Lebensdaten
1922 – 1982
Geburtsort
Heidersdorf (Niederschlesien, heute Łagiewniki, Polen)
Sterbeort
München
Beruf/Funktion
Schriftsteller ; Dramatiker ; Dramaturg ; Psychiater ; Arzt ; Drehbuchautor
Konfession
römisch-katholisch
Normdaten
GND: 118562312 | OGND | VIAF: 111422784
Namensvarianten
  • Kipphardt, Heinar Mauritius
  • Kipphardt, Heinrich Mauritius
  • Kipphardt, Heinar
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Objekt/Werk(nachweise)

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Zitierweise

Kipphardt, Heinar, Indexeintrag: Deutsche Biographie, https://www.deutsche-biographie.de/pnd118562312.html [29.03.2024].

CC0

  • Heinar Kipphardt ist durch dokumentarisch gearbeitete Theaterstücke berühmt geworden, von denen v. a. „In der Sache J. Robert Oppenheimer“ (1964) weltweit gespielt wurde. Sein Roman „März“ (1976), der das Leben eines schizophrenen Dichters als vielstimmige Rekonstruktion erzählt, regte die Werke zahlreicher jüngerer Autorinnen und Autoren an.

    Lebensdaten

    Geboren am 8. März 1922 in Heidersdorf (Niederschlesien, heute Łagiewniki, Polen)
    Gestorben am 18. November 1982 in München
    Grabstätte Friedhof (Grabstätte 2022 aufgelassen) in Reichenkirchen bei Fraunberg (Oberbayern)
    Konfession römisch-katholisch
  • Lebenslauf

    8. März 1922 - Heidersdorf (Niederschlesien, heute Łagiewniki, Polen)

    1928 - 1937 - Gnadenfrei (Niederschlesien, heute Piława Górna, Polen)

    Schulbesuch

    1937 - 1940 - Krefeld

    Schulbesuch (Abschluss: Abitur)

    Gymnasium am Moltkeplatz

    1941 - 1941 - Karlsbad (Böhmen, heute Karlovy Vary, Tschechien); Günzburg (Bayerisch-Schwaben)

    Reichsarbeitsdienst

    1941 - 1942 - Bonn; Köln; Düsseldorf

    Studium der Medizin

    Universität

    1942 - 1944 - Ostfront

    Kriegsdienst

    Wehrmacht

    1944 - Januar 1945 - Königsberg (Preußen, heute Kaliningrad, Russland); Breslau (Schlesien, heute Wrocław, Polen); Siegerland

    Kriegsdienst in einer Studentenkompanie; Desertion

    Wehrmacht

    1945 - 1947 - Düsseldorf

    Studium der Medizin (Abschluss: Staatsexamen)

    Medizinische Akademie

    1947 - 1949 - Krefeld; Düsseldorf

    Assistenzarzt

    Städtische Krankenanstalten (Innere Abteilung); Psychiatrische Klinik Düsseldorf-Grafenberg

    1949 - Berlin-Ost

    Übersiedlung; Assistenzarzt

    Psychiatrischen Abteilung der Charité

    1950 - Düsseldorf

    Promotion (Dr. med.)

    Medizinische Akademie

    1950 - 1959 - Berlin-Ost

    Dramaturg

    Deutsches Theater

    1953 - 1959

    Mitglied (1959 ausgeschlossen)

    SED

    1959 - 1961 - Büderich bei Düsseldorf; Düsseldorf

    Übersiedlung; Dramatiker

    Düsseldorfer Schauspielhaus

    1961 - 1965 - München

    Übersiedlung; dramaturgischer Berater der Fernsehspiel-Sparte

    Bertelsmann

    1965 - Angelsbruck bei Erding (Oberbayern)

