Lebensdaten
1921 – 1988
Geburtsort
Wien
Sterbeort
Baden-Baden
Beruf/Funktion
Schriftsteller ; Übersetzer ; politischer Aktivist ; Journalist ; Übersetzer ; Librettist ; Lyriker
Konfession
jüdisch
Normdaten
GND: 118703145 | OGND | VIAF: 37710867
Namensvarianten
  • Pseudonym: da Silva, Marguarita
  • Pseudonym: Fassbinder, Erich
  • Fried, Erich
  • mehr

Objekt/Werk(nachweise)

Verknüpfungen

Verknüpfungen zu anderen Personen wurden aus den Registerangaben von NDB und ADB übernommen und durch computerlinguistische Analyse und Identifikation gewonnen. Soweit möglich wird auf Artikel verwiesen, andernfalls auf das Digitalisat.

Orte

Symbole auf der Karte
Marker Geburtsort Geburtsort
Marker Wirkungsort Wirkungsort
Marker Sterbeort Sterbeort
Marker Begräbnisort Begräbnisort

Auf der Karte werden im Anfangszustand bereits alle zu der Person lokalisierten Orte eingetragen und bei Überlagerung je nach Zoomstufe zusammengefaßt. Der Schatten des Symbols ist etwas stärker und es kann durch Klick aufgefaltet werden. Jeder Ort bietet bei Klick oder Mouseover einen Infokasten. Über den Ortsnamen kann eine Suche im Datenbestand ausgelöst werden.

Zitierweise

Fried, Erich, Indexeintrag: Deutsche Biographie, https://www.deutsche-biographie.de/pnd118703145.html [29.03.2024].

CC0

  • Seine „Liebesgedichte“ (1979) und die Sammlung „Es ist was es ist“ (1983) machten den Georg-Büchner-Preisträger Erich Fried ebenso berühmt wie die Neuübersetzung zahlreicher Stücke William Shakespeares (1564–1616). Der jüdische Schriftsteller und Übersetzer kämpfte für eine gerechtere Welt: So engagierte er sich gegen den Vietnamkrieg, wollte die Rote Armee Fraktion (RAF) nicht uneingeschränkt verurteilen und scheute auch nicht davor zurück, Israel für den Umgang mit den Palästinensern scharf zu kritisieren.

    Lebensdaten

    Geboren am 6. Mai 1921 in Wien
    Gestorben am 22. November 1988 in Baden-Baden
    Grabstätte Kensal Green (W10, Harrow Road) in London
    Konfession jüdisch
    Erich Fried, Imago Images (InC)
    Erich Fried, Imago Images (InC)
  • Lebenslauf

    6. Mai 1921 - Wien

    September 1927 - 1931 - Wien

    Schulbesuch

    Volksschule Wien IX, Alserbachstraße/Ecke Marktgasse

    September 1931 - 6. Mai 1938 - Wien

    Schulbesuch (frühzeitiges Abgangszeugnis nach Auflösung der Schule)

    Bundesgymnasium Wien IX, Wasagasse

    1939 - Herbst 1943

    Mitglied

    Kommunistischer Jugendverband Österreichs

    24.4.1938 - Wien

    Inhaftierung der Eltern wegen „Vorbereitung zur Devisenverschiebung ins Ausland“

    4./5.8.1938 - London

    Flucht über Belgien nach Großbritannien; 1939 Bürogehilfe; seit 1941 Arbeiten in der Lebensmittelindustrie, dann als Bibliothekar; Verlust der österreichischen Staatsbürgerschaft

    Jewish Refugee Committee; Austrian Centre (österreichischer Flüchtlingsverband in Großbritannien)

    1945 - 1949 - London

    Mitarbeiter; seit 1949 Redakteur

    Neue Auslese (Magazin); Blick in die Welt (Zeitschrift des Central Office of Information)

    Oktober 1949

    britischer Staatsbürger

    1950 - 1968 - London

    freier Mitarbeiter (seit 1952 Festanstellung)

    German Service der BBC

    1953 - Berlin-West; Berlin-Ost

    Reise

    1955 - 1957

    Mitarbeiter

    Texte und Zeichen (Literaturzeitschrift), herausgegeben von Alfred Andersch (1914–1980)

    April 1962 - Wien

    erster offizieller Besuch Österreichs seit der Flucht auf Einladung von Wolfgang Kraus (1924–1998)

