Hochhuth, Rolf
- Lebensdaten
- 1931 – 2020
- Geburtsort
- Eschwege
- Sterbeort
- Berlin
- Beruf/Funktion
- Schriftsteller ; Dramatiker ; Herausgeber ; Lektor <Verlag>
- Konfession
- evangelisch
- Normdaten
- GND: 118551736 | OGND | VIAF: 46762505
- Namensvarianten
-
- Hochhuth, Rolf
- Chochchut, Rolʹf
- Hokhhut, Rolf
- Hokhhuṭ, Rolf
- הוכהוט, רולף
- Hochhuth, Rolph
- Chochchut, Rolʹph
- Hokhhut, Rolph
- Hokhhuṭ, Rolph
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Personen in der NDB Genealogie
- Bodo Schlösinger (1908–1943)
- Dana (Danica ) Hochhuth , geb. Pavic
- Friedrich Ernst Walter Hochhuth
- Friedrich Heinemann
- Gerhard Hochhuth
- Ilse Hochhuth-Holzapfel , geb. Holzapfel
- Johanna Binger , verh. Hochhuth
- Karl Jaspers (1883–1969)
- Marianne Hochhuth , geb. Heinemann
- Martin Hochhuth
- Rose Schlösinger , geb. Ennenbach, gesch. Heinemann
- Ursula Euler , verh. Euler-Hochhuth
Personen im NDB Artikel
- Adolf Hitlers (1889–1945)
- Alois Hudal (1885–1963)
- Bruno Wüstenberg (1912–1984)
- Erich Kästner (1899–1974)
- Erwin Piscator (1893–1966)
- Friedrich Dürrenmatt (1921–1990)
- Friedrich Schillers (1759–1805)
- George Bernard Shaw (1856–1950)
- Gerhard Schröder (1910–1989)
- Golo Mann (1909–1994)
- Gotthold Ephraim Lessings (1729–1781)
- Hannah Arendt (1906–1975)
- Hans Filbinger (1913–2007)
- Hans Mayer (1907–2001)
- Jakob Michael Reinhold Lenz (1751–1792)
- Kurt Gerstein (1905–1945)
- Max Frischs (1911–1991)
- Otto Flake (1880–1963)
- Pius XII. (1876–1958)
- Theodor Storm (1817–1888)
- Theodor W. Adorno (1903–1969)
- Thomas Mann (1875–1955)
- Voltaires (1694–1778)
- Wilhelm Buschs (1832–1908)
Personen in der GND - familiäre Beziehungen
Orte
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-
Hochhuth, Rolf
1931 – 2020
Schriftsteller
Rolf Hochhuth, der sich als Aufklärer in der Nachfolge Voltaires (1694–1778), Gotthold Ephraim Lessings (1729–1781) und Friedrich Schillers (1759–1805) verstand, wurde v. a. als Dramatiker bekannt. Als kritischer und streitbarer Schriftsteller erneuerte er das politische und historische Theater, u. a. mit seinem international erfolgreichen Stück „Der Stellvertreter“ (1963), das erstmals den Massenmord an den Juden während der NS-Zeit ohne allegorische oder parabelhafte Weichzeichnung auf die Bühne brachte.
Lebensdaten
Rolf Hochhuth, Imago Images (InC) -
Autor/in
→Gert Ueding (Tübingen)
-
Zitierweise
Ueding, Gert, „Hochhuth, Rolf“ in: NDB-online, veröffentlicht am 01.07.2025, URL: https://www.deutsche-biographie.de/118551736.html#dbocontent

Jugend und Ausbildungszeit
Hochhuth verließ das Gymnasium Friedrich-Wilhelm-Schule in Eschwege 1948 mit der Mittleren Reife. Anschließend absolvierte er, mit dem Vorsatz, Schriftsteller zu werden, bis 1950 eine Buchhändlerlehre in der Buchhandlung Vollprecht in Eschwege und war danach in diesem Beruf in Marburg an der Lahn, Kassel und München tätig. Nebenbei besuchte er als Gasthörer Veranstaltungen zur Geschichtswissenschaft, Philosophie und den Literaturwissenschaften an den Universitäten Heidelberg und München.