    Kauf des Mühlen-Anwesens

    1966 - 1966 - Israel

    Reise

    1970 - 1971 - München

    Chefdramaturg

    Kammerspiele

    29.3.1972 - Angelsbruck

    Übersiedlung

    1977 - 1977 - Hamburg

    Arbeitsstipendium

    Auswärtige Künstler zu Gast in Hamburg

    1977 - 1982

    Mitherausgeber

    „AutorenEdition“ des C. Bertelsmann Verlags

    18. November 1982 - München
  • Genealogie

    Vater Heinrich Kipphardt 1897–1977 Dentist in Gnadenfrei (Niederschlesien, heute Piława Górna, Polen); Marxist; 1933–1937 Internierung in den Konzentrationslagern Breslau-Dürrgoy und Buchenwald bei Weimar
    Mutter Elfriede Kipphardt, geb. Kaufmann 1899–1975
    Großvater mütterlicherseits Moritz Kaufmann Inhaber einer Bäckerei und Pfefferküchlerei in Heidersdorf (Niederschlesien, heute Łagiewniki, Polen)
    Geschwister keine
    1. Heirat (Trennung 1963) 1942 in Porz Urbach (heute Köln-Porz)
    Ehefrau Lore Kipphardt, geb. Hannen 1920–2010 Malerin
    Tochter Linde Schleinkofer-Kipphardt, geb. Kipphardt 1943–2020 Fotografin, zuletzt in Aßling (Oberbayern)
    weitere Kinder ein Sohn
    Scheidung vor 1971
    2. Heirat 21.4.1971 in
    Ehefrau (Lebenspartnerin seit 1963) Pia-Maria Kipphardt, geb. Karsch, verh. Pavel geb. 1930 Verlagsmitarbeiterin
    Sohn Franz Kipphardt 1966–2018 Drehbuchautor in Berlin
    Sohn Moritz Kipphardt geb. 1969 Kameramann
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    Kipphardt, Heinar (1922 – 1982)

    • Vater

      Heinrich Kipphardt

      1897–1977

      Dentist in Gnadenfrei (Niederschlesien, heute Piława Górna, Polen); Marxist; 1933–1937 Internierung in den Konzentrationslagern Breslau-Dürrgoy und Buchenwald bei Weimar

    • Mutter

      Elfriede Kipphardt

      1899–1975

      • Großvater mütterlicherseits

        Moritz Kaufmann

        Inhaber einer Bäckerei und Pfefferküchlerei in Heidersdorf (Niederschlesien, heute Łagiewniki, Polen)

    • 1.·Heirat (Trennung 1963)

      in

      Porz Urbach (heute Köln-Porz)

    • 2.·Heirat

      in

  • Biografie

    Kipphardt wuchs in Gnadenfrei (Niederschlesien, heute Piława Górna, Polen) auf, wo er seit 1928 die ersten Schuljahre verbrachte. 1933 besuchte er seinen Vater, der mit kurzen Unterbrechungen von 1933 bis 1937 als Marxist in den Konzentrationslagern Breslau-Dürrgoy und Buchenwald bei Weimar interniert war. Dieses Treffen mit seinem von Folter und Zwangsarbeit entstellten Vater wurde für Kipphardt laut eigener Aussage zu einem traumatischen Erlebnis, das seine Kindheit beendet habe. 1937 übersiedelte die Familie nach Krefeld, wo Kipphardt 1940 am Gymnasium am Moltkeplatz sein Abitur ablegte. Nach dem Arbeitsdienst studierte er seit 1941 Medizin in Bonn, Köln und Düsseldorf, bevor er 1942 zum Kriegsdienst an der Ostfront eingezogen wurde. Mit einer Studentenkompanie war Kipphardt 1944 in Königsberg (Preußen, heute Kaliningrad, Russland), dann in Breslau (Schlesien, heute Wrocław, Polen) stationiert; im Januar 1945 desertierte er im Siegerland.

    Nach Kriegsende lebte Kipphardt in Krefeld und setzte sein Studium an der Medizinischen Akademie in Düsseldorf fort. 1947 erlangte er das Staatsexamen, arbeitete danach als Assistenzarzt in der Inneren Abteilung der Städtischen Krankenanstalten in Krefeld und anschließend in der Psychiatrischen Klinik Düsseldorf-Grafenberg. Abgestoßen vom Beschweigen der Millionen Opfer von Krieg und NS-Diktatur in Westdeutschland, übersiedelte er 1949 nach Berlin-Ost und war als Assistenzarzt in der psychiatrischen Abteilung der Charité tätig.