    Österreichische Gesellschaft für Literatur

    1963 - 1967 - Saulgau (Oberschwaben); Sigtuna (Schweden); Berlin-Wannsee; Princeton (New Jersey, USA); Pulvermühle (Waischenfeld, Oberfranken)

    Teilnahme an Tagungen der Gruppe 47

    Dezember 1965

    Mitunterzeichner der „Erklärung über den Krieg in Vietnam“

    konkret (Zeitschrift)

    1967 - Polen; KZ Auschwitz-Birkenau

    Reise; Besuch des KZ Auschwitz-Birkenau

    Februar 1968 - Berlin

    Teilnehmer am „Vietnam-Kongreß“

    TU

    1971 - Rotterdam

    Teilnehmer

    Poetry International (Festival)

    24.1.1974 - Hamburg

    Prozess wegen Beleidigung der Berliner Polizei; Freispruch

    Januar 1977 - Gießen

    Lehrauftrag

    Universität

    1982

    Wiedererlangung der österreichischen Staatsbürgerschaft

    Oktober 1984 - Österreich; Wien

    Lesereise; Rede zum österreichischen Nationalfeiertag

    Wiener Volkstheater

    April 1985 - Toskana

    Dozent

    Deutsche Sommeruniversität

    April 1986 - März 1987 - DDR

    zwei Lesereisen

    22. November 1988 - Baden-Baden
  • Genealogie

    Vater Hugo Fried 1890–1938 Speditionsangestellter, später Heilhypnotiseur in Wien; gest. in Wien an den Folgen polizeilicher Folter
    Mutter Nellie Fried , geb. Stein 1896–1982 (Mode-)Designerin; emigrierte 1939 nach Großbritannien; gest. in London
    Großmutter mütterlicherseits Malvine Stein, geb. Krakauer 1866–1943 im KZ Auschwitz ermordet
    Geschwister keine
    1. Heirat 15.1.1944 in London
    Ehefrau Maria Fried , geb. Marburg 1909–1987 aus Wien; gest. in Wien
    Kinder ein Sohn
    Scheidung 1952
    2. Heirat 17.10.1952 in London
    Ehefrau Nan Fried , geb. Spence-Eichner 1926–1977 Künstlerin, Übersetzerin
    Kinder ein Sohn, eine Tochter
    Scheidung 1965
    3. Heirat 10.8.1965 in London
    Ehefrau Catherine Fried , geb. Boswell 1936–2015 geb. in London; Bildhauerin, Malerin, Fotografin und Schriftstellerin; gest. in London
    Kinder eine Tochter, zwei Söhne
    Diese Grafik wurde automatisch erzeugt und bietet nur einen Ausschnitt der Angaben zur Genealogie.

    Fried, Erich (1921 – 1988)

    • Vater

      Hugo Fried

      1890–1938

      Speditionsangestellter, später Heilhypnotiseur in Wien; gest. in Wien an den Folgen polizeilicher Folter

    • Mutter

      Nellie Fried

      1896–1982

      (Mode-)Designerin; emigrierte 1939 nach Großbritannien; gest. in London

      • Großmutter mütterlicherseits

        Malvine Stein

        1866–1943

        im KZ Auschwitz ermordet

    • 1.·Heirat

      in

      London

    • 2.·Heirat

      in

      London

    • 3.·Heirat

      in

      London

  • Biografie

    alternativer text
    Erich Fried, Imago Images (InC)

    Kindheit in Wien und Flucht nach London

    Fried wuchs im Haus seiner Eltern und der Großmutter mütterlicherseits in Wien-Alsergrund auf, wo er seit 1931 das Bundesgymnasium in der Wasagasse besuchte, das er nach dem „Anschluss“ Österreichs an Deutschland 1938 vor dem offiziellen Abschluss des Schuljahrs verlassen musste. Im April 1938 wurden die Eltern verhaftet. Der Vater starb am 24. Mai 1938, dem Tag seiner Entlassung, an den Folgen der Folter, die Mutter wurde 1939 entlassen und folgte Fried nach London, wohin dieser im Sommer 1938 geflohen war.