1955 übersiedelte Hochhuth als Verlagslektor beim Bertelsmann Lesering nach Gütersloh und gab, z. T. unter Mitarbeit seiner Ehefrau Marianne, Werkausgaben heraus, u. a. Wilhelm Buschs (1832–1908) bis heute nachgedruckte „Sämtliche Werke“ (2 Bde., 1959), die erste auch drucktechnisch angemessene Gesamtausgabe. Hochhuth engagierte sich für vergessene, kritisierte oder aus seiner Sicht literaturgeschichtlich falsch bewertete Schriftsteller wie Theodor Storm (1817–1888), Thomas Mann (1875–1955) als Essayisten, Erich Kästner (1899–1974) und v. a. Otto Flake (1880–1963).
Der Stellvertreter
Nachdem Hochhuth Anfang der 1950er Jahre auf die Person des SS-Obersturmführers Kurt Gerstein (1905–1945) aufmerksam geworden war, der versucht hatte, die systematische Ermordung der Juden in den Konzentrationslagern publik zu machen, nahm er die Arbeit an seinem ersten Stück auf. 1959 ließ er sich hierfür von seinen Verlagsaufgaben beurlauben und besuchte Archive und Zeitzeugen in Rom. Um die historischen Umstände päpstlicher Politik in der Zeit des Faschismus aufzudecken, führte er Gespräche u. a. mit dem deutschen Bischof Alois Hudal (1885–1963), einem kompromisslosen Anhänger Adolf Hitlers (1889–1945) und Papst Pius XII. (1876–1958), sowie mit Monsignore Bruno Wüstenberg (1912–1984), von dem er die verbürgte Auskunft erhielt, dass der Papst auch in geheimer Mission keinen Einfluss auf die Verfolgung der Juden in der Zeit des Nationalsozialismus zu nehmen versucht hatte.
Hochhuths Manuskript „Der Stellvertreter“ wurde seit 1961 von mehreren Verlagen abgelehnt, bevor es 1963 im Rowohlt Verlag erschien und von Erwin Piscator (1893–1966) am 20. Februar 1963 an der Freien Volksbühne in Berlin-West uraufgeführt wurde, Es war das erste Theaterstück, das den Massenmord an den Juden während der NS-Zeit nicht in Form einer Parabel thematisierte, wie Max Frischs (1911–1991) „Andorra“ (1961), sondern die Todesmaschinerie, ihre staatlichen und kirchlichen Akteure auf die Bühne brachte und damit das öffentliche Verschweigen des Holocausts durchbrach. „Der Stellvertreter“ wurde in 25 Ländern aufgeführt und auch in Buchform zum internationalen Erfolg. Er löste heftige Reaktionen in den Medien, Demonstrationen von Christen sowie Interventionen des päpstlichen Stuhls über den deutschen Botschafter beim Vatikan und den Nuntius in Bonn bei der bundesdeutschen Regierung aus. Außenminister Gerhard Schröder (1910–1989) bedauerte Hochhuths „Angriffe auf den Papst“ am 3. Mai 1963 im Bundestag. Zudem stieß „Der Stellvertreter“ eine Diskussion über die literarische Darstellbarkeit des Holocausts an, an der sich u. a. Theodor W. Adorno (1903–1969) und Golo Mann (1909–1994) beteiligten.
Hochhuth betonte später, das Stück dürfe nicht als Vorläufer des Dokumentartheaters verstanden werden, da die Mehrzahl der Protagonisten erfunden sei. Mit seiner Kombination der Bühnenhandlung mit essayistischen Exkursen, Personenbeschreibungen, Dokumenten und epischen Passagen begründete er eine neue, über den Bühnentext hinausreichende literarische Form, die an Jakob Michael Reinhold Lenz (1751–1792), George Bernard Shaw (1856–1950) und Friedrich Dürrenmatt (1921–1990) als Vorbilder anschloss und die er später auch in seinen erzählerischen Texten nutzte. Der beherrschende Zug seiner Schreibweise war die Orientierung an der Mündlichkeit.