    1950 mit einer Arbeit über die Intelligenzentwicklung bei Kindern an der Medizinischen Akademie Düsseldorf zum Dr. med. promoviert, wurde Kipphardt, der in diesem Jahr mit dem Gedicht „Mitten in diesem Jahrhundert“ sein literarisches Debüt gab, auf Vermittlung seines Vaters vom Intendanten des Deutschen Theaters in Berlin-Ost, Wolfgang Langhoff (1901–1966), als Dramaturg an dessen Bühne geholt. Kipphardt engagierte sich für den Aufbau eines sozialistischen deutschen Staats, trat 1953 der SED bei und hatte Umgang u. a. mit John Heartfield (1891–1968), Ernst Busch (1900–1980) und Bertolt Brecht (1898–1956). Nach dem Aufstand am 17. Juni 1953, der vorübergehend zu einer liberaleren Politik in der DDR führte, konnte seine Kulturbetriebs-Satire „Shakespeare dringend gesucht“, für die er den „Nationalpreis 3. Klasse“ erhielt, noch im selben Jahr am Deutschen Theater uraufgeführt werden. Nachdem das politische Klima in der DDR seit 1956 wieder repressiver und er 1959 wegen seiner kulturkritischen Position von der Kulturkommission der SED verhört worden war, kündigte Kipphardt sein Engagement und kehrte für einen Arbeitsaufenthalt am Düsseldorfer Theater in den Westen zurück. 1961 übersiedelte er nach München, wo er mit einem Beratervertrag bei Bertelsmann als Fernsehdramaturg tätig war und sein erstes Fernsehspiel „Bartleby“ nach einer Erzählung von Herman Melville (1819–1891) schrieb, das 1963 im ZDF gesendet wurde.

    In den frühen 1960er Jahren entwickelte Kipphardt die ästhetischen Strategien, die in Sprache, Stil und Szenenführung auch seine dokumentarischen Stücke auszeichnen, so in „Der Hund des Generals“ (Uraufführung Münchner Kammerspiele, 2. April 1962, Regie: August Everding, 1928–1999), das den avantgardistischen Innovationen Erwin Piscators (1893–1966) verpflichtet ist. Von der vollen Entfaltung seiner dokumentarischen Ästhetik zeugen „In der Sache J. Robert Oppenheimer“ (Uraufführung als Fernsehinszenierung für den Hessischen Rundfunk, 23. Januar 1964, Regie: Gerhard Klingenberg, geb. 1929, Uraufführung der Theaterfassung, 11. Oktober 1964, Freie Volksbühne, Berlin-West, Regie: Piscator, und Münchner Kammerspiele, Regie: Paul Verhoeven, geb. 1938, Hörspielfassung, 2 T., Bayerischer Rundfunk 1964, Regie: Fritz Schröder-Jahn, 1908–1980) und „Joel Brand. Die Geschichte eines Geschäfts“ (Uraufführung 5. Oktober 1965, Münchner Kammerspiele, Regie: Everding). In sein Stück über den Oppenheimer-Prozess, in dem es nicht nur um die Lebensgeschichte des „Vaters der Atombombe“ geht, sondern auch grundsätzlicher um die Frage nach der Verantwortung für das eigene Handeln, arbeitete Kipphardt Auszüge aus Verhörprotokollen der McCarthy-Ära und zahlreiche andere historische Quellen ein; es wurde zum weltweiten Erfolg.

