Lebensdaten
1742 – 1791
Geburtsort
Karlsburg (Siebenbürgen)
Sterbeort
Wien
Beruf/Funktion
Mineraloge ; Hüttenmann ; Satiriker ; Vorbild für den Sarastro der Zauberflöte
Konfession
mehrkonfessionell
Normdaten
GND: 118661868 | OGND | VIAF: 5041312
Namensvarianten
  • Physiophilus, Johannes
  • Physiophilus, Joannes
  • Born, Ignaz Edler von
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Zitierweise

Born, Ignaz Edler von, Indexeintrag: Deutsche Biographie, https://www.deutsche-biographie.de/pnd118661868.html [28.03.2024].

CC0

  • Genealogie

    V Ludwig ( 1748), Stadthauptmann von Karlsburg, hat sich durch die Förderung des Goldbergbaus zu Nagyay (Siebenbürgen) verdient gemacht;
    M Maria von Dentis ( 1751);
    Prag 1765 Magd. von Montag; 2 T.

  • Biographie

    Nach dem Austritt aus dem Jesuitenorden, dem B. 1759 bis Mitte 1760 angehört hatte, studierte er in Prag Jurisprudenz, dann Naturgeschichte und Bergwerkskunde, kam nach Auslandsreisen 1776 an das Naturalienkabinett in Wien und wurde 1779 wirklicher Hofrat bei der Hofkammer im Münz- und Bergwesen. Bedeutend auf dem Gebiete der Paläontologie, war B. auch Erfinder eines Amalgamierungsverfahrens sowie Verbesserer im Bergbau und Salinenbetrieb. Als|Führer der Freimaurer in Wien spielte er eine bedeutende gesellschaftliche Rolle im Zeichen der Aufklärung. B. ist der „Sarostro“ der Zauberflöte. Von dieser Einstellung ist seine temperamentvolle, wenig delikate Satire „Specimen Monachologiae“ (1783) gegen die Klöster beherrscht, die in antiklerikalen Kreisen große Verbreitung erfuhr. - Mitglied der Akademien Halle, Petersburg, Stockholm, Lund, Siena, München, London, Göttingen, Toulouse, Upsala, der gelehrten Gesellschaften zu Padua und Turin, der Gesellschaft der naturforschenden Freunde in Berlin.

  • Werke

    Weitere W Lithophylacium Bornianum, 2 Bde., Prag 1772–75;
    Üb. d. Anquicken gold- u. silberhält. Erzes, Rohsteine, Schwarzkupfers u. Hüttenspeise, Wien 1786;
    Satiren: Die Staatsperücke, Eine Erzählung, Wien 1772;
    Biogr. Versuch aus Legendenmirakeln, 1783;
    Joannis Physiophili (i. e. Born) Specimen Monachologiae, methodo Linaeano, tabulis tribus aeneis illustratum, Augsburg 1783, ²1784 (zahlr. dt., franz. u. ital. Überss.).

  • Literatur

    K. Karmarsch, in: ADB III;
    J. Pezzl, Österr. Biogrr. IV, 1792, S. 215 ff.;
    (G. Brabbeé), Silhouetten aus d. österr. Maurerwelt, 1870, S. 5 ff.;
    Goedeke IV/1, 1916, S. 594;
    A. Deutsch, in: Das Freimaurer-Mus. 6, 1930, S. 149-218 (W, L, P);
    W. Serlo, Männer d. Bergbaus, 1937;
    Kosch, Lit.-Lex. I (W, L);
    Ferchl (W);
    Wurzbach II, S. 71-74 (L);
    Paul Hofer, I. v. B., Diss. Wien 1955.

  • Porträts

    Stich v. Jac. Adam, 1782 (Slg. Prandtl, München);
    Gem. v. H. Fuger, gestochen v. V. Kininger, 1790;
    weitere P im Hist. Mus. d. Stadt Wien.

  • Autor/in

    Gustav Gugitz
  • Zitierweise

    Gugitz, Gustav, "Born, Ignaz Edler von" in: Neue Deutsche Biographie 2 (1955), S. 466-467 [Online-Version]; URL: https://www.deutsche-biographie.de/pnd118661868.html#ndbcontent

    CC-BY-NC-SA

  • Biographie

    Born: Ignaz, Edler v. B., Hüttenmann, geb. 26. Dec. 1742 zu Karlsburg in Siebenbürgen, 24. Juli 1791 in Wien. Er erhielt seine Schulbildung in Hermannstadt, studirte darauf an der Universität in Wien, trat in den Jesuitenorden, schied aber aus demselben wieder, nachdem er nur 16 Monate Mitglied gewesen war; studirte in Prag die Rechtswissenschaften, bereiste Deutschland, Holland, die Niederlande, Frankreich, und überließ sich nach seiner Rückkehr ganz dem Betriebe der Mineralogie, Physik und Bergwerkswissenschaft. Er wurde 1770 Beisitzer in dem obersten Münz- und Bergmeisteramte zu Prag und unternahm in demselben Jahre eine mineralogische Reise nach Niederungarn, Siebenbürgen und Krain. Im J. 1776 berief ihn die Kaiserin nach Wien, um das Naturaliencabinet neu zu ordnen; 1779 wurde er zum wirklichen Hofrath bei der Hofkammer im Münz- und Bergwesen ernannt; 1784 brachte er nach Ueberwindung vieler Schwierigkeiten das verbesserte Amalgamationsverfahren bei der Gold- und Silbergewinnung zu Stande, welches am meisten dazu beitrug, seinen schon großen Ruf in den weitesten Kreisen zu verbreiten. Man hat von ihm verschiedene Schriften und Abhandlungen über Gegenstände der Mineralogie, des Berg- und Hüttenwesens: „Briefe an J. J. Ferber über mineralogische Gegenstände“ (1774); „Lithophylacium Bornianum seu Index fossilium quae collegit etc. Ign. de Born“ (2 Bde. 1772—75); „Ueber das Anquicken der gold- und silberhaltigen Erze“ etc. (1786); gemeinschaftlich mit F. W. v. Trebra: „Bergbaukunde“ (2 Bde. 1789—90) etc. Er stiftete zu Prag eine „Privatgesellschaft zur Aufnahme der Mathematik etc.“ aus welcher später die böhmische Gesellschaft der Wissenschaften hervorging.

    • Literatur

      Wurzbach, Biogr. Lexikon.

  • Autor/in

    Karmarsch.
  • Zitierweise

    Karmarsch, Karl, "Born, Ignaz Edler von" in: Allgemeine Deutsche Biographie 3 (1876), S. 164 [Online-Version]; URL: https://www.deutsche-biographie.de/pnd118661868.html#adbcontent

    CC-BY-NC-SA