Riehen und Basel
1963 übersiedelte Hochhuth nach Riehen (Kanton Basel) und veröffentlichte die Novelle „Berliner Antigone“, in der er den antiken Stoff in die NS-Zeit transponierte und die seinen Rang als Erzähler begründete. Öffentliches Aufsehen und Debatten im Bundestag erregte auch sein Essay „Der Klassenkampf ist nicht zu Ende“, der im Mai 1965 in „Der Spiegel“ erschien und in dem er u. a. die ungleiche Verteilung von Reichtum, Obdachlosigkeit und Chancenungleichheit sowie andere soziale Missstände als hässliche Seite der sozialen Marktwirtschaft anprangerte. Fortan bezog Hochhuth, dessen Werke auch in der DDR erschienen, mit weiteren Essays, die mitunter aus Reden hervorgingen, in öffentlichen Diskussionen Stellung: so mit seiner Kritik am Kulturbetrieb in „Machtlose und Machthaber“ (1973) und der kritischen Revision von Politiker-Memoiren in „Machthaber und die Erinnerung“ (1996). Die Mischung aus historischer Recherche, argumentativer Überzeugungskraft und Angriffslust hebt sie aus der Reihe literarischer Essayistik heraus.
Im Riehen schärfte Hochhuth sein Profil als politischer Schriftsteller, u. a. mit Stücken, die ihre Dramatik aus dem Ethos persönlicher Verantwortung erhalten: „Soldaten“ (1967, UA 16.10.1967, Freie Volksbühne Berlin), „Guerillas“ (1970, UA 15.5.1970, Staatstheater Stuttgart) und „Die Hebamme“ (1972, UA 4.5.1972 u. a. Schauspielhaus Zürich, als Spielfilm 1976), der meistaufgeführten Komödie der 1970er Jahre in der Bundesrepublik.
Von 1972 bis 2000 lebte Hochhuth in Basel, wo er zehn weitere Stücke schuf, von denen sich die wichtigsten mit seinen Kernthemen, dem schuldhaften Handeln wider besseren Wissens und moralischer Korruption beschäftigten. „Juristen“ (1979, UA 14.2.1980 u. a. Deutsches Theater, Göttingen) stellte Hans Filbinger (1913–2007) als „Hitlers Marinerichter“ dar, der in der NS-Zeit Todesurteile gegen deutsche Matrosen verhängt hatte, was zum Rücktritt des baden-württembergischen Ministerpräsidenten am 7. August 1978 führte. In „Ärztinnen“ (1980, UA 9.11.1980 Nationaltheater Mannheim) exemplifizierte er die verantwortungslosen Machenschaften der zeitgenössischen Pharmaforschung und- industrie an einem Familienschicksal; mit „Wessis in Weimar“ (1993, UA 10.2.1993 Berliner Ensemble) legte er ein literarisch anspruchsvolles Stück über die Liquidierung der ökonomischen DDR-Hinterlassenschaften mit der Botschaft vor, dass die alleinige Bindung menschlicher Verhältnisse an das Kapital die Zivilgesellschaft zerstöre. Dies ist auch die Botschaft von „Arbeitslose oder das Recht auf Arbeit“ (1999) und später von „McKinsey kommt“ (2004, UA 13.2.2004, Brandenburger Theater, Brandenburg an der Havel).
Grenzach und Berlin
2000 übersiedelte Hochhuth nach Grenzach bei Lörrach und mit Zweitwohnsitz nach Berlin, wohin er 2004 seinen Erstwohnsitz verlegte. Seine Schauspiele aus dieser Zeit bedienen sich der Motive und Verfahrensweisen des Gesellschafts- und Salonstücks, verfremdet im geselligen Dialog und intimem Geplauder, und zeigen eine pessimistische Sicht auf die Geschichte. Dazu gehören das Mozartstück „Nachtmusik“ (2001), „Molieres Tartuffe“ (2003, UA 22.9.2012, Brandenburger Theater, Brandenburg an der Havel), das Lutherstück „9 Nonnen fliehen“ (2014, UA als szenische Lesung, 6.9.2013, Goethe-Theater, Bad Lauchstädt) und „Bei Coco Chanel – Jackie, Marlene, Strawinsky“ (2017).