    Für Kipphardt war Dokumentartheater eine aktuelle Form des Historiendramas, das zuverlässig mit historischen Quellen arbeitet, aber ebenso modellfähig sein muss. Vorbild war ihm Georg Büchners (1813–1837) „Dantons Tod“ (1835). Neben den Dokumentartheaterstücken schrieb Kipphardt die Komödie „Die Nacht, in der der Chef geschlachtet wurde“ (1967) sowie Kriegserzählungen und bearbeitete Jakob Michael Reinhold Lenz‘ (1751–1792) „Soldaten“ (1968). 1970 nahm er die Stelle als Chefdramaturg an den Münchner Kammerspielen an; 1971 wurde sein Vertrag nach einem Skandal um das Programmheft zu Wolf Biermanns (geb. 1936) „Der Dra-Dra“ (1971) nicht verlängert. Der zuständige Dramaturg hatte Fotos aktueller als „Drachen“ geltender Persönlichkeit aus Politik, Wirtschaft und Kultur abbilden wollen, was Kipphardt als presserechtlich Verantwortlicher unterband; stattdessen erschienen zwei leere Seiten im Programmheft. Mit Bezug auf die beiden Seiten mit Fotografien, die nie erschienen waren, meldete die Presse, Kipphardt habe dort zum Mord aufgerufen. Mit seiner Entlassung machten die städtischen Behörden ihn für etwas verantwortlich, das er sich nicht ausgedacht und dessen Erscheinen er verhindert hatte. Viele Theaterverlage, Dramatiker und Dramatikerinnen bestreikten in Solidarität mit Kipphardt daraufhin monatelang die Kammerspiele; die Affäre war einer der größten Theaterskandale der Bundesrepublik.

    Kipphardt übersiedelte 1972 in das ländliche Angelsbruck bei Erding (Oberbayern) und fand zu freieren Ausdrucksformen. Mehrere Jahre beschäftigte er sich mit der Lebensgeschichte des fiktiven Dichters Alexander März, in der die Psychiatrie als autoritäre, mitunter sogar vernichtende Institution gezeigt wird – um dieses kritische Bild analog gegen eine Gesellschaft zu wenden, die strukturell immer wieder psychisches Elend erzeuge. Vor allem der aus dieser Beschäftigung – neben dem Filmdrehbuch und der Theaterfassung – hervorgegangene Roman „März“ (1976) wirkte als Synthese und Überwindung der antipsychiatrischen Bewegung in der deutschen Literatur fort, so bezog sich etwa Rainald Goetz (geb. 1954) auf Kipphardt („Irre“, 1983).

    Kipphardts letztes Projekt, „Bruder Eichmann“ (postume Uraufführung 21. Januar 1983, Münchner Residenztheater, Regie: Dieter Giesing, geb. 1934) ist nochmals dokumentarisch gearbeitet. Das Schauspiel stellt die Selbstinszenierung Adolf Eichmanns (1906–1962) in seinem Prozess in Jerusalem als eine Haltung heraus, die auch bei aktuellen Verbrechen und in alltäglichen Verhaltensweisen immer wieder in Einzelaspekten aufscheint – die Weigerung, Verantwortung für das eigene Handeln zu übernehmen, die Behauptung, nur „Rädchen im Getriebe“ zu sein. Besonders die Analogien, mit denen er die Eichmann-Haltung an die bundesdeutsche Gegenwart der frühen 1980er Jahre herangerückt hatte, wurden öffentlich kontrovers diskutiert.

    Kipphardts um 1960 entfaltete Ästhetik knüpfte an die frühe Moderne an, nicht nur an Brechts Werk; seine Montagetechnik zeigt die Ambivalenzen von Figuren und Widersprüche in historischen Stoffen. Von den 1970er Jahren bis zu seinem Tod erweiterte Kipphardt sein ästhetisches Repertoire stark. Von schizophrener und surrealistischer Sprache fasziniert, gab er Sinnlichkeit und Komik im Werk seines letzten Lebensjahrzehnts eine prominente Rolle, was ihn von Peter Weiss (1916–1982) und Rolf Hochhuth (1931–2020) unterscheidet, die oft neben ihm als Schöpfer des deutschen dokumentarischen Theaters genannt werden. Mit dem Ziel, das Interesse an Kipphardts Werk aufrecht zu erhalten und dieses weiter zu erforschen, wurde 2008 in Krefeld die Internationale Heinar Kipphardt-Gesellschaft e. V. gegründet. Auf seine Auffassung einer ästhetisch anspruchsvollen, politisch wirksamen Kunst, die große Fragen ihrer Zeit thematisiert, bezogen sich seine Freunde im Umfeld der AutorenEdition (z. B. Uwe Timm, geb. 1940) ebenso wie Goetz und spätere, im engeren Sinn dokumentarisch arbeitende Autorinnen und Autoren, u. a. Andres Veiel (geb. 1959), Thomas Jonigk (geb. 1966) und die Gruppe Rimini Protokoll (Helgard Haug, geb. 1969, Stefan Kaegi, geb. 1972, Daniel Wetzel, geb. 1969).

