München, 1855 Oberkonsistorialrat, u. d. Elise Krafft (1812–54);
    Urur-Gvv Martin (1727–92), Säckler in Memmingen;
    Ur-Gvv Jakob (1754–1805), Säckler u. Ger.prokurator in Memmingen;
    B August (1873–1958), Pfarrer in Lahm, Kaufbeuren, München u. Mönchsdeggingen, 1936 Kirchenrat, Paul (1880–1929), Pfarrer in Brand b. Marktredwitz u. Martinsheim, Schw Eugenie (1876–1944), Lehrerin;
    Rothenstadt b. Weiden (Oberpfalz) 1909 Lina (1880–1965), T d. Karl Gollwitzer (1848–1900), Fabrikbes., u. d. Julie Schumann (1854–1912;
    2 S u. a. Leonhard (1911–42 ⚔), Lic. theol., Lt., 3 T Gertrud (1910–92 , Willi Weiß, * 1903, Dr. phil., Studienrat in Bayreuth), Studienrätin in Schweinfurt u. E., Hedwig (1913–99, Hermann Dietzfelbinger, 1908–84, 1955–75 Landesbf. d. Ev.-Luth. Landeskirche Bayerns, 1967–73 Ratsvors. d. ev. Kirche in Dtld., Romano-Guardini-Preis 1980, Dr. theol. h. c., Erlangen 1956, Waverley, Iowa 1957, Paris 1967, s. BBKL 24; Munzinger), Irmgard (1918–2008, Paul Sitzberger, 1919–45 ⚔, Dr. med., Arzt in Passau), Dr. med., Hautärztin in Fürth.

  • Biographie

    Nach dem Abitur in Bayreuth studierte S. 1893–96 zunächst ev. Theologie, dann Klassische Philologie an den Univ. Erlangen, Berlin und München (Erstes Philol. Examen 1896; Promotion b. Adolf Roemer in Erlangen 1900). Er unterrichtete die Fächer Deutsch, Latein und Griechisch an Gymnasien in Hersbruck, München, Augsburg und Nürnberg, nach Militärdienst und franz. Gefangenschaft 1920–23 in Erlangen (1922 Oberstudienrat) und 1923–35 erneut am „Alten Gymnasium“ in Nürnberg (1927 Oberstudiendir.). Er geriet in ernsthafte Konflikte mit den Nationalsozialisten. Seine Hoffnungen auf eine Universitätslaufbahn mußte er in den wirtschaftlich schwierigen Jahren nach seiner Kriegsgefangenschaft aufgeben. 1934 bei einem Verkehrsunfall schwer verletzt, starb S. zwei Jahre danach an den Folgen. S. empfing von vielen Seiten wesentliche Anregungen für sein wiss. Œuvre (Klass. Philol.: Otto Crusius, Adolf Roemer, Hermann Diels, Wilhelm Kroll; Klass. Archäol.: Wilhelm Dörpfeld, Rudolf Herzog, Christian Hülsen, Carl Ferdinand Friedrich Lehmann-Haupt, Eugen Adolf Hermann Petersen, Hans Schrader), ist aber keiner sog. Schule zuzurechnen, wie er auch selbst keine begründet hat. Seine Interessen führten ihn von der Klassischen Philologie dank einiger Reisestipendien 1903–05 (Mittelgriechenland u. d. Peloponnes, d. Ägäis, Kleinasien, Italien) zur Historischen Landeskunde. Dieser sind seine 160 historisch-topographischen Artikel in „Pauly’s Realencyclopädie der classischen Altertumswissenschaft“ (1910–37) gewidmet, besonders aber seine im Anschluß an Habbo Gerhard Lolling, Alfred Philippson und Otto Kern verfaßte Landeskunde von Thessalien (Das hellen. Thessalien, Landeskundl. u. geschichtl. Beschreibung Thessaliens in d. hellen. u. röm. Zeit, 1924, Nachdr. 1967, ital. 2001, griech. 2002). Diese war ursprünglich gedacht als Teil einer vor dem 1. Weltkrieg geplanten, dann aber aufgegebenen internationalen Gemeinschaftsleistung, die alle Landschaften Griechenlands erfassen sollte. In vorbildlicher Weise führte S. darin seine Fähigkeiten im Bereich der historisch-philologischen Textinterpretation und seine archäologischen Kenntnisse zusammen zu einer gediegenen historisch-geographischen Darstellung.

  • Auszeichnungen

    A Preis d. Zographos-Stiftung (1913);
    o. Mitgl. d. Dt. Archäol. Inst. (1928);
    Silberne Medaille „Bene Merenti“ d. Bayer. Ak. d. Wiss. (1931);
    Ehrenbürger d. Stadt Volos (1934).

  • Werke

    Weitere W Die Stellung d. Poesie in d. platon. Philos., Diss. Erlangen 1920;
    Pagasai u. Demetrias, Beschreibung d. Reste u. Stadtgesch., 1934 (mit E. Meyer u. A. Heidner).

  • Literatur

    E. Olshausen u. D. Holger, La vita e le opere di F. S., in: F. Cantarelli (Hg.), L`opera e l`importanza di F. S., 2005 (W-Verz.);
    zur Fam.:
    O. Stählin, Die Fam. S. aus Memmingen, hg. v. Fr. Stählin, 1959, S. 253–65 (P n. S. 80);
    A. Gabler, Die Fam. S., in: Der Daniel 8, 1972, S. 29 f.

  • Autor/in

    Eckart Olshausen
  • Zitierweise

    Olshausen, Eckart, "Stählin, Friedrich" in: Neue Deutsche Biographie 25 (2013), S. 24 [Online-Version]; URL: https://www.deutsche-biographie.de/pnd117202568.html#ndbcontent

    CC-BY-NC-SA