Neben seiner Arbeit als Dramatiker nahm die essayistische Prosa zunehmend Raum in Hochhuths Schaffen ein. Seine „Frankfurter Poetikvorlesungen“ (1996) erschließen Politik und Moral, Streit und Krieg als herrschende Themen der Literaturgeschichte. Seine im Umfang schwer zu bestimmende erzählerische Prosa ist auf viele Sammel- und Auswahlbände verteilt (u. a. „Atlantiknovelle“, 1985; „Panik im Mai“, 1991). Manche Beiträge nähern sich der historischen oder autobiografischen Anekdote, andere sind weit ausgreifende Erzähltexte, darunter die Kurzgeschichte „Remarque in Plötzensee“ (in: „Nietzsches Spazierstock“, 2004) und die romanhafte Tagebuch-Erzählung „Alan Turing“ (1987), die ein Beispiel für die Verstrickung von Wissenschaftlern in Kriegsgreuel ist. Mit „Eine Liebe in Deutschland“ (1978, Spielfilm 1983) legte Hochhuth eine Gattungsgrenzen sprengende literarische Mischform über die tragische Liebesgeschichte eines polnischen Zwangsarbeiters mit einer Deutschen in der NS-Zeit vor. Montagetechnik verwendete er auch für das von ihm als „Erzählung“ apostrophierte Werk „Julia oder der Weg zur Macht“ (1994), das de facto ein historischer Roman über den Kampf zwischen Juliern und Claudiern ist.
Die lyrischen Konventionen der 1960er Jahre hielten Hochhuth von der Veröffentlichung seiner Gedichte zurück, doch mit der Publikation erster Lyrik in „Die Hebamme“ (1972) wurde dieses Genre fester Bestandteil seines Werks, häufig im Zusammenhang mit Essays und Dramen. 2006 erschien mit „Drei Schwestern Kafkas. 100 Gedichte“ seine erste selbstständige lyrische Buchveröffentlichung, 2008 folgte „Vorbeugehaft. Neue Gedichte“ und 2016 „Das Grundbuch. 365 Sieben und Zwölfzeiler. Kalenderlyrik“. Die Formenvielfalt reicht von Balladen und Liebesgedichten, über politische Lieder und Sprüche, Lehrgedichte bis hin zu Widmungsgedichten, die Vers- und Strophenformen von einfachen Vierzeilern über Schweif- und Binnenreimstrophen bis zum Sonett und eigenen Strophenvariationen.
Rezeption
Hochhuths Kritik an sozialem Unrecht, moralischer Anmaßung und politischem Machtmissbrauch gründete in Erfahrungen aus Kindheit und Jugend in der NS-Zeit. Anders als andere Autoren seiner Generation fand er einen eigenen radikalen Ton und polemischen Furor, die in der Öffentlichkeit anstößig wirkten. Hochhuths Werke – allen voran „Der Stellvertreter“ – wurden in zahlreiche Sprachen übersetzt und erfuhren viele Neuauflagen; seine Stücke waren fester Bestandteil der Spielpläne bundesdeutscher Theater. Die frühe internationale Anerkennung machte Hochhuth zu einer beliebten Zielscheibe der (Literatur-)Kritik, die, mit Ausnahmen wie Hannah Arendt (1906–1975), Hans Mayer (1907–2001) und Golo Mann, einem traditionellen Verständnis von „Werk“ und „Modernität“ verhaftet blieb.
In Erinnerung bleibt Hochhuth auch als Theaterbesitzer: 1993 gründete er die nach seiner Mutter benannte Ilse-Holzapfel-Stiftung, die nach Verhandlungen mit der Familie Wertheim 1996 das Grundstück erwarb, auf dem das Theater am Schiffbauerdamm (Berliner Ensemble) steht und die dieses seit 1998 an das Land Berlin vermietet. Vertraglich vorgesehen war eine jährliche Inszenierung von „Der Stellvertreter“ und die Inszenierung eines eigenen Stücks durch Hochhuth; doch wird diese Vereinbarung aus finanziellen Gründen und wegen Spannungen mit den Intendanten selten eingelöst.