  • Auszeichnungen

    1953 Nationalpreis 3. Klasse der DDR für „Shakespeare dringend gesucht“
    1962 Fördergabe des Schiller-Gedächtnispreises, Literaturpreis des Landes Baden-Württemberg
    1964 Gerhart Hauptmann-Preis, Fernsehpreis der Deutschen Akademie der Darstellenden Künste
    1964 Mitglied der Deutschen Akademie der Darstellenden Künste, Bensheim (Hessen)
    1965 Adolf-Grimme-Preis
    1965 DAG-Fernsehpreis, Fernsehpreis der Deutschen Angestellten-Gewerkschaft
    1968 Mitglied des Deutschen PEN-Zentrums (Bundesrepublik)
    1975 Film- und Fernsehpreis des Hartmannbundes
    1976 Prix Italia für das Fernsehspiel „Leben des schizophrenen Dichters Alexander März“
    1977 Stipendium „Auswärtige Künstler zu Gast in Hamburg“
    1977 Bremer Literaturpreis für „März. Roman“
    seit 2008 Internationale Heinar Kipphardt-Gesellschaft e. V.
  • Quellen

    Nachlass:

    Deutsches Literaturarchiv, Marbach am Neckar.

    Privatbesitz Pia-Maria Kipphardt, Angelsbruck bei Erding (Oberbayern).

  • Werke

    Mitten in diesem Jahrhundert, in: Aufbau. Kulturpolitische Monatsschrift 6 (1950), S. 641.

    Shakespeare dringend gesucht. Ein satirisches Lustspiel in drei Akten, 1954, tschech. 1954, poln. 1955, japan. 1955, ukrain. 1957.

    Der Aufstieg des Alois Piontek. Eine tragikomische Farce, 1956, ungar. 1961.

    Der Hund des Generals. Schauspiel, 1963.

    In der Sache J. Robert Oppenheimer. Ein szenischer Bericht. (Fernsehspiel) 1964 bis 41966, (Schauspiel) seit 51967, mit den Änderungen für die Inszenierung am Deutschen Schauspielhaus seit 181977, 462023, ital. 1964, ungar. 1964, dän. 1965, japan. 1965, niederl. 1965 u. 1979, tschech. 1965, portugies. 1966, span. 1966, türk. 1966, franz. 1967, engl. 1967 u. 1987, pers. 1970.

    Die Ganovenfresse. Zwei Erzählungen, 1964, franz. 1968.

    Joel Brand. Die Geschichte eines Geschäfts. Schauspiel, 1965, franz. 1966 u. 1997, tschech. 1967, span. 1971.

    Die Soldaten. Nach Jacob Michael Reinhold Lenz. Bearbeitung, 1965.

    März. Roman, 1976, niederländ. 1978 u. 1988, norweg. 1978, ungar. 1979, poln. 1980, schwed. 1980, arab. 1990 u. 1997.

    Leben des schizophrenen Dichters Alexander M. Ein Film, 1976.

    Angelsbrucker Notizen. Gedichte. Mit 10 Tuschezeichnungen von HAP Grieshaber, 1977.

    Der Mann des Tages und andere Erzählungen, 1977.