    In London lernte Fried zahlreiche Exil-Schriftsteller und -schriftstellerinnen kennen, u. a. H. G. Adler (1910–1988), Elias Canetti (1905–1994), Hans Eichner (1921–2009), Hans Flesch-Brunningen (1895–1981) und Hilde Spiel (1911–1990). 1944 erschien in London „Deutschland“, sein erster Gedichtband, dem 1946 „Oesterreich“ in Zürich folgte. In beiden Bänden befasste sich Fried in gereimten Gedichten mit dem Krieg, dem Verlust der Heimat (und der Identität) sowie der Frage, wie es nach dem Krieg ein Weiterleben mit den Deutschen geben könne. Bald nach dem Krieg knüpfte der unermüdliche Netzwerker Kontakte zu Ilse Aichinger (1921–2016), Paul Celan (1920–1970), Ernst Jandl (1925–2000), Elisabeth Langgässer (1899–1950) und Ingeborg Bachmann (1926–1973). Letztere hatte er im Spätherbst 1950 über Canetti kennengelernt. Im Februar 1951 traten Fried und Bachmann bei einer Lesung in London mit weiteren österreichischen Schriftstellern wie Felix Braun (1885–1973) in der Anglo-Austrian Society auf. Langgässer vermittelte ihm die Verbindung zum Hamburger Verlag Claassen, in dem 1958 ein Band mit dem schlichten Titel „Gedichte“ erschien. Darin finden sich, wie Fried im Nachwort ausführt, Gedichte, die im Zeitraum von 1946 bis 1957 in London entstanden waren. Er rechnete sich einer „zweiten Generation“ von deutschen Lyrikern und Lyerikerinnen in England zu, die in der anderssprachigen Umgebung herangewachsen war und „sich trotz aller Zeitverbundenheit wieder den längerwährenden Grundthemen der Dichtung“ zuwandte (S. 108 f.).

    BBC, Shakespeare-Übersetzungen und ein Roman

    Fried arbeitete seit 1950 für das „German Service“ der BBC als freier Mitarbeiter und seit 1952 angestellt als politischer Kommentator für das „German Soviet Zone Programme“. Dort kommentierte er das (kultur-)politische Geschehen hinter dem „Eisernen Vorhang“ für Hörerinnen und Hörer in der DDR. Vom Stalinismus tief enttäuscht, hielt er an der Vorstellung fest, dass die Idee des Kommunismus den Kapitalismus überwinden könne. Obwohl er bei der Gestaltung der Sendung weitgehend freie Hand hatte, beendete er 1968 seine Tätigkeit für die BBC, um fortan als freier Schriftsteller zu leben. Seit den frühen 1940er Jahren war er auch als Übersetzer tätig, erlangte aber erst 1954 größere Aufmerksamkeit, als er im Auftrag der Hörspielabteilung der BBC „Under Milk Wood“ von Dylan Thomas (1914–1953) ins Deutsche übersetzte. Einen Namen als Übersetzer machte sich Fried v. a. mit der Übertragung von 27 Stücken William Shakespeares (1564–1616). So wurde seine Übersetzung von „Ein Sommernachtstraum“ in der Inszenierung durch Peter Zadek (1926–2009) im Theater der Freien Hansestadt Bremen im Mai 1963 zum Erfolg. Bereits 1960 war mit „Ein Soldat und ein Mädchen“ Frieds einziger Roman erschienen, der als ästhetisch wie inhaltlich radikaler Beitrag zur Frage nach Schuld und Verantwortung für die nationalsozialistischen Verbrechen große Beachtung fand.

    Politisches Engagement

    In den 1960er Jahren wurde Fried zu einer festen Größe im deutschen Literaturbetrieb. Dazu trug auch sein Engagement in der Gruppe 47 bei, zu deren Treffen er 1963 erstmals eingeladen wurde und der er bis zu deren Auflösung 1967 treu blieb; hier rechnete er sich dem „politischen Flügel“ zu und fand dafür in Günter Grass (1927–2015) einen teils vehementen Widersacher. Fried zeigte sich von der stets präsenten Bedrohung durch einen Atomkrieg stark beeindruckt und versuchte hierzu um 1960, mit Bachmann und Hans Magnus Enzensberger (1929–2022) ein literarisches Projekt zu initiieren. Warum es nicht zustande kam, lässt sich nicht mehr hinreichend klären. Bedeutenden Einfluss auf Frieds politisches Engagement hatten später auch die Proteste gegen den Vietnam-Krieg (1955–1975). Nachdem er längere Zeit auf der Suche nach einem Verlag für Gedichte zu diesem Thema war, fand er in Klaus Wagenbach (1930–2021) einen Unterstützer, um 1966 seine gesammelten Vietnam-Gedichte unter dem Titel „und Vietnam und“ zu veröffentlichen. 1968 nahm Fried als Redner am Internationalen Vietnamkongreß in Berlin-West teil und führte die große Abschlussdemonstration mit dem befreundeten Rudi Dutschke (1940–1979) und Peter Weiss (1916–1982) an.

