Lebensdaten
um 1125 – 1164
Sterbeort
bei Fünfkirchen (Pécs, Ungarn)
Beruf/Funktion
Markgraf der Steiermark
Konfession
katholisch
Normdaten
GND: 142372358 | OGND | VIAF: 129783361
Namensvarianten
  • Otakar III.
  • Otakar III., Steiermark, Markgraf
  • Otakar III., Steiermark, Markgraph

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Zitierweise

Otakar III., Indexeintrag: Deutsche Biographie, https://www.deutsche-biographie.de/pnd142372358.html [28.03.2024].

CC0

  • Genealogie

    Aus d. Geschl. d. Otakare (s. NDB 19). – V Mgf. Leopold I. d. Starke (Mgf. 1122–29), S d. Otakar II. ( 1122, beide s. NDB 19, Art. Otakare) u. d. Elisabeth v. Österreich ( um 1105);
    M Sophie ( 1145), T d. Hzg. Heinrich IX. d. Schwarzen v. Bayern ( 1126, s. NDB VIII);
    Ur-Gvm Mgf. Leopold II. v. Österreich ( 1095, s. NDB 14);
    Schw Elisabeth ( 1) Gf. Rudolf II. v. Stade, 1144, 2] Hzg. Heinrich V. v. Kärnten, 1161, s. NDB VIII);
    vor 1146 Kunigunde ( 1184), T d. Mgf. Diepold III. v. Cham-Vohburg (s. NDB III, Art. Diepoldinger);
    S Otakar IV. (s. NDB 19), illegitimer S Leopold ( 1188), Ministeriale in d. Steiermark.

  • Biographie

    Für O. führte seine Mutter, die Welfin Sophie, ein Jahrzehnt lang die vormundschaftliche Regierung. Durch sie wurden die für die Otakare so wichtigen verwandtschaftlichen Verbindungen zu den Welfen, den Zähringern und den Staufern hergestellt. O., der 1140 erstmals als Markgraf urkundete, war der Wegbereiter des steir. Landesfürstentums. Er setzte sich bisweilen gewaltsam gegen den edelfreien Adel durch, förderte die Ministerialen als seine wichtigsten Helfer und machte Graz, das er um 1156 den Edelfreien von Traisen-Feistritz abnahm, durch die Anlage eines großen Marktes zum Mittelpunkt der Steiermark. Kaiser Friedrich Barbarossa übertrug ihm die Vogtei über das Augustiner-Chorherrenstift Seckau (1152), über die Reichsabtei Göß (bei Leoben) und wohl als erstem Reichsfürsten das Bergregal. Das Erbe von O.s Onkel, Gf. Bernhard von Spanheim-Marburg (ca. 1090/1100-16.11.1147), brachte 1147 eine Erweiterung der Mark im Süden bis an die Drau. Mit dem von seinem Schwager, Gf. Ekbert III. von Formbach-Pitten ( 5.8.1158), übernommenen Pittener Gebiet griff die Steiermark über den Wechsel und die Bucklige Welt bis Wiener Neustadt aus. Als wichtigste Verbindung ließ O. den Saumweg über den Semmering ausbauen. Von Otto von Cordenons, der einem Seitenzweig seiner Familie entstammte, erbte er wichtigen Besitz in Friaul. 1160 sprach O., der sich auf seine Dienstmannschaft und die steir. Klöster stützte, die mit Ausnahme von Admont alle seiner Vogtei unterstanden, erstmals von „seinem Land“ (terra nostra). Der Markgraf gründete das Spital am Semmering (1160), das Augustiner-Chorherrnstift Vorau in der Oststeiermark (1163) und die älteste deutsche Kartause in Seitz (1160/64, heute: Žiče, Slowenien). Er starb in Ungarn, wo er im Auftrag Kaiser Friedrichs I. in den Thronwirren zwischen Stephan III. und Stephan IV. vermitteln sollte.

  • Literatur

    H. Appelt, Friedrich Barbarossa u. d. Landesherrschaft d. Traungauer, in: FS Karl Eder, 1959, S. 305-20;
    F. Posch, Die Entstehung d. steir. Landesfürstentums, in: MIÖG 59, 1951, S. 109-18;
    G. Gänser, Zur Gesch. d. Bez. Voitsberg im HochMA, in: Zs. d. Hist. Ver. d. Steiermark 78, 1987, S. 124 f.;
    Lex. MA.

  • Autor/in

    Heinz Dopsch
  • Zitierweise

    Dopsch, Heinz, "Otakar III." in: Neue Deutsche Biographie 19 (1999), S. 640 [Online-Version]; URL: https://www.deutsche-biographie.de/pnd142372358.html#ndbcontent

    CC-BY-NC-SA