    Zwei Filmkomödien. Die Stühle des Herrn Szmil. Die Nacht, in der der Chef geschlachtet wurde, 1979, arab. 1984.

    März, ein Künstlerleben. Schauspiel, 1980.

    Traumprotokolle, 1981.

    Bruder Eichmann. Schauspiel, 1983.

    Werkausgabe:

    Gesammelte Werke in Einzelausgaben, hg. v. Uwe Naumann unter Mitarbeit v. Pia Kipphardt, 10 Bde., 1986–1990.

    Briefe:

    HAP Grieshaber, Heinar Kipphardt, Das Einhorn kommt gerne bei Nacht. Briefwechsel. Mit einem Anhang: Engel der Psychiatrie, hg. v. Sven Hanuschek, 2002.

    Peter Hacks, Heinar Kipphardt, Du tust mir wirklich fehlen. Der Briefwechsel, hg. v. Uwe Naumann, 2004.

    Ernst Busch, Heinar Kipphardt: „Lieber Ernesto, lass Dich umarmen“. Die Korrespondenz, hg. v. Carola Schramm/Jürgen Elsner, 2012.

    Bibliografie und Bibliotheksverzeichnis:

    Nicolai Riedel, Bibliographie, in: Uwe Naumann/Michael Töteberg, In der Sache Heinar Kipphardt, 1992, S. 75–95.

    Sven Hanuschek, Heinar Kipphardts Bibliothek. Ein Verzeichnis, 1997.

    Karoline Hornik/Johanna Schäfer/Sven Hanuschek, Heinar Kipphardt. Bibliographie der Primär- und der Sekundärliteratur (Stand 1.3.2010). (Onlineressource)

  • Literatur

    Monografien und Sammelbände:

    Barbara Klopke Kuennecke, Heinar Kipphardt’s „In der Sache J. Robert Oppenheimer“. Sources for the Play, 1976.

    Adolf Stock, Heinar Kipphardt in Selbstzeugnissen und Bilddokumenten, 1987. (P)

    Walter Karbach, Mit Vernunft zu rasen. Heinar Kipphardt. Studien zu seiner Ästhetik und zu seinem veröffentlichten und nachgelassenen Werk, 1989.

    Thomas Lindner, Die Modellierung des Faktischen. Heinar Kipphardts „Bruder Eichmann“ im Kontext seines dokumentarischen Theaters, 1990.

    Uwe Naumann/Michael Töteberg, In der Sache Heinar Kipphardt. Mit einer Bibliographie [der Primärliteratur] v. Nicolai Riedel, 1992. (darin: Stefan Heym, Gedenken an Heinar Kipphardt, S. 71–73).

    Sven Hanuschek, „Ich nenne das Wahrheitsfindung“. Heinar Kipphardts Dramen und ein Konzept des Dokumentartheaters als Historiographie, 1993. (P)

    Sven Hanuschek, Heinar Kipphardt, 1996, 22012.

    Tilman Fischer, „Gesund ist, wer andere zermalmt“. Heinar Kipphardts „März“ im Kontext der Antipsychiatrie-Debatte, 1999.

    Ingo Breuer, Theatralität und Gedächtnis. Deutschsprachiges Geschichtsdrama seit Brecht, 2004, S. 145–210.

    Ana Kugli (Hg.), Heinar Kipphardt. In der Sache J. Robert Oppenheimer. Text und Kommentar, 2005.

    Theodor Pelster, Heinar Kipphardt. In der Sache J. Robert Oppenheimer, 2009.

    Paulhans Stoessel, „Armseliger Stern der Hoffnung für die Flucht von den Fahnen“. Desertion und Montage. Eine vergleichende Studie zu Desertions-Erzählungen von Heinar Kipphardt, Alfred Andersch, Heinrich Böll und Hans Magnus Enzensberger, 2013.

    Sven Hanuschek/Laura Schütz (Hg.), Stören auf lustvolle Weise. Heinar Kipphardt zum Neunzigsten, 2014.