    Verhältnis zur RAF, die Kritik an Israel und ihre Folgen

    Fried setzte sich von Beginn an dafür ein, den Terror der Roten Armee Fraktion (RAF), der seit 1970 die Bundesrepublik erschütterte, als missglückten Ausdruck eines prinzipiell notwendigen gesellschaftlichen Transformationsprozesses zu sehen. Die Anschläge der RAF hieß er ebensowenig gut wie die Repressalien, mit denen der Staatsapparat reagierte. Dies brachte ihm den Vorwurf einer zu großen Nähe zur RAF ein. Tatsächlich verbanden ihn freundschaftliche Kontakte mit Ulrike Meinhof (1934–1976), die er in den 1960er Jahren bei seiner Arbeit für die Zeitschrift „konkret“ kennengelernt hatte und an deren Suizid er bis zuletzt Zweifel äußerte.

    Bereits 1967 hatte Fried unter dem Eindruck des Sechstageskriegs das Gedicht „Höre, Israel“ geschrieben, dessen Titel auf das Gebet „Schma Jisrael“ verweist, das zu den wichtigsten der jüdischen Liturgie zählt. Dieses Gedicht und weitere, in denen er sich schonungslos mit Aspekten und Folgen des Zionismus und der israelischen Politik im Nahen Osten befasste, erschienen 1974 in der Sammlung „Höre, Israel!“, nach deren Erscheinen Fried von einer zionistischen Gruppe mit dem Tod bedroht wurde.

    Wenige Jahre später markieren zwei Gedichtbände einen Wendepunkt in Frieds künstlerischer Laufbahn und machen ihn zu einem der erfolgreichsten Lyriker der Gegenwart: 1979 erschienen die „Liebesgedichte“, in denen Fried eine neue, zeitgemäße Sprache für Liebe und Sexualität fand. Sein Band „Es ist was es ist“ (1983) entwickelte sich wie die „Liebesgedichte“ zu einem Bestseller und festigte Frieds Ruf als Stimme einer neuen Generation. Das Gedicht „Was es ist“ wurde derart populär, dass es lange im öffentlichen Raum auf Plakat- und Häuserwänden präsent war.

    Kontakt zu Kühnen und Eklat beim Büchner-Preis

    1983 kam Fried mit Michael Kühnen (1955–1991), einem führenden Vertreter der Neonazi-Szene in der Bundesrepublik, in Kontakt und protestierte dagegen, dass dieser von einer Talkshow von Radio Bremen ausgeladen worden war. Später trafen beide einander, und es entstand ein längerer Briefwechsel. Fried, ein überzeugter Verfechter der „Feindesliebe“, versuchte in Briefen, die manchmal einen verblüffend vertraulichen Ton annahmen, Kühnen zu verstehen und ihn von seinem Irrweg abzubringen.

    Für einen Eklat sorgte Frieds Rede bei der Verleihung des Georg-Büchner-Preises 1987 in Darmstadt, in der er mit der Darmstädter Kommunalpolitik wegen der Vertreibung von Roma 1984 hart ins Gericht ging und nach einer Auseinandersetzung mit Oberbürgermeister Günther Metzger (1933–2013) aus Protest vorübergehend das Festbankett verließ.

    Bedeutung und Nachwirkung

    Fried war als politisch engagierter Dichter und prononcierter Kommunist eine Figur des öffentlichen Diskurses und suchte bewusst die Konfrontation. Die Gedichte seiner frühen Schaffensphase sind oft allgemeiner gehalten, weisen manchmal noch Anspielungen auf Mythologien und Religionen auf und bedienen sich des aus dem englischen Sprachraum kommenden „ernsten Sprachspiels“. In den 1960er Jahren sorgte Fried durch die Wahl seiner Themen – Vietnam-Krieg, Hunger-Katastrophen, Umweltzerstörung, Atomkrieg, Israels Palästinenser-Politik, Terrorismus etc. – für Irritation und transformierte seine Lyrik, ohne sie zur bloßen politischen Agitation zu verwandeln und die verstörenden Inhalte zum Selbstzweck werden zu lassen. Gerade für die junge Generation in der Bunderepublik wurde er so zu einer Leitfigur und stellte sich in zahlreichen öffentlichen Diskussionen und bei Demonstrationen offenen Diskussionen. Einige seiner Gedichte fanden Einzug in die Schulbücher. Frieds Werk wurde vielfach wiederaufgelegt und in zahlreiche Sprachen übersetzt; einzelne Gedichte wurden mehrfach vertont. An seinem erstem Todestag 1989 initiierte Hans Mayer (1907–2001) die Gründung der Internationalen Erich Fried Gesellschaft für Literatur und Sprache mit Sitz in Wien. Seit 1990 vergibt sie jährlich den Erich Fried Preis für Literatur, seit 1996 wird in Zusammenarbeit mit dem Literaturhaus Wien das Festival Internationale Erich Fried Tage ausgerichtet.