1962 | Gerhart-Hauptmann-Preis der Freien Volksbühne Berlin-West für „Der Stellvertreter“ |
1963 | Berliner Kunstpreis |
1976 | Kunstpreis der Stadt Basel |
1980 | Literaturpreis der Landeshauptstadt München und des Verbandes bayerischer Verleger |
1980 | Geschwister-Scholl-Preis des Börsenvereins des Deutschen Buchhandels und der Stadt München (weiterführende Informationen) |
1981 | Lessing-Preis der Freien und Hansestadt Hamburg |
1986–2012 | Mitglied der Akademie der Künste, Berlin-West (weiterführende Informationen) |
1989 | Mitglied der Bayerischen Akademie der Schönen Künste, München |
1990 | Jacob-Burckhardt-Preis der Basler Johann-Wolfgang-von-Goethe-Stiftung |
1991 | Elisabeth-Langgässer-Literaturpreis |
1996 | Frankfurter Poetik-Vorlesungen, Universität Frankfurt am Main |
2001 | Jacob-Grimm-Preis Deutsche Sprache der Eberhard-Schöck-Stiftung, Baden-Baden |
2002 | Cicero-Rednerpreis des Verlags für die Deutsche Wirtschaft, Bonn |
2004 | Mitglied der Freien Akademie der Künste, Hamburg |
Mitglied des PEN-Zentrums Deutschland (Bundesrepublik) |
Nachlass:
Archiv Rolf Hochhuth, Schweizerisches Literaturarchiv, Bern. (weiterführende Informationen)
Stücke:
Der Stellvertreter, 1963, als Spielfilm 2002, Regie: Constantin Costa-Gavras.
Soldaten. Nekrolog auf Genf, 1967.
Guerillas, 1970.
Die Hebamme, 1971, als Spielfilm 1976, Regie: Wolfgang Spier.
Inselkomödie, 1974.
Zwischenspiel in Baden-Baden, 1974.
Tod eines Jägers, 1976.
Juristen, 1979.
Ärztinnen, 1980, als Spielfilm DEFA 1984, Regie: Horst Seemann.
Judith, 1984.
Unbefleckte Empfängnis, 1989.
Sommer 14, 1990.
Wessis in Weimar, 1993.
Hitlers Dr. Faust. Tragödie, 2000.
Das Recht auf Arbeit. Drama, 2000.
Nachtmusik, 2003.
McKinsey kommt, 2004.
Familienbande, 2005.
9 Nonnen fliehen. Mit Essays v. Uta Ranke-Heinemann u. Antje Vollmer, 2014.
Bei Coco Chanel. Jackie, Marlene, Strawinsky, 2017.
Prosa:
Die Berliner Antigone. Novelle, 1963, als Spielfilm 1968, Regie: Rainer Wolffhardt.
Entfernte Verwandte, 1976. (Monolog)
Eine Liebe in Deutschland, 1978, als Spielfilm 1983, Regie: Andrzej Wajda.
Atlantik-Novelle. Erzählungen, 1985.
Alan Turing. Erzählung, 1987.
Jede Zeit baut Pyramiden. Erzählungen und Gedichte, 1988.
Julia oder der Weg zur Macht. Erzählung, 1994.
Effis Nacht. Monolog, 1996, als Spielfilm 1998, Regie: August Everding.
Anekdoten und Balladen, 2001.
Gasherd und Klistiere oder Die Urgroßmutter der Diätköchin. Novelle, 2002.
Essays:
Krieg und Klassenkrieg. Studien, 1971.
Räuber-Rede. Drei deutsche Vorwürfe. Schiller, Lessing, Geschwister Scholl, 1982.
Spitzen des Eisbergs. Betrachtungen, Dialoge, Essays, Skizzen, 1982.
Täter und Denker. Profile und Probleme von Cäsar bis Jünger, 1987. (P)
War hier Europa? Reden, Gedichte, Essays, 1987.
Menzel: Maler des Lichts, 1991.
Von Syrakus aus gesehen, gedacht, erzählt, 1991.
Tell gegen Hitler: Historische Studien, 1992.