    Tsutomu Moriya, Heinar Kipphardts dokumentarische Methode in seinem Stück „In der Sache J. Robert Oppenheimer“, 2016.

    Sven Hanuschek/Dorothee Lossin (Hg.), „Im Irrenhaus / da sind die Irren drin.“. Literatur und „Wahnsinn“ seit den 1970er Jahren, 2019.

    Aufsätze:

    Uwe Timm, Die Utopie der Sprache. Versuch über Kipphardt, in: ders., Vogel, friß die Feige nicht. Römische Aufzeichnungen, 1989, S. 134–156.

    Glenn R. Cuomo, Vergangenheitsbewältigung Through Analogy. Heinar Kipphardt’s Last Play „Bruder Eichmann”, in: The Germanic Review 64 (1989), H. 2, S. 58–66.

    Pia Kipphardt, „Wenn es einen Neubeginn gäbe, ich würde Dich finden, ohne zu suchen“, in: Ulrike Edschmid (Hg.), Diesseits des Schreibtischs. Lebensgeschichten von Frauen schreibender Männer, 1990, S. 13–39.

    Hans-Edwin Friedrich, „Datenschutt“ und „Unsicherheitsrelation“. Die ästhetische Konstruktion von Wirklichkeit im Dokumentartheater (Hochhuth, Kipphardt, Weiss), in: Zeitschrift für deutsche Philologie 119 (2000), S. 268–289.

    Sven Hanuschek, Natürlich gibt es kein Reich der Pferde. Heinar Kipphardt und die Schwierigkeiten der Satire in der DDR der späten 50er Jahre. Ein Kommentar zur „Stenografischen Niederschrift der Beratung der Kulturkommission“, in: Andreas Degen (Hg.), Szenen Berliner Literatur. 1955–1965, 2011, S. 52–74 u. 226–230.

    Evelyn Deutsch-Schreiner, Heinar Kipphardt, ein Dramaturg im Kalten Krieg, in: dies., Theaterdramaturgien von der Aufklärung bis zur Gegenwart, 2016, S. 217–240.

    Silke Flegel, Bühnenkämpfe. Autor-Dramaturgen in der frühen DDR. Brecht, Kipphardt, Hacks, 2017, S. 190–275.

    Franz-Josef Deiters, Verweltlichung der Bühne? Zur Mediologie des Theaters der Moderne, 2019, S. 171–198.

    Dokumentarfilm:

    Viktoria von Flemming, Die Fremde, in der ich zuhause bin. Der Schriftsteller Heinar Kipphardt. Fernsehporträt, NDR 1980.

  • Onlineressourcen

  • Porträts

    überlebensgroßer dreigeteilter Terracotta-Kopf v. Franz Josef Kampmann (geb. 1931), 1977, Deutsches Literaturarchiv, Marbach am Neckar.

    Zeichnung v. HAP Grieshaber (1909–1981), 1977, Abbildung in: Heinar Kipphardt, Traumprotokolle, 1981, S. 37.

    zerlegbarer Polyesterkopf v. Franz Josef Kampmann (geb. 1931), 1978, Abbildung in: Heinar Kipphardt, Traumprotokolle, 1981 (Buchumschlag) u. Uwe Naumann/Michael Töteberg, In der Sache Heinar Kipphardt 1992 (Buchumschlag).

    unvollendetes Gemälde (Öl/Leinwand) der Familie Kipphardt (Heinar, Pia, Franz, Moritz) v. Elisabeth Ernst (geb. 1945), 1982, Privatbesitz Pia-Maria Kipphardt, Angelsbruck bei Erding (Oberbayern).

    Zeichnung v. F. W. Bernstein (1938–2018), 1996, Abbildung in: in ders., Lesen gefährdet ihre Dummheit, 1996.

  • Autor/in

    Sven Hanuschek (München)

  • Zitierweise

    Hanuschek, Sven, „Kipphardt, Heinar“ in: NDB-online, veröffentlicht am 01.03.2024, URL: https://www.deutsche-biographie.de/118562312.html#dbocontent

    CC-BY-NC-SA