  • Auszeichnungen

    1965 Fördergabe des „Schiller-Gedächtnispreises“ des Landes Baden-Württemberg
    März 1973 Österreichischer Würdigungspreis für Literatur für 1972
    1974 Mitgliedschaft im deutschen P.E.N.-Club
    1977 Internationaler Verlegerpreis der Sieben (Prix International des Editeurs)
    1980 Literaturpreis der Stadt Wien
    1983 Literaturpreis der Stadt Bremen
    1985 Goldenes Ehrenzeichen für Verdienste um das Land Wien
    1986 Österreichischer Staatspreis für Verdienste um die österreichische Kultur im Ausland
    1986 korrespondierendes Mitglied der Deutschen Akademie für Sprache und Dichtung, Darmstadt
    1986 Carl-von-Ossietzky-Medaille der Internationalen Liga für Menschenrechte
    1987 Goldener Schlüssel der Stadt Smederevo (Jugoslawien)
    1987 Georg-Büchner-Preis
    1988 Dr. phil. h. c., Universität Osnabrück
    1989 Internationale Erich Fried Gesellschaft für Literatur und Sprache, Wien (weiterführende Informationen) (P)
    1996 Internationale Erich Fried Tage, Wien (weiterführende Informationen)
    2013 Erich-Fried-Weg, Wien-Donaustadt
    Erich-Fried-Schulen in Deutschland und Österreich
  • Quellen

    Nachlass:

    Literaturarchiv der Österreichischen Nationalbibliothek, Wien, ÖLA 4/90. (P) (weiterführende Informationen)

  • Werke

    Deutschland. Gedichte, 1944.

    Oesterreich. Gedichte, 1946.

    Gedichte, 1958.

    Ein Soldat und ein Mädchen. Roman, 1960.

    Reich der Steine. Zyklische Gedichte, 1963.

    Warngedichte, 1964.

    Überlegungen, 1964.

    Kinder und Narren. Prosa, 1965.

    und Vietnam und. Einundvierzig Gedichte. Mit einer Chronik, 1966.

    Anfechtungen. Fünfzig Gedichte, 1967.

    Arden muß sterben. Eine Oper vom Tod des reichen Arden von Faversham in zwei Akten – sieben Szenen. Text von Erich Fried, 1967.

    Befreiung von der Flucht. Gedichte und Gegengedichte, 1968.

    Die Beine der größeren Lügen. Einundfünfzig Gedichte, 1969.

    Unter Nebenfeinden. Fünfzig Gedichte, 1970.

    Aufforderung zur Unruhe. Ausgewählte Gedichte, 1972.

    Die Freiheit, den Mund aufzumachen. Achtundvierzig Gedichte, 1972.

    Höre, Israel! Gedichte und Fußnoten. Mit Dokumenten und Fotos, 1974.

    Gegengift. Neunundvierzig Gedichte und ein Zyklus, 1974.

    Fast alles Mögliche. Wahre Geschichten und gültige Lügen, 1975.

    So kam ich unter die Deutschen. Gedichte, 1977.

    Die bunten Getüme. Siebzig Gedichte, 1977.

    100 Gedichte ohne Vaterland, 1978.

    Liebesgedichte, 1979.

    Lebensschatten. Gedichte, 1981.

    Zur Zeit und zur Unzeit. Gedichte, 1981.

    Das Unmaß aller Dinge. Erzählungen, 1982.

    Das Nahe suchen. Gedichte, 1982.

    Angst und Trost. Erzählungen und Gedichte über Juden und Nazis. Grafiken v. David Fried, 1983.

