Lebensdaten
1863 – 1942
Geburtsort
Schulpforta
Sterbeort
Halle/Saale
Beruf/Funktion
klassischer Philologe ; Religionshistoriker
Konfession
keine Angabe
Normdaten
GND: 116140623 | OGND | VIAF: 109608267
Namensvarianten
  • Kern, Otto
  • Kern, Ottonis
  • Cern, Otto
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Zitierweise

Kern, Otto, Indexeintrag: Deutsche Biographie, https://www.deutsche-biographie.de/pnd116140623.html [29.03.2024].

CC0

  • Genealogie

    V Franz (1830–94), Prof. in Sch., 1866 Gymnasialdir. in Oldenburg, 1869 in Danzig, 1871 in Stettin, 1881 d. Kölln. Gymnasiums in Berlin (s. ADB 51), S d. Reg.sekr. George in Stettin;
    M Clara, T d. Sanitätsrats Dr. med. Heinr. Ferd. Runge in Stettin u. d. Henr. Ernestine Frieder. Meyer;
    Rostock 1902 Elisabeth (1878–1952), T d. Großkaufm. Gustav Seidel in Hamburg u. d. Marie Penzig.

  • Biographie

    K. studierte 1883-87 in Berlin und Göttingen bei C. Robert, E. Curtius, H. Diels und U. von Wilamowitz-Moellendorff klassische Philologie und Archäologie. Nach der 1888 erfolgten Promotion war er bis 1890 Assistent bei C. Robert und dann am Antiquarium des Berliner Museums. 1890-93 bereiste K. Italien, Griechenland und Kleinasien, im ersten Jahr als Stipendiat des Deutschen Archäologischen Instituts, und nahm 1891-93 an den Ausgrabungen in Magnesia am Maiandros teil. 1894 wurde er Privatdozent für klassische Philologie in Berlin, 1897 außerordentlicher, 1903 ordentlicher Professor in Rostock, 1907 in Halle (1915/16 Rektor, 1931 emeritiert). – Seit seiner Doktorarbeit De Orphei Epimenidis Pherecydis theogoniis quaestiones criticae widmete sich K. ganz überwiegend der Erforschung der Orphik sowie des griechischen Mysterienwesens und hat namentlich durch die kritische Sammlung der Orphicorum fragmenta 1922 Bleibendes geleistet, obwohl sicher nicht alles als orphisch gelten kann, was hier dafür in Anspruch genommen wird. Auch in dem 3bändigen Werk „Die Religion der Griechen“ (1926-38), das wenig eigenes bietet und den Vergleich mit den fast gleichzeitig erschienenen Darstellungen von P. Nilsson und Wilamowitz-Moellendorff nicht aushält, sind die die Orphik behandelnden Abschnitte am besten gelungen. Editorisch oder interpretatorisch ist K. sonst nur als Epigraphiker hervorgetreten, nachdem er den Auftrag erhalten hatte, die bei den Ausgrabungen von Magnesia gefundenen Inschriften zu bearbeiten. Auch die Arbeiten seiner zahlreichen Schüler beschäftigen sich so gut wie ausschließlich mit Themen, die dem besonderen Forschungsgebiet von K. zugehören. – In späteren Jahren hat K. sein Interesse mehrfach in Vorträgen, Broschüren und größeren Veröffentlichungen der Geschichte der Altertumswissenschaft zugewandt. Diese mit viel Liebe verfaßten Schriften werden als Materialien für eine zusammenfassende Darstellung des Fachgebietes dauernden Wert behalten.|

  • Auszeichnungen

    Dr. iur. h. c. (Halle 1928), D. theol. (Halle 1930).

  • Werke

    Weitere W u. a. Die Gründungsgesch. v. Magnesia am Maiandros, Eine neue Urk., 1894;
    Die Inschrr. v. Magnesia am Maiandros, 1900;
    Inscriptiones Thessaliae (Inscr. Graecae IX 1), 1908;
    Nordgriech. Skizzen, 1912;
    Inscriptiones Graecae, Tabulae in usum scholarum VII, 1913 (50 Tafeln mit Erll.);
    Orpheus, Eine religionsgeschichtl. Unters., 1920;
    - Carl Otfried Müller, Lb. in Briefen an s. Eltern, mit d. Tagebuch s. ital.-griech. Reise, 1908;
    H. Diels u. C. Robert, Ein biograph. Versuch, in: Jberr. üb. d. Fortschritte d. Altertumswiss., Supplbd. 215, 1927. -
    Ungedr.: Meine Lehrer, Erinnerungen, 1939 (Halle, Robertinum), eine nicht ganz vollendete Biogr. v. U. v. Wilamowitz-Moellendorff (Göttingen, Univ.bibl.).

  • Literatur

    Hallesches Akadem. Vademecum 1, 1910, S. 191-94 (W);
    F. Hiller v. Gaertringen, in: Hall. Univ.-Ztg. 1933, Semesterfolge 10, Nr. 6/7;
    ders., in: FF 18, 1942, 103 f.;
    R. Sellheim, in: Haller Nachrr. 35, 1933, S. 1 f.;
    O. Eißfeldt, in: HZ 166, 1942, S. 219 f.

  • Autor/in

    Werner Peek
  • Zitierweise

    Peek, Werner, "Kern, Otto" in: Neue Deutsche Biographie 11 (1977), S. 522-523 [Online-Version]; URL: https://www.deutsche-biographie.de/pnd116140623.html#ndbcontent

    CC-BY-NC-SA