Und Brecht sah das Tragische nicht. Plädoyers, Polemiken, Profile, 1996.
Wellen. Artgenossen, Zeitgenossen, Hausgenossen, 1996.
Einsprüche! Zur Geschichte, Politik und Literatur, 2001. (P)
Die Geburt der Tragödie aus dem Krieg. Frankfurter Poetik-Vorlesungen, 2001.
Livia und Julia. Demontage der Geschichtsschreibung, 2005.
Was vorhaben muß man, Aphorismen. Mit einem Nachw. v. Uta Ranke-Heinemann, 2012.
Ausstieg aus der NATO oder Finis Germaniae, 2016.
Lyrik:
Drei Schwestern Kafkas. 100 Gedichte, 2006.
Vorbeugehaft. Neue Gedichte. Mit einem Nachw. v. Gert Ueding, 2008.
Frauen, 2014.
Das Grundbuch. 365 Sieben- bis Zwölfzeiler, 2016.
Sammelbände und Werkausgaben:
Panik im Mai, 1991. (sämtliche Gedichte und Erzählungen)
Nietzsches Spazierstock. Gedichte, Tragikomödie „Heil Hitler!“, Prosa, 2004.
Das Rolf Hochhuth Lesebuch, hg. v. Gert Ueding, 2006.
Herausgeberschaft:
Wilhelm Busch, Sämtliche Werke und eine Auswahl der Skizzen und Gemälde in zwei Bänden, 1959.
Bibliografie:
Sven Neufert, Rolf Hochhuth. Personalbibliographie, in: Ilse Nagelschmidt/Sven Neufert/Gert Ueding (Hg.), Rolf Hochhuth. Theater als politische Anstalt. Tagungsband mit einer Personalbibliographie, 2010, S. 321–459.
Rainer Taëni, Rolf Hochhuth, 1977.
Reinhard Hoffmeister (Hg.), Rolf Hochhuth. Dokumente zur politischen Wirkung. Mit erlesenen Zwischentexten von Heinz Puknus und einem Essay von Rolf Hochhuth, 1980.
Walter Hinck (Hg.), Rolf Hochhuth. Eingriff in die Zeitgeschichte. Essays zum Werk, 1981.
Rudolf Wolff (Hg.), Rolf Hochhuth. Werk und Wirkung, 1987. (P)
Gerald Rauscher, Kein Zeichen, kein Wunder. Rolf Hochhuth über Schöpfer, Schöpfung und Geschöpf. Mit einem Schriftsteller-Gespräch, 2000. (P)
Brigitte Marschall, Art. „Rolf Hochhuth“, in: Andreas Kotte (Hg.), Theaterlexikon der Schweiz, Bd.2, 2005, S. 851 f. (Onlineressource)
Ilse Nagelschmidt/Sven Neufert/Gert Ueding (Hg.), Rolf Hochhuth. Theater als politische Anstalt. Tagungsband mit einer Personalbibliographie, 2010. (W, L, P; einzelne Beiträge als Onlineressource)
Norbert Göttler/Heinz Puknus, Rolf Hochhuth. Störer im Schweigen. Der Provokateur und seine Aktionsliteratur, 2011.
Birgit Lahann, Hochhuth. Der Störenfried, 2016.
Franziska Meister, Art. „Rolf Hochhuth“, in: Historisches Lexikon der Schweiz, 13.8.2020. (Onlineressource)
Axel Schalk, Ein Freigeist schreibt. Studien zu Rolf Hochhuth, 2023. (P)
Rolf Hochhuth, Der Stellvertreter. Hörspiel. Hessischer Rundfunk 1963, in: YouTube. (P)
Rolf Hochhuth im Gespräch mit Wolfgang Küpper, in: alpha Forum v. 3.4.2006.
Rolf Hochhuth im Gespräch mit Adam Gaik, in: Zarys v. 4.12.2010.
Ausstieg aus der NATO? Gespräch Rolf Hochhuth mit Peter Huemer v. 31.10.2016, in: YouTube.
Björn Hayer, Rolf Hochhuth. Die Polemik des Aufklärers, in: Zeit online v. 14.5.2020.