    Es ist was es ist. Liebesgedichte, Angstgedichte, Zorngedichte, 1983.

    Beunruhigungen. Gedichte, 1984.

    ...und alle seine Mörder... Ein Schauspiel, 1984.

    In die Sinne einradiert. Texte zu Radierungen v. Catherine Fried, 1985.

    Um Klarheit. Gedichte gegen das Vergessen, 1985.

    Von Bis nach Seit. Gedichte aus den Jahren 1945–1958, 1985.

    Erich Fried/Alfred Hrdlicka/Erwin Ringel, Die da reden gegen Vernichtung. Psychologie, bildende Kunst und Dichtung gegen den Krieg, hg. v. Alexander Klauser/Judith Klauser/Michael Lewin, 1986.

    Wächst das Rettende auch? Gedichte für den Frieden. [Mit 28 Grafiken v. David Fried u. einem Vorw. v. Claudia Hahm], 1986.

    Mitunter sogar Lachen. Zwischenfälle und Erinnerungen. [Erzählungen], 1986.

    Am Rand unserer Lebenszeit. Gedichte, 1987.

    Gegen das Vergessen. Texte v. Erich Fried, Radierungen v. Michael Helm, Vorw. v. Claudia Hahm, 1987.

    Heinrich Albertz/Erich Fried, Wo liegt Nicaragua. Gedichte und ein Gespräch, hg. v. Informationsbüro Nicaragua, 1987.

    Nicht verdrängen, nicht gewöhnen. Texte zum Thema Österreich, hg. v. Michael Lewin, [1987].

    Gedanken in und an Deutschland. Essays und Reden, hg. v. Michael Lewin, 1988.

    Unverwundenes. Liebe, Trauer, Widersprüche. Gedichte, 1988.

    Totenköpfe. Mit 50 Totenköpfen von Adolf Frohner, dem Essay „Kopfschwere Erinnerungen“ und 48 Gedichten v. Erich Fried, hg. v. Michael Lewin, 1988.

    Gesammelte Werke, 4 Bde., hg. v. Volker Kaukoreit/Klaus Wagenbach, 1993. (3 Bde. Gedichte, 1 Bd. Prosa)

    Die Muse hat Kanten. Aufsätze und Reden zur Literatur, hg. v. Volker Kaukoreit, 1995.

    Die Schnabelsau. Leilieder und Knüllverse, hg. v. Volker Kaukoreit, 1998

    Alles Liebe und Schöne, Freiheit und Glück. Briefe von und an Erich Fried, hg. v. Volker Kaukoreit, 2009.

    Izanagi und Izanami. Ein Spiel für Sprechstimmen, Gesang und Musik. Aus dem Nachlass hg. v. Christine Ivanovic, 2014.

    Freiheit herrscht nicht. Gespräche und Interviews, hg. v. Volker Kaukoreit/Tanja Gausterer, 2021.

    „Die Liebe und nicht der Hass“. Hilde Domin – Erich Fried. Briefwechsel 1964–1988, hg. v. Lorenzo Bonosi, 2023.

    Herausgeberschaften:

    Elias Canetti, Welt im Kopf. Eingel. u. ausgew. v. Erich Fried, 1962.

    Der Stern der tat sie lenken. Alte englische Lieder und Hymnen, 1966.

    Am Beispiel Peter-Paul Zahl. Eine Dokumentation, hg. v. Erich Fried/Helga M. Novak/Initiativgruppe P. P. Zahl, 1976.

    Bertolt Brecht, Poems. 1913–1956, hg. v. John Willett/Ralph Manheim unter Mitarbeit v. Erich Fried, 1976.

    Übersetzungen:

    Sylvia Plath, Ariel. Gedichte. Englisch und deutsch, 1974.

    David Rokeah, Poesie. Hebräisch und deutsch, hg. u. mit einem Nachw. versehen v. Hans Magnus Enzensberger, 1962.

    David Rokeah, Von Sommer zu Sommer. [Gedichte.] Aus dem Hebräischen v. Erich Fried, 1965.

    David Rokeah, Wo Stachelrosen wachsen. Gedichte, 1976.

    David Rokeah, Jerusalem. Gedichte, 1981.

    David Rokeah, Du hörst es immer, 1985. (teilweise v. Fried übersetzt)

    William Shakespeare, Ein Sommernachtstraum. In der neuen deutschen Übersetzung v. Erich Fried, 1964.

    Shakespeare-Übersetzungen. Romeo und Julia/Julius Caesar/Hamlet, 1968.

    William Shakespeare, Richard II./Heinrich V., 1969.

    William Shakespeare, Viel Getu um Nichts/Die lustigen Weiber von Windsor, 1970.

    William Shakespeare, Antonius und Kleopatra/Perikles, 1970.

    William Shakespeare, Ein Sommernachtstraum/Zwölfte Nacht oder Was ihr wollt, 1970.

    William Shakespeare, König Cymbelin/Zwei Herren aus Verona, 1970.

    William Shakespeare, Hamlet/Othello, 1972.

    William Shakespeare, Maß für Maß/Romeo und Julia, 1974.

    William Shakespeare, Troilus und Cressida/Timon von Athen, 1981.

    William Shakespeare, Der Kaufmann von Venedig/Der Sturm, 1984.

    William Shakespeare, Titus Andronicus/Julius Caesar, 1985.

    William Shakespeare, König Heinrich, 2 T., 1986.

    William Shakespeare, Ordnungstraum und Widerspruchsgeist. Shakespeares „Kaufmann von Venedig“ in der Übersetzung v. Erich Fried. Mit einem Essay v. Friedmar Apel, 1986.

    Shakespeare. 27 Stücke von William Shakespeare in der Übersetzung von Erich Fried, hg. v. Friedmar Apel, 3 Bde. u. „Shakespeare für alle“. Begleitbuch zu den Shakespeare-Übersetzungen v. Erich Fried, 1989.

    Dylan Thomas, Unter dem Milchwald. Ein Spiel für Stimmen, 1954.

    Dylan Thomas, Am frühen Morgen. Autobiographisches, Radio-Essays, Gedichte und Prosa, 1957.

    Dylan Thomas, Unter dem Milchwald. Dramatisches, Erzählendes, Lyrisches. Eine Auswahl, 1958.

    Dylan Thomas, Der Doktor und die Teufel, 1959.

    Dylan Thomas, Ein Blick aufs Meer. Ins Deutsche übertragen v. Erich Fried u. Enzio von Cramon, 1961.

    Dylan Thomas, Eines Kindes Weihnacht in Wales. Eine Erzählung. Englisch-Deutsch. Aus dem Englischen v. Erich Fried, 1964.

    Dylan Thomas, Ausgewählte Gedichte. Zweisprachige Ausgabe, 1967.

    Bibliografie:

    Bibliographische Dokumentation bis 1988 und Auswahlbibliographie ab 1989, zusammengestellt v. Volker Kaukoreit unter Mitarbeit von Tanja Gausterer im Auftrag der Internationalen Erich Fried Gesellschaft für Literatur und Sprache, Wien (Stand 2014). (Onlineressource)

  • Literatur

    „Ich soll mich nicht gewöhnen“. Bremer Literaturpreis 1983. Reden anläßlich der Verleihung, hg. v. Senator für Wissenschaft und Kunst/Rudolf Alexander Schröder-Stiftung, 1983.

    Heinz Ludwig Arnold (Hg.), Erich Fried. Text + Kritik 91, 1986. (P)

    Rudolf Wolff (Hg.), Erich Fried. Gespräche und Kritiken, 1986.

    Verlag der Georg Büchner Buchhandlung (Hg.), Erich Fried. Von der Nachfolge dieses jungen Menschen der nie mehr alt wird. Mit Beiträgen v. Herbert Heckmann u. Volker Kaukoreit, 1988.

    Versuche dichtend zu denken. Reden anläßlich der Verleihung der Ehrendoktorwürde an Erich Fried durch den Fachbereich Sprach-und Literaturwissenschaft der Universität Osnabrück am 20. Januar 1988, 1988.

    Volker Kaukoreit/Heidemarie Vahl (Bearb.), Einer singt aus der Zeit gegen die Zeit. Erich Fried 1921–1988. Materialien und Texte zu Leben und Werk, 1991.

    Volker Kaukoreit/Heinz Lunzer (Red.), Erich Fried und Österreich. Bausteine zu einer Beziehung. Eine Ausstellung der Dokumentationsstelle für neuere österreichische Literatur und der Internationalen Erich Fried-Gesellschaft für Literatur und Sprache. Katalog, 1992.

    Volker Kaukoreit (Bearb.), Einblicke – Durchblicke. Fundstücke und Werkstattberichte aus dem Nachlaß von Erich Fried, 1993.

    Volker Kaukoreit/Wilhelm Urbanek (Hg.), Am Alsergrund. Erich Frieds Jugendjahre in Wien (1921–1938). Texte und Dokumente. Mit einem Wiederabdruck der Londoner Exilbroschüre „They fight in the dark. The story of Austria’s Youth“, 1995.

    Catherine Fried-Boswell/Volker Kaukoreit, Erich Fried. Ein Leben in Bildern und Geschichten, 1996. (P)

    Gerhard Lampe, „Ich will mich erinnern / an alles was man vergißt“. Erich Fried. Biographie und Werk eines „deutschen Dichters“. Überarbeitete Neuausg., 1998.

    Christiane Jessen/Volker Kaukoreit/Klaus Wagenbach (Hg.), Erich Fried. Eine Chronik. Leben und Werk. Das biographische Lesebuch, 1998.

    Volker Kaukoreit/Jörg Thunecke (Hg.), 126, Westbourne Terrace. Erich Fried im Londoner Exil (1938–1945). Texte und Materialien, 2001.

    Ursula Seeber/Heinz Lunzer/Walter Hinderer (Hg.), „All right, what’s left“. Historische und aktuelle kritische Positionen im Andenken an Erich Fried. Texte zum Erich Fried Symposium 2001, 2001,

    Tilman von Brand, Öffentliche Kontroversen um Erich Fried, 2003.

    Catherine Fried, Über kurz oder lang. Erinnerungen an Erich Fried, 2008.

    Wilhelm Urbanek/Cornelia Sellner (Hg.), Gegen das Vergessen. Erich Fried zum 20. Todestag. Erinnerungen, Gedanken, Gedichte, Mit dem Katalog zur Ausstellung im Erinnerungsbunker „Erich Fried 1938 – 1968 – 1988“, 2008.

    Johann Georg Lughofer (Hg.), Erich Fried. Interpretationen, Kommentare, Didaktisierungen, 2012.

    Thomas Wagner, Der Dichter und der Neonazi. Erich Fried und Michael Kühnen. Eine deutsche Freundschaft, 2021.

    Moshe Zuckermann/Susann Witt-Stahl, Gegen Entfremdung. Lyriker der Emanzipation und streitbarer Intellektueller. Gespräche über Erich Fried, 2021.

    Lexikonartikel:

    N. N., Art. „Fried, Erich“, in: Biographisches Handbuch der deutschsprachigen Emigration, hg. v. Herbert A. Strauss/Egon Radvany/Werner Röder, Bd. 2, 1983, S. 335.

    Volker Kaukoreit, Art. „Fried, Erich“, in: Metzler Autoren Lexikon, hg. v. Bern Lutz, 21997, S. 215–217. (P)

    Jörg Thunecke, Art. „Fried, Erich“, in: Metzler Lexikon der deutsch-jüdischen Literatur, hg. v. Andreas B. Kilcher, 2000, S. 155–158. (P)

    Anke Hees, Art. „Fried, Erich“, in: Deutsches Literatur-Lexikon. Das 20. Jahrhundert, Bd. 9, hg. v. Konrad Feilchenfeldt, 2006, Sp. 525–542. (W, L)

    Dokumentarfilme:

    Christian Feyerabend/Gerhard Lampe, Erich Fried. Der Dichter in seinem Widerspruch, WDR 1986.

    Joern Schlund/Gottfried Kühnel, Gespräche mit Erich Fried, 1986.

    Exiles. Erich Fried, Austrian Poet, BBC TV 1988.

    Die ganze Welt soll bleiben. Erich Fried. Ein Porträt, DEFA 1988, Regie: Roland Steiner.

    Roland Steiner/Anne Richter/Frank Löprich, Was bleibt … Eine Erinnerung an Erich Fried, 1994.

    Danielle Proskar, Wir sind ein Ton aus Tun. Zum 100. Geburtstag von Erich Fried, 2021.

  • Onlineressourcen

  • Porträts

    Fotografien, in: Literaturarchiv der Österreichischen Nationalbibliothek, Wien. (Nachlass Erich Fried)

  • Autor/in

    Martin Wedl (Wien)

  • Zitierweise

    Wedl, Martin, „Fried, Erich“ in: NDB-online, veröffentlicht am 01.07.2023, URL: https://www.deutsche-biographie.de/118703145.html#dbocontent

    CC-BY